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di« Hess in monalllch ckW^ G RUAE^gLU 2ug0SUkEtL>. 12-geipauene VrMD*d»^L^»M. 45 v?ialonen: Ausland 70 Millionen ei». , M mw-Aile N Mk. (auswärts 70 Mk). Nada» nach Lant- Privale ichließltch Dono. Ers^rnl lägltch morgens, ander MontagA. WUMM M WWW W W MM ,lainilienan,eigen Itz Mk GeU-gcnvcUsanz. priv Nalur u. Iiellen- LSH. Bewali lchkt«b«<rrsM.auö. SchrtltteU.GesqLttSsl. Druckerei: MM »MM N M M^M^M^^MM M,^^R angcvoic 1K ML Ticllengesucbe 12 Mk Äinil. An,eigen (Doppel- Lervrta, JohanniSoaffe 8 jSrrnspr.LrlSgespr. Sammet-Rr.: 70811. d Mw-Letle) 7» Mk. «ür auSw. 14" Lik Reklamezrtle 27» ML, für Saurgsivr. 17M-170SS): ebenda u. in allen Uiltalen «ureigen, und autw. »75 Mk. «Aad »al GGlüNelzabl :rvi»vi». Ausland Valuta- Monnemeni-Annahme; auch nimmt jedes Postamt Bestellungen an. ausschlag Postscheckkonto Leipzig Nr. 3001 Erfüllungsort Leipzig. La» S«U»»iM«r raaatlatt enlKitlt »1« amtlichaa Vara»»t»ach«n„« da» VollzaiariMHi»»» «ai»,ig __ --- ««»ntworilich »ürd^ Text: CbesredaNtur«.»alM«t^ Leipzig. _ . . . Berliner «christleitung: »och,ttab« 21 (Serulprecher 3600 3«8Z, 228 Bcrantwortltch sürS Anserat: Oswald «Nlla». Leipzig. M»1lV0ai, ckSN 2v. SLplemder 1922 Dresdner Echrtstletruna: GabelSbrraerstr. 2t isternsprecher 347:»3> 11?. Islira. Sigentum, Druck und Verlag: Leipziger veriagödruckeret <2.«. d. -. ' -allesche Lchrtstlettung: Leipziger Stratze 21 (Fernsprecher 1277) Var Ende des passiven Widerstands K. V. 2b. September. DieS<rrst«ll»na de» passiven Wi derstandes ist mcht dar Ende des Ruhr kampfes. Dieser wird von nun an in den Ver handlungen mit Frankreich und Belgien weiter geführt werden. Cs ist das schwere Verhängnis des Kabinetts Stresemann, daß es den Kampf erst an einer Stelle beginnen muß, von der be reits das frühere Kabinett Vorstöße hätte ver- suchen müssen. Aber der Reickskanzler Cuno, der gern und ost den Besuch des kaiserlichen Reichssinanzministers Helfferich bei sich empfing, meinte ja, die Notenpresse werde schon alles allein machen. Ist es nicht auffällig, wie wenig wir im unbesetzten Gebiet Stimmen aus dem Ruhr gebiet zu Höven bekommen haben? Statt dessen wurde immer wieder die Parole von dem unbe- cingten passiven Widerstand ausgegeben, und im übrigen glaubte Euno das, was sein Gehilfe v. Rosenberg ja dem deutschen Volke gegenüber frei auszusprechen gewagt hat: Schweigen ist das beste. Stresemann hat sich ehrlich darum be müht, PoincarL an den Verhandlungstisch zu be kommen. Eine Zeitlang schien es auch, als ob der französische Ministerpräsident sich durch sein ablehnendes Verhalten zum mindesten in der Meinung der Welt herabsetzen müsse. Von Eng- land aus kamen Anregungen, die für ein deut sches Aufgeben des passiven Widerstandes eine „Ünsichibarmachung" der französischen Besetzung vorschlugen. Deutschland hatte ein Tauschob- jekt in der Hand, das sahen die Feuerländer und die Samojeden. Aber Herr Dr. Cuno sah es nicht; denn er hatte — ha Hal — die Noten presse. Wer ahnt die Summen, die der passive Wi derstand erheischte? Niemand verlangt nach ge nauer Kenntnis; das Sinken der Mark sagte alles. Aller anstatt daß die Negierung für diese furchtbaren