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8port Lurrl luraeir lreinrrch.Leipzig - Krne Vorg-Schweden in Berlin Heinrich« Ankunft in Leipzig. Der erfolgreichste deutsche Freistilschwimmer Heinrich (PfB.-Poseidon-Leipzig) wird nm Sonntag in Berlin dem Schweden Arne Borg über 100 Meter entgegrntreten. Der Deutsche, der in den Göteborger Kampfspielen dem Nord länder den Sieg überlassen muhte, da er bei der Wende zu viel Terrain verlor, wird all sein Können aufbieten, um zu versuchen, den Schwedischen Meister in der Graden zu bezwingen. Rach jenem Zusammentreffen dürfte der „Pereinsmehr- tampft das Hauptinteresse der vom Berliner Poseidon veranstalteten Schwimmen für fick be anspruchen. Gelingt es dem Poseidon-Bf B. in diesem Wettbewerb, an dem natürlich auch Hein rich beteiligt ist, mit Erfolg zu bestehen, so geht ein wertvoller Pokal, um den seit langem gekämpft wurde, in seinen Besitz über. Heinrich und seine Klubkameraden treffen am Sonntag abend ^12 Uhr von Berlin kommend in Leipzig ein und werden vom Leipziger BfB. am Hauptbahnhof empfangen, nachdem bereit» 11^7 Uhr die Iugendstaffeln des gleichen Vereins von G-Nnu angekommen sind. Es ist zu erwarten, daß dem Göteborg-Schwimmer von der gesamten hiesigen Sportwelt bei seiner Rückkehr eine herzliche Be grüßung zu teil wird. Deutsche Ztroimneisterschasten 1923 Der Beschluß des DSD., die Meisterschaften der verschiedenen deutschen Flüsse fallenzulassen und in jedem Jahre nur eine Deutsche Strom- Meisterschaft zum Austrag zu bringen, wird in diesem Jahre zum ersten Male durchgeführt. Die Deutschen Strommeisterschaften 1923 für Herren- und Damensenioren sowie für Militär gelangen durch die Schwimmriege des TV. Jahn 1861-Strau- bing für den 19. August zur Ausschreibung. Der Wettbewerb führt auf der Donau über eine deutsche Meile. Neben den vorbezeichneten Meisterschaften kommen noch Konkurrenzen für 2. Senioren, Juni oren, 3 .Senioren usw. zur Entscheidung. Nen nung s s ch l u ß ist am 4. Aug. bei H. Paul Kopp, Straubing, Hindenburgstraße 9. Das alljährliche Wettschwimmen um die Ostse e- Mei st erschuft wird am Sonntag durch den Danziger Schwimmverein zur Entscheidung gebracht. — Am gleichen Tage findet die bekannte Lang streckenkonkurrenz „Quer durch Köpenick" statt. * Zum Kongreß de» Internationale» «chwimmvrrban- de» (Fina), der jetzt in Parts stattsindet, haben fol gende Nationen Vertreter entsandt: Oesterreich, Belgien, Eanada, Tschechoslowakei, England, Schottland, Irland, Wales, Ungarn, Holland, Italien. Südafrika. Portugal, die Schweiz und Südafrika. Der Kongretz Wird Vom Präsidenten I. de Eastelldne geleitet. Luzerner Jubiläums-Regatta Zur internationalen Luzerner JubilSumsrcgatta vom 14. bis 15. Juli sind die Meldungen in einer Zahl elngelausen, die an die besten Resultate der Vorkriegs zeit heranreichen. Zu den 14 Nennen meldeten 28 «lud» mit 101 Booten uno 438 Ruderern, von den 28 Klubs, die «ine Rekord,»sser bedeuten, kommen zwölf au» dem Auslande, und Zwar 8 auS Deutschland, zwei aus Belgien und je eine aus Italien und Frankreich; sodann sind 16 schweizerische ZklubS vertreten. Auherordratlich stark werden die deut schen Ruderer vertreten sein. Aus dem Bezirk drS Frankfurter RcgattavereinS werden teilnehmen: der Frankfurter RB. mit Flinsch, die RSes. Oberrad mit Borch im Einer, der Frankfurter RE. im Doppelztveier, die Offenbacher NGes. Undine im Seniorvicrer m. u. o. Steuermann und im Achter. Ferner wurdet« auS dorn rheinischen Bezirk der Mainzer RV., Meister im Junior- vierer und im Achter, sowie der Wasserwortverein Godesberg im Doppelzweier und vierer gemeldet. Man darf eS der Luzerner Regattakommission hoch anrcchnen, datz sie es verstanden hat. zum ersten Male seit dem Krieg Mannscbasten au- den beiden feindlichen Lagern Europas in Luzern zum friedlichen Wettkampf am Start zu vereinigen. Londons zweite Niederlage Göteborg, 11. Juli. Was mancher im stillen nach dem gestrigen Sp-ele Göteborg—London <2 : 1) schon geahnt baue. woran aber niemand so recht zu glauben wagte, ward beute argen Haag zur Tatsache: die Londoner Stödlc mann schalt erlitt ibre zweite Niederlage und komm» somit endgültig für den ersten Platz nicht mehr in Frage! «Line lieber- raschung jagt die andere: ob der Engländer drittes Sv el auch die dritte Uevrrrachung — was gleichbedeutend mtt Emtüulchung istl — bringen wird) Das eine jedenfalls fleht heute schon fest: der englische Futzballsport hat durch die beiden Niederlagen einen schweren Knacks erlitten. Die Engländer traten vis auf zwei Spieler, die auS- gewechsett worden waren, mit ihrer gestrigen Mannschaft an. Die Niederlage gegen Göteborg schien ihnen e n» heilsame Lehre gewesen zu sein. Denn sie nahmen heute den Kampf sofort vom Angriff an ernst. In zwei ver dienten Toren kamen ihre Bemühungen auch voll zum Ausdruck, und niemand war wohl beim Stande von 2 : 0 für London noch so optimistisch, an einen S«eg der Holländer zu glauben. Und doch trat dies schier Unmög liche «in. Haag volle nicht nur auf. sondern gewann auch die Führung und damit das Spiel. „Wie ist das möglich?', wird der Sportsmann fragen, der dem Spiele selbst nicht bcigcwohnt hat. Nun ganz einfach: die Holländer liehen sich durch die beiden geg nerischen Erfolge nicht verblüffen; sie kämpften unentwegt weiter. Und vor allem: sie spieiren einen einfacheren, natürlicheren Futzball. Für das Auge war das Spiel der Engländer wett schöner; ihre flüssige Kombination die glänzende Ballvcrtcilung. das gegenseitige Sichverstcben sowie das ganz ausgezeichnete Täuschen deS Gegners sind emige Punkte, ,n denen sie, wie übrigens auch die Dänen, ihren Gegnern weit überlegen waren. Aber sie vergasten eins, worauf eS beim Fustvall eben in erster Lime an kommt: da- Schieben. Die Engländer litten an Ueberkombtnation. Und da- wurde ihnen zum Verdänanis Mutzte ihnen zum Verhängnis werden, da die Holländer, die weit weniger Torgelegenheiten hatten, diese besser ausnützten. Göteborg—Haag 4:0 Göteborg, 18. Juli. (Eig. Tel.) Heute besiegte Göteborg die Haager Fußball-Städtemannschast mit 4:0. Die Hiesigen waren besonders in der zweiten Halbzeit stark überlegen und hätten einen 6:0-Sieg verdient. Kreuzer geschlagen! Zrau Zriedleben siegreich «ötebsrg, 11. Juli. Der Mittwoch brachte di» T e n n i S - Entscheidung»!, in den E i n z »l s p i c l e n für Damen und Herren. Frau Dr. Fricdleben stand keiner geringeren Spielerin al» der schwedischen Meisterin. Frau Fich, gegenüber, di» sie nach schönem Spiele mtt 6-1, 6:2 sicher bezwang. Um so mehr enttäuschte Kreuzer feine zahl- (0)!, (15), (0)1, (40), IO)!, 3:1 1:0 (SV), 1:1 (30), 2:1 . (ZV). reichen Freunde. Gewiß, der Ungar von « c hr l t n g ist ein Meister in feinem Fache; aber hätte ^euzer Flinte nicht so leicht ins Korn geworfen, so hätte auch ihm der grobe Wurf gelingen Een Und daraus kam es doch an bet der gesamten Beteiligung Deutschlands an den Göteborger «Pielsn. All di« ^chA die Kreuzer zeigt«, wiegen das nicht auf, was er durch fein zum Teil lustlos«- «Piel verdat, Er verlor gegen den Ungarn mit 4:6, 6.4, 8 6, 3.6, 2.6 und belrgte somit den ,wet»«n Platz, der un« gerade im Tennt- herzlich wenig nützt. Nachstehend d»r Gang de- Schlubsvtel-, wobei in Klammern angegeden ist. wie weit in jedem Spiel der Unterlegene grkornmcn ist: v. Kchrling—Kreuzer: l. Da»: 1:0 (SO), 11 (30 (30), 3:1 (15). 2:3 (30-, 3:3 (SO), 43 (40). 5 3 5:4 (0), 6:4 (15). II. Satz: 1-0 (15), 1:1 (30). 2:1 (15) 24 ch)!, 23 2:4 (v)l, 3:4 (15), 4:4 (40), 4 5 (30). 4:6 (30'. III. Satz: 1:0 (30), 1-1 (30). 1:2 (3V). 2:2 3:2 (30), 3:3 (SO), 3:4 (15), 4:4 (40), 4:5 (30), 5:5 5:6 (15), 6 6 (40), 6:7 (15), 6:8 (40). IV. Satz: 1:0 (30), 2:0 (40), 3:0 (0)1. 3:1 3:2 (0), 4:2 (40), 5:2 (lS>. 5:3 (30), 6:3 (15). V. Satz: 1:0 (30), 1:1 (15), LI (12), 3:2 (SG), 4:2 (15), 5:2 (SO), 6:2 (Sy). Der erste Satz dauert« SO Minuten, der zweite 35 Min., der dritte 40 Min., der vierte 25 Min., der fünfte 15 (!«) Min. Meden-Spiele in Leipzig Heute Sonnabend und Sonntag werden ans den Tennisplätzen des Leipziger D p o r 1 k i u b s in Schlrnbig Vie Vorrundenspiele um den Meden^vokal zwischen Ehemnttz, Dresden und Leipzig ausgetragen. Die Mrdenpokalspiei« finden alljährlich in Deutschland statt. Jeder deutsche Tennisverein kann zu diesen Spielen eine Mannschaft von 6 bis 7 Herren melden. Dte gemeldeten Bereinsnrannschasten kämpfen zunächst im Rundcnsystem innerhalb ihrer Bezirke untercinanAr. Di« Beztrksmeister haben dann unter sich in weiteren Runden den Besten zu ermitteln. Die siegreiche Mannschaft in den Spielen der Bezirk-meister erhält den Medenpokal — einen Wanderpokal — und kann wie der deutsche Fußballmeister sich al« beste deutsche «ereinstenni-mann- schäft betrachten. Der Medenpokal lst die höchste Trophäe der deutschen Tennisspoxtch 1921 war der Leipziger Sportklub Medenpvkalsteger, 1922 war e- Mann heim. Dte bevorstehenden TenniSwettkämpfe in Leipzig sollen den Bezirk-meister für Dachsen seststellen. Am Sonnabend nachmittag 4 Uhr werden der Leipziger Sport klub und der Chemnitzer Tennis- und Hockeyklub 1910 sich gegenüberstehen. Es sollt« den Shemnitzcrn nicht gelingen, ihren vorjährigen Steg aber den damals stark ersatzgeschwächten LSL. zu wieder holen. Denn Leipzig tritt dte-mal mit seinen besten »rüsten: H. Dchomburgk, Dr. «Saft, St. Klemm. E. Flinsch. R. Springer. P. Reisland in den Einzelspielen und Dr. Gast—Flinsch, H. Schomburak—St. Klemm, R. Sprin ger—O. S. Klemm in den Doppeflptrlen