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24 wunderungSvolle hohe Meinung von ihm wegen seiner Enthaltsam keit, Einfachheit und Mäßigung. Denn bei jeder Entfernung von Hause nahm er für sich das Quartier nur in den heiligsten Tem peln, indem er für Alles, was uns nicht viele Menschen thun sehen, die Götter zu Zuschauern und Zeugen machte. Bei so vielen Tausenden von Soldaten konnte man ferner nicht leicht ein schlechteres Lager finden, als das des Agesilaus. Gegen Hitze und Kälte war sein Verhalten dergestalt, als wäre er allein dazu ge schaffen, sich allen Witterungsverhältnissen, wie sie der Himmel gab, auSzusetzen. Aber das angenehmste Schauspiel für die in Asien seßhaften Griechen bildeten die Statthalter und Generale, welche, — von jeher herrisch und unerträglich, in Reichthum und Ueppigkeit zerfließend, — jetzt sich vor einem Menschen, der in einem dünnen Mäntelchen herurnlief, fürchteten und duckten, und sich auf ein einziges kurzes, lakonisches Wort hin schmiegsam in alle mögliche Gestalten fügten, so daß eS Manchem einfiel, das Wort des Timotheus anzu wenden: „Are« ist ein Tyrann; das bloße Gold — Das fürchtet Hellas nicht." Cap. 15. Bei diesen Bewegungen in Asten, das vielfach zum Abfall geneigt war, hatte AgefilauS nunmehr die dortigen Städte orga- nifirt und ihren Verfassungen, ohne Hinrichtung und Verbannung von Menschen, die gebührende Ordnung wiedergegeben. Daher be- schloß er jetzt weiter vorzurücken, den Schauplatz des Kriegs in grö ßere Entfernung von dem hellenischen Meere zu verlegen, mit dem Könige um Leib und Leben, sowie um alle Herrlichkeiten in Ekba- tana und Susa einen entscheidenden Kampf zu wagen. Vor allen Dingen wollte er ihm die Langeweile vertreiben, daß er nicht mehr in aller Behaglichkeit Kriege unter den Hellenen anzetteln und die Demagogen bestechen könnte. Indessen traf aber der Spartaner EpikydidaS bei ihm ein mit der Nachricht, daß Sparta von Seiten der Griechen selbst mit einem