Opfer wenigstens durch Ver handlungen eine Entschädigung zu erreichen ver sucht hätte, ließ sie Woche um Woche verstreichen, bis der Tag kam, an dem der passive Widerstand nur noch eine Rieseninflation bedeutete, die dem Volksganzen eine einfach erdrückende Steuer auf erlegte. Entglitten war den Händen Cunos das wertvolle Tauschobjekt. Was er seinem Nach folger allein zu übergeben hatte, das war die Papiermark, von der Stresemann heute achttau send Billionen aufwenden müßte für eine einzige Woche passiven Widerstandes. — >aß der passive Widerstand Die Unmöglichkeit des weiteren Durchhaltens veranlaßte gerade finanziell starke Kreise zu einer Flucht aus der Mark. Im Rheinland wurde Vie Papiermarl gierig in Devisen gesteckt, und wenn die Regierung noch eines Hinweises auf die Stimmung der Wirtschaft bedurft hätte, so hätte sie aus dieser Haltung ersehen müssen, daß der ökonomische Kreislauf gesicherter politischer Be dingungen nicht entbehren kann. Was aber die breite Bevölkerung im Ruhrgebiet ausgestanden haben mag, davon dürften wir uns im Hinter- lande kaum eine Vorstellung machen können. Wie das Ruhrgebiet aus eigenem Entschluß den W- wchrkampf gegen die französischen Eindringlinge ausgenommen hat, so durfte auch keine andere Stelle als diese befragt werden, ob der Kampf fortgesetzt werden solle? Darum war es ein sehr glücklicher Schritt der Regierung, daß sie zu aller- erst einmal die Vertreter der besetzen Gebiete zu Rate zog. Wenn diese, wie es gestern geschehen ist, trotz ihrer tausendfach bewiesenen Zähigkeit in der Abwehr französischer Uebergriffe die Mög lichkeit aussprachen, daß der passive Widerstand zu einer Waffe gegen das eigene Volk werde, so hat kein Mensch in Deutschland das Recht, von „eigenmächtigen Entscheidungen Berlins" zu sprechen. Vielmehr hat der Reichskanzler Stress- mann, der zuerst die Vertreter aller Schichten des besetzten Gebiets zu Worte kommen ließ, da- mit bewiesen, daß er gerade aus der Tieft der Volksgemeinschaft heraus und in diesem Falle aus den am ehesten in Mitleidenschaft gezogenen Teilen des Volkes die Richtlinien für seine Poli- tik zu ziehen bestrebt ist. Der Beschluß, den pas- siven Widerstand einzustellen, mag erschütternd sein; aber er kommt aus der Einsicht charakter- fester, echter deutscher Volksgenossen, die für die Beurteilung der vorliegenden Verhältnisse die ersten, die einzigen Autoritäten sind. Es wäre für einen Reichskanzler billig, sich populären Ruhm zu holen; er brauchte nur — wie Cuno da» tat — statt den Vertretern des Ruhrgebiets den Vertretern der Etappe seine Tür zu öffnen. Wenn Stresemann die ernsten Manner au» dem besetzten Gebiet sprechen läßt, so fährt er dem deutschen Volke gegenüber in jener Politik fort, die allein noch Erfolg verheißen kann: in der Po- lirik schonungsloser Ehrlichkeit und Offenheit. Schon an dieser unbedingten Notwendigkeit des offenen Spiele» kann man ermessen, wohin Hnp Deutsche ein« Politik sichren müßt«, die die einmal verschleiert! Die Deutschnatio nalen reden dem deutschen Volke vor, es könne die Franzosen ohne Verhandlungen aus dem Ruhrgebiet herausbekommen, wenn es nur durch- halte. Diese Kreise sind seit fast fünf Jahren heute noch den Beweis dafür schuldig, daß sie jemals den guten Willen gehabt hätten, das deutsche Volk aus einer Bedrängnis ins Freie zu führen. Ihre Oppositionsstellung fassen sie so unglückselig auf, daß sie das Unglück des Staates für die Grundbedingung des Erfolgs ihrer Politik halten. Ist es bei einer solchen negativen Einstellung zu verwundern, wenn die Deutschnationalen (worunter auch ruhig die Deutschvölkischen zu verstehen sein mögen, von denen sie ja doch nie obrücken!) nicht das ge ringste Mittel angeben können, wie der Kampf an der Ruhr finanziert und fortgesetzt werden solle? Souverän gehen sie über jede Antwort auf solche Fragen hinweg und schmettern ihre alten Phrasen ins Volk, unter denen natürlich auch der ewige „stolze Untergang" nicht fehlt. Wenn auch nicht anzunehmen ist, daß diese Kreise sich zu einem Putsch hinreißen lassen (Hergt hat vor dem Reichsgericht unter Eid aus gesagt, seine Partei verwerft jede verfassungs widrige Politik!), so bedeutet doch jede Einbuße, die die Reichsregierung am Vertrauen erleidet, jetzt einen schweren Verlust. Wie es darauf an kommt, daß das Ruhrgebiet nun endlich zu regelmäßiger friedlicher Arbeit zurückkehrt, so muß das ganze deutsche Volk sich hinter seine Regierung stellen, die nunmehr die allerschwie rigste Aufgabe zu bewältigen hat. Ein Reichs kanzler, an dem während der Verhandlun gen mit dem ebenso schlauen wie leidenschaft- lichen Poincars das deutsche Volk herumzerren würde, müßte unterliegen. Darum sage sich jeder, daß nicht die Regierung allein bestellt ist, den Kampf ums Ruhrgebiet weiterzuführen, sondern daß es auf ihn selbst mit ankommt. Gegen Waffen sind wir machtlos. Unserer Reichsregierung aber können wir durch Opfer und Unterdrücken eigensinniger Wünsche so sehr den Rücken stärken, daß Poincars einsehen muß: es ist leichter. Wehrlose auszuweisen und Kassen- schränke aufzubrechen, als ein einiges deutsches Volk auseinanderzubrechen. von England nichts zu erwarten London, 28. September. (Eig. Tel.) Bald- win scheint die Darlegung seiner neuen Politik einer Rede vorbehalten zu wollen. Er wird sich am Donnerstag auf die Erklärung beschränken, die eng lische Diplomatie habe die deutsche Regierung stets gewarnt, daß es keine Hilfe zu erwarten habe, wes halb dieses sich die Folgen seines Zusammenbruches selbst zuzuschreiben habe. Dabei laufen in bestimm tester Form Gerüchte um, die Regierung plane, wenn Frankreich einiges Entgegenkommen zeige, eine Kre- ditaktion durch Einsetzung der ganzen Macht der englischen Finanzen zur Erlangung einer in ter- nationalen Anleihe. Ferner wird versichert, Baldwin habe bei den Pariser Besprechungen diese Absicht zum mindesten durchblicken lassen. Bisher ist amtlicherseits weder eine Bestätigung noch eine Widerlegung dieser Darstellungen zu erhalten. Unter st aatssekretär Tyrrel, der Ver fasser des KommuniquLs über die Zusammenkunft Baldwins mit PoincarL, äußert sich dahin, die Zu sammenkunft habe nur psychologische Wirkungen ge habt. — In amtlichen Kreisen verhält man sich noch immer sehr zurückhaltend. Baldwin hat bisher noch keine Zusammenkunft mit dem Minister des Aus wärtigen, Lord Curzon, gehabt. Im Kabinettsrat am Mittwoch