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ü« LV. U<ne«»i»«r SM,» Vie Veza-bm- -er Dar« ür Retchsamr- Da« Pressea»t der Stadt Leipzig schreibt ua»: Nach den bestehenden gesetzlichen Vestimmunge» muß jede» Kleinhandelegescyäst, in dem Gegrnständ» des tödlichen Bedarfs feilgeboten werden, während der für Geschäfte dieser Art üblichen Verkaufszeit zur Abgabe der Waren geöffnet gehalten werden. Den Bestimmungen unterliegen nicht da» Barbier» und Müseurgewerbe, die Verstellung von Schuhen und Kleidern nach Mak und ihre Ausbesserung, der Vast» und Schankwirtschaftsbetrieb, der Betrieb oo» Badeanstalten, Verleih» und Einkanfsgeschäfte aller Art. Die Kleinbandelsgeschäfte mir Gegenständen des täglichen Bedarf« sind au sämtlichen Werktagen in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr nachmittags, mindesten« 8 Stunden lang, offen zu halten; nur mittag« dürfen die Geschäfte während einer ge» wissen Zeit geschloffen gehalten werden. Es ist jedoch zulässig, daß die Geschäftsräume zur Ersparung der Lclcuchtungskosten schon mit Eintritt der Dunkelheit geschlossen werden. Zn diesem Falle müssen sie aber wenigsten« 7 Stunden täglich geöffnet sein, und die Mittagspause darf höchsten» 2 Stunden betragen. In solchen Geschäften, in denen Angestellte tätig sind, kann die Verkaufszeit noch weiter beschränkt werden, soweit es zur Durchführung einer Arbeitsstreckung notwendig ist. Alle Llettchanbelibetriebe, di« ihre Geschäftsräume nicht va» 8 Uhr vormittag« bi» 7 Uhr nachmittag« ununterbrochen geöffnet halte«, habe» die Berkwess- zeitea durch einen von außen deutlich sichtbaren An schlag am Geschäftelokal bekanntzugedeo. Line vorübergehende Schließung der Läden bzw. Geschäftsräume ist zulässig bei Erkrankung de« Geschäftsleiter«, bei gänzlichem Ausverkauf de» Warenbestände«, bei unmittelbar drohender Plüirde- rung auf die Dauer der Gefährdung, nach näherer Vereinbarung mit der Polizeibehörde, bei besonder starkem Andrang zur Regelung desselben Zn den Fällen der Schließung des Geschäfte» wegen Lrlran» runa des Betriebsleiter« und bei vollständigem Aus» verlauf der Daren ist dem Gewerbeamte Anzeige zu erstatten. Diese« kann weitere Ausnahmen zulass so z. B. bei Todesfällen usw. Weiter wird darauf hingewiesen, daß die Be» Zahlung der Waren in Rei chs mark nicht verweigert werden darf. Reichsmark ist di« Papiermark. Es ist auch nicht zulässig, di« Bezahlung mir kleinen Geldscheinen zurückzuweisen; besonder» verwerflich und daher unstatthaft ist es weiter, daß bei Bezahlung in wertbeständigen Zahlungsmitteln Rabatt gewährt wird. Wer die Vorschriften, die scharf überwacht werden, nicht beachtet, hat außer hoher Bestrafung die Schließung seine« Geschäftes zu gewiirthzen. Leipziger Lerrermigszahl Stichtag IS. 11.: 7V 193 Milliarve» Marr Stichlaa 18. 11.: 79 381 Milliarvcu Mark Die innere Geldentwertung betrug an» 1S. November, gemesteu au ver Trueruug-, zahl VeS Statistischen Amte» (7V ISS Mil. ltarveu), seit IS. Nov. 8 Proz., 14. Nov. 1V4 Pro-., ir. Nov. 328 Proz., 7. Nov. 746 Proz., 5. Nov. 867 Proz., 2. Nov. 3659 Proz., 29. Lkt. «535 Proz., 2«. Lkt. VV47 Proz., 24. Lkt. 12 890 Proz. Der Wert VeS Pfennig» fLr di« Berech. nuug ver städtischen Gebühre» sDüngerabfuhr usw.) betrügt unverSnvert 6 Milliarden Mark. Briketts ohne Marke». Dom 21. d. M. an tonnen Brennstoffe aller Art (Kohlen, Briketts) innerhalb de« Dersorgungsbezirkes der Stadt Leipzig ohne Marken geliefert und bezogen werden. Brauselimonade Schauspielhaus. Fast achtzigjährig schrieb Björnson noch das LuMpiel .Wenn der junge Wein blüht*, dann legte er sich hin und starb — in Pari» — einen schweren Tod. Vorher aber, in seinen letzten Greisen tagen, ist der wuchtige Rationalnorweger noch recht leichtsinnig gewesen. Er, der in jüngeren Jahrs» einmal einen Bund zur Pflege der männlichen Keusch heit gründete, streift in seinem letzten Lustspieldialog gern an jenen Sphären entlang, dre er ehemals unter Kontrolle zu halten wünschte. So war es nicht allein die Schuld einer in dieser Richtung vergröbernden Spielweise, «en» da« Publikum mr seine 1 bis 2 Goldmark und 100 Milliarden Premierenzuschlag öfter« w eine Kiekskiek»- und Killekillestimmung ge riet, wie sie von Keuschheitsvereinen kaum gebilligt werde» könnte und auch in rein geschmacklicher Be ziehung an Björnson« Gesamterscheinung gemessen, doch wohl ein bißchen unterwertig ist. Gemessen an seine« König, au Paul Lange und dem Pfarrer Sang. Bei alledem wird über Björnson« dichterische» Rana da« Beste doch in jenem alten Scherz gesagt, daß sei» Sohn, der die Kommandobrücke eine« Per- gnüaungsdampiere unerlaubtrrweise betreten wollte, auf die Frage: .Kennen Sie de» Sohn de« größte» norwegischen Dichter« nicht?" von dem braven Kapi- tän die Antwort erhalten habe: .Da« gift hier ooch nischt, Herr Ibsen!" Da« Wertverhältni« der beide» Epiloge wird dadurch jedenfall» vortrefflich beleuch- tet. Denn, wenn wir Toten erwachen, lebt der alte Ibsen immer noch, aber wenn der junge Dein blüht, dann gärt in dem alten Björnson wirklich nur eitel Brausäimonade. Die tiefe Wahrheit, daß Männer mit erwachsenen Töchter» oft noch tn der Lage sind, auf eheliche Ge meinschaft begründete Anspruch« zu erheben, und daß Jünglinge mit grauen Haaren sich nicht unbedingt lächerlich machen, wenn sie reifere Backfische freie», vorgetragen mit einer ziemlich bieder« Senttmen» talität, geht un« nicht uw Blut. Auch kann neben trner Lawine, di« Rubeck und Irene in ihrem barm herzigen Schoße aufnimmt, da« Bett der Fra« Ärvik doch kaum bestehen, da» man quer über die Bühne in« Schlafzimmer des Herrn Arvik trögt. Ich wende mich gegen diese» Bühnentraasport der Lchlafzimmergeheimnissc nicht eigentlich aus Prüderie, Bndern weil vor dem besagte» Bett einer dm 1a»M »eilipste» Akt« der dvwsmtifchen Destlitsantvr üdme Das Gesicht Diese nüchterne» Rotizea und Tatsachenberichte wurde» gesammelt auf dem täglichen Inspektions gang einer großstädtischen Fürsorge organisation Al« wir durch die Vorhalle des Fürsorge heims gehen, bringen zwei Leute gerade «laen Mana herauf. Langer abgerissener Soldatenrock, givilhut. Fahles, blondes Gesicht. An seinen Knien ist Schmutz. Gr ist aus der Straße hingefat- len. Ohne Geste und ohne Schrei. Einer der Be gleiter erzählt: Wir gingen bei dem Delikatessen- geschäft von R. vorbei. Der Mann stand davor. Ich sagte noch, das sähe aus, als ob er mit der Rase un mittelbar an der Scheibe klebe. Und mit einem Male rutscht der Mann langsam an der Scheibe herunter und liegt da wie ein Bündel Tuch. Er sagt nur das eine Mort: „Hunger". Eine Helferin hat unterdessen dem Mann eine Tasse Kaffee und Brot gebracht. Er ißt. Eigentlich aber ißt er nicht, sondern