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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192311202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231120
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-20
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
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S oße und kleine Ehrenworte Man sollt« einmal eine kleine Sammlung der Ehrenwort«, Lreuverficherungen und Schwüre »usam- menstellen, di« in den vergangen Wochen in Bayern geleistet wurden. Schon eine flüchtige Zusammenstel lung wird lehren, wie wertbeständig diese großen und kleinen bonrischen Ehrenworte find. 1. General v.L o s. so wo Diensteid, als Re^chswehrgeneral abgegeben: Treue zur Verfassung, Gehorsam den militärischen Vorgesetzten versichernd. L Lossows bayrische Treuver» sicherung (Bayrischer Diensteid-Ersatz). 3. Hitler» seierliche Versicherung an Kahr, keinen Putsch zu unternehme», sondern da» Werden der Nationaldikta tur in Berlin abzuwarten. 4. Ludendorsf schließt sich diesem kleinen Hitlerehrenwort an. S. Kahr übernimmt feierlich im Bürgerbräu di« Neichsver- weserschaft großer ostentlrcher, ergreifender Handschlag Kahr-Hitler vor versammeltem Volke. 8. Feierlicher Handschlag de» General« Lossow im Bürgerbräu vor versammeltem Volk«. 7. Feierlicher Handschlag des herbeigeholten Ludendorst. Tränenerstickte Versiche rung, di« Leitung des deutschen Heere» zu über nehmen. 8. Hitlers große» Ehrenwort, morgen die Rationaldiktatur elnzuführen oder sich den Tod zu geben. H. Ludendorff« Ehrenwort bei der Freilassung. Feierliche Versicherung, sich politisch nicht zu be tätigen. 10. Ludendorfi, freigclafien, widerruft sofort sein letzte» Ehrenwort. Die adgezwungene Crklä- rung bei der Freilassung habe sich nicht aus seine völkische Tätigkeit bezogen. — Selbst der deutsch völkisch« Abgeordnete von Graefe, der dies« Ehren wort-Tragödien ganz in der Nähe gesehen hat, meint, einer hab« am anderen gehandelt wie Hagen an Sieg fried. O dies« Nibelungentreuen! Reue Anekdoten vom „Senig" Bei Schimmel L Lo. iu Miltitz bei Leipzig werden ätherische Oele erzeugt. Das muß man gesehen haben. August fügte sich geduldig in die Inspizierung. Es duftete, es duftete, es duftete. Die Fabrik von oben bis unten war eine einzige Duftesi August verlor die Geduld und raste vorneweg. Endlich war es überstanden. Die Fabrik besitzt privaten Gleisanschluß. An der Bahnhofsinlel wartet Kommerzienrot Fritzsche. Wartet worauf? Auf da» huldvolle Wort. Und bevor August den Salonwagen besteigt, über reicht er seinen Mantel einer Schranze: „Dähn häng S' mahl gleich fr achd Daache weck!" Und dann, zum Kommerzienrat gewendet: „Na, wifln S«: schdingkn duhds bei Ihn . . . fui . Deist!" Und verduftete. Zn der dreiuudsechzigsten Wiederholung von Puccinis unverwüstlichen „Boheme" sah August mit einem musikrerständigen Mitglied seiner weit läufigeren Perwandtschaft. Trno Pattiera zwitscherte Rodolphe. Der Besuch äußerte sich abfällig über Pattiera» Stimme, redete von ..Detonieren" und verflieg sich gar zu der Behauptung, Pattiera singe s-artniickig einen Ton zu tief. Da ereiferte sich aber Friedrich August: „Ree, das is nicht wahr. Dohr hndd noch nie zu dies gesungn. Das gennd dähr qarnich. Awwc ich will dr mal was saachn: „'s Orrdgässdr schbield enn Dahn zu hoch!" Els Selbstmorde an, Rot. In Wernigerode mochten elf Personen in der vergangenen Wock>' ihrem Leben durch Selbstmord ein Ende. Zn jedem Falle handelte es sich um Menschen, die die Perzse slung inkolgs der Teuerung zu diesem Schritt trieb. „Für Studenten geeignet..." In einer deutschen Zeitung suchl ein Rittergutsbesitzer einen Nacht wächter und schreibt wörtlich: „Gegebenenfalls für Studenten geeignet, der in Göttingen Kollegien beucht, da Bahnverbindung vor handen." — Unbegreist ch, daß sich der Ritterguts besitzer mit einem Studenten begnügen will! An gesichts der fabelhaften Fürsorge für die geistigen Arbeiter könnte er mindestens einen Privatdozenten, Wahrscheinlich aber auch ein« UniverfitStaprofeffor für den hervorragenden Posten haben! Länger«» Haar, die «ade de» Sinter». In London ist dieser Lage, wie von dort berichtet n»ird, «lne Auostellung der Haartrachten eröffnet worden. Sie gewahrt einen historischen Rückblick aus die Haartrachten vom Altertum bis in die Gegenwart, und sie gewährt auch einen Blick in die Zukunft. Männer und Frauen werden, wie man sich hier überzeugen kann, in diesem Winter das Haar länger tragen als bisher. Die kurze Lockenfrisur der modernen Frauen und Mädchen scheint zum Der- schwinden verurte lt. und wo die Natur nicht aus reicht, nun, da muß eben di« Kunst nachhelsen. Tidlicher Biß «ine» Zebra». Zn einem Wiener Sanatorium ist die 28 jährige, als bildschön bekannte Prinzessin Ella Hohenlohe, geborene Gräfin Hadik-Barkorzy, gestorben, wo man sie trotz sorg fältigster Behandlung und Pflege seit mehreren Monaten nicht retten konnte. Die Umstände des Todes sind tragisch. Die Fürstin machte in Gesell schaft ihres Mannes und einiger junger Aristokra tinnen einen Spaziergang im Budapester Tiergarten und kam zu dem Käfig, in dem ein Zebra unter- gebracht ut. Auf dem Käfig stand eine Warnungs tafel, daß das Zebra bissig sei und daß deshalb strengstens abgeraten werde, dem Tiere Speisen zu reichen oder es zu streicheln. Die betreffende Tafel bezeichnete dies sogar als lebensgefährlich. Die Prin zessin bemerkte nun diese Tafel n cht und reichte dem Tier einen Bissen. Das Zebra biß der Dame einen Finger ab; es trat Blutvergiftung ein, von der die Prinzessin weder in Budapest noch sväter in Wien gerettet werden konnte. Di« Probebrautzeit de» jungen Vonderdilt. In New Yorker Zeitungen »var dieser Tcme zu lesen, daß Harald Siountvn Panderbilt mit Miß Llanor Sears, einer Dame au» den Kreisen der oberen Vierhundert, «in« Probebrautzeit vou zwölf Monaren vereinbart habe. Di« junge» Leute wollen — während dieser Feit — soviel wie möglich zusammen sein und sich mit Vorliebe in unangenehme Si tuationen begeben, um zu erkenne», ob sie für einander passen. Im Falle sie sich vom Gegen teil überzeugen müssen, wollen sie ohne Streit aus einandergehen und — was theoretisch ja sehr hübsch klingt, in der Praris aber sehr schwierig zu erledigen sein dürfte — womöglich Freunde bleiben. Zm anderen Falle schließt sich die Hochzeit an die Probe zeit. Zn Amerika ist diese Verlobung aus di« Probe, bei der eine bestimmte Frist des Ächkennenlernens festgesetzt wird, sehr in Aufnahme gekommen, und der Fall Panderbilt fällt nur aus, weil die amerikanische Gesellschaft ihn bisher nicht gut hieß. Cs steckt nämlich nichts als eine ökonomische Vorsicht dahinter. Bei einer Verlobung auf Probe kann di« Braut d«n abfaqenden Bräutigam nicht mit einer Klage aus Bruch des Eheversprechens zur Zahlung einer Abfindungssumme belange«, die jeder Der- lobunasauflösung in Amerika sonst folgt und sogar zu erpresserischen Kvecken von unternehmenden jungen Etv merkwürdiger Fall von Bigamie Aus New York wird gemeldet: Ein seltener Fall von Ge- dächtnisschwund ereignete sich in St. Paul im Staat« Minnesota. Nach Eintritt Amerikas in den Weltkrieg kam auch der amerikanische Soldat Arthur Whitney nach Frankreich und wurde im Gebiete der Argonnnen eines der vielen Opfer einer Gasbombe. Whitney gelangte in ein Spital, wo er sich von den Folgen des Giftgases allmählich erholte. Cr kehrte nach dem Kriege nach Amerika zurück, wo er sich in St. Paul niederließ und als Sicherheitsagent bei der Durchführung der Alkoholgesetze seinen Lebensunter halt fand. Nach der Dombenexplosion verlor Whitney rum Teil das Gedächtnis und vergaß unmittelbar danach, sowie auch in der Folgezeit, daß er ver heiratet war. Nach Amerika zurückgekehrt, heiratete er in St. Paul und lebte mit seiner jungen Frau eine Zeitlang in glücklichster Ehe. Vor kurzem hatte er nun in der Ausübung seines Dienstes einen Last wagen anzuhalten, der Alkoholfässer enthielt. Dabei wurde er von einem vorbeifahrenden Automobil um- gciohren und erlitt eine leichte Gehirnerschütterung. Man brachte ihn ins Spital, wo er sich nach einiger Zeit erholte. Allein die Gehirnerschütterung brachte ihm merkwürdigerweise die Tatsache seiner ersten Ver- beiratung wieder ins Gedächtnis. Das Seltsamste ist jedoch, daß diele Gehirnerschütterung zugleich die Erinnerung an seine zweite Frau auslöfchte, so zwar, vier glückliche Menschen 411 Roman van Sllnor SI^n Ethelrida kannte die Geschichte seines Lebens, der Herzog sollte sie auch erfahren. Franc s verschmähte jede Beschönigung. Gr vertraute dem weiten Bi ck seines Zuhörers, sagte sich, daß dieser über dem Erfolg des Strebers düstere Schicksalsfügungen in den Hintergrund stellen würde. Mit Takt und Diskretion wurde die Ver- mögensfrage gleichsam nur gestreift. Die Nutz anwendung eines geradezu enormen Reichtums sollte zu Ethelridas und deren Nebenmenschen Wohl in deren Hand gelegt werden. Der Herzog war als Polit ker ein Mann der Debatte; ihm imponierte Markrutes geistige Kraft, verbunden mit meisterhafter Reserve. Er wartete ruhig, bis Francis geendet hatte, stand o.ss und warf sein Einglas ins Auge: „Mir scheint, die Klarlegung Ihres Falles läßt nichts zu wünschen übrig, mein lieber Freund! — Sie überlassen es mir, mich mit den Borurte len eines alten Geschlechtes abzufinden. Ich stehe zu sehr auf selten meiner Kaste, um nicht innerlich gegen diese Bereinigung zu »ein. Anderseits ist das Glück meiner Tochter mir von jeher das Wichtigste im Leben gewesen. Ethelrida ist jetzt sechsundzwanzig Jahre alt; sie ist ein Mensch von festem Charakter und sie weiß, was sie tut. Irgendwelche Laune der Verl ebt- heit ist bei ihr gänzlich ausgeschlossen. Da Ihnen» nun das Glück zuteil geworden ist, das Herz meines Kindes zu erringen, mein lieber Markrute, so ble bt mir nichts weiter zu sagen übrig. Lassen Sie uns mitsammen ein Glas Portwein trinken!" Als die beiden Herren mit erwachten Emp findungen der Zuneigung füreinander Ethelrida aufsuchten, lasen sie in deren Augen eine bang« Frage. Sie sah von einem zum andern, seufzte tief auf, und stürzte sich in die Arme ihres Vaters. Als der Herzog sein K'nd küßte, wurde das Einglas feucht: Ethelrida — Kleine»! Ist das eine Nachricht! — Sei ruhig, Darling, du we'ßt ja, wie wir zusammen stehen; — allem voran geht mir das Glück meiner Tochter." Unterdessen befanden sich Lord und Lady Tankred im Auto, das sie Wraith entgegenführte. Don allen Feuerproben, die Tristrams Liebe seit seiner Verheiratung bestanden hatte, war diese de schlimmste. Der Ausdruck von demütiger Freundlichkeit in Zavas sonst so abweisendem Gesicht, war angetan, den Mann während der zweistündigen Fahrt einfach außer sich zu dein- gen. Ls bedeutete für beide ein Anrcnnen heißer L ebe gegen eiserne Schranken; für Zara verschärft durch das Bewußtsein des Unrechts, das sie ihm angetan, und der Schuld, die sie da mit auf sich geladen. Die sollte sie nur den Weg zum Bekenntnis finden? „Du mußt.* sagte ihr Ehrgefühl — ihre ganze Eigenart aber bäumte sich dagegen. Kurz vor der Grenze von Wraith hob sich der Alp des drückenden Schweigens. Tristram sprach: „Der Wagen wird jetzt ausgemacht werden," sagte, „ich muß dich bitten zu lächeln und zu danken, sobald die Leute uns grüßen." Als der Diener dann das Verdeck zurück geschlagen hatte, streift« Tristrams Blick seine Frau. Sie sah nicht nur glücklich, sondern sogar strahlend au». „Donnerwetter!" dachte er. Kapitel XXUV. Der erste Alt der Komödie hatte begonnen. Da war die Ehrenpforte aus Immergrün mit flatternden Bändern und dem Dillkommsgruß: „Gott legre Lord und Lady Tankred!" Eine Menge Leute hatten sich an diesem Punkte ver- sammelt, alle mit langen Hälsen nach dem an- kommenden Paare ausschauend. „Es muß sein," flüsterte Tristram, während er sich im Wagen erhob, und ^aras Hand er- greifend, auch diese emporzog. <rr legte den Arm > um ihre Schulter und schwenkte mit der Linken I den Hut: > daß er fich weder an ihren Namen, noch an seine Adresse erinnern konnnte. In ärztlichen Kreisen Amerikas ruft diese merkwürdige Doppelamnesie (Gedächtnisschwund) großes Interesse wach. Da» wahre Mttltonealand. Der „Insurance Preß' (New York) zufolge haben 120 Amerikaner ihr Leben für je mehr als eine Million Dollars ver- sich « rt. An der Spitze steht ein Film-Magnat, Adolph Autor, mit fünf Millionen, und unter den anderen Hochversicherten sind nicht weniger als fünf Filmstern«, deren Erben einstens in jedem Falle eine Million Versicherung»^ Ider erhalten. Im Laufe des letzten Jahres haben die Versicherungsgesellschaften tief in den Beutel greifen müssen, denn es starben eine ungewöhnliche Zahl der Hochverii Gerten, darunte? der Großkaufmann John Wanamoker, der drei Millionen kostet«, und der Bankier Davison, nach dessen Tod sie zwei Millionen zahlen »rußten. „Das elektrische Heim". Dieser Tage wurde in New York ein« Ausstellung „Das elektrische Heim" gezeigt. Allerlei, was den Beruf der Hausfrau erleichtern kann, war da zu sehen: elektrische Herde, Maschinen zum Geschirrwaschen und -um Messer reinigen, elektrische Kaffeemühlen und Eismaschinen sowie sämtliche Apparate, um die Wäsche elettrisch zu waschen, zu trocknen, zu bügeln. Der Körperpflege dienten elektrische Wasserwärmer, heizbare K.ffen, Brenneisen und Haartrockner, der Geselligkeit elektri