an. Edern- nitz wird durch S. F. Rodtg, W. Teubel, Gebr. Kirchner, F. Stärker vertreten sein. Am Sonntag kämpfen von 10 Uhr vormittag- an der Sieger des Sonnabends, also voraussichtlich LSS.. und der Akademische Sport-Verein Dresden gegeneinander. Dresden tritt mit einer sehr starken Mannschaft E. Bergmann, E. von Haugk. dem guten Finnländer Krause, dem Demschböhmen Hossmann, Lechla und G. Richter an. Der Sieg dürste erst nach spannendem Kampfe errungen werden. In jedem Wett- kampse werden sechs Sinzet- und drei Doppelspiele auS- artragen, die bei dem Können der gemeldeten Spieler sehr guten Spor» versprechen. Ehrung der Gefallenen Lurch die v. E. Die deutsche Turnerschaft, die bereit» im ver gangenen Jahr« zum Gedächtnis ihrer im Welt krieg« gefallener» Turner einen Stein und einen Heldenhain in Freyburg a. U. einweihte, plant ge legentlich de» Festzuges bei -em Deutschen Turnfest in München am IS. Juli eine Heldenehruvg de- sonders weihevoller Art. Kurz vor 12 Uhr werden die beiden au» je 100000 Teilnehmern bestehenden Festzüge aus drei Minuten in den Straßen München» anhalten, die Glocken aller Kirchen werden läuten, während die Musikkapellen „Ich hott' einen Karne- raden* spielen. was steht für prenzel auf dem Spiele In den meisten Sportarten ist e» selbst für einen Meister odee eine Meistermannschaft nicht allzu schlimm, wenn einer Reibe von Siegen einmal ein« Niederlage folgt. Beim Boren ist das wesentlich anders. Tas höchste Streben des Faustkämpser« gilt der Erlangung der Meisterwürde, da hiermit grobe finanzielle Vorteile verbunden sind. Im Gegensatz zu den meist sehr knapp bezahlten DurchschntttS-Berusskärnpscrn, erhallen di: Meister geradezu fürstliche Kampfbürsen. Der Weg ZN einer Meisterschaft ist autzerordenttich dornenrcich. Es muh daher ein entsprechender grober Vorteil in Aussicbl stehen, um da« Streben nach den Titeln recht intensiv ZU gestalten und dadurch die Qualität der Boxer zu steigern Bormeister zu werden, ist sehr schwer, noch schwerer avcr. es lange Zett zu bleiben. Für Prenzel würde cs also einen groben sinanziellen Verlust bedeuten, «nenn er hi:: in Leipzig gegen Milenz verlöre, während Milcn; stark profitierte. Hieraus erhellt, mit welcher Erbitterung Käinpse zwischen Meistern und ihren Herausforderern auSgetragen werden. Milen, ist sertig trainiert: er zeigte letzthin lm Ber liner Sportpalast vor wenigen, alber sachverständigen Zu schauern gegen Meister Grimm im Training eine be stechende Yorn«. Er landete Grimm mehrere Maie recht! was in 4 Unzenhandschuhen eine Nare Entscheidung b:- deutet hätte. Durch das Eingreisen des Ex-AmoteurmcisterS W. Funke gewinnen die Rahmenkämpse höhere Be dcutung. Funke springt für den unter seinen Ver letzungen noch leidenden Hörügel in die Bresche und wirb gegen E «kert - Bremen boxen. Eckert ist ein junger, sebr ehrgeiziger Professional von grober Schnelligkeit und An- grisf-wucht. Die wetteren Begegnungen Morgen!