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vtematag, Oeo IT. 8«pt«ud«r Ein polizeiskandal in Dresden dm» uaarhärtm Vesahrenp»»S. unwesentliche Niederschläg. ändert, schwache bi« mäßige südöstliche Wind«. Wettervoraussage für Dienet«g. Bewölkung wechselnd, doch früh stark; vereftltzett- wesentlich« Niederschläge, Temperatur^ wenig var» v Pflasterung« bedeuten nicht» Venn «Le« Stag« geht hier unter in etwa« Umfassender«: in der Naate der theatralischen Wirkung. Singen ist wie Darstellen in» Spünde «erlernbar; betd« find Dresden, 17, September. In der Zahresschau Deutscher Arbeit, Sport und Spiel in Dreade» bat u. a. auch die bekannte Firma Rehfeld d Lohn einen Pavillon gemietet und darin wertvolle Sachen an Schreibmaterialien und der gleichen für Kontorbcdarf ausgestellt. Darunter befand« sich auch Füllfederhalter aus Gold und Silber und ähnlich« Gegenstände, die «ährend der Nachtstunden au« Gründen der Sicherheit in der im Ausstellunasgeländ« befindlich« Sicherheitspolizei- wache ausbewahrt wurden. In der Nacht zum S. September «ar diese Sicherhettspolizeiwache ,r. brachen worden; zwei Kassetten mit wertvollen Aus stellungsgegenständen wurden dabei gestohlen. Deren Wert betrug über S Milliarden Mark. Schon der Einbruch selbst in die Polizeiwache erregte das größte Aufsehen. In den lebten Tagen konnte die Diebe«, beute in Leipzig beschlagnahmt und der Einbrecher, «in gewisser Wegner, verhaftet werden. Wegner gab an, er habe den Einbruch auf An- stiften seine« Freunde,, de» Polizeiober. Wachtmeisters Erich Calow von der sechsten Dresdner Gicherheitspolizelwache, ausgeführt, der vorübergehend der Ausstellungswache zugeteilt war, und der ihm Zeit und Stunde, zu der zufällig kein Beamter im Wachtlokal anwesend sei, genau an- gegeben habe. Lalow wurde daraufhin sofort fest, genommen, der Staatsanwaltschaft zugeführt und auch in Untersuchungshaft behalten. Der ungetreu« Polizeibeamt« war wahrend der Konzernhochflut b«. reit« einmal au« den Diensten der Polizei ausgeschie- den, um eine Stelle al« Konzernvertreter anzu- nehmen. Al« dann der Krach in die Konzerne kam, bewarb er sich erneut um Anstellung kn den Polizei- dienst, fand auch wiederum «in Unterkommen. Jetzt wrrrde dieser geschäftstüchtige Polizeioberwachtmelster al» Anstifter zu einem unglaublich raffinierten Ein. bruch in die eigene Sicherheitswache entlarvt. Mesen schwindel in Oesterreich Aus Wiein schreibt man uns: Im vergangenen Winter erregten große Aollschmugaeleien mit Spiri- tu« beachtliche» Aufsehen. Große Mengen von Transit^Spkritu» au« Böhmen und Polen, der nach Jugoslawien bestimmt war, wurde auf raffinierte Weise auf den inländischen Markt gebracht, nachdem da« betreffende Konsortium von Spediteuren, Kauf- leuten und bestochenen Fincmzorganen die Behäbter mit Wasser gefüllt und so über die Grenzstationen hatte rollen lasten. Einigen großen Kolopialfirmen in Wien war es ausgefallen, daß Waren, die nur sie allein etnführ«, von fremden Künden tief unter dem Gestehungsprei» in drch Verkehr gebracht wur den. Sogar an der Wiener Warenbörse wurden di« g«schmuggelten Waren gehandelt, und der alle« über- wachenden Finontzbehövde fiel