sein blasser Muno wühlr sich wie eine Maschine in die große Klappstulle. So haben j im Feld« die Pferde getrunken, wenn sie abends aus j Qualm und Hitze ans Wasser kamen. Mir dem gleichen schnaubenden, trockenen, gierigen Geräusck. Als er den letzten Bissen hinunter hat, umfängt ihn eine neue Ohnmacht. O Ein« kleine Wohnung. Darin vier alte Frauen im Alter von 7ö bi» 88 Jahren. Schwe ster«. Vielleicht sind sie früher mal wohlhaberch gewesen. Ein alte« Klavier steht in der Ecke. Ein paar Photographien zeugen von einer gutbürger- lichen und gutsituierten Jugend. Die eine im Ball kleid, die andere mit einem Offizier als Verlobte, die dritte mit ihren Eltern. Die Stube ist kalt. Zwei von den Schwestern sind krank. Aber der Arzt ist teuer. Und der Freund der Familie, der sie bl« dahin mit medizinischem Rat betreute und nach Er- ledigung seines Pensum« kam, ist jetzt al ende Klavier, spieler in einem Kabarett. Die beiden Schwestern, l die noch gesund sind, aber so dürr und ousgerrocknet, ' daß mau nicht wagt, zu ihnen laut zu sprechen, damit i sie der Hauch der Stimme nicht umwerfe, flattern wie kleine, scheue Fledermäuse in de»« tristen, dunk len, nach esigsaurer Tonerde und Fencheltee riechen den Stuben herum. Morgens steht di« Fünfnnd- siebzigjährige schon nm '.^8 Uhr aus der Straße, um gegen )j1O Uhr das bißchen Brot zu bekommen. Brotsuppe, etwa« Rudeln, zehnmal aufgebrühter schlechter Tee und sehr viel Wasser ist di« Nahrung der Greisinnen seit zehn Tagen. Wasser in diese alten Gedärm« Wasser i» diese Magen, die schon foinn noch etwas annehmen. Die Stuben sind «ine Gruft, in der zwei Halbtote und zwei Halblebende verwesen und verfaulen. So zerbröckeln sie Zelle um Jelle in das Nicht« hinein. O In der Küche, die Schlaf-, Kohn , Eßraum und zugleich Lager für die vier Streichholzpokete ist, mit denen das jüngste Kind in der Friedrichstriye handelt, wohnen die Mutter und drei Mädchen. Die älteste fünfundzwanzig, Fabrikarbeiterin, aber seit einem illionat entlassen, schläft mit der Mutter zu. sammen auk zwei alten, mit schmutzigem Zeitungs papier ausgefüllten Säcken, die beide» anderen Kin der, die Siebzehnjährig« und die Zwölfjährige zu- sammen in einer länglichen, au« »ohem Holz zu- sammengenagelten Kiste. Wir wollen nicht prüde sein: die älteste Tochter und die Siebzehnjährige «gehen". Die Mutter weiß es, aber was soll sie Lun. Sü: hat es wenigstens duräyefttzt. daß kein Fremder zu ihnen hinau'geschleppt wird. Da die Mädchen, beide» hübsche Blondinen, schlecht und zer lumpt angezogen sind, finden sie ihr« Liebhaber nur in den armen Vierteln. Infolgedessen ist selbst dieser Verdienst nicht nennenswert. Die Hälfte geht für ein bißchen Puder und andere Kaschi'rmlttel drauf. .Sol! «mir doch egal sein , was die Mädels machen. Sic wollen sich eben nicht hinlegen und den Gas Hahn aufmachen. Aber an die Kleinste sollen sie nicht ran. Die hol' ich jede Rächt um zwölfe selber -es Hungers vom Bahnhof ab, wenn ich mich auch kaum schleppen kann. Ich trage Zeitungen aus und helfe in «ine« Restaurant Flaschen spülen. Aber vielleicht ist meine Kleinst« ^>ch noch bis zum Frühjahr durchzukrie-gen, oder glauben Sie nicht, daß e« im Frühjckhr kesser werden wird? Dann haben wir ja immer noch die Spree." , Meine Begleiterin von der Fürsorgestation er zählt mir: .Wir komuren jetzt zu einem