-- Ebemnitz—S ch m i d t - Bremen sowie R i ch t e r - Dres den — H « m a u er - München dürsten den Rahmen dcr Prenzoi-KampstageS gut vervollkommnen. Der Vorverkauf für die morgen, Sonntag, um 5 Uhr aus dem Sportplatz beginnenden Kämpfe hat unser* Filiale Brühl übernommen. Lrvinemünder Motorradrennen Der gestrige erste Meldeschluß für die Motorradrennen bei Swinemiinde ergab 95 Unter schriften für Maschinen aller Klaffen. Da er- fahrungsgemäß der »weite Meldeschluß noch eine große Reihe Nachmeloungen bringt, ist mit einer Teilnahme von weit über 100 Maschinen zu rechnen. Baden-Badener Automobllturnler Die große Automobilwoche in Baden-Baden nahm am Mittwoch, nach der am Vorlage erfolgten Be- grützung der Teilnehmer mit dem Flachrennen ihren Anfang. Di« 4.5 Kilometer lange Strecke von Rastatt nach Tuttingen erwies sich als geradezu ideal für «ine derartige Schnelligkeitsprüsung, doch bcbiudcrle der steinerne Boden und die grobe Hitze die Leistungen beträchtlich. Di« Rennleitnng hat sich leider entschlossen, dte Resultate d«S Flachrennens erst nach Schlich der vcr- anstaltnng bekannizugeben, so datz man sich über die Ehancen der 55 gestarteten Wagen kein klares Bild machen kann. Deutsche Rennfahrer in Holland. An den Radrennen in Amsterdam nahmen außer Lewanow, der, wie schon berichtet, stürzte, noch Storm, Linart und der Frankfurter Jean Weis; teil. Den ersten Laus über 40 Kilometer gewann Linart. der jedem seiner Gegner 2 Kilometer vorgab. in 31:21 gegen Storm, Lewanow und Weib, während im zweiten Laus Weitz (38 Kilometer) in 3037,2 vor Storm siegreich blieb, Lewanow stürzte und Linart gab aus. — Willig und Bauer versuchten sich im Haag in zwei Läufen über je 40 Kilometer, konnten jedoch keinen Erfolg davontragen. Den ersten Laus gewann Schlebaum in 3144P gegen Leddh. Wittig, Blekemolen und Bauer. Im zweiten Laus siegle Schlebaum wiederum in Sl:1'6 vor Leddh, Wittig, Bauer und Blekemolen. Unsere Voraussagen StrauAberg: 1. R.: Priorin — Blindgänger — Mime. 2. R.: (Hiltrud) — Luftschloß — Gardemah. 3. R.: Wecb-teufet — Landdrost — Galopp. 4. R.: Fanal — Propulsor — Algebra. 5. R.: Narr — Flugschrift — Dagobert. 6. R.: Spero — Fairytale — Slmado. 7. R.: (Hiltrud) — Hildegard — Kilttnte. Saint-Cloud: 1. R.: Stveelang« — Double Luck — Darrserem«. 2. R.t Eblouiffarrte — Usurpateur — Le Balapeur. S. R.: Bellini — Black Larry — Derber. 4. R.: Mazcppa ll — St. Nianiachesf — Mirebeau ll. 5. R.: L« Fansaron — Mrricat — Perrgrinus. (1. R.r Preterie — Deuichrur — Palesroi. kllMMgWktgg !M pMl-Vm WM Wnrllwl: M»II — vlllii-I»I WWr Mil MI, Wrümt sst„l1 Mi »r. ir>—liorillM tu luliii, Ulltmil Izqulw tiiluim Wim«»« Milm MluE MMWMWWWUW s Liebe ohne Grenzen 3s Roman von «sm» l.»nck «Nachdruck Verbote».) Zum großen Glück für Amalies Verräter pläne hatte auch der junge Radscha Kurierzug- tömpo genommen und seine schöne Deute so im Sprunge erobert, daß Gaston, als er am frühen Nachmittage in Dieppe angelangt, AmEes L-»gis im Strandhotel betrat — nur noch der Angebe teten weinende Zofe vorfand, die schluchzend auf ein parfümiertes Briefchen wies, nach dem Gaston, taumlig vor Schmerz und Enttäuschung, griff. Es trug seine Adresse und war nach Mon- rvpos gerichtet — als schlichter Postbrief — nicht einmal expreß. Mit zitternden Händen öffnete Gaston das Briefchen und sank ächzend auf einen Stuhl. Nur eine Zeile enthielt das Schreiben — in Eile hingeworfen. Da stand zu lesen: „Verzeih, Gaston — der Radscha ist ja s o reich!