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Seite 4 Hk. 20« Steigende Nurve Butter 4 Millionen, ein Ei 200000 Mk. Die Preissteigerung geht mit dem Anziehen de« Dollars Hand in Hand. Es wundert den Besucher der städtischen Markthalle gar nicht mehr, wenn jeden Morgen höhere Ziffern auf den Preistafeln stehen. Mit einem gewissen Fatalismus verfolgt er das Steigen der Preiskurve, die den Ankauf von Nahrungsmitteln immer mehr beengt. Am Donnerstag waren es besonders die Fleisch- und Fcttpreise, die sich gegen den Bortag um die Dollar differenz gesteigert hatten. In der Gefrierfleisch- Halle kostete ein Pfund Suppenfleisch «80 000 4l, Bratfleisch 080 000 und 1120 000 vll, Numpfstück 1600 000 und Lende 2 000000 Für Gehacktes wurden 1 300000 -<k verlangt. Der Andrang war sehr stark und das Angebot hielt sich auf gleicher Höhe. In der Abteilung Frischfleisch wurde gestern Hamme! zu 2 000 000 .« das Pfund an- geboten, Schweinefleisch in ganz geringen Mengen zu 2 300 000 bis 2.700 000 -tt. Indessen war Rind fleisch und Kalbfleisch noch zu 1 800 000 und - 2 000 000 -,<t pro Pfund zn haben. Gewiegtes Rindfleisch war nicht' unter 1800 000 -tt zu er stehen. Für Geschabtes muhte man die Summe von 2 000 000 - <l anlegen und auch die bisher sehr begehrten gepökelten Schweinsköpfe waren im Preise auf 650 000 -lt gestiegen. Wurstwaren sind nun tatsächlich zum Luxus artikel geworden. Für Mett- und Leberwurst mutz man 900000 .lt pro Viertel bezalen und auch die Knackwurst ist keineswegs billiger. . Für Blutwurst forderte man 850000 und für besten Pretzkopf nicht weniger als 900 000 4t für das Viertelpfund. Der Fksch markt war trotz des günstigen Umstandes, daß die Fischpreise immer noch sehr niedrig standen, nicht sonderlich bestürmt. Auch das Angebot war wesentlich zurückgsgangcn. Es gab in der Hauptsache Schellfisch in sehr großen Exemplaren, die pro Pfund mit 600 000 um gesetzt wurden. Auch alle anderen Sorten, die schon an den Vortagen angeboten wurden, gingen zu den bereits bekannten Preisen ab. Eette hatten sich, mit Ausnahme der immer noch sehr wenig getauften Margarine, dem neuen Dollarstand augepaßt. So kostete amerikanisches Schweineschmalz durchschnittlich 1800 000 -1t das Pfund und Kunstfpeiscfett 1400 000 .tt. Talg kam zu 1 6000 000 ^<t in den Handel. — Käse wird wie- der in größeren Mengen gekauft, doch sind auch hier die Preise für die meisten Hausfrauen unbezahlbar. Tilsiter war am Donnerstag zu 400 00 das Viertel, Schweizerkäse zu 800 000 und Briekäse 300 000 bis 400 000, Rockefort zu 550 000 bis 600 000 und Stangenkäse pro Stück 80 000 bis 90 000 -kl an geboten. — Molkereibutter stand wieder an der Spitze aller Lebensmittclpreise und kostete 4 Millionen Mark das Pfund. Für ein Ei verlangte Man am Donnerstag 200 000 .tt. Die Händler behaupten, von den Landwirten die hohen Preise diktiert zu bekommen. Auf dem Ob st markt sind vielfach sehr kleine gelbe Pflaumen zu sehen, deren Beschaffenheit nicht gut zu sein scheint. Die in vielen Obstgegenden herrschende Trockenheit hat die Früchte nickst ganz "^MstoachseN lassen. ' Ein Pfund Bühler Pflaumen ^füllte sich , am Donnerstag aus 180000—190 000 .lt. ' Lorenzbirnen sind wegen geringeren Angebotes um 20 Prozent teurer geworden und erreichten den Durchschnittspreis von 110 000 -4t. Die Zahlungsweiss beschränkte, sich seit Er- scheinen der amtlichen Bekanntmachung über die Genehmigungspflicht für Notgeld auf Reichs banknöten UND