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Rr. 22S 117. )sdrg. Nell«,, oppel- ' »ar L ss Mk. lauswart» 70 Ml.,, »avan na gamilienanzetgen 18 Ml «rlegenhettSanj. priv angebote 18 Hk. Elellengesuche 12 Mk Am«. 1 ww-Zetle) 70 Mk.. für au«w. 14U Mk. Reklamezeile 275 Mk., tt «SV». 375 Mk. «Heck «al L<tzküfs«t»«HI 1200». Au «land «alM< »Uschlag Postfchecktoulo Leivztg Nr. SÜV4. SrfiillnogSon LeipA VS»« Sandels-Iettung nna-m« r auch nimmt jede« Postamt Bestellungen a» Da» »ÜWlOsr PrssdlMN »«»« »»« «mMcka« das LInrSlNUMM-r 8000V0 KEsrK vo>u»«»lKg, ÜLN 20. 8ep1emd«r 1922 Der Soden des Nebels I». ,1S. (September. Der Entwurf der Reichsregierung über die Einführung einer neuen Währung findet in d?r Presse im allgemeinen freundlichen Di» derhall. Auch Georg Bernhard, der an der Lösung der Währungsfvage selbst mit eine« eigenen Vorschläge interessiert ist, findet in der Hauptsache nur auszusetzen, daß die Lösung, wie sie die Regierung beabsichtigt, ihr zu viel Mittel und damit zu viel Zeit gibt, den Staatshaushalt in Ebnung zu bringen; man pflege sich in sol- chem Falle tatsächlich auch Zeit zu lassen. Aber muß dies tatsächlich ein Mangel sein oder kann man eben darin erst vielleicht im Gegenteil einen Vorteil sehen? Die Regierung wird viel Zeit brauchen, bis sie festen Boden unter den Füßen gefaßt hat. Ls gilt nicht allein, das Loch im Staatssäckel zu stopfen; es liegt ein gan zer, großer Problemkomplex vor, der seiner Lösung durch die Regierung Strese- mann-Hilferding harrt, und dies unter Verhält nissen, wie sie schwieriger kaum jemals eine verantwortliche Leitung eines Staatswesens zu meistern hatte. Das erfordert Zeit und Ruhe. Ma» hat bisher immer gesagt, daß sich bei Einführung eines wertbeständigen Zahlungs. mittels erst zeigen werde, wie bettelarm wir geworden sind. Die Richtigkeit dieser Behauptung geht ja auch daraus schon hervor, daß der in Goldmark umgerechnete Papier- gqldumlauf konstant etwa 100—150 Mil- Ronen Mark beträgt, während im letzten Frie densjahve die Reichsbank jederzeit die Möglich- kett hatte, einen Geldbedarf bis zu 6 Milliarden Mark zu befriedigen. Selbst wenn man berück sichtigt, daß das Reichsgebiet vor dem Kriege größer war und weiter in Rechnung zieht, daß bei ständig fallendem Werte der Mark der Be trag der umlaufenden Zahlungsmittel immer hinter der Entwertung zurückbleibt, ist ein Ilm- lauf an Goldzahlungsmitteln von 100 bis 150 Millionen Mark verschwindend gering. Bei einer, im Billionenwirbel stündlich sich vermindernder Kaufkraft der Mark kam diese Tatsache nicht so recht zu Bewußtsein. Stabile Wertverhältnisse aber werden sie ans Tageslicht zerren müssen und neue Probleme lösungsreif machen, die man schott lange mit etwas Beklemmung kommen sieht, an die man sich aber in der Nachkriegszeit nych niemals ernstlich herangewagt hat. Die bitterkalten Rechnungen, die uns zah lenmäßig einen Rückgang der Produk tion bei gestiegener Arbeiterzahl und verbesser- 1er technischer Produktionsmethoden vorrechnen, werden über kurz oder lang einmal gründlich nachgeprüft werden müssen. Man wird sich da bei in dem klassischen Lande der sozialen Für sorge gewiß nicht nur von den nackten Zahlen leiten lassen, man wird aber doch nicht umhin können, diese Zahlen so weit anzuer kennen, als Produktion und Konsumtion nicht in Einklang stehen. Man wird diesen Einklang Herstellen müssen, wenn nicht auch das neue Gels -den Weg der Paptermark gehen soll. Daß man auch hier gewillt ist, nach