es nicht auf, daß laur einer Kursnotiz eine« Wirch« Blatte» vor einigen Wochen Kakao -um Preise von 22 000 Kronen für das Kilogramm gehandelt wurde, ein Preis, der ge- rode den Jollüetrag deckt. Die Schmuggler trieben e« so arg, daß die anständige Kaufmannschaft form- lich außer Konkurrenz gesetzt wurde. Außer Kakao, Kaffee, Tee und Spiritus wurden auch Regenmäntel, Gewürze und ander« wertvoll« Artikel, die al, Tran- sttware in Men gelagert hatten, unter Hinterziehung de« Zolles auf den inländischen Markt geworfen. Die Schmuggler verübten dabei sogar noch einen doppelten Betrihg, indem sie den rechtswidrig im In- kando verkaufte'« Kakao durch Satinobcr ersetzten, dessen Ausfuhr absolut verboten ist, und diese« Pro- bukt, das dem Kakao vollständig in der Farbe gleicht, dann an Stelle des Kakao, zur Ausfuhr brachten. Dieser Tage endlich ist die Finanzb«Hörde »um Schlage vorgegangen. Mehr al« ein holde, hundert Personen, darunter neben den bestochenen Zoll- boamten Spediteure, Kaufleute und Agenten find ver- haftet. Di« Grundlage, auf der der ganze Zoll- schmuggel aufgebaut war, ist da» sogenannte Be tz leitscheinverfahren. Diese« Verfahren hat den Zweck, za verhüten, daß Transitwaren im Intzande zollfrei verkauft werden, so wenig erfüllt, daß ei» vielmehr den Betrügereien geradezu Tür und Tor öffnete. Die Betrüger ersparten es sich, überhaupt die War« an di« Grenze zu schicken, sondern sandten nur einen Komplicen mit den Begleitscheinen an die betreffend« Grenzstation, wo ihnen die bestochenen Zollbeamten den Begleitschein mit der Bestätigung versahen, daß Kmderyuarre drehend in den Hintergrund will, die Quarr« vom Stil fliegt, so dreht «r den Stiel, al« ob «a di, Quarre wir» »d aelanat siegreich in du» Hintergrund. (Die Philosophie bc» AlsÄb aller wesentlichen Schauspielkunst kann au« solch kleinem Uvglücksfall, emgesehen »erden.) Nur ein wenig versagender Stimme vor. Die alte Jungfer, der Dincenz eine Art muttert den Ehr- und in ihren weiblichste» In du fett« BSrfenmensch i Mansfeld und der Leipziger Oberbürgermeister S^t drei Jahrhunderten ist di« Stadt Leipzig Anteilhaiber an der Mansftlder Gewerkschaft, ww e« ist eine alte Tradition, daß die Interessen der Stadt in dar Reged durch da« Stndthaupt, also den Oberbürgermeister, im Grubenvorstand vertreten werden. Dem jeweiligen Vertret« fließt dadurch eine Einnahme zu, deren endgültig« Höhe sich nach der jährlichen Ausbeute richtet. In manchen Jahren handelt es sich um ziemlich hohe Beträge, denn di« Mansfeld« Gewerkschaft »«fügt üb« «inen großen Besitz (auch in Westfalen) und der Betrieb ist sehr gcwmnbvtngend gMoesen. So flössen dem Vertreter Leipzig« Nobenetnnahmen -v, di« ehedem in Jahren mit befand«, hoher Ausbeute ziemlich dem Gehalt gleichkamen, das « von der Stadt bezog. Mit der Vertretung selbst ist es nun «ine etgem Sache. Die Dachl in den Vorstand erfolgte zwar aus Grund der Eigenschaft de» Amte« al, Mitglied des Rate« der Stadt Leipzig, doch mußt« nach der früheren Bestimmung der Gewählt« zugleich Besitzer mindesten« ei«« Kuxe» der Gewerkschaft sein, denn nur al« persönlicher Anteilhober konnte Sr den Sitz im Vorstand« «langen. So ist es