* . . . Zuerst jijeuite Gaston kurze Zeit mit der Zofe zweistimmig, dann zerriß er den Brief. Er ichmetterte, von Wut gepackt, einen Polstersessel in den großen Stehspiegel. Bezahlte diesen hoch an den Hotelwirt. Fand die Zofe reichlich ab und, nachdem er den Gedanken, sich in der See zu ertränken, als ein wenig übertrieben, ab- gelehnt und aufgegeben — nahm er den Nachtzug nach der Schweiz — um in das treue Herz des Freundes all den Jammer zu ergießen, den die Liebe über ihn gebracht hatte . . . Aber auch den Freund — den guten Maler ' Bernard — fand Gaston, da er ihn in seinem kleinen Atelier aufsuchte, nicht in der Stimmung, die Gaston sich erträumt hatte. Bernard hörte die Herzenstragödie feine» Dusenfreundes mtt seltsamer Ruhe an. Gaston glaubte sogar zu bemerken, daß ein verstohlene» Lächeln um des Freundes schmale Lippen spielte, al» er den erschütternden Bericht von Aottltts Verrat vernahm. Bernard brach nicht in Tranen Ku» — nein — keinesweg» — und diese ne« Enttäuschung wirkte sogar heilsam auf Gaston ein. Hallo — dachte er — es scheint doch, als wirke mein Schicksal lange nickt so erschütternd auf Dritte, wie auf mich selbst. Warum lasse ich mich denn also so tief davon beugen? Man wäre ja auch ein Esel, wollte man einem so windigen Frauenzimmer, wie diese Anttlie gewesen — noch lange nachtrauern. Schluß damit. Da also der gute Freund Bernard den Gaston zu trösten nicht für nötig fand, sah dieser ein, daß jener recht hatte. Gaston betrachtete nun den Freund genauer — und bemerkte jetzt erst, daß der selbst recht sorgenvoll dreinschaute. Gaston fragte nach Bernards Kummer und mußte hören, daß die Geschäfte in dieser Som- merzeit recht schlecht gingen. Draußen klingelte es. Bernard eilte nervös aus dem Atelier/mnd obgleich Gaston mit Sicher heit vom Entree her eine Mädchenstimme zu hören glaubte, so versicherte Bernard, der recht blaß ins Atelier zurückkam — es sei nur der Gerichtsvollzieher gewesen, der eine Schneider rechnung einkassierte. „Hast du sie bezahlt?* fragte Gaston. „Natürlich.* Noch nie hatte der Maler bis dahin Gastons Geldhilfe in Anspruch genommen. Das stärkte dessen Vertrauen in diese Freundschaft. Jetzt aber wurde es heiß und staubig in der Stadt, und Gaston lud den Freund für diese Sommerwochen nach MonrSpos ein. Bernard horchte hocherfreut auf, wurde dann aber wieder bedenklich und wollte erst am nächsten Tage sich entscheiden. Er rannte spornstreichs zu seiner Freundin Th^r^se . . . Therese? Freundin? . . . Gaston ahnte bis zur Stunde noch nichts von ihrer Existenz. Sie wurde ihm bisher verschrott- gen — «eil er — der Unglücksmensch — auch hier — bei seinem einzigen Freunde — «eil er auch hier im Atelier in fein fich ausspinnend« Fäden mit seiner plötzlichen Ankunft täppisch hineingerattn «ar. Der Maler Bernard hatte die hübsche kleine ThörSse in einem Kabarett kennen und lieben ge lernt. Dort sang sie allnächtlich im qualmerfällten niedrigen Lokal Pariser Gassenhauer vor Stuben- ten, Künstlern, Zuhältern und deren Damenflor gegen jämmerliches