handschriflich gezeich nete Bankschecks. Auf Vlakaten rwrd an fast allen Ständen darauf aufmerksam gemacht, da§ ge- druckte« Notgeld nicht nrchr angenommen wird. Hierdurch entstehen vielen Hausfrauen, deren Männer das Gehalt in Notgeld ausbezahlt er halten hatten, große Schwierigkeiten. « Bor Einreise in das deutsche Randgebiet wird ttvarvt! Anläßlich der Verlängerung der Der- hrssperre zwischen dem besetzten und dem unbesetz Enttäuschte politische Krauen Zwei enttäuschte Frauenrcchtler nncn haben ihre Erfahrungen und Beobachtungen dem Papier an- vertraut, darunter Miß Lhristabcl Pankhurst, die vor fünfzehn Jahren und mehr als Führerin im Kampfe der Suffragetten mit den Schutzleuten eine hervorragende Nolle spielte. Jetzt, wo man glaubm sollte, daß ihre höchsten Wünsche in Erfüllung ge gangen sind, seit drei.Frauen im Hause der Gemeinen sitzen und in der Kolonie Britisch - Kolumbia sogar eine Frau ein Jahr lang Mini st errang hatte, jetzt senkt si« das Haupt und schreibt unter dem Titel „Der Herr kommt" ein Andachtsbuch. Mit einem Wort, die vordem kriegerisch auftretende Lhristabel ist fromm geworden und verflucht, was sie früher angebetet hat. Alle politischen Lösungen kommen ihr in ihrer jctz gen Gemütsverfassung als eitel Dunst vor. Im Brustton der Ueberzeugung erklärt die zur Prophetin gewordene Suffragette, daß nichts die gemarterte Welt ans der gegenwärtigen Krisis retten könne als der christliche Glaube. Und dann verlündet sie d e N"he der Wiederkunft Ehr sti! Merkwürdigerweise ist Christ bei Panlb irst n'ckst die einzige, die an das zweite Kommen Christi ala' bt nnd ihren Glauben mit zahlreichen Bibelstellen belegt. E ne enttäuschte Frau ist auch Odette Keun, die ihre Schmerzen in Buchform unter dem Titel „Meine Abenteuer im bolschewistischen Rußland" in einem Londoner Verlag veröffentl cht. Hier haben wir es mit einer überzeugten Sozialistin zu tun, die nach Rußland gegangen ist, um dort die Verwirk lichung ihrer Hoffnungen und Träume zu sehen. In ihr"m Buche gesteht sie aber offen, „d'ß sie ke'ne Gesichte m<chr sehen, keine Träume mehr träumen könne. Ich bin fertig damit, b'n fertig mit diesen schwächlichen Torheiten, meinen soz'alen Ideen. Ich mutz die Zeit vergessen, wo ich einmal so toll war, daß ich glaubte, in dieser Welt, wie sie nun einmal ist. m r eine Seel« schaffen zu können. - Da» Dolschewisten-R"ßland hat mir das Herz gebrochen." Diese Reise nach Rußland war da« letzte Abenteuer dieser Frau, die, Holländerin von Geburt, von den Engländern nach Rußland abgeschoben wurde, weil sie nicht ohne Grund des Bolschewismus verbäckst g war. Sie lebte dgmal» in Konstantinopel, und die englischen Behörden, die in der türkischen Hauptstadt die erste Geige spielten, kamen -nr Ueber-eugun-, Lelprlger 'rogedlott «uü Brurüelorettuog ten Gebiete auf »»bestimmte Zeit wird darauf auf merksam gemacht,- daß das deutsche Randgebiet von Zurückgebliebenen völlig überfüllt ist. Unterkunfts möglichkeiten in diesem nicht mehr vorhanden sind und Verpflegung auf Schwierigkeiten stößt. Bor Einreise in das deutsche Randgebiet wird daher ge warnt. Versuche, die Sperre zu umgehen, sind mit Lebensgefahr verbunden. Nähere Auskünfte er teilen die größeren Bahnhöfe und die Verkehrs kontrolle I der Reichsbahndirektion Dresden-A., Etrehlener Straße 1. Neues vom Steuerabzug Die Sätze der Ermäßigung für den Steuer, abzug vom. Arbeitslohn sind erneut festgesetzt worden, und zwar gilt für den