denn zu verstehen, daß di, Vertreter Leipzig, auch dann »och im Grubenvorstand« verblieben, al« st« schon in den Nuhofiand getveten waren. Da» ist z. B. der Fall gewesen bei Dr. Georgi. Sein Nachftlg-,- im Amte, Oberbürgermeister Dr. Tröndlin. ver zichtet« auf die Rerbeneianahmen, und so trat damals nernmGt« Dr. Dittrich in den Grubenvor- stand ein. Ala i« Jahve 1920 der Aufsicht-vat um drei Mit- glieder erweiset wund«, fiel! di« Wahl auch auf Oberbürgermeister Dr. Rath«. Dieser suchte nun bei den Stadtverordneten um di« Genehmigung zum Eintritt in den Grubenvorstand noch. In der nicht, öffentlichen Sitzung vom 5. Mai 1S2O versagt« aber die sozialdemokratische Mehrheit des Kollegium« die Genehmigung. Schon in der Sitzung vom 7. Juli 1920 wurde jedoch die Genehmigung erteilt. Es geschah da« in der Weis«, daß die bisherige persönliche Zulage von 10 000 zum Gehalt des Oberbürgermeisters ge- strichen, dagegen der Eintritt in den Grubenvorstand unter der Bedingung genehmigt wurde, .daß der Be trag, der dem Oberbürgermeister über die Summe von 10 000 Ut hinaus aus dem Vorstandsamt zu- fließt, an die Stadtkass« ob Ehrt wird, und der Oberbürgermeister, wenn er den städtischen Dienst verläßt, zugleich sein Amt als Mitglied de« Gruben vorstandes nieüerlegt". In diesem Beschluß sollte, wie der Berichterstatter Dr. Iunck ausführte, ein Ausgleich für dis gestrichene persönliche Zulage zu erblicken sein. Da» Verhältnis ist so geblieben bis zum Jahre 19L2. Unter dem 17. Februar 1922 brachte der Rat eine Besoldungsvorlage an die Stadtverordneten, in der es betreff, de« Oberbürgermeistergehalte« hieß: .Bei automatischer Uebernahme der Gtaats- grundgehaltssätz, hätten wir also für den Ober bürgermeister, der bisher ein Grundgehalt von 40 000 -.il bezog, ein solches von 180 000 eingesetzt, dafür aber beschlossen, dem Oberbürgermeister neben seinem Gehalt die voll« Verfügung über die ihm als Deputation-Mitglied der Mansfelder Gewerkschaft zu stehenden Einkünfte einzuräumen, die sich zurzeit aus ungefähr das Doppelt« de« ihm bisher zugestandenen Betrags belaufen. Diese Festsetzung stimmt überein Mit der in Dresden getroffenen, wo dem Ober bürgermeister auch ILO 000 und die Bezüge aus der Güntz-Stiftung »ugebilligt worden sind.' In d« Sitzung der Stadtverordneten am 8. Marz 1922 berichtete Stadtv. Fleißner für die Aus schüsse über die Ratsvorlage, und zwar in zustimmen dem Sinne, worauf die Vorlage einstimmige Annahme fand. lieber die Rechtslage hinsichtlich der Einkünfte, die der Oberbürgermeister als Aufsichtsratsmitglied der Mansfelder Gewerkschaft bezieht, kann somit kein (Zweifel bestehen. Ls steht ihm die volle Der- fügung zu. Nicht aufgehoben ist dagegen der De- Lteuerprotest Pom Finanzamt Leipzig.Mitte (k) wird uns ge- schrieben: ,E« sind in den letzten Lagen von Berufs- verbänden und mm Berufokretsen aller Art ^»hl- reiche Eingaben und Protest« -egen die Durch führung der neuen Steuergesetz« beim Reichefinanz ministerium eingegangen. Zum großen Teil wird darin Abänderung der einzelnen Gesetz, oder wenig sten« Hinausschiebung der Zahlungsfristen vor der Durchführung der Steuer verlangt. Da« Reichs finanzministerium