Kunstgewerb ler. Er ist noch jung, kann aber die Schule nicht bezahlen und arbeitet zu Hause. Do-- qeißt, zu Haufe ist nur eine Kammer, in der ein Bett steht, und eln kleine« Fenster ist mit einem kleinen Schemel davor, ein wogen Unhygieni! ausrangiertes Dienstboten zimmer, dos man ihm abgelassen hat Er hatte früher gotische Studien gemacht und einige recht bemerkens werte Konstruktionsarbeiten für» westdeutsche Bau- denkmaler entworfen. Später aber machte er Reklamezetchnungen für aine Keksfabrik dann zeich nete er die Speisekarte für eine Diele, jetzt aber har er gar keinen Verdienst mehr. Zuletzt war er Schreiber in einem Straßenbahnhofbureau. Nun, da wird er auch entlassen sein." Wir sind vor dem Hau»« angekomen. Die Wirtin öffnet uns. Sie scheint er- regt und verwirrt. .Ist Herr D. zu Hause?" Zögernde Antwort: .Ja, zu Hause ist er schon. Aber sprechen können Sie ihn nicht mehr." Wir machen die Tür auf. Auf dem Bett liegt eine menschuche Gestalt, die von einem Reiseplaid, das den Kopf verhüllt, bedeckt ist. Ein Schutzpolizist steht davor und notiert: Todesursache, Tod durch Er hängen. Er reicht »in» einen Zettel. Nur wenige Worte stehen daraus: «Ich hätte gerq »och länger gelebt. Aber morgr« wäre »ff» der Strick z» teuer gewesen." Unwahrscheinlich klingt dieser Galgenhumor. Aber die Starre des liegenden Körpers ist Wahrheit. Von hundert ähnlichen Fälle» sind dies nur vier. Morgen werden es tausend, übermorgen hundert tausend sein. Es nutzt nichts, sich «»genehm rühren zu lassen und eine sentimentale Träne zu zerquetschen. Pflicht aller ist nur das Geben. Das unbedenkliche, reücheste, großzügigste Geben. Wer glaubt, gefühls mäßig vergeßlich zu scin. schneide sich diese vier Fäll« aus und lese sie vor dem Mittagessen, vor der Bestel lung der Torte in der Konditorei, vor dem Heranwin" ken eins« Autos. Und wo er geben kann, das schreien ihm die Plakare an jeder Säule, aus jedem Bahnhof, in jeder Bank ins Gesicht. Die Leipziger Winterhilfe ist die geeignetste Sammelstelle. Also Ausreden gibt cs hier nicht. KH. Ü Mae Arbettsloferr-Schvle Das Dolksbildungsamt der Stadt Leipzig hat eine Schul« für Erwerbslose eingerichtet und ver anstaltet verschiedene Kurie, die fortlaufend gedacht sind und an denen jeder Arbeitslos« teilnebmen kann. Sie find vollständig kostenlos. LS wird keinerlei besondere Vorbildung vorausgesetzt. Keine Anmeldung vorher. Eintritt jederzett möglich. Der Unterricht soll in drei Gebiete zersallen: 1. Fach-Fortbil-ung; 2. Dissensbildung: Deutsch, Rechnen, Algebra, Geometrie, Fremdsprachen, Ncuurlehre; 3. Wesensbilduug: Nach Art der Bolls- ! Hochschule. Ls find noch Lehrkräfte nötig. Auch j aus den Reihen der Erwerbslosen selbst konunen ' Lehrende in Frage, besonders für Fach ^Fortbildung. - Auskünfte im BolksbildunaSamt (Neues Rathaus, Zimmer 508) bei Dr. Schaller, 9 bis !2 Uhr vor- ! mittags. Vorläufig fiirden nur folgende Kurse (Arbeite- ' gemeinschaften) statt: Beginn am 19. November: 1. Beck, Anfänge der Kultur. Mit Lichtbildern und > MuftumSiührungen. Montag urrd Freitag Z bis I 5 Uhr, Frauenseminar, Königstrofie i8, Zimmer 4. j 2. Hoimarrn, Entwicklung des modernen Kapitalis- , mus. Montag und Mittwoch Nb bis N8 Uhr, Universität. Montag Hörsaal 20, Mittwoch Hör saal 27. 