den Rechten zu sehen, zeigen die letzten Reden der Kabinettsmitalieder. So sagte Stresemann am 12. d. M., daß wohl der Besitz noch stärker werde herangezogen werden müssen, daß aber auch gefordert werden müsse, daß die Arbeit gleichfalls gesteigert werde. Dies betveffe sowohl Vie Frage der Arbeitsin- teusität als auch die Frage der Arbeitszeit. Auch Hollman» kann dieser Frage nicht auswei- chen und betont in seinen Ausführungen über die innerpolitische Lage, die er der „Rheinischen Zeitung" zur Verfügung stellte, daß die Sozial demokratie grundsätzlich am Achtstunoen- tage festhalte, aber Ueberarbmt zu leisten bereit ser,-wo das Interesse der Gesamtwirtschaft es er fordere. Es kann natürlich gegenwärtig keine Rede davon sein, daß man grundsätzlich den Acht- stundentag fallen läßt. Man wird sich erinnern, daß in der Vorkriegszeit gesetzliche Verkürzungen der Arbeitszeit fast regelmäßig gegen den Willen der Unternehmer durchgeführt werden mußten, daß sich aber in aller Regel bald hernach zägte, daß der Erfolg der Produktion dadurch keine Einbuße erlitten hatte. So liegt auch heute der Ton nicht aufderForderun g einer läng «en Arbeitszeit, sondern auf der Notwendig keit eine» größeren Produktionserfolge». Schon die Laste» des Friedensvertvage« krdern gebie- terisch, daß er echöht werde. Auf welchem Wege dies zu geschehen habe, wirb sich aber erst zeigen, wenn wir bei stabilen Währungsverhalt nissen daran gehen, die deutsche Zahlungsbilanz auszugleichen, was nur durch erhöht«; Ar- britserfolg möglich sein wird. Noch ist dieses Problem , nicht lösung-reif; aber man wird sich darauf vorderettrn müssen, daß schon di« nächsten Wochen es zur Reife bringen. Und es bleibt zu hoffen, daß auch hierin sich allseitig der ernstliche, «te Ville zeigt, au» dem Gumps hvv«W»- MWtzes, d, dm wir -eWtm sink Baldwin L« Erwartung <i««r englis Parts, 19. September. (Li-. Tel.) In fron- zöstschen Reyierungskrsisen wird mit Befriedigung feftgestM, daß der heutigen Zusammenkunft der beiden Ministerpräsidenten von englischer Seite größere politische Bedeutung bei- gemessen wirb, al» man ihr von französischer Seite in vorsichtiger Zurückhaltung zunächst beimessen wollte. Man hat hier den Eindruck, daß Baldwin auf ein« eingehende Aussprache mit PvinearL Wert legt und möglichst lange mit dem französischen Ministcirprösidenten zusammen sein möchte. > Diesem Zweck soll da« Mittagessen in der englischen Botschaft dienen. Rein äußerlich wird die Auifommsnkunft von englischer Seite dadurch unterstrichen, daß da» eng lische Auswärtig« Amt Sir William Tqrvel nach Paris geschickt hat. Tyrrel ist gestern abend mit dem Kabinettschef Baldwin von London hier ein- getrosten. Hoffnun-rfreudigkeit ver pariser presse Patt», IS. September. (Eig. Tel.) Di« Pariser Morgenblätter widmen dem englischen Premier minister freundliche Begrußungswort« und geben der Hoffnung Ausdruck, daß dl« heutige Aussprache eine wahre Annäherung zwischen Paris und Landon zur Folge haken wird. Der .Petit Paristen" bemerkt, der heutige Tag «erde vielleicht ein wichtig« Datum in der Entwicklung der .französisch-englischen Beziehungen bleiben. Nach Aeußerunaen au» der Umgebung Baldwin» hat der enalische Premierminister den Wunsch, durch persön- lichc Fühlungnahme mit Poincart eise Arra besseren Zusammenwirkens -wischen Frankreich und England zu eröffnen. Der »Mann" glaubt, in eng lischen Regtscungskreisen sei ein Umschwung ein getreten, weil man zu der Ueberzeugung gelangt sei, daß die rvahxe Öffentliche Meinung in England die > Entente mit - Frankreich wünscht. ' Berti n»r erklärte im „Echo de Paris', man dürfe z ufrweden-sein, daß di« heutige Aussprache einen guten Anfang bedeute. Die Zeit werde dann schon ein übriges tun. D'-r bevorstehende Ver ständigung mit Deutschland werde nur dann wahren Wert haben, wenn England ihr vorbehaltlos zu stimmt. Der „Gaulois' sagt, man dürfe von der heutigen Unterredung kein, präzise Losung erwarten, wohl aber eine „moralische Annäherung'. Die Hauptsache sei für den Augenblick die Wieder herstellung des Vertrauen« zwischen Paris und London. London skeptisch Loads«, IS. September. (Eig. Tsl.) Hier wird bestätigt, daß die Zusammenkunft der beiden Ministerpräsidenten in Paris auf eine Einladung P o l n e a r ö s zurückzufüh- rein ist, di« Baldwin anncchm. Zn London denkt man allerdings sehr skeptisch über da» Voraussicht- liche Ergebnis. Die Unterredungen werdest streng geheim sein und im Beist in nur eines Dolmetschers stattfinden. Zn London hstißt es, daß i» Pari» wahrscheinlich di« deutschen Vorschläge ge prüft und die Wirkungen -er Vorgänge an der Adria auf die engkisch^ranzöfische« Beziehungen besprochen werden würde«. Fäll» Pdincarö un- nachgiebig bleib«, wende Baldwin wahrscheinlich er klären, daß die zukünftige auswärtige Politik auf dar nächsten Ratskonferenz im Oktober fest gestellt werden würde. Deutsch-französische Besprechungen über die Ernährung brr besetzten Gebiete Mainz, IS. September. (Eig. Tel.) Zur Er- öckrrung der Frage der Lebensmittelversor gung hatte der französisch« Provinzdelegierte der Provinz Rheinhessen eine Anzahl deutscher Dirtschastsvertreter »u einer Konferenz ge laden. Der Oberst empfahl, schon jetzt Porbereitun- gen zu treffen. E» sei zu erwarten, daß beide Re- gierungen bald zu einer Einigung kommest. Di« Er- richtuna großer Stapellager von Nahrungsmitteln an verschiedenen Plätzen sei geboten, und man werkst zur Herbeischaffun- der Lebensmittel alle Erleichterungen gewähren. Kommerzienrat Srpnenberger bemerkt«, daß sich die Errichtung derartiger Lager erübrige da sie durch den Großhandel bereist» Vorhand«, seien; aber man sollte doch über di« Beschaffung der notwUrhjgen Geld, mittel beraten. Die Franzose» beabsichtigen, dies, Besprechungen fortzuseßen. Vrottvucher vesss», IS. September. Die a »Hal tisch« Staatsregierung hat gegen all« Bäcker- meister, die nach Beschluß der D«ssq«r Bäcker-, ftlnupa »om IS. September für ein markenfreie» Brot » AAM,»« Muck HM»» Strss- in Pans ^-französischen Entspannung antrag wegen Wuchers gestellt, weil nach den Ermittlungen der amtlichen Preisprüfungsstell« höchstens 7 Millionen genommen werden durften. Zusammentritt der Reichstags? Berlin, IS. September. (Gig. Tel.) Es wird in Parlamentskreisen damit gerechnet, daß der Reichs tag bereits in der nächsten Woche zusammentritt, weil man die Reformpläne der Regierung nicht im Per- ordnungswege, sondern im Wege der Gesetzgebung durchführen will. Rückschlag am Effektenmarkt Die außerordentliche Verknappung des Geldmarktes, an dem für tägliches Leitzgeld bis zu 18 Prozent zu zahlen waren, fand an Len gestrigen Effekten börse« ihre« Niederschlag. In der ersten BSrsenstnnde kam es zu einer schwere« Er schütterung, die Kursrückgänge bi- zu L Milliarde» Prozent im Gefolge hatte. Besonders die schwere« Papiere mußten unter Einbußen leiden, wobei Bochumer mit L,S und Gelsenkirchen mit L,S Mil liarde« am meisten