Arbeitslohn, der nach dem 3l. August 1923 ausgezahlt, jedoch erst nach dem 31. August 1923 fällig geworden ist, folgendes: Der Steuerabzug hat zu unterbleiben, wenn der Lohn oder Gehalt niedriger ist als monarlicv Mk. - ^3'60U<)00 37200000 57600000 61200000 816011000 85200000 1056'10000 109200000 129600000 133 200000 153600000 157200000 177600000 181200000 201 MI 000 205200000 225'><10 OVO 229200000 wöcvenll.! tSaUcy Mündt. - Mk. ! Mk. t Mk. 8061000:1341000' .136000 8928000!l4880iH 372000» 13824000 2 304OOÄ 576000 14688<1<1<1 2448000 612 000 195840003264000 816 000 20418000 3 408000^ 852000 25341000,4224000:1056000 26 208 000 1 368 000 1 092 000 31104000,5184000 1 286 Ml 31968000 5 328000 1 332000 36 864 00(16144 000 1 536 000 37728000,6288000 1 572000 42 624 Ml! 7104 000 1776 000 43 188 000,7 248 000 1 812 000 48 384 000« 064 00v»2 016000 49 248 0M8 2080M2 052 <>00 541440M90240M22560M 55 008 (IMS 168 <1M2 292 000 für öedtge . Verh öhne Kinder . Verw. mit 1 «tnd „ Verh. mit 1 Kind . Verw. mit 2 Kind. . Verh. „ Verw. „ Verh. . Verw , Verh. . Verw. . «erd. , Verw. , Berd. „ Verw. „ . Berd. . 7 „ Verw. . 8 . Verh. . 8 2 3 3 4 4 5 5 6 6 7 Von allen über die vorstehenden Lohn- oder Gehaltszahlen hinausgehenden Beträgen sind 10 Prozent einzubehalten; der ein- zübehaltende Betrag ist jedoch auf volle 1000 Mark nach unten abzurunden. Mittellose Angehörige sind wie Kinder zu berechnen: Beispiele: s) Verheirateter mit 3 Kindern mit 100 000 000 M. Monatsgehalt: Hier ist nichts einzübehalten, weil bis 109200000 M. steuerfrei! d) Verheirateter mit 2 Kindern mit 25000000 M. Wochen lohn: steuerfrei ----- 20 448000 M. steuerabzugspflichtig--- 4 552000 M7 10 Prozent--- 455200 M. auf volle 1000 nach unten abzurunden — 485 VOS M. und einzu behalten. Wichtige Notiz: Wer nach dem 1. September 1928 Steuerbcrräge einzubehalten hat, mutz bis 29 Februar 1924 jedesmal die doppelten Summen der Steuerabzüge als sogenannte Betriebs steuer an die für den Betrieb zuständige Finanz kasse zahlen. Genaueres hierüber bringen wir in einem späteren Aufsatze. Zuschläge bei verspäteter Steuerzahlung Dom I. September an gelten bei verspäteter Steuerzahlung nicht mehr die bisherigen Zuschläge von 15 oder 30 Prozent. Vielmehr hat. der Reichs- fincinzminister die Zuschläge auf das Vierfache des Rückstandes festgesetzt. Außerdem sind die Zuschläge nicht mehr an den Kalendermonat gebunden. Die Verpflichtung zur Entrichtung des Zuschlags besteht jetzt unmittelbar vom Zeitpunkte der Fälligkeit ab. Nur wer den Rückstand innerhalb einer Woche nach Fälligkeit noch begleicht, bleibt vom Zuschlag frei. Wird dagegen erst am achten Tage nach Fälligkeit gezahlt, wird z. B. ein überwiesener Betrag erst an diesem Tage dem Finanzamt« gutgeschrieben, so ist der Zuschlag in voller Höhe zu zahlen. Ist der Rück- stand auch nach Ablauf eines halben Monats nach Fälligkeit noch nicht bezahlt, so wird erneut ein wei terer Zuschlag verwirkt. Neben dem Zuschläge bleibt der Rückstand selbst zu entrichten. Unglücksfalle und verbrechen Pilzvergiftungen in Berlin Die Pilzvergiftungen mit tödliche« Ausgcma nehmen in Berlin erschreckend zu. Das hängt damtt zusammen, daß wegen der Teuerung der Lebens mittel viele Leute Pilz« suchen, die giftige von harmlosen nicht zu unterscheioen wissen. Im^Kran. kenhaus am Friedrichshain starben oi« PförWMfrau Arend und Droschkenkutscher Stark, der oll ihr wohnte. Ein Arbeiter Schulz, ein Hausgenosse, der die Pilze au» dem Plänterwald mitgebracht hatte, liegt noch schwer darnieder, ebenso eine Frau Lau«, deren Sohn bereit» gestorben ist. In der Lauben kolonie Daumschulenweg erkrankte nach Pilzgenuß eine Familie Poetke. Don ihr starben der Vater und zwei Kinder, sechs andere Familienmitglieder sind noch am Leben und liegen im Krankenhaus Britz. Außerdem starb an Pilzvergiftung in Köpenick die vierköpfige Familie des Musiklehrer» Blume nach dem Genuß von Wiesengrünlingen. Eine weitere Familie Markiewicz, die ebenfalls von den Pilzen aß, lieat bis jetzt noch besinnungslos im Kreis- kronkenhau» Köpenick. Diese Familie besteht au» drei Köpfen. Das Sonderbare bei diesem Falle ist, daß die Familie M., die die Pilze selbst gegessen hat, wahrscheinlich mit dem Leben davonkommt, während die Familie Blume, die di« sogenannte Pilzsuppe gegessen hat, nach dem Genuß derselben innerhalb zwölf Stunden verstarb. Straßeuunfall am Dittrichring. Am 27. August, nachmittags 2 Uhr, ist an der Kreuzung Dittrichring- Gottschedstratze ein Kind von einen, Per sonenkraftwagen nmgefahren worden, oas der Wagenführer in seinem Kraftwagen mitge nommen hat. Zur Feststellllung des Tatbestandes wollen die Eltern des Kindes und etwaige Zeugen des Unfalles ihre Adresse zu Nr. R. Xll 4900 der Kriminalpolizei mitteilen. * Radfahrunfall. Der bei dem unseren Lesern gestern mitgeteilten Zusammenstöße an der Ecke dec Goethe- und Ritterstraße verunglückte 12jährige Junge ist inzwischen im Krankenhaus St. Jakob ver storben. Brand in einer Spinnerei. Ein gewaltiges Scha- denfeuer suchte die Firma Hermann Wunsche s Erben A.-G., in Ebersbach heim. In dem umfangreichen, an der Eisenbahnlinie Ebersbach—Löbau gelegenen Lagerschuppen waren Spinnereiabfälle in Brand ge raten. Bei dem leicht entzündlichen Material ver breitete sich das Feuer mit rasender Schnelligkeit, so daß das Gebäude vollständig eingeäschert wurde. Zn dem Lagerschuppen waren neben Spinnereiabfällen auch Maschinen und Maschinenteile untergebracht, die ausnahmslos vernichtet worden sind. Der ange richtete Schaden beziffert sich auf mehrere Milliar den Mark. -- ' . .... Von einem Adler überfalle». In der Villa des Geometers Rumi bei Dongo hat sich ein eigentüm- sicher Fall ereignet. Der Sohn de» Geometers, In- genieur Guido Rumi, schlief in einem Zimmer bei offenem Fenster, als er plötzlich durch ein sonder bares starkes Geräusch aufgeschreckt wurde. Zu seinem Entsetzen sah er, daß durch das offene Fenster ein junger, aber sehr frostiger A d l'yr in »Zim - rtter gefloßen niar und sich den Lie st ? tr S en z u' st iitzzen dro h te,! Der Ingenieur-' sprang rasch entschlossen ans, rang mit dem Adler, und es gelang ihm, ihn zu erwürgen. - Paratyphus »ach Pferdefletschgeuuß. Zn Linden find etwa 50 Personen, darunter ganze Familien, nach dem Genuß von Pferdefleisch unter schweren Typhuserscheinungen erkrankt. Eine Frau ist bereits gestorben; «in Kind liegt im Sterben. Die ärztlichen Feststellungen haben ergeben, daß es sich um Para- typhus handelt. Die gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet. Absturz lu de» Alpe». Aus St. Moritz wird gemeldet: Am Freitag abend stürzten an der Süd- feite des Piz Nosatsch dis Tochter des Konsuls Dr. Friedrich aus Düsseldorf mit ihrer Gouver nante, Fräulein Schenke, ab. Beide verließen am Freitag vormittag bei zweifelhaftem Wetter St. Mo ritz und stiegen an der steilen, von hohen Felswänden daß eine gute Dosis bolschewistischer Medizin die Fran bald genug vom Bolschewismus heilen werde. Und sie hatten recht. Sie nahmen ihr außerdem den Paß und sonst ge Answcispapiere weg, liiden sie auf ein Kriegsschiff, dessen Blaujacken sich über sie lustig machten, rote Flaggen an ihrem Eßtisch auspflanzten und ihr einen jungen Bären, namens Trotzki, zum Begleiter gaben. In Rußland wurde sie ausgeschifft. Kein > Wunder, daß die bolschewistischen Behörden die dergestalt ans Land gesetzte Frau für einen Spion der Ententemächte hielten und sie entsprechend behandelten. Daher komnit es, daß sie weder für die Engländer noch für die Bolschew sten ein gutes Wort zu sagen hat. vr!esmarkc>nrundschau Ein umfassendes Nachschlagewerk für den Händler wie auch für den ernsten Sammler ist nun endlich vorhanden: das „Große Lexikon der Philatelie"' von A. Bungerz: Verlag Albert Kürzl-München; Preis 7.60 Goldmark. Eine neue und interessante Seltenheit ist in Be-lin aufgetaucht: 30 M-Bergarbeiter, 40 M-Schn:tter und 100 M-Züffer (blaß-violett) ungezähnt. Die Rcicbsdruckerel hat bestätigt, daß es sich um versehentlich ausgegcbene Marken handelt. Also aufgepaßt! Diese drei „Ungezähnten" werden sehr bald eine große Seltenheit sein! Von den Neuheiten der letzten Wochen und Tage erwähnen wir die folgenden: Die jüngste Infla tion sw eile hat uns drei neue Provisorien beschert: rote 12 M-Landarbeiter und rote 200 M- Ziffer (klein) mit Ueberdruck „20 Tausend", grün« 30 Pfg.-Zisfer mit Ueberdruck „8 tausend". Auf diese Marken hat ein derartiger Ansturm eingesetzt, daß sie bei den meisten Vostämtern bereit« ver griffen sein sollen. Die Postverwaltung beabsichtigt, wie uns aus Berlin gemeldet wird, da« Märken- system allmählich durch d'e Barfreimach nnq (Abstempelung) zu ersetzen. Mir fürchten, daß dieser Plan in der Praxi» mehr Nachteile al» Vor teile hat nnd daher wieder fallen gelitten werden muß. — Die 10 M-Landarbeiter, 50 M Berg arbeiter und die kleinen Ziffernw-rte von.100— 500 M sind als Aufdruck.Dienstmarken erschienen (auf Waffelwafferzeichen-Papier). — Wieder etwa« Abwechselung in die deutsche Brief markenwett bringt die neue 10 000 (Kölner Dom> 1 Marke. Kaum an den Postschaltern verausgabt, ist I sie bereits wieder von der Bildfläche verschwunden! In den Niederlanden sind Ende Juli 7 Aiishilfs-Freimarken mit Original-Aufdruck er schienen, und zwar 1 Cent rot (Aufdruck 2 Lent, violett blau), 1)4 Lent dunkelblau (2 Cent, schwarz), 3 Lent olivgrün (10 Lent dunkelbraun), 5 Lent karmin (10 Lent schwarz), 12)4 Tent blau (10 Lent ziegelrot), 17)4 Cent ultramarin-braun (10 Cent rot), 22)4 Cent braun-oliv (10 Lent rot). Eine sicherlich sehr reizvolle Serie Hunger- Hilfsmarken, hergestellt in der Re'chsdrucker-i Berlin nach Entwürfen ukrainischer Künstler, hat die Ukraine herausgebracht in folgenden vier Werten: 104-10 Rubel (Zar mit dem Hungerkonig ringend), 204-20 Rubel (Bildnis de» Dichter» Schcwschenko), 904-30 Rubel (Arbeiter, mit dem Tode ringend) und 1504-50 Rubel (Ukrainerin, die Hnngernden Brot bringt). Diese Serie ist seit 15. Juli außer Kurs. Auf d-m Gebiete der Ganzsachen ist wieder um die Schweiz zu nennen mit einer offiziellen 10 Centimes Postkcu te zugunsten der Blinden: in der linken oberen Ecke, färbig auf weißem Grunde, der idealisierte Kopf eines Blinden. Die Rückseite ze'gt in prächtigem Dreifarbendruck einen alten, blinden Mann, der neben einem lichtdurchflntetrn Fenster sitzt. Das Bild stammt von Iwan E. Hugen- tobler. ' . . In Ungarn ist ein neuer Höchstwert erschienen: eine 500 Kron-n-Marke in schönem Madonnen muster (violett-blaulila). Algier wird in Kürz« ebenfalls eine Brief markenquelle werden, denn der französische General gouverneur ist vom Innenminister ermächtigt wor den, für Algier besondere BriqLrarken heraus zugeben- Da» Sammeln von Briefmarke» nimmt immer größere» Umfang an, kein Wunder also, daß sich Bestrebungen geltend machen, die im Reich« ver streuten und keineswegs unter einheitlichen Ge sichtspunkten arbeitenden Sommlervereine zu elner Gesamt-Organisation zu- sammenzuschließen. Dies« Bestrebungen habe» zwar noch kein« konkret, Gestalt angenommen, doch . scheint vorerst die Frage de, Zusammenschluss,, der > .bäurischen Dereiae einer günstigen Lösung k entgegenzugehen. Sek»- I Da: 14j Kri Für die Invaliden der Bühne. Die ^ot der Altersrentncr unserer Bühnen ist, wie uns vom Orts, verband der Genossenschaft deutscher Dühnenange- horigen (Städtische Theater, Leipzig) geschrieben wird, durch die allgemeine Wirtschaftslage so brül lend geworden, daß die bedauernswerten alten Leute, die jahrzehntelang fast täglich so vielen Menschen Freude spendeten, heute nicht wissen, wie sie für sich und di? Ihrigen den täglichen bescheidensten Lebens- unterhalt beschafft» sollen. Dre Mitglieder der städtischen Theater haben angesichts der ernsten Zeit von den üblichen WohltLt-gke.t'sfesten abgesehen, die sonst die Mittel zur Unterstützung der Alten aufbrachtcn. Dafür haben sie, dem Dcispftl Emmy Strengs folgend, die auf ihr letztes Gast spielhonorar zugunsten der Altersrcntner verzichtete, unter sich eine Sammlung eingeleitct. Sie bitten uns mitzutcilen, daß auch Spenden von feiten des Publiknms gern entgegengenommen werden, zahlbar auf Postscheckkonto W. Engst, Nr. S69S0. Für persön liche Unterstützungen sind die Namen der Vedürft'gen unter Telephon 10606 zu erfahren. — Wir unter stützen diese Anregung gern und hoffen, daß sich v'"ftl Theaterbesucher ihrer alten Lieblinge erinnern unöl sich an dem Lftöcsroerk beteiligen werden. Gold aus Helium. Durch die Erfolge der! modernen Physik ist die Sehnsucht der Jahrtausend-I Gold zu machen, in den Bereich der theoretischen! Möglichkeit gerückt worden. Eine praktische Der-! wertnng dieser Ideen sagt der französisch« Gelehrtci Dr. E. P. Roger im „Matin" für die nächste Zukunf:! voraus. Er behauptet, daß man in einer Zeit von! 2—10 Jahren so weit sein wird, Gold Herzustelleri,! und zwar aus Helium. Es ist bereits bekannt, daß! Helium mit Hilfe von Radium hergestellt werden! kann, und es ist sicher, daß man daraus Gold machen! kann. In der Theorie ist damit der von den Alchi-I misten so eifrig gesuchte „Stein der Weisen" gefun I den, und nach der Ansicht des französischen Gelehr-I ten kann es sich nur noch um Jahre handeln, drßl a'"h d-> nraktische Lösung erfolgen wird. (Wart'nl wir'« ab.) Glas und Milck. Es ist festgestellt worden. d-s'I bei längerem Sterilisieren der Milch inl Glasfkaschen deutliche Mengen von Kieselsaurel au» dem Glase abgespalten werden. Diese von derl Milch aufgenommenen Mengen sind ausreichend, «ml elnen kindlichen Organismus, wenigst vorübergehend, stark zu schädigen. Bei schlechtenI Glassorten ist die Menge der lösbaren K cselsäurcl bedeutend größer als bet den besseren Sorte». Dann stützte i sagte: „Ihr h ins Auge gefaf von gestern en: Entschlossenheit Methode. Du Weg von heut« viel. E- ist l die Möglichkeit nose bieten. t