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8eN« - l^lpriger ^«grdlstt 026 kLuüelsreiluog vvaaerslLg, Ost» 1A Lpr2 Deutscher Neichrtag Line N«-e vrettschelv. Dr»»«»e,t«e »»ferer D«ri»«er Gchrtstket»»»» Bettt», 18. April. De» dritten Tag der außenpolitischen Debatte eröffnete al» zweiter sozialdemokratischer Redner Abg. Vr. vr«ttfch«t- Er bekennt sich nachdrücklich zu der einheit lichen Abwehrfront und za der Bereitschaft, der Regierung in ihrem Bestrebe» Beistand zu leisten, das auf Lösung der Ruhrfrage durch De» Handlungen gerichtet ist. Dazu sei völlig« Klarheit über die Absichten der Regierung nötig, vor allem darüber, ob man di« Red« de» Außen- Minister? als ein formelles Angebot der deutschen Vrrkandliingsbereitschaft werte« dürfe. Di« von der Rechten ausgestellte Dehauptuna, daß da« Ver langen nach Verhandlung ein Dolchstoß sei, weist der Redner mit Schärfe zurück, da gerade die Ruhrarbeiterschaft dieses Verlangen auf da» lebhafteste unterstreiche, und so, wie es heute au» den Kreisen der Arbeiter erhüben werde, so werd« e» morgen aus andern Kreisen laut werden, denn der Druck der Gewalt laste nicht nur auf der Arbeiterschaft, sondern auf alle» Schichten. Wenn sich die Sozialdemokratie deshalb für Verhandlungen einsetz«, so treibe sie nicht Klassenpolitik, sondern diene den Interessen und dem Bedürfnis der Allgemeinheit. Mit großer Nach drücklichkeit rechnet« Breitscheid mit de» verschiede nen kommunistischen Forderungen ab. Der Gedanke an eine reine Arbetterregierung sei eu» außen- und innerpolttischen Gründen zurzeit undiskutierdar, und eine Mobilisierung der Ar beiterschaft aller Länder sei «ine Phantasie ohne tragf.ihigcn Boden. Die Sozialdemokratie habe an sich kein Interest«, die gegenwärtige Regierung zu stützen, aber es liege ihr auch völlig fern, sie zu stürzen. Sie sei der Meinung, daß diese Regierung, die im Amte war, als da» Ruhradenteuee von dem französischen Militarismus eingeleitet wurde, auch dir Aufgabe Hobe, die Ruhrfrage zur Lösung zu bringen. Dazu seien Berhandlungen nötig, oor alle» im Hinblick auf die Zukunft, die mehr gefährdet sei al» die Gegenwart, denn die grohen- den Folgen einer längeren Dauer der Ruhrbesetzung müßten di« Zukunft Deutschlands untergrabe»!. Dem Zurückgreift» auf das.Bergmannangebot in Per- bindung mit dem Hughcsschen Vorschlag könne er nicht zustimmen, da man dabei wahrscheinlich schlechter abschnciden werde als bei einem eigenen Angebot. Ein solche» deutsches direktes Angebot sei der einzige Weg, den Frankreich und die anderen Mächte akzeptieren könnten. Wenn Poincare mehr Wert auf Annexionen al» auf Reparationen lege, so gebe e» auch ein französisches Volk, das nicht mit Poinearä und seinen Gesinnungsgenossen iden tisch sei. (Die Sitzusg^danert fori.) In der Reihe der Redner, die zu de,» Aus führungen Dr. von Rosenbergs am Dienstag im Reichstag zu Worte kamen, seien die Abg. Gothein »Dem.) und Stresemann (Dtsch. Vpt.) genannt. Ersterer führte u. a. aus: Da« Ziel Poincar^s sei die wirtschaftliche Nieder haltung Deutschlands und die versteckte Annexion der besetzten Gebiete. Das französisch-belgische Vor haben, da» Ruhrrevier nur nach Maßgabe der ge leisteten Zahlungen zu räumen, sei abzulehnen. Ebenso der Plan einer internationalen Kontrolle de» Rheinland«« durch den Völkerbund, da eine solche Kontrolle für den Rhein die gleichen Zustande schaffen würde, wie im Saorgebiet. Ls sei zu be grüßen, daß Rosenberg eine konkrete Unter handlungsgrundlag« dadurch geschaffen babe, daß er das für di- Varil-e Kv-t.»