ist nicht in dar Loge, diese Ge suche im einzelnen zu beantworten. Statt-eben könnte es überdies den Wünschen doch nicht, da «s al» Verwaltungsbehörde lediglich di« Aufgabe hat, die vom Reichstag einstimmig angenommenen Gesetze beschleunigt zur Durchführung zu bringen. Außerordentlichen Härten im Etnzelfall wird im Rahmen der bestehenden Gesetz« Rechnung getragen werden. Eine groß« Reihe Steuerpflichtiger hat ferner unmittelbar beim Reichsfinanzmirnsteriu« um Stundung oder Erlaß nachgesucht. Dies« Gesuche sind den Landessinanzämtern zur zuständi- gen Erledigung übersandt worden. Ls wird aber darauf hingewiesen, daß durch die Einreichung solcher Gesuche di« Verpflichtung zur Zahlung nicht aufgeschoben wird, und daß im Fall« der Ablehnung der Gesuche die Folgen der verspäteten Zahlung (Zuschläge usw.) nicht vermieden werden. In diesem Sinne sind auch die Gesuchsteller vom Rcichsfinanz- Ministerium vorbeschieden worden. I von Keith ist in «in« moralisch niederen Sphäre, ' ins Bösartige, aber auch in» Großartig« gewendet, das was Eulenberg mit freundlicherem Gemüt machen wollt«, aber nicht konnte. Ist der fallierend« Dabanquespieler um Geld und um Macht. Eulenbera, iru Schlafrock des deutschen Poeten, hat seinem Helden denselben Schlafrock und dieselbe SamHack« angezogen, in der er sich so gern bewegt. Diesem Schwätzer süßer und bitterer Sentenzen glaubt man den Dörsentaumel nicht. Der Kampf des Spekulanten von damals, des Schieber» von heut« wird von jene» abscheulich-grandios«« Keith gekämpft. Dieser Dineen- aber, der wie fein Dichte, manch liebenswertes und manch kluges Dort sagt, wird, auf Herz und Nieren geprüft, Devisen mit Noten und Lombard mit Diskont verwechseln. Gr ist — wie sich ein romantischer Backfisch ven Spe kulanten vorstellt. Man braucht nur di, kleinen Dirklichkeitszüge an der Gläubigerschar zu beobachten, um zu er- kennen, was dieser Autor noch formen konnte und was bet der entscheidenden Hauvtftgur seiner zu weichen, zu spielerischen Hand mißlang. Die romantischen Frauenzimmer gelinge» dieser Hand am besten. Da stecken di« wertvollen, lyrischen Linzelzüae. Susanne, di« unglückliche Liebhaberin, schreibt sich selbst die glühenden Briefe, die st« zu empfangen wünscht, und ll«st st« sich oft mit s«lig Die alte Jungfer, an Heiratsschwindel verübt, be- Wehrlosen ungekränkt und sttukten tief befriedigt. Auch Lilariu» bat so eine Frauen- seele, hängt sein verdrängte« Liebessehnen an den kranken Sohn de« Vineenz, neckt ihn, läßt sich »m» ihm schlagen und holt um feinen Lod. Solche und ähnliche Schmuckstück« und Diehwegs Mime» rettete» für un» den Groffnungsabend. Die Glieder- und Gebärdensprache Franz Stein« ift von Tairoff« Art. Seine tänzerische Sehnsucht sucht» de« Hettrr^öefinnlichen find. „ den Falstaff übernimmt, so erlebt »o», dass äse tM Grund« doch sehr spießbürgerliche Humor der AM» laisLen Lustigen Weiber^ einen Anflug om» Große bMmmt. Gewiß: Sooamr weiß sich sehr M Mittelpunkt de« Geschehen«, und di« Fra* Fluch tzme men, di« aber natürlich in k«tn«m Verhältnis stan den zu den Beträgen, di« di« Schmuggler verbieten und um die der Staat an Zollen geprellt wurde Dm Verlust de» Staates