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55 tur, mit einem groben, schlechten Mantel am Leibe: da wandelte sie doch die Ironie und Komik an und sie sagten: „das sei, wie in der Fabel; ein Berg wolle gebären und dann komme ein Mäuschen heraus!" Noch mebr staunte man über seine Wunderlichkeit, als er von den Geschenken, die man dem fremden Gaste herbei trug und her bei führte, bloß Mehl, Kälber und Gänse annahm, während er alle Leckereien, Backwerk und Salben in barscher Weise zurückwies, und als man ihn dringend um die Annahme bat, ja diese Dinge ihm aufzwang, endlich den Befehl gab: „Alles fortzutragcn und den Heloten zu geben!" Doch fand er an dem zu Kränzen geeigneten ägyptischen Schilf — »ach Theophrast s Erzählung — vielen Gefallen, wegen der Ein fachheit und Prunklosigkeit dieser Kränze. Er bat sich also bei seiner Abfahrt von dem Könige solchen Schilf aus und erhielt ihn na- türlich. Cap. 37. Jetzt vereinigte er sich mit Tachos, der noch mit den Bor dereitungen zu seinem Feldzuge beschäftigt war. Allein er wurde nicht, wie er bis dahin gehofft, zum Oberseldherrn der gesammten Armee, sondern nur der Soldtruppen ernannt. Die Flotte befeh ligte Ehabrias aus Athen; der oberste Kriegsherr der Gesammtmacht blieb TachoS selbst. Dieß war das Erste, was den Azesilaus kränkle. Bald darauf empfand er auch die sonstige Aufgeblasenheit und eitle Gesinnung des Aegyplers in drückender Weise; doch war er genöthigt, sie zu ertragen. Er begleitete ihn auch auf einem Seezuge gegen die Phönikier, wobei er demselben gegen seine eigene Würde und Natur überall mit Selbstüberwindung »achgab, bis er eine günstige Ge legenheit erhielt. Nektanabis nämlich, ein naher Vetter des Tachos, der einen Thetl der Armee unter sich hatte, fiel von Tachos ab. Und als er von den Aegyptern zum König auSgerufen wurde, ließ er an Age- silauS die Bitte ergehen, ihm seinen Beistand zu leihen. Die gleiche Aufforderung erging auch an EhabriaS, wobei er beiden höchst an-