wird der Premierminister wahrschein lich feststellen, daß England die Besetzung des Ruhr- gebietes als vollzogene Tatsache hingenommen habe, wenn es sie auch nicht billige. Er habe die Höhe der französischen Revarationssorderungen anerkannt und eine Anleihe zur Wiederherstellung Deutschlands vorgeschlagen, unter der Bedingung, daß Deutschland gegen alle weiteren Gebietsbesetzungen und Sank tionen gesichert werde. * Der Premiermini st er von Südafrika, General Smuts, ist in London eingetroffen, um an der Reichsknoferenz teilzunehmen. Ein neuer demokratisches Organ in Halle Bor kurzem hat die Hallesche „Saale-Zei- tung", die jahrzehntelang deutsch-demokratisch ge leitet worden war, den Besitzer gewechselt. Sie ist an den Verlag der „Allgemeinen Zeitung" in Holle übergeaangen, der Ettnne« nahe stehen soll und sich politisch an die Deutschnationalen anlehnt. Die demokratische „Saale-Zeitung" wird nun al, Kopf- blatt der „Allgemeinen Zeitung" herausacgeben, ohne daß die demokratischen Leser des Matte, von de« Gesinnungswechsel verständigt worden wäre». ll« dem an Zahl und Ansehen betracht- lichen demokratischen Teil der Bevölkerung Halle« «in Blatt seiner Gesinnung zu geben, wird ab 2. Ok tober «in neues demokratisches Blatt in Halle er- scheinen. Es heißt „Mitteldeutscher Kurier' und wird vom Verlag de« „Leipziger Tageblattes" im Einvernehmen mit der Deutsch-demokratischen Partei in Halle durch ein eigene» Redaktion«- du«»» ßn L« IniNnGMtz. Reich und Länder einig Beratungen -er Ministerpräsidenten mit -em Reichskanzler - Würdiger Ad-ruch -es passiven Widerstandes Berlin, L5. September. (Wolff büro.) Heute vormittag fanb eine ge« meirrfameBefprechungberMinisterpräfiventcn ver veutschen Länder mit dem Reichskabinett über die Krage der Stillegung des passiven Wider st andes statt. Rach einer Darlegung des Reichskanzlers brachte« die Ver treter der Länder ihre Auffassung zum Ausdruck. SS ergab sich vollkommene Uebereinstimmu « g, datz der passive Widerstand aus innerpolitischen, vor allem aus finanziellen Gründen abgebrochen werden must. Sbenso war man überenstim- mend der Ansicht, dast es Aufgabe der Reichsregierunq sei, den Abbruch des passiven Widerstandes in einer der Würde und der Ehre des deutschen Volkes entsprechende« Weise vorzunchmen. Gegenüber etwaigen versuchen, die Einheit des Reiches anzu tasten, erklärten alle verantwortlichen Leiter der deutschen Länder den festen Willen, die EinheitdesReiches als n «tastbares Gut der R a t i o n zu bewahren und z« verteidigen. Vorbeugung vorputschen Berlin, 25. September. Die Reichs regierung hat folgendes Rundtelegramm erlassen: .Im Falle innerer Unruhen haben alle Reichsbehörden und Reichs beamten auSschlietzlich den Anord nungen der Reichsregierung Folge zu leiste«. Etwa erforderliche Not verordnungen über ihre Dienstpflichten er- lästt der Herr Reichspräsident." veutschnationale Demagogen Berit», 28. September. (Eig. Tel.) Die deutsch nationale Parteileitung hat gestern eine Erklärung abgegeben, in der es heißt, e« müsse die Frage aufgeworfen werden, nach wel chen Gesichtspunkten diese Konferenz der Ruhrver- treter zusammengesetzt sei und ob durch sie die äußere Front st immung zum Ausdruck komme. Diese Erklärung ist, so schreibt die „B. Z. a. M-", geeignet, in demagogischer Weise die Oeffentlichkeit irrezuführen. Der Kreis der Per- treter de« besetzten Gebietes, der sich im Kabinett gestern mit Ausschluß des deutschnationalen Ver treters van den Kerkhoff für di« Aufgabe des pas- siven Widerstandes ausgesprochen hat, ist genau der gleiche, der, seinerzeit vom Kabinett Cuno berufen, sich für den passiven Widerstand ausgesprochen hat. Zrankreich zur Einstellung des passiven Widerstandes Pari«, 36. September. (Eig. Tel.) Die Pa riser Morgenblätter melden in großer Auf machung, daß die deutsche Regierung den Verzicht auf den passiven Widerstand beschlossen hat. Die Nachricht wird von der Mehrheit der Blätter freudig begrüßt. Ein Teil der Presse zollt dabei der mutigen Entschlossenheit Stresemanns Anerkennung und betont, daß Deutschland durch die Fehler der früheren Kabinette, und besonders durch die wahnsinnige Politik Cunos, in diese peinliche Lage geraten sei. Im Vordergrund des Interesses steht die Frage, welche Wirkung die Einstellung des passiven Wider standes auf innerpolitischem Gebiet haben werde. Die extrem-nationalistischen Organe, die Deutschlands Festhalten am Widerstand bis zum völligen Zusammenbruch gewünscht haben, und jetzt eindringlich vor der Verschlagenheit des Reichs kanzlers warnen, verbergen nicht, daß sie große Hoff- nungen auf einen Putschversuch der deutschen Ratio- nolisten setzen. Die gemäßigte Presse hofft dagegen, daß die Ruhe in Deutschland nicht gestört wird, und eine endgültige Regelung der Reparationsirage end lich erfolge. „Petit Parisien" bemerkt, die Einstellung des Widerstandes werde cs Frankreich und Belgien er möglichen, in Verhandlungen mit Deutsch land cinzutreten. Gleichzeitig würden eingehende Besprechungen mit den Verbündeten erforderlich sein. Man dürfe hoffen, daß cs jetzt zur endgültigen Rege lung der Reparationsfrage kommt. Die „Oeuvre" betont den Mut Stresemanns, und erklärt, zum ersten Male zeige sich ein Kanzler der deutschen Republik fähig, als wirklicher Regierungschef zu handeln. Hoffentlich sei Frankreich für di« bevor stehenden Verhandlungen ausreichend vorbereitet. — Die „Iournee Industrielle" führt aus, Poincars werd« sich jetzt vor eine ungeheuer schwere Aufgabe gestellt sehen. Ganz Europa blicke auf ihn. Er beherrsche die Situation. Die Hauptsache sei jetzt, nichts zu überstürzen. Das Blatt fügt spöttisch hinzu, «in Teil der zustimmenden Generalräte habe Poincars sicherlich zu einem Lächeln genötigt, da sic von Radikalen herrührten, die jetzt am Erfolg teilnehmen möchten, nachdem sie die Ruhrpolitik verdammt hatten. Der „Figaro" bezeichnet di« Verblendung de» Kabinett« Cuno, da« Deutschland einem furchtbaren Leiden preisgegeben, als Zeichen einer beispiellosen Unfähigkeit. Da» Blatt meint, wie un glücklich die Lage verfahren sei, gehe daraus hervor, daß die Rückkehr zum Zustand von Mitt« Januar als Fortschritt empfunden werde. — Der „Matin" äußert, mo-M Gmllck» Ms« w latnar Owtnn MHrhoit die Diktatur der Rechtsradikalen und der Linkeradi- kalen ablehne, werde Deutschland durch loyale Erfüllung seiner Verpflichtungen seinen normalen Platz unter den europäischen Na tionen wi der erlangen. — Das nationalistische „Echo de Paris" meint, Frankreich müsse zunächst einmal abwarten, ob das Kabinett Stresemann überhaupt die Einstellung des passiven Widerstandes überleben und nicht durch Ludendorff und Hitler ver trieben werde. „Libre Parole" findet es unglaublich, daß die Leute, die Deutschland ins Unglück gestürzt haben, überhaupt noch den Mund öffnen dürfen und glaubt weiter, Frankreich habe von inneren Wirren in Deutschland nichts zu fürchten, denn es könne nur dabei gewinnen. — Hcrve führt im Leit artikel der „Victoirc" aus, falls ein Putschver such der Rechtsradikalen unternommen würde und mißlinge, würde eine erfreuliche Stärkung der Republik die Folge sein, im Falle des Triumphs der Rechtsradikalen würde sich das Rheinland vom Reiche loelöscn. Frankreich könne die Ereignisse in Deutschland also ohne Sorge abwarten, Fortdauer der Ausweisungen Wiesbaden, 25. September. (Eig. Tel.) Mit der Ausweisung fahren die Franzosen fort. Wie der Kommandant sich äußerte, werden die Auswei sungen noch bis zur letzten halben Stunde ausgeführt werden. Gestern wurden ausgewicsen der sozial- demokrgtische Landtagsabgeordnelc Stadtrat Haese, der Syndikus der Handelskammer Dr. Otto, Stadt rat Hoel (Soz.) und Gcwerkschaftssekretär Lieser. * Berlin, 25. September. Meldungen au« dem Ruhrgebiet zufolge wurde in der Nähe von Vohwinkel am 23. September ein Mann namens Stolpert aus Krüs- n von einem französischen Posten erschossen. — In Remscheid ist der Bahnhof wieder geräumt worden. — In Bochum nahmen die Franzosen cm 22. September auf der städtischen Sparkasse erneut 176 Milliarden fort. — Auf der Kontrollstelle Scharnhorst wurden 34 Milliarden der Firma Weber fortaenommen. — Die Belegschaft der Zeche „Fröhliche Morgensonne" ist in den P r o t e st st r e i k getreten, weil die Fran zosen den Arbeitern geringe Mengen von Kohlen, die sie nach Hause mitnehmen wollten, Wegnahmen. Die Arbeiter der Zeche „Rheinelbe" sind am 22. September geschlossen in den Streit getreten, weil die Franzosen den zwölfstündigen Ar beitstag einführcn wollten. — Infolge der Materialabsuhr vom Königswerk in Hocrdc ist d»e Eisenbahnstrecke vom 23. bis 30. September täglich von 8 bis 10 Uhr vormittags von den Franzosen für den Personenverkehr gesperrt worden. Donnerstag Reichstags-Eröffnung Berlin, 23. September. (Eig. Tel.) Nach den bisherigen Dispositionen wird der Reichstag seine erste Sitzung nach den Ferien am Donnerstag mit dem Beginn um 3 Uhr nachmittags abhalten. Es ist anzunehmen, daß der Reichskanzler, dervnor- gen im Auswärtigen Ausschuß über die Ruhrfrage spricht, auch im Plenum des Reichstages Erklärungen über den Abbau des passiven Widerstandes und die auswärtige Lage abqeben wird. * In den Besprechungen mit den Vertretern de« besetzten Gebiete hat der Reichskanzler die Kosten einer etwaigen Fortführung der passiven Widerstandes im Ruhrgebiet für die nächste Woche mit 8000 Billionen Mark beziffert. Dollar in Berlin smtl. AUttelkurs: 121VOV0OV2L. Amerttttullickier sielümarlss * 8oaäerlc»del cke» L OelckLnrae 6er Vordürae i Vorder» knet UN In 2V äm-lerv Uras Kapensig Stvakd. t Nrix. j VocköT,« ! !l>