sche Tee- und Kaffeemaschinen, Bent latoren, Teller- wärmer und Wärmeplatten, auch Gramola-Klaviere. Heizapparate jeder Art waren vertreten, elektrische Lampen, Uhren und Glocken. Heue Errungenschaften der Medizin Die Zeichen mehren sich, daß die Heilwissenschaft einer neuen, glänzenden Periode entgegengeht. Dir erleben, fast gleichzeitig, drei bedeutende Ent deckungen, die an die Glanzzeit der medizinischen Wissenschaften gemahnen: Das Insulin Banr nys gegen die Zuckerkrankheit und — wie soeben aus Nom gemeldet wird — «in spezifisches und absolut wirksames Mittel gegen d.e Lungen entzündung. Der Entdecker heißt Dr. Leander Tom ar kin. Sein Name wird bald iu der ganzen Welt als der des Entdeckers das Antimikrobums bekannt werden. Die Entdeckung Dr. Tomarkins wird in nächster Zeit von einer» Fachkomitee Italien scher Aerzte, an dessen Spitze Professor March iafava steht, der Oeffentlichkeit übergeben «erden. — Zn der letzten Sitzung der Berliner Medizinischen Gesellschaft stellte Professor Dr. Katzen st ein Patienten — Erwachsene und Kinder — vor, bei denen er durch eine ebenso geistvolle wie kühne Operation Muskel- lähmungen der verschiedensten Art zur Heilung gebracht hatte. Es handelt sich bei dieser Operation un Prinzip darum, gelähmte Muskeln wieder ge brauchsfähig zu machen, indem man sie durch neu gebildete Sehnen mit benachbarten gesunden Muskeln einer hoher gelegenen Körperregion in Ver bindung setzte. Der gesunde Muskel wird als Kraftspender für den gelähmten Muskel heran gezogen. Wie das die Kunst des Operateurs zuwege br ngt, ^igte Professor Katzenstein in einer Film aufnahme an einem Fall von Deinlähmung. Aus einem Muskel am Oberschenkel wird eine lange Sehne herauspräpariert und unter der Haut durch eine Art Rinne nach unten zu dem gelähmten Muskel am Unterschenkel geleitet und mit ihm vernäht. Für Lähmungen am Oberschenkel benutzt man d e höher gelegene Bauchmuskulatur, für Gesichtslähmungen den Schläsenmuekel, für Lähmungen ani Unterarm die Muskulatur des Oberarmes usw. Die Erfolge, die mit dieser Or^rationsmethodr erzielt wurden, waren ganz erstaunlich. Aus dem Dereinsleben Verein kür Vokkswoyl. Ende dieses Monats veilätzt Direktor A. H er rtck». der in unciacnnlitzwcr und vor bildlicher Weise den Verein sowodl als auct» andere armeinnützia«» Pcstrebnnacn unterstützt bat. Leip,io Au» diesem Anlatz wird der Verein Volkswohl am Donners tag den 22. November, abends -48 Uhr, im Deal« SSdrsrratzc 7, eine schlichte «bschiedsseicr veranstalten. GadelSbrryer rienograpyrnveretn vo r 184«. Sozial- pädagogisches Fro'-enseminar, KSn'gstratzc, 6 bis Z28 Uhr. L. sl«. DtNatkursus von 80 Silben an auswärts. iUcbungsalxndc: Montag, Freitag, FraucnberuiSscknrle, Scknllerstratze.) 8pvrt un«i turnen Au-baU-TlAttzen «». Branden»»»,-Dresden ist am Butz tag Gast des Leipziger «allsptelklnb». Da» Spiel kommt m», dem S » telperetnt , ung » pl« p an der Dem mcringitratz« znm AuStrag. Geleitet wtvd es Po» dem Schiederttkner R ie d e r m « y « r au» der Tscheckiostowakei D-Lv.