verloren. Im weite, re« Verlaufe setzte daun eine lebhafte Stück- kaufStätigkeit ei«, die der Börse zum Schluß den Stempel der Uneinheitlichkeit verlieh. Vas Ende der staatlichen Münze Berlin, IS. September. (Eig. Tel.) Die Staatliche Münze, die bereits mit der Her- stellung von Hartgeld rn Höhe von 100 000-, 200 000- und. gM 000-Markstiicken beschäftigt war, hat nun unter dem Druck der neuen Geldentwertung ihr« Pläne aufgegeben und wird am 1. Oktober ihre Tätigkeit ganz ein st eilen. Den Arbeitern ist gekündigt worden. Schwere Ausschreitungen in Zreiburg i. v. Freiburg, 19. September. (Eig. Tel.) Die gestrigen Demonstrationen wegen der Einführung wertbeständiger Lohn« haben in den Abendstunden zu Ausschreitungen vor dem Rathause geführt. Während der Dechandlungen, die im Rathaus« stattfanden, versucht« ein Teil der Menge in das Gebäude einzudringen. Als die De- monstranten, die sich zum großen Teil au« kommu- nistischen Elementen zusammenfetzten, gewaltsam di« Tür des Rathauses eirrschlugen, schritt di« Polizei zur gewaltsamen Räumung des Platzes. Kommu- nistische Hetzer aus dem oberbadischen Industrie- bezirk, wo die Unruhen immer noch andauern, haben di« Arbeiterschaft zum Generalstreik aufgehetzt, der jetzt in der ganzen Stadt durchgeführt wird. Di« Geschäfte sind geschlossen, mit Ausnahme der Lebensmittelgeschäfte, Zeitungen sind nicht erschienen. Nationalsozialistische Ruhestörungen Stuttgart, 19. September. (Lig. Tel.) Zu Zusammenstoß*» zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten kam e» bei einer von der nationalsozialistischen Partei Württembergs gestern abgehaltenen Versammlung, in der Ingenieur Feder aus München über den finanziellen Zusammen- bruch Deutschland« sprach. Schon zu Beginn der Versammlung versuchten kommunistische Elemente, die Versammlung zu sprengen. Da auch da» Ver sammlungslokal von einer großen Menschenmenge, die nicht mehr Platz gefunden hatte, belagert war, kam es auf der Straß« zu Tumulten, die von ainem Aufgebot berittener Echutzmannschaft teilweise durch Schreckschüsse unterdrückt wurden. Nach Schluß der Versammlung, die mit der Aufforderung schloß, das Doll möge zu den Waii-n greifen, kam cs aus der Straße Mieter zu tumultartigen Szenen, in deren Derlauf verschiedene Schüsse fielen. Ob dabei Dec- letzunaen vorgekommen sind, konnte bis jetzt »och nicht festgestellt werden. ver Rorfu-Ronstlkt beigelegt Pari», 19. September. (Gig. Tel.) Am Quai d'Orsay wird berichtet, daß die Kommission zur Untersuchung de» AttentatesvonIanina gestern dort eingetragen ist und ihr« Arbeiten dem Programm der Dotschasterkonferenz entsprechend, so fort begonnen hat. Man ist in französischen amtlichen Kreisen nach wie vor davon überzeugt, daß di« Korfu- frag« glatterledigt wird. Die Ernennung eines italienischen Gene- ralgouverneurs von Fiume wird am Quai d'Orsay al» Maßnahme zur Verhütung eines Hand- stteiches der Anhänger D AanrmB»» bezeichnet. Vie Vevisen-Kazzia Berlin, 19. September. (Eig. Te l.) Die große Razzia, die gestern unter persönlicher Leitung de« Devisenkommissars in Berliner Kaffe«« veranstaltet wurde, hat als Gesamtergebnis di« Beschlag- nahm« von 3120 Dollar und anderer fvemdlän- bischer Zahlungsmittel im Gesamtwerte von etwa 600 Milliarden Mart gezeitigt. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, ist mit dieser Razzia die Angelegenheit noch nicht beendigt, im Gegenteil, der Devisenkommifsar plant in Zusammenarbeit mir der Berliner Polizei bereit» für die nächsten Tage weitere Maßnahmen, und zwar sollen nicht nur Kaffees, sondern auch Restaurants und vornehme Unterhaltungslokale unter- sucht werden, von denen man weiß, daß sich ihr Publikum aus Elementen zusammensetzl, unter oenen auch di« wilden Devisenhändler euren großen Pro- zentsatz ausmachen. - Au der Devisenrazzia erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Es waren zu dem Unternehmen läb Kriminalbeamte abkommandiert, zu denen sich roch eine Anzahl uniformierter Polizeibeamten gesellte. Das Unternehmen richtete sich nur gegen solche Kaffee», von denen man durch lange Beobachtungen wußte, daß in ihnen wilde Devisenbörsen aus gemacht waren. Ls handelte sich dabei um die Friedrichstraße, ein Kaffee am Bayrischen Platz, ein anderes am Kurfürstendomm und auch sonst noch einige Kaffees de» Westens. Hotels sind vorläufig nicht in den Bereich der Razzia gezogen worden. Auch ist streng nach der Vorschrift verfahren worden, daß Reisenden, die sich einwandfrei als Ausländer legitimierten, und nur vorübergehend in Berlin Aufenthalt hatten, ihre Valuten belassen werde« sollten. Die gesamte Aktton verlief ohne jede.-. Zwischenfall. In einer Unterredung mit dem Leiter der Der- liner Wucherpolizei, Regierungsrat Hinckel, er klärte dieser, daß bei den Devisenrazzien keine Leibesvisitationen im Sinne des Wortes vorgenommen werden sollen. Auch sollen di/ Aus länder, die nur auf der Durchreise durch Derttschland sich befinden, von der Beschlagnahm« befreit werde» wogegen Ausländer, die in Deutschland dauernd »p« sässig-'sind, der Devisenbeschlagnahme verfallen solle». ' ' ' - ' Veamten-Revirement in Sachsen Dresden, 19. September. (Eig. Tel.) Aus Grund des Deamtenpflichtgesetzes ist, wie wir bereits mitgeteilt haben, vor einigen Tagen der Ministerialdirektor Dr. Böhme aus seinem Dienst entlassen worden. Obwohl er offiziell noch keine Nachricht über diese Entlassung hatte, durfte er am Sonnabend nicht mehr im Amte er scheinen. Wie in Dresden an sonst gut unter richteten Stellen verlautet, sollen ebenfalls die beiden Ministerialdirektoren Dr. Schulzrm Ministerium des Imrern und Just im Finanzmini, sterium zwangspensioniert werden, des gleichen eine Anzahl höherer Beamter im Lande. Auch'Oberregierungsrat Freiherr v. Finck von der Kreishauptmonnschaft Zwickau — früher Amts- Hauptmann in Leipzig —, ist zwangspensio- n i er t worden, nachdem die Regierung mit ihrem Anträge auf Dienstentlassung Fincks bei den Diszi plinargerichten zweimal abgewiesen ist. Der Münchner Journalist Winter ist vor einigen Tagen im sächsischen Ministerium de» Aeutzern eingestellt worden, allerdings nicht als Be amter und nicht allein für Presseangelegenheiten. Mit dem Datum von heute sind die Polizei hauptleute von Dünau, Koch und Haaß wegen disziplinellen Verfehlungen aus dem Staatsdienst entlassen worden. Vie Not in Japan Pari«, 19. September. (E i y. T «l.) Da» „Petit Journal' meldet aus Tokio über London, daß in folge der Erdbebenkatastrophe gegenwärtig über 80 000 Arbeitslose sich in Tokio befinden. Die kaiserliche Familie hat sich entschlossen, die kaiserlichen Paläste den Vertretern der ausländischen Mächte zur Verfügung zu stellen, die gegenwärtig obne Wohnung sind. Auf Befehl des Kaisers wird sich di« japanische Regierung auch mit der Frage be fassen, den Mitgliedern des diplomatischen Korps Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Dollar in Berlin »»«.NltteUlur,: 182000000«. vrlckknrsr «Irr Vordörs«