—»- be stimmte Angebot ausdrücklich aufrechterhielt. Abg. Stresemann (Dtsch. Vpt.), besten R«d« um so aufmerksamere Zuhörer fand, al» seiner Partei nie Mehrzahl der Großindustriellen angehort, nannte an der Rede de« Außenministers entscheidend, daß sie Kne geeignete Grundlage für inter nationale Abmachungen biete, wenn Frank reich die Verständigung wolle. Die Summ«, di« in dem für die Pariser Konferenz be- itimmten Angebot genannt nnd von Rosenberg als Grundlage fiä Verhandlungen auch weiter anerkannt werde, könne jedoch nur aufrechterhalten werden, wena der deutsche Kredit wiederhergestellt und wenn dem Reiche die Auflegung einer internatio nalen Anleibe ermöglicht werde. Lin« solch« Anleihe sei aber kür einen Staat ohne feste Grenzen und ohne Souveränität nicht zu erlangen. Hierauf betonte Stresemann nochmal» die Bereitschaft der Industrie, an der Lösung de» Reparations problem» praktisch mitzuarbriten. Für eine wirklich» endgültig« Lösung der schwebenden Fragen «erde die deutsche Industri« die größten Opfer bringen, und Industrie, Finanz- und Landwirtschaft seien bereis die Garantien für die Verzinsung zu übernehmen. Die Ausführungen Stresemann« fanden reichen Beifall. Nachdem noch die Abg. Leicht (Dayr. Dpt.^ Stöcker (Kamm ), Alpers (Welfe) und von Graefe (Dtschvölk.) gesprochen hatten, wurde di« Weiterberatung abend» 7 Uhr vertagt. Meine politische Nachrichten Die Reichsregierung hat eine weiter« Liste von Personen überreiche» lasten, di» von d«r Inter-- alliierte» Rheinlondkommission au» de» Rubraemet ausgewiese» worden sind. Di« neu« List« um faßt SSö Namen. Die deutsch« Regierung legt auch gegen diese Mast«nau»weisun-e» von Beamt« durch di« Interalliierte Rheinlandkomm »,^o» Ver wahrung ein. Wt» wir bereits gemeldet Haden, fand kürzlich in Ansbach eine Parade da» V»»d» .Reichs- llagae* »or Ludendorff ftotch an der aach »le»ch»w,hrangekvrtg, teiigenomme» Haden, Da» Reichswehrministeriu» ist nunmehr eine Unter suchung eingeleitet worden und hat da» Wehrkreis kommando München beouftraat, die erforderlichen Schritt« zur Aufklärung der Angelegenheit -» in». Der Geschäftsverordnangsmmschuß de» daurische» Landtag» genehmigte die Strafverfolgung de» fd» Abgeordnete» Blu» tritt wegen 2endeoner»to nnd die Strafverfolgung «WM de» Fraktionslosen De. Hill«« »»gen angedttch» Beihilfe bei ^ner Butterichirdnag. Der Wie»« Nationalrat Hot mft WO gegen gp Stimmen der Sozialdemokraten da« Kabinett , Seipel »iederge »Lhlt. Au» de» bi«, herigen Kabinett scheid« infolge Zusammenlegung der Ministerien die Minister M Iustts und Eisen bahn Dr. Waber und Vdehnal au«. A» Stell« de» bisherigen Handelsmtnisters, de« Großdeutschen Kraft, tritt der grotzdeutsche Abgeordnete Scherß. Getäuschte bayerische Hoffnungen Die Haftbefehle des Gtaat»gericht«hof» ei»getroff»m «toeaerDrahtderichtdr» Leipziger La,edletle» München, 18 April. Die Haftbefehle gegen di« Redakteure Weger und Eckardt liegen nunmehr den Münchner Be hörden vor. Damit werden di« merkwürdigen Hoff nungen der nationalistischen Kreis« hinfällig, die er wartet hatten, der Stoatsgerichtshof werde mit Rück- sicht aus die unter ihnen herrschende Erregung von der «eiteren Verfolgung der Angelegenheit absehen oder doch ein« besonder« Rücklicht aus ihre Gefühle nehmen. Wie erinnerlich, entsprang der Widerstand der Vaterländischen Verbände den zu erwartenden Maßnahmen gegenüber der Befürchtung, daß das Vorgehen de» Staatsgerichtshofc» alle ihre Führe» bedrohen und die preußische Methode der Verfolgung rechtsgerichteter Männer* nach Bayern verpflanzen werde. An amtlicher Stelle ist übrigen», wie die Miln- chen-Augsburger Abendzeitung heute erklärt, von Maßnahmen des Oberrelchsanwalk« iu dieser Rich tung nicht» bekannt, aber von sehr gut unterrichtet« Seit« hören wir, daß tatsächlich gegen 40 Pro-, der kompromittierten bayerische» Kreis« ein Ver fahren vor dem Staat»gericht»hof an hängig ist, darunter gegen sehr bekannte Männ-r, deren Dirken in dieser Frage für die innerpolitische Lag« Bayerns sehr abträglich gewesen ist. * , Der Redakteur des Völkischen Beobachters Diet rich Eckart erklärt, daß er bereit sei, sich jedem be- liebigcn Münchener Gerichtshof zu stellen, ja sogar sich vorführen zu lasten, fall» die Form e» so ver ¬ lange. Rach Leipzig werd« er jedoch nicht gehen. Weiterhin wird in einer Erklär«» d»e Partei gesagt, daß di« Nationalsozialisten noch wie vor den Kamps weiterftibre», und daß es der bayrischen Regierung überlassen bleib«, den Versuch zu machen, die Angeklagten gewaltsam hinter Schloß und Riegel zu bringen. » Zn der Hochverratsangelegenheit Fuchs-Machhau» wurden die mitverhafteten Personen, Kohlenhändler Munk, Landwirt Johann Gutermