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10 „Sparta, bedenke du wohl, so gewiß du zum Ruhme berechtigt, Daß, da du aufrecht stehst, nicht lahme Regierung erwachse; Lange befallen dich sonst Krankheiten, o nimmer geahnte, Und das Gewoge des Kriegs, der mörderisch auf dich hereinbricht!" Hingegen behauptete nunLysander: wenn man sich zu Sparta so sehr vor diesem Orakel fürchte, so müsse man sich vielmehr vor LeotychidaS hüten. Wenn Einer König werde, der einen Schaden am Fuße habe, so sei dieß dem Himmel ganz gleichgültig; aber wenn Einer nicht von ehrlicher Geburt und nicht einmal ein Heraklide sei, — das bedeute das lahme Königthum. Ebenso äußerte Agesilaus: „auchPoseidon bezeuge die ungesetz liche Abkunft des LeotychidaS, indem er den Agis durch ein Erdbeben aus seinem Schlafgemache Hinausgetrieben habe; zudem seien es von dort an bis zur Geburt des LeotychidaS noch über zehn Monate gewesen." Cap. 4. Auf diese Weise und aus den genannten Gründen wurde also Agesilaus zum Könige ernannt. Alsbald nahm er denn auch das Vermögen des Agis in Besitz, indem er den LeotychidaS als unächten Sohn völlig ausschloß. In dessen bemerkte er, daß dessen Verwandte mütterlicherseits zwar sehr rechtschaffene, aber dabei äußerst unbemittelte Leute waren. Er theille ihnen also die Hälfte des sämmtlichen Vermögens zu, wodurch er sich bei obiger Erbschaft, statt Neid und Erbitterung, vielmehr Wohlwollen und Ehre erwarb. Lenophon berichtet, daß ihm der in allen Stücken bewiesene Gehorsam gegen das Vaterland seine so höchst bedeutende Macht ver schaffte, bei welcher er sodann thun konnte, was er wollte. Hiemit verhält es sich folgendermaffen. Die Ephoren und die Geronten be fassen damals nach der Verfassung die größte Gewalt. Die Elfteren führen ihr Amt nur ein Jahr lang; die Geronten dagegen behalten diese Ehre lebenslänglich. Beide sind zu dem Zwecke eingesetzt, um gegen das absolute Königthum eine Schranke zu bilden (wie in der Lebensbeschreibung Lykurgs näher berichtet ist). Daher erbte fick denn auch von Altersher bei den Gliedern der Dynastie eine gewisse