3. Reinmutb, Wirtschaftsftagen. Donners- ' die Bretter geht, den keine Schmollerei uns» Schelmerei der Frau Landfelder mehr retten kann. Der begehrlich« Hausvater de« Herrn Stein war ein bißchen überbetont interessant. Man dachte immer: .Mensch, wann platzt deine Bombe?" Aber sie war schon von Björnson — gar nicht grladerr. Während der (nur aus der Vorderseite) grauhaarige Jüngling des Herrn Krahs zwar ungeladen, aber dafür zu gut «ölt war. Die Schar der Backfisch« dalberte in» Anfang recht peinlich. Der Spielwart Schmiedel beging den Irr- tum, aufgeklärte Norwegerinnen als deutsche. Schwankganse zu interpretieren. Gas sie — trotz Brauselimonade — nicht sind. Immerhin ist da« jüngst« Kulturgänschen von dem absterbenden Dichtergreis so gartenlaubig zurechtgemacht, daß auch die im Kern preziösere Frau Rikisch seinen Kitsch nur durch ihren Kitsch ausdrücken konnte. Den farbenfrohen Maler Nitzsche übrigens in Ehren. Aber was zu bunt ist, i st ein bißchen — zu bunt. Warm wird im Schauspielhaus« «fieber einmal wesentliches Theater gemacht? Nana MeftGr Leipziger Konzerte Da heute unter russischer Flagge auch schwächere Kunstprodukte mit liebevoller Duldung durch Kon zert und Oper ziehen, so ist das Programm eines russophilen Konzertgrbers nicht ohne Randkemrrlun gen hinznnchmen. Denn Herr Efteni K u r tz, i«in ohne Zweifel temperamentvoller und begabter Dirigent, seine ursprüngliche Absicht durcheesetzt und statt Glazounow etwa Strawinsky ausgefühn hätte, so hätte man ihm für einen anregenden Abend dantbar sein können. So aber lief di« russische Walze ziem- ltch leer. Denn Glazounow« 4. Sinfonie gehört auf di« Kurpromenade, Rimskij-Korsakows Scherzo .Flug der Hummel" ist «ine harmlose Kinderei, sein .Lve- mische» Capriccio" keines der stärkst«», wennschon st« gefälliges Stück »ft hübsche» Lokalkolorit. Den Moussorgsk! dss .Boris Godounow" aber keimt man «um dem erfindungsarmen Tonbild .Sin« Rocht auf nacktem Felsen" (nicht, wie auf dem Programm zu lesest war: .Recht auf dem Kahlenbergs kau» wie der. — Eine junge Geigerin. Francis Derks wa. ho» »rßer «ttm» -iqaurcttq «arm«, befmlten To» keine musikalische» Eigenschaften oiffsirweisen. die zum öffentlichen Konzertieren heute schon berech tigten. Die Unsauberkeit im Spiel überschritt im Druchkonzert da« erträgliche Maß. — Die Tanz matinee von Erna Abcndroth mit ihrer, Ballett- Zöglingen entzieht sich einer das künstlerische Ergeb nis etnsthaft wertenden Betrachtung, lieber die Be deutung der Abendrots» als Pädagogin ist an dieser Stelle oft genug qesprochen worden, und dem ist fürs erste nichts Neue« hinzuzuküaen. kl- 8. * Eva Olbrich zeigte an ihrem Dioltnabend eine vielversprechend« Technik, gesunden musikalischen Geschmack und Temperament. Einige tonliche !ln- sbenheilen dürsten bei größerer Spielruhe von selbst verschwinden. Tie Schumannlchc Klavierbegleitung zur Bachschen G-Moll^sonate entstammt einer Zett, die zu Bachs Solowerken nicht das aufrichtige Freundschaftsverhältnis hatte wie di« heutige. Folg- lich kann sie entbehrt werden. Friedbert Sammler gekört zu unseren zuverläistaften Begleitern. ch. U. Sive griechische Oper »ov Rchard Strauß. Richard Strautzhatein neue, Werk in Angriff genommen. E» ist ein« Oper, zu der ihm wieder Hofmann», thal das Buch schreibt, «in humoristisches, witzige« Derk, wie der Komponist selbst andeutet. Der Stoff zu dieser neuesten Oper ist d-r griechischen Götterwelt