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37 Und doch schilderte dieser Mann in seinen Worten allenthal ben die Gerechtigkeit als die erste von allen Tugenden! Auch von der Tapferkeit, sagte er, habe man keinen Gewinn, wenn die Ge rechtigkeit ihr nicht zur Seite stehe; wenn aber Jedermann gerecht wäre, so würde man die Tapferkeit gar nicht brauchen! Und als er Etliche sagen hörte: „das und das sei der Wille des großen Königs!" fragte er: „wie? worin ist er größer, als ich, wenn er nicht auch gerechter ist?" In der That, eine ganz richtige und schöne Meinung, wenn er glaubte, nur das Recht sei gleichsam der königliche Maßstab, womit man jedes Ueberragen des Größeren zu messen habe! So schickte ibm, als es Friede geworden war, der König auch ein Schreiben, das „von Gastfreundschaft und ganz besonders nahen Verhältnissen" handelte. Er nahm eS aber nicht an, indem er äußerte: „die allgemeine Freundschaft genüge und man werde keine besondere brauchen, so lang die erstere fortdaure." In seinen Handlungen hielt er jedoch diese Ansichten nicht immer fest, sondern ließ sich durch Ehrgeiz und Streitsucht vielmals fortreißcn, besonders gegenüber von den Thebanern. Er begnügte sich also nicht damit, daß er dem Phöbidas durchhalf; er bewog auch Sparta, die ganze ungerechte Handlung auf sich zu nehmen, und die Kadmea in eigenem Namen besetzt zu halten, ferner zu unbeschränkten Machthabern über die ganze Negierung und Ver fassung einen Archias und Leontidas zu ernennen, — Männer, durch deren Beihülfe Phöbidas eingedrungen war und die Burg wegge- nommen hatte. Cap. 24. Aus all diesem bildete sich nun alsbald der Verdacht, daß bei jenem Unternehmen zwar dem Phöbidas die That, aber dem AgefilauS der Gedanke angehöre. Seine späteren Handlungen machten diese Beschuldigung zu einer allgemein anerkannten. Denn als die Thebaner die Besatzung hinausgeworfen und die Stadt befreit hat ten, machte er ihnen einen Vorwurf daraus, daß Archias und Leon- tidaS von ihnen hingerichtet worden waren, obgleich beide in Wirk lichkeit Tyrannen und nur dem Worte nach „Polemarchen" waren; ja, er begann deßhalb sogar einen Krieg mit Thebä.