Remina denken nah» stechung des bruch ins G« k.rst, um der die letzte Mi muß sie verr bei einer di' unendliche B dabei nicht v Leben verfüg Werkzeuge ur die modernst, gestern. Ich sondern die C einen Mensch meinem Will, iörperlich bed prechen, der i esthnlten, ich en zu brecher hr wißt es, il lcgenheit, mit einmal zusaw nicht. Am nä nen durch alle gen, wo ich ih Jetzt stand gen Schritte z hielt er auf oi kl ling, ' schäft und Z zeibeai 6bOn gegen mfolg- veranb Zeit bc tertür zur St wesend, flaschen dem rr Patron Flasche falls fej Gott ablvrnm von ( beschluß erklärt Gros ßen Be Tagen l aügrmei Deutsch!' Aus I7jährig in Küsst festgenon worden schossen. 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Aus London wird uns berichtet: In San Pedro in Kalifornien explodierte ein unter irdischer Tank mit einem Inhalt von anderthalb Millionen Fässern Petroleum, Eigentum der General Petroleum Ly., infolge Selbstentzündung. Die Explosion war in der ganzen Stadt fühlbar und richtete riesigen Schaden an. Hunderte Menschen, die in der Nähe des Tanks wohnen, mußten ihre Häuser verlassen, die von den Flammen bedroht wurden. Lin ungarischer Blaubart. Der Makoer Lehrer Ludwig Köver hatte vor Jahren seinen Sch wie- geroater durch Arsenik vergiftet, damit seine Frau die väterliche Erbschaft früher antreten könne. Zwei Jahre später hatte er seine Frau auf die gleiche Weise umgebracht. Ein Jahr darauf hei- ratete er neuerdings, doch starb seine zweite Frau unter verdächtigen Symptomen sechs Wochen nach der Hochzeit. Das plötzliche Ableben der sonst ge sunden Frau machte die Familie bedenklich. Sie er stattete die Anzeige, und bei Exhumierung der Leiche wurde Arsenikvcrgistung festgestellt. Köver wurde verhaftet, und im Laufe der Untersuchung entdeckte man auch seine früheren Mordtaten. Der Szege - dine'r Gerichtshof hat Köver wegen dreifachen Mordes zum Tode durch Len Strang verurt'eilt. G 50 Millionen Mark Belohnung. Aus einem Mcß- musterstand in der Turnhalle an der Frantsuriek Straße sind in der Nacht zum 29. August sechs kleine photographische Apparate „Norma" 9X12, Roka 6X9 und Klapvo 6HX9 gestohlen worden. Der Ge schädigte hat nach einer amtlichen Bekanntmachung 5 0 Millionen Mark für die Wiedererlangung der gestohlenen Apparate ausgesetzt. Etwaige Wahr nehmungen teile man schnellstens der Kriminal- Polizei mit. Spiralbohrer gestohlen. In der Nacht vom 23. zum 24. August sind aus einem Fabriklager in Leutzsch mehrere hundert Stück Spiralbohrer, konisch, rechts (Gußstahl), 10 bis 22 Millimeter Durchmesser, durch Einbruch gestohlen worden. Der Geschädigte hat bis zulOOMillionenMark Belohnung aus gesetzt. Etwaige Wahrnehmungen teile man der Kriminalpolizei mit. vermischtes Neue Streikgefahr in der Berliner Metallindustrie Das Dienstag im Neichsarbeitsministerium tagende Schiedsgericht über die Gchaltsrege- lung für die Angestelltenschaft der Groß-Berliner Metallindustrie hat sich außerstande gesehen, «inen Schiedsspruch zu fällen. Ls wurde empfohlen, sich auf der Basis des zwanzigfachen Juli- Bruttoeinkommens für August zu einigen. Dies wurde von den Arbeitgebern als zu weitgehend, von den Angestellten als zu wenig abgelehnt. Dc. eine Einigungsmöglichkeit kaum gegeben erscheint, erfolgt am Donnerstag in den Betrieben eine von den Angestelltenorganisationen gemeinsam burchgeführte Urabstimmung^ " * . Ein: Flasche Sekt 26 Millionen. In der Woh nung des 49 Jahre alten Schneiders Heinrich Ebe»