entlehnt. Der Wutanfall des Bassisten. Zu einem viel- dciprocbene« Skandal kam «s kürzlich während der Aufführung des „Boris Godunow" von Mus- svrgski in der Oper von Chicago. Ter be rühmte russische Bassist Schaljapin, der die Titelpartie lang, geriet während der Anffübruag, man weiß nicht aus welchem Grunde, in so finnlos« Wut, daß er an die Rampe trat und mit Stentor- ! stimme ins Hau« brüllt«: „Ahr Idioten, ihr Schwei»», Künstler wollt ihr sein? Pfui Teiltet!" i Der Kapellmeister Spardoni, der dis Aufführung leitet«, warf kreidebleich den Taktstock zu Boden, sprang auf die Bübne und verscdte Schaljapin «ine lautschallende Ohrfeige. Di« Vorstellurig »rußte unter allgemeinem Tumult ab gebrochen wäcden. Die beutschr und di« französische Studeuteuschaft. Anläßlich der Londoner Internationalen Studentenkoaferenz, an der Frankreich mit der Begründung nicht trilnahm, daß der karr- rösischeu Sttrderffsrffchaft er» Zusammentreffen ihrer tag 4 bis S» Ahe. Universität, HSrsgal 23. 4. Lchaller, Goethe. (Der Kurs läuft schon fett dvei Wochen. Nur noch wenige Teilnehmer können aus genommen werden. Anmeldungen im Volksbildung« - amt ) Dienstag und Donnerstag 2 bis 5 Llbr, Frauenseminar, Köniastraße 18, Zimmer ZI. 5. Winkler, WirisGaitStraam. Freitaa 3 bis 5 !lhr, Universität, HSiffaal 38. Montagsruhe Fleisch schwach, Fett und Gemüse reichlich augebat«. Der Montag brachte in der städtischen Markthalle ein schwaches Angebot urrd eine no<y geringere Nachfrage. Die meisten Frischfleisch stände hielten geschlossen. Aber auch in de» Reihen der Obst- und Gemüsehändler zeigte sich manche Lücke. Die Preise hielten sich in der Haupt- fache auf der Höhe dr« Woärenendes. Für Gefrier rind ohne Knochen wurde» 360, für Brust 400, für Rippe und Kamm 420, für Keule 440, für Numpfstück 600, für Roulade 700, für Gehacktes 360 Milliarden notiert. Hammelfleisch stellte sich aui 600, Büchsenfleisch auf 800 Milliarden. Wurstwaren batten sich nichr geändert. Blut- und Leberwurst kosteten 3200 Milliarden. Mett-, Knack- und polnische Wurst dasselbe. Schinken und Schinümspeck sollten 36tO Milliarden kosten. In Fettwaren lag ein verhältnismäßig reich haltiges Angebot vor. Amerikanisches Schweinefett stellte sich auf 1600, Kokosfett auf 1000 bis 1AX>, Kuntispeisefett auf 7ö0, Tala auf 1200 bis 1300, Specki'tt auf 2400, und Wursisett aus 1600 Milliar den Mark. Margarine schwanke zwischen 900 urff» 1000 Milliarden. Butter wurde für 1800. 2000 und 2400 Milliarden angeboten. Räucherspeck sollte 2000 Milliarden kosten. Schellfisch schwankte zwischen 300 und 680 Milliarden, Seelachs zwischen 400 und 800. Fü« 600 Milliarden wurden auch Seehecht und Rotzunge angebotcn. Galdlxrrsch und Heilbuttzungen stellten sich auf ZOO Milliarden. Karpfen sollte 1200 und Schleie 1500 Milliarden kosten. Salzheringe waren mit 800 Milliarden ausgezeichnet. Lin größeres Angebot lag in Gemüsen vor. Weißkraut wurde mit 60, Welschkraut mit 70, Rot kraut mit 8s», Zwiebel«» mir 70, Möhren nrit 50, Kohlrüben mit 40, Kohl mit 80, Rosenkohl mit 450, Pilze mit 70 bis 600 Milliarden notiert. Sellerie sollte 100 Milliarden das Stück, Rettich 20 bi« 40 und Karotten 50 Milliarden das Bund kosten. Kar toffeln hielten sich noch immer aus 30 Milliarden Mark. Tomaten stellten sich aus 240. Tafeläpfel aus 250 und 350 und Musäpfel auf 130 Milliarden Mark^ Tafelbirn-n wurden ffir 230 bis 360 Milliarden ab gegeben. Don den ganz geringen Mengen Frischfleisch, die zu» Verkauf kamen, sei nur Rind, Hammel und Gehacktes mit je 1200, Herz, mit 600 und Leber mit 800 Milliarden erwähnt. Alle anderen Fleisch sorten wurden nicht gehandelt. Ebe-nso fehlt« Eier vollständig. Prof. Mmdet'pouetv Rmktritt von -er Deutschen Bücherei Der Leipzig«; Armstzeitschrist »Der Cicerone* Ml- folge, ist Prof. Dr. Mindet-Pouet von der Leffirva dm- D-nrffchsn Dücher-ü vrrückqetk'eten. Lte»«r.zakNuugen durch VaulichrsS können eSenjo wie von den Finanjkaffeil auch von den städNtchen Ltener- -r'.'r'tcNrn nicht meyr angenommen werden, ter RetchSflnanjmimstcr vai sich wegen der erheblichen (yeldverlusie, die mit der Ännsdmc zurzeit verbunden lind, ,u dieser Anordnung veranlaß» oeichcu. Sou der Anna-me ausgeschlossen find sowohl die Barschecks slo auch dir Derrechnungskchcäs. Dagegen werden die Von den diesigen Großbanken auieinander gezogene», als --iotaeld in Umlauf geürschien Lchesü Über Milliarden, betrüge nach »sie vor tn Zahlung genommen, solang« sta nick» ausgerufen worden sind. — Diouermhlunzeu können von den Sparkassen, und Liadtbank.Se chfisrsslellen niäu mehr angenommen worden, wrii sonst di« Kontoindaber länger auf tbre Abfertigung warten müssen, als tlmen zugrmmet worden kann. Ti« Konto tnhabor können lelbltverttLndlich tbrr Dtcucru auch wettorvtn durch UcberweOuug von sdrem Konto be gleichen. nicht zweckmäßig erscheine, hat der Vorsitzende des Auslandsamtes der Deutschen Studentenschaft, Herr Walter Zimmermann, eine Erklerrmg ab gegeben. die eine energische Absage an die sranzösilchsn Machenschaften in der inter nationalen Studentenbewegung darstellr. Der Wort laut ist in einem Bericht über die Londoner Tagung < ntbalten, der in dem soeben erscheinenden Heft d« Zeitschrift .Hochschule und Ausland" veröffentlicht ist. Sia Phldias-Fnnb. Zm Vatikan wurden Skulpturen entdeckt, die zum Schmuck des Parthe non» in Athen gehören. Ls bandelt sich um eine» Kopf zu Aristogeiton und einen A ntnurer, d»'e Pbidior» zng-scbrieben werden. Zhr Leib Don O»»Ip Vvmov» Und es forsch zu ihr der Dichter: ..Geben Sie Ihren Leib mir. Eie. Sic kennen nicht seine Pracht. Für Sie bleibt er ei» Bries, ver- ichloffea und versiegelt. Wenn auch Ihnen geschenkt, so gehört er doch nicht Ihnen Mir müssen Sie ihn geben." Sie aber schwieg. .Wie können Eis ihn noch schöner gestalten, al» er ist! Können Sie denn all» Herrlichkeit erwecke», die in ihm schlummert? Wie wollten Sie da» be ginnen?" .Rein, das kann ich nicht." .Ihren Leib werd« ich nehmen und ihn der Wett zeigen. Dann werde ich ibn Ahnen -nrückgeben. De« seien Sie gewiß." ,Zch verstehe Sie nicht. Nein, ich verstehe Sir nicht." .So geben Sie ihn mir. Sic alle, dic nicht wisse», wa« mft der Schönheit beginnen, sollten sie dm» Dichter schenken." llad so schenkte sie dem Dichter ihren Leib. Bald daraus la» er ihr ein ganz kleine» kurzes Gedicht vor, da» so zart und duftend «ar, gleich de« Tropfen Taue» auf «ine» Blatt der Stachübeere. .Wie schikr!" s^gt« st«. „Du siehst, meta Dort hab' ich gehalt«/ sagte der Dichter beseligt. Sie errötete, senkte den Kops und sprach: -Ist die» alle», »oa» du in »ir gelesen?" Dichttr bückt, ihr lSchelod auf d-c gesmrktep Utd-r «b «»rach: ^a, beim «« nffsi' wesenMch mm», Hab' ich «WzeLssS»."