Entgelt. ThLrese hatte eine hübsche, Helle Stimme und bejammerte täglich, daß ihre Armut sie zwang, diese Stimme im Qualm des Kabaretts zu ruinieren. Der Kapell meister (lies: Klavierspieler) der nächtlichen Kunststätte schwor Stein und Dein: das Stimm material der kleinen Thörese sei höchst kostbar und in einem Jahre strengen und sachgemäßen Studiums opernreif zu machen — mit Aussichten auf Primadonnengagen. Freilich mußte TH5- r«se sofort aus dem Qualm des Kabaretts her aus. Dann — nach vollendetem Studium ging sie einer glänzenden Zukunft entgegen. Bernard — in THSrese «vernarrt, glaubte das — und Thsr^se schwor darauf. Mit dem Kapellmeister hatte man berechnet, daß eine Summe von 50 000 Franken für dieses Ausbildungsjahr notwendig sei. Bernard be saß keine 5000 — und in endlosen Beratungen erwog man jede Möglichkeit zur Heranschaffung dieser 50 000 Franken. Da war dem guten Ver narb sein Freund auf Montr^pos eingefallen. Der konnte — und sollte helfen. Das mußte man freilich sehr klug anfangen. Bernard glaubte nicht, daß Gaston eines solchen Opfers für eines Freundes Freundin fähig sein werde. Und deshalb verfiel er darauf, au» dieser Freundin eine Stiefschwester zu machen. Er rechnete: Gaston würde sich in ThSrese vergaffen und dann die gewünschte Summe spenden. Frei- lich hatte er seine Anttlie — aber Bernard kannte deren Unzuverlässigkeit und wußte, daß der Bruch zwischen den beiden sehr schnell kom- men mußt«. Bernard selbst hatte ganz nette» Material gegen Am4ltt gesammelt, womit er Gaston bald von hr loseisen konnte. Run «ar Gaston selbst gekommen und bracht« die ersehnte Glücksbotschaft mit: Amalie sei ihm durchgegangen. Wunderbar! Die Intrige fügte sich glänzend, und als Bernard diesen Morgen seiner THSr(:se Bericht erstattete und sie fragte, ob er Gastons Einladung nach Montrspos annehmen sollte — rief sie glückstrahlend: „Aber selbstverständlich nimmst du sie an und benützt die Gelegenheit, Gaston auf mich neugierig zu machen. Das Weitere findet sich dann. Morgen früh komme ich, packe deine Sachen Morgen mittag reist ihi dann ab.* Und so geschah es. U. Im Fechtsaal des Schlosses Vionr^pos nah'.r Gaston seinen Unterricht beim alten Sestini einem italienischen Fechtmeister, der zum Zweä dieser Lektionen dreimal die Woche eigens von Genf her in Gastons Automobil geholt wurde Der Alte, wie aus einem Grecobilde geschnitten aber hoch, sehnig — das Profil — Schädel uni Stirn wie in hartes Eichenholz geschnitzt, foch! mit der katzenhaften Geschmeidigkeit des Italie ners und machte den armen Gaston siebene.ß Wären die Spitzen der Florette nicht mit kleiner Lederballen umwickelt gewesen, Gaston hätti längst schon in diesen dreißig Minuten des Was fenganges das Jubiläum seiner fünfundzwanzig sten Durchbohrung festlich begehen können. Da ging die Tür — und der Langschläsei Bernard trat ein — in Gastons schönstem, seidv nem Schlafanzuge. (Fortsetzung folgt.) ..^z. . . >1 Veraniworflicd für den redaklioneven Tett: Ebesrcdak teur L. Gsldftein; für Anzeigen: vswald Müller beide in Leipzig. — veriiner Dienst: Berlin. Kock, strotze 22. 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