-Troppau), dem man velonderc Fähigkeiten riibmt. Berlin» «aunschat, ae»eu Hamdur« am Vutztag in der Hansastadt dürste sich wie tolgt zusammen setzen, ikrchm: Theis Bache: Harbordt. Tttoe» Dchuenan«: Nach. Sobeck. Reumann, Lehman«, N Krüger. »1« unbezwingbaren Glasgow «in,er». Der altauae lebene Verein der Schottischen Liga hat auch diele» Iadr wieder «ine seltene EttolgSserie zu verzeicknen. Er gewann sämlltcde diShcr ailSgerrageixrr 13 Wettspiele und erzielte ein Torverhältnis von 3S:ä. Lownlen, ver Altmeister unter den aus dem Kontinent wirkenden englischen Trainern, wurde der ehren dolle Austrag zuteil, die hoüärrdtfide Nattonalmannscvast für die Pariser Dlympinde zu präparieren. Da Townley aber zurzeit in seitem Engagement del dem Scknveizer Verein FT. St. Galle» steht, mutzte er da» Angebot der Hollander ablcynen. Stu klu» der DXkwrurAe hm sich tn einem kleine» holländischen Orte gebildet. Zu den Aulnapmebrdtngun- gen gehört vor allem die Aufbringung eine» .Lebend gewichtes" von mindestens 85 Kilogramm. — Da» Wie ner Sport-Tagblatt fügt zu der Meldung hinzu: .«ma- teure. seid au« der Hut und latzt Schalter zu keinem holländischen Visum gelangen." Hockey in Hamburg. Der Tennis und Hockey« elub Harvestehude batte sich den Berliner Hockey club zum Getelltchaitsspiel verpsuchtet, da» nach inreres- santem Verlaufe 8:3 unentschieden endete. Handball und Rugby Aus dem Leipziger Spottplatz werden am Tlttttwoch (Bukzk^gs Puri Sportarten, die noch nicht allzu lange in unserer Stadt beheimate» slnd, durch Mufteripiele für stch zu werben suchen: Handball und Rugby Dcr Gau Nord, wcstiachcn dringt um 2 Uhr ein Handbaglpicl einer Au», waglell gegen Marathon-Westens zum Anörrag: an- schlietzend daran tritt der ASE. gegen den DFE.-Hon- naver 78 pnn Ruabykamps in die Schranken. Gitte Erfolge des SV Gtern-Leipziq in Gpandou Am Sonnrag stellte stch der SckMnmmveretv Ster »-- Letpz rg erstmalig den auswärtigen Vereinen vor und konnte doset eine Rei'ik schöner Erfolge erringen. Da» Nationale Schwimmtest des LV. Lpandau 04 «W^sser- ballkrciSsteger de» Kreil es D.rltnf vereinigte eine grotze Ja bl hervorragender Swwimmer und bor d«n zahlreichen Zuschauern auserlesene Kämpfe. Unsere heimischen Vertreter, die mrt Salle und Wiesel, der am Sonnabend im Leipziger Stadtbad beim Training verunglückte, zweifellos noch einige Nennen gewonnen hätte», errangen folgend« Preise: N. Lenlorschwimmen «200 Meter): 1. Kunze in 2 Min. 40.4 Sek. — Jnniorlchwimmcn (SO Meter!: 2. Schumann. — ll. Kurze Strecke (SO Meter): 1. Stüber in 30.2 Sek-, 4. Münzner. — ll. Brust- stasscl 2. Stern-Leipzig in 2 Mn. 18 Sek. — n. Gevenkst-fscl (ümal 5« Meter): 1. Stern-Leip;«^ — Wasserball: Stern Leipzig—-Spandau 04 ä:3. Schikal in Amerika Nach jatzrelaugct Pause botndcn sia> gegenwärtig wieder ein paar deuttcyr Ringer in Amerika. Es sind da» der alte Siegfried (Retters, Hans Sietnke un» der junge, sedr starke Ostprcutzc Richard Sckrikat. Mir diesem Ringer ist der zurzcu beste deutsche Vertreter tm griechtsch-römisövn Stil nach Amerika gegangen. Schikat war von jeher glanzend !llr leinen Bern« ver anlagt. Mir einem Gewicht von 202 deutschen Plund — vollständig lcttfrei —, verbinde, er eine mächtige alle» ntederzwingende Kraft, ausserdem findet man bet ihm die tonst an Schwergewichten seltene Erlchcinung, datz e» blitzschnell ist und eine selten« Techntt zu eigen hat Schikat ha, tm letzten Fahre die ganze .aktc Garde be siegt. Er Hal zwar tn Amerika noch nicht gerungen S7 trainiert aber sott einigen Wochen den freien Stil mt- bestem Erfolge, und einer der Trainingspartner ve» Evganicwtcz. der