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Wo ist des Mädchens Blühen? Es; ist gewelkt. Wb ist des Jünglings Freude? Sie ist verdüstert. Doit ihr Grab, und hier sein Jam mer 1 Da weint er und sucht; sucht und findet Ueberall zur Klage Stoff, Und sein Mädchen nirgends! Wenige Thränen fliessen! Denn sein Schmerz ist neu. Wenig Töne jammern; Denn sein Schmerz ist stumm. Ueber dem sein Schmerz, der mit ihm nicht klaget! (Die Musik fährt ein paar Minuten ohne Gesang fort.) Die du sonst in leichten Tänzen Seine Füsse Äugeltest; Seinem Liede Kraft und Wurde, Mitempfindiijig seiner Freundinn '' gabst; Diesen Aermstep, den jetzt alles. Der sipl; selbst verlässt, ach! verlass ihn nicht Wenn er flieht zu dir! In der Mitternacht Grausen, In der Mitternacht Dunkel Beben seine Saiten; Düster, wie die Mitternacht, Düster, wie das Haus, wo dieAus- erkorne schläft. Ossian, sein Freund, jeder Schwer- muth Freund, Leiht ihm jetzt Gesänge. Mädchen von Kola, du schläfst? Schweigend trauren um dich Selmas blaue Ströme! Schweigend tl auret um dich Deines Stammes letzter Zweig. Wenn erwachst du strahlend wieder ■ Aller Mädchen schönster Stern ? Ach, du schlummerst langen Schlum mer Und dein Morgenroth ist fern. Ach dir glänzt nun keine Sonne, Säuselt keines Lenzes Luft; Düftet keine Blume wieder; Denn du schläfst in schwarzer Gruft. Wenn erwachst etc. Bald entsinkt nun diese Harfe, Bald dies Leben deinen Freund; Ueber den kein Busen seufzet, Ueber den kein Auge weint. Denn nie wachst du etc. Seht der Tonkunst linde Schmer zen Sind für grössre Schmerzen Balsam, Kehren Trübsinn und Verzweiflung In der Wehmutli leises Ach! Seht des Schlummers Fittich säusselt Wieder um des Jünglings Auge, Und ihn täuschen Träume sanft und mild Mit der Bangbeweinten Bild. Chor. Göttin unsre Lieder flammen Mit der Inbrunst Hochgesang. Dir, Bezähmerin der Herzen, Dir, Verbannet in der Schmerzen. Mehrerin von jeder Freude, Trösterin in jedem Leide, Töne Jubel! Töne Dank! Göttin unsre Lieder flammen Mit der Inbrunst Hochgesang.