Volltext Seite (XML)
18 fie für durchaus unbrauchbar und werthlos. Da trat Agesilaus heran und sagte: „das sind die Leute mit denen ihr kämpft, und das sind die Sachen, um die ihr kämpft!" Cap. 10. Als der geeignete Zeitpunkt wieder vorhanden war, um in Fein desland einzufallen, erklärte er laut seine Absicht, nach Lydien zu marschiren. Und dießmal belog er den TiffapherneS nicht. Aber Tissa- phernes täuschte sich selbst. Denn weil er wegen der früheren Hinter gehung dem Agesilaus keinen Glauben schenkte, so meinte er: der selbe werde jetzt ohne Zweifel Karten angreifen, — ein Land, in wel chem die Reiterei schwer zu gebrauchen ist: denn eben mit seiner Reiterei war Agesilaus bedeutend in Minderzahl. Allein dieser kam, wie er offen vorausgesagt, auf die weiten Ebenen von Sardes, und daher sah sich TiffapherneS genöthigt, in aller Eile wieder von dort heranzuziehen. Und als er mit seiner Reiterei heransprengte, vernichtete er wirklich eine große Anzahl von Leuten, welche ohne militärische Ordnung in der Ebene plünderten. Nun überlegte aber Agesilaus wohl, daß auf feindlicher Seite das Fußvolk noch nicht eingetroffen war, während ihm selbst von sei- ner Armee kein Theil fehlte. Er beschleunigte also den entscheidenden Kamps. Nachdem er das leichte Fußvolk zwischen die Reiterei hinein geschoben, befahl er, in möglichster Schnelligkeit zum Angriff gegen die Feinde vorzurücken. Er selbst folgte unverzüglich an der Spitze des schweren Fußvolks. Bald waren die Feinde geschlagen und wur den von den Griechen verfolgt, welche das Lager eroberten und ein großes Blutbad anrichteten. In Folge dieser Schlacht war es den Griechen nicht nur mög lich, in voller Sicherheit das Land des Königs auf's Aergste auSzu- plündern, sondern auch die Strafe mitanzusehen, welche Ttssaphernes, ein bösartiger und der griechischen Nation im höchsten Grade feind selig gesinnter Mann, erleiden mußte. Denn der König schickte als bald den Tithraustes zu ihm, der ihm sodann den Kopf abschlagen ließ, dagegen an Agesilaus das Anfinne» stellte, nach dem Abschlüsse eines Friedens wieder heimzusegeln, wobei er ihm zugleich bedeutende Geldgeschenke übersandte.