etwa acht Tag« mit Schitat trainierte, gab zu datz er mit ctnom derartig starken Ringer noch nie zufammcngclrosscn fei. Er halte ibn für den beiten Deutschen, von allen, die stch bisher in Amerika HStr.» sehen lasten Man nennt ihn dort in den Sportzeitungen den .deutschen Hackenfchmidt". fern Tempo im Kampf soll einfach unwiderstehlich sein. Auch lär Steinke be steht eine gute Meinung drüben cr siebt vor einem Kamps im griechisch römischen Stil mit Wladcc CYga- ntewicz. „Meine Freunde! Lady Tankred und Ich danken herzlichst für Ihr Willkomnren." Weiter fuhr der Wagen, kalt wurde Tristrams Gesicht; gleichgültig ließ er die gefaßte Hand aus der seinen fallen. „Unversöhnlich ' dachte Zara. — Aber schon nahte man sich der zweiten Ehrenpforte. H er waren die Begrüßenden zu Pferde — Pächter, Jäger und was sonst irgend beritten sein konnte. Die Reiter flankierten den Weg, schlossen sich dann dem Wagen an, und der ganze Trupp folgte bis zum Turme. An diesem standen die Fvouen und Kinder von W aith, erstere tn ihren roten Mänteln und großen schwarzen Hauben. Immer anschwellend mehrten sich die Ruße der Begrüßung: „Glück und Segen dem jungen Paar!" — D'ele kleine Lords und Ladys wurden gewünscht. Als dieser letzte Ruf erscholl, schleuderte Tristram die Hand seiner Frau fort, als ob sie ihn gebrannt hätte; — dann sich auf sich selbst besinnend, nahm er sie itteder auf. An dem modernen Fliigel des Schlosses war- teten die Hausleute, unter Anführung zweier Greise; außerdem Michelham und e'n neuer Groom. Tie beiden in schwarze Seide gekleideten Alten traten vor, um einen Strauß weißer Rosen zu überreichen. „W r haben die weißen Rosen aus einem be sonderen Grunde gewühlt," erläuterte der eine. „Als Seine Lordichaft uns seine Vermählung ver kündete, sagte er: „Die zukünftige Lady Tankred ist so schön, wie eine we ße Rose." In Zaras Augen traten Tränen; als sie dankte, bebte ihr2 Stimme. Das hatte er gesagt! — Ja damals — durch ihr Herz ging es wie ein Stich — alles oorbe.! Und abermals das lähmende Wort: »Unversöhnlich!" Wieder Arm in Arm schritten sie durch die lange Galerie, die zu den Etaatszimmern führte. „Ich habe sie für Ihre L.idyship einger.chtet," sagte die alte Haushälterin. „Hier ist das Bou doir, Schlaf, und Badezimmer. Wir hoffen daß alles nach dem Geschmack der Herr''äfften se n wird." ,^ara raffte sich zu einer reizenden kleinen An rede zusammen; innerlich zermürbt von Selbst vorwürfen: Das alles gab er ihr — und was hatte sie ihm gegeben! Als sie an Tankreds Arm zum Frühstück die Treppe herabging, brachte gerade der W lle, die innere Aufregung niederzuzwi igen, ihr den Aus druck kalten Gleichmuts zurück. — Die Haus hälterin mach e ihre Bemerkung darüber: „Nun, die q'bt unserer alten Gnädiaen an Hochmut wenigstens nichts nach", murmelte sie vor sich hin. „Mich wundert, daß Seine Lordschast diese Art von Dunen liebt." Di« schon gesagt, stammte die Halle aus den Toaen He nrich» IV., und auch die Tische waren gleich damals -u beiden Seiten de» Saales ge- deckt. Zn den eichenen geschnitzten Stühlen hatte das junge Paar Platz genommen, ihnen zu Seiten der erste Beamte und seine Frau. Diener in ge- puderten Perücken servierten das Frühstück. (Fortsetzung folgt.) > Di« »orlisßrnh« mnfatzt 1V Sette«
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