an Zollentgänqen wird «uf viele Milliarden geschätzt. * Live Lrprrssuug Erwerbsloser. Iu Höchst drangen am Sonnabend die städtischen Rot- stand-arbeiter in da» Rathaus und zwangen unter Drohungen zwei anwesende Stadträte zu der schriftlichen Erklärung, daß für die Notstondsarbeiter ein« Zulage von 180 Millionen Mark am Noch- mittirg ausgezahlt würde. Am Nachmittag erlmß der Magistrat ein« Bekanntmachung, worin die er preßte Erklärung al» nichtig erklärt und «eiter au- gekündigt wurde, daß die Zeit, in der demonstriert und nicht gearbeitec wurde, nicht bezahlt werd« würde. Die Dieser Kino« wegen Streik« geichlssseu. Sämtliche Angestellte der Wiener Kinos sind wegen Nichterfüllung ihrer Lohnforderungen in den Streik getreten. Die Angestellten hatten eine KOprozenttge Schätzung der Löhne verlangt. Sämtliche Kino» sind geschlossen. Amtlicher Bericht über dir in der städtischen Macht halle zu Leipzig am 18. September 1923 im Klefim handel verlangten Preis«. (Zuerst wird der höchste Pre^, dann der niedrigste uuv t» Klammern der üüufigsle aenannt: die Preis« verneye» stch- wcnn niau» andere« vemerkr. pro H Silo oder pro Stück?) Lae Preis, verstehen sich tu Millionen. Fletsch: Rindfleisch mit Knochcn IS, 12 !l4): Ge- ttteMcisch 12, 8 (10); Kochfleisch (»rutt. Bauch) 12. 10 (12); Lun«« IS; RindSiaig. roh 18, 16 (16): do. aus- gciaiicn 20. 16 (IS); tkuöttcNch mit Knochen M, 14 (US; Kochfleisch m,t Knochen 14. 10 (12); SchlvcinrN-tsch mit Knoche» 2l. 20 (22): «pcck 32. 30 (SO); Schmer 38, m (30): Schöpsenfleisch mtt Knoche» IS. 12 (14); Kochfleisch (Brust, Bauch) 12, 10 (12): Lebcrwmst 8t. 24 (32); «Ut- wursr 36, 32 (34) Geräucberle« und Gesalzene«: Lcchitz- ichtnten. im ganze» 40. 3b (38): Schinken, roder. « ganzen 35. 30 (30): do. gekochter 40, 36 (40): SchwnnS- kuvchen IS, 7,S (10); Schwarzsleisch 38. 34 (36); Gp«ck 40. 33 (38): Leovelanvurst (Liintcvware) ^0- 36 (40): «Salami- Wurst 10, 36 (40); LleMvurst 36, 32 (34,; Knackwurst 38. 32 (34): Polnische 36. 32 <34); Levettvursl 34. 24 ^2): Blittwurst 36. 32 (34,: Pretzlops 34, 30 <32): WnrVeit 12, 10 (12); Schwein«,cn 21. 20 (20,; Au«umd»st>eck >4. 22.,(24). — Wild und Geflügel: Red: Rück«» IS, 10 (12); Kettle IS, 10 (12): Kaninchen. gestreift tz. 5 (6); Rcvbüvner. junge 12. 3 (10): do. alt« 11. 3 ÜV- — Zahme« Geslügel. lebendes: GL»se, drück 20, lö (16); Enten 10. 8 (10); Hühner, Ium* S. 5 («>; . ..... .. .... - . . . ... <Keschla««wgr (10): do. alw 13. Alles um Geld Scha»spielh a», »Ob ich wohl noch eine Geel« entdecken könnt«, di« mir Kredit gäbe? Ich glaub« nicht. Das ist doch unerhört traurig.* Der Held dieses Stückes von 1SII hat ein« Aehn- Nchleit mit dem Deutschland von 1S23, di« beinah« r'.un Verzweifeln ist. All« Leut« haben ihr Geld durch ihn verloren, bis er selbst gang und gar verloren ist. I:n fünften Akt wird Dincenz, H«roert Eulen- birg» unseliger Spekulant, ein hitzchen närrisch. Da zerschneidet er mit der Schere alte» bedruckte, Papier »und gibt die Schnitzel als Geldscheine aus*. Dies« Papierschnitzel kennen wir, auch bei uns wer- den sie als Geldschein« ousgegeben. Man redet uns heule sogar — noch närrischer als Dinc«nz — «in, öaß sie Millionen wert sein sollen. Aber es geht uns wie dem armen Spekulanten. Denn wir damit zum Kaufmann kommen, gibt er uns so viel wie nicht» dollir. Der Direktor in dsr Sophlenstraße hat sein« Wirterspiel-eit mit diesem Eul«nberg eröffnet, weil ihn di« Aktualität des Stoffes verlockte, und ist nur der-halb nicht ganz aut damit gefahren, weil Eulen- bergs Land zu schlaff war, weil er dramaturgisch weder dem Temvo unsere» Leute noch jenes Gestern gewachsen war, dem sein Stück angebörr. Eine gute, auch in kleinen Dingen gut gearbeitete Aufführung ' bckam schli«ßlich ihren Appüllls, aber das naiv« Pu blikum in den Foyer» war unbefriedigt und hatte, wo nicht in d«u Gründen, so doch in der Sache recht. «Da kann man ja «b«nsogut in« Irrenhaus ged«».* sagten di« «iaea. »Ich kenne doch d gute alt« Stück«, warum spielt man uns denn (10 Million«» kostet «in feiner Platz) so ein neue» langweilig,!» vorl* Es ist Gulenber l, durch Seltsamkeiten, durch lyrisch« Der ten den Unwillen des Dürg«rs zu erregen, ohn« ini'.zur«iß«a. Aus „ aber man lauft in» Th«at«r, man erregt sich in F» und Wider. Dedekind hott« in sich den Rhythnw» das Fieber ftner Jahre vor d«o» großen Krie^ vor der europäischen Weltweude. Er, der i» Krieg, starb, ist mit seinem Derk, aus de» Rücken der Augestelltev-Bersicherung. Di« unlängst ver- öffentltchten Sätze für September werden voraus- sichtlich gar nicht in Kraft treten, da sie durch di« Verhältnisse bereits wieder überholt sind; man be- achte die grünen Plakate, di« am Ende de» Monat» auf den Postämtern ausqehänat «erden. Wegen des Umzug» des Stödt. P«rsicherung»amte» nach Nonnenmühlgaffe 9 (Hofg.) finden die Sprech stunden der Leipziger N-visoren der Reichsvcrsiche- rungsanstalt vom 19. d. M. ab Montag», Mittwochs und Sonnabend» non 10 bis 12 Uhr im neuen Lokal statt. Das Reich« Wo-uuugsülangek-Gesetz. Mtt dem 1. September ist das Reichs-Wohnungsmangel-Gesetz vom 23. Juli 1L23 in Kraft getreten. Es bringt in verschiedenen Richtungen Abänderungen des bisher geltenden Rechtes der öffentlichen Bewirt schaftung des Wohnraum««. Wichtig ist vor allem die Bestimmung, daß das Gesetz auf Neu- bauten, die nach dem 1. Juli 1918 bezugsfertig ge worden sind, keine Anwendung findet. Daraus, ob der Bau mit Hilfe öffentlicher Zuschüsse errichtet worden ist, kommt es nicht mehr an. Neu find u. a. auch di« Bestimmungen über die Inanspruchnahme von Genossenschaft»- und non Werkwohnunaen. Diese und andere Bestimmungen machen eine Aenderung auch der sächsischen Landes«.-rordnuna über Maß nahmen gegen den Wohnungsmangel erforderlich. Mit dem Erscheinen dieser neuen Landesverordnung ist in der zweiten Hälft« de» September» zu rechnen. Bi» dahin gilt die alte Landesverordnung, soweit sie nicht mit den B-st mmungen des Reichs-Wohnungs- mangel-Desetzes in Widerspruch steht. Protestversawmlung der Leipziger Gastwirt«. Dienstag, nachmittag 3 Uhr, finoet im Restaurant »Sanssouci* ein« öffentlich« Versammlung der Leipziger Gastwirte statt, in der u. a. Protest gegen die neuen Betriebssteuern erhoben werden soll. Bte Handeks-tzocksiwulwowe »elpzlg. die vo» der G«- sellsckwft der Freunde d«r Hand«lS-Hock>is<vul» Leipzig tn der Lett vom 1. dtp 6. Okroder vciansMliel wird, er- (ährt, durch di« gegenwärtige ivrnschattUckn Nvtiog« be dingt, eine Umänderung. Um weite« Kreisen trotz der dosten Kosten die Mögli<Meit »u geben, die interessanten vortrSge »u »«suchen, werde» auch Karten für jeden «inzelnrn Porttag auSgege»««. Pie Gestüstr für eine vortragSftund« beträgt 10 Gowpfennige. Die Vor lesungen, die stch besonder« für Handel «lest rer eignen, sind aus den 3. «nd 4. Oktober iirsammengedrangt wor den. Äusfastttiai>:k Prospekt, in dem di« Lettamgaden der etrnelnen Vorträge und Vorlesungen ange«»«n sind, ist von der KanLet der HandelS-Hochschul« Leipzig, Rttterstrage 8—10. »u dezieste«. Schauspiel um des Schauspielerischen willen; um selvst zu spielen, und den Dämon tn ihr spielend zu befreien. Sie denkt nicht dai Beziehung -um .Drama*, zur Umwelt, zu sueyerw-; Sie braucht nicht zu singen: und sie ist doch figürlicher^, und seelischer Mittelpunkt. Eie singt: und läßt doch , jederzeit das Singen vergessen über dem Ganzen ihrew' fortreißenden Desensäußenuig. .Eavalleria* und .Bajazzo* machen ein überflWüi, Laus. Maa soll diese tragischen OpereUen spielen schon um der Ianowska eine Folie zu gebe», sich ftiiG zu entfalten. Aber was bleibt nach Abzug diese» Künstlerschafts Von der geistlos posierenden Orchester» leituna Szendrei» bis zur Regielostgkeit, tzA^ ousdruckltch den Namen Weißleder trägt, stM* Reihe mehr oder minder erbaulicher Aber ganz allgemein Glanzlosigkeit und kett der Stimmen. Durchdachte und grs« befriedigend« Leistungen wie der Tonw stad «ine Ausnahme, müssen ober auch ihre« verlieren, wenn Sänger und Dirigent parrr« um» Tempo fechten. Topitz' Turidbo ist beste« eia versprechen, 8 ilk« ns Eanio eine EnttäuschuKW, Bei keinem der beiden Tenor« kam jenes leuchtend» Brio zum Durchbruch, auf das »an nun einmal kni italienischen Opern wartet. Die bescheidenste Stimaeü kann zam Ereignis werden. Hier sehlt etwa» anderes. Und ein peinlich aufaetvagenes Spiel v«< mag das Abhanden« nicht »a ersetzen. Aas ähnlich« Gründen war die Besetzung der Sonluzza mit Arn» Karasek verfehlt. Gvilcker entledigte sich seiner undankbaren Aufgabe, Liebhaber der Redda- Ianowska M sein, mit Anstand. . D Man Hatjes ost gesehen^ daß vmKerhaste GäEßüb» aas dem MWM in der Haltung, ist etwas zu zäh im Ton. Störend war Sürllrs larmoyante Monotonie, die durch larmoyante Rollen gefährlich bestärkt wird. Di« Hintergrundstypen der Gläubiger, Verwandten usw. wurden mit einem Reatefleiß, den man der ganzen Spielzeit wünscht, ziseliert, gruppiert und be- leuchtet. (Dunkel-neutrale Spielfläche mit an- gedeutetea Requisiten.) Annemarie d« Bruyn al« sanfttomisch« Alte cheiat flir Stella David ein sehr achtbarer Ersatz zu «ja, wenn sie ebenso wie hier diskret-menscklich auch » grotesken Fach deckend und heiter genug sein kann. Auf Margarete Thelemana setz« ich unbedingt. Eie ist klono und groß, noch mädchenhaft, zart iv» Sprechton^uad kräftig iar Ausbruch. Und sie hat bas Nichtlernbare, den Strom, das Gleichmäßia- Schwingende. Ihr Auge spielt wie ihr Mund, sie führt ihre Stimme aus keiner anderen Linie als ihren Körper. Diese seltenste Art von Theaterspiel, di« sich selbst niemals Lügen straft, fordert »unächst freudige Anerkennung, für die Zukunft den höchsten Anspruch heraus. A«n» Sw«»«» Mvftl«' Enttäuschungen und versprechen Bemerkungen zu zwei Opernabenden Opernsänger pflegt man schlechthin in zwei Kategorien zu teilen: solch«, di« singen können, «nd solch«, die nicht fingen können. Aber es wär« besser, sie eiazuteilen tn solche, die vom Dämon des Ginaens besessen find, und solch«, die bloß schön« Toareihen hören lassen. Bei den .Besessenen^ mag es gelten, daß bas Stimmltche »och «tckt mit virtaose» Glück funktioniert. E, mag sein, daß sie ihr lebelang eia« Mangel von Natur her mit einem geschickte» Pflaster do. alte 12, 10 (10): Dauben 4. 2 (3). Ganse 12. 8 (10); HUbner, tunqe 12, 8 ( 8 (10); Dauben. «Eck 12, 3 (S). - gtlche, lebend«: Spiegelkarpfen 12: Schuppenkarvsen 12: Schirle 18. 14 (IS). An E'SPackung «arvien 1Ü; Schlei« 10: Hecht« tz. 4 (8); Heildutt S.S: RoNung«, grotz 4, 3 M: do. rlrtn 2L; Schellfisch, ohne Kopf 3; Kabtlau, o-n« Kops S. 2,8 (Ri Seelachs, ohne Kops 3. 23 (2,8): Gold barsch z. Ls <3): Seelachs (Schetben) 12. 10 (10); «In dern 4; Lale 40, 30 (38); Stbr S: Rochenflelsch 4: Schell- «>sch 4, 2 (2): Goldbarsch 4: Packung« Klsten- 8, 4 (4). Gesalzen«: Hering« 4, 3 (S): neue Ma,je« 10. 8 (lOft Schotte» S, 7 (7). -«alter: Tafelbutter 44. 4V (4Är Lanvbutter 38. 34 (36); Margarine 19, 15 (16). -Gier: Landeier. AEck 1,3, 1 (1). — KSse: Dauernküse, Stück 0.48. 0,58 (0.4Ü); Har,er (st Wtenvuraer LiegenkLse 10; Dilsster 17. 8 (17); SchweUcrkäs« A4: Limburger Käse M 16 (18); PacksteinkSse 10. 9 (10); Quark S. 2,6 (3). Obst. Garten- und Südfrücht«: «etzUg, inländisch« Tafek- 1, O.S (0.S): do. Koch- 0,4. «,ü (V3j, Vlrnen, Tafel- 1. 0 5 (0.7); do. «och- 0,8. 0,2» (0.« Pflaumen, blaue 0.65. 0,55 (0.6): Reineclauden v.tz. OStz (0,7); Preisekbeeren 2: Mlederveeren 2: Tomate» tz Weintrauben, ausländisch« 10: Lttronen, SEck 1- OL (0,g). — Honig: Kunstdonig 4. S (3). — Ge « ü s S: vlumenkodt. tnläirv., Kops S. 2 (5): grün« Pobnei» tz Priiuetzboynen 4.5. 2 (4): wach*Vobnen 2: Karotte» O.< 035 (0,4); Welkrobl 0,6; Rottobl 1.8. 1H (1.5); «irstnm kohl 1, 0.9 (1); Kohlradi, mit Kraut, Stück V.2S. E2 (025): Mangold 0,25; rote Riiben, Bund OL; MSbr« 0S8. 0.2 (0 3); Sellerie, tnländ., Stück 0 9. 0.2 (0,6)r Lwiedeln 0,65- 0,5 (0.6); Meerrettich -.5; Dors«»- twieveln. 10 Stück 0.4: Knoblauch. Knolle 0.6, 0,2 (VM; Petersilie 0.50, 0.30 (0.50): Blattfalat. Kopf 080. 0,6« (0.60): Endivien 0.1: RadkeSchen 0,4: Rettich«. Stück OL, 0.1 (0.1); (Nutten. Stück Z, 1,5 (2): Sauerkraat Kartoffeln 0.28- — Pilze: Steinpilze 4, 28 (OK Butterptt,« 1. OH (1); Rochäuvtchen 4; Pfiffes- (tage 6, 5 (S). „< PerwaUaag der Stävttschen M«ttkH«l!s. dies« Art Menschen M»b«, ist mehr als das Bdtt; es ist eine selten» Wahlverwandtschaft. Maria Ianowska, die fil bi« Kateaorie ent fesselter Theatermenschen -Hört, steht völlig allein schluß vom 7. Juli 1920 insoweit, als der Ober- bürgermeister beim Ausscheiden aus städtischen Dktssstkn zükflSkch sein Amt al» Mflgfleb des Truhen- Vorstandes niederzulegeu hat. Seine. Wahldauer i» Dorstaad läuft andernfakk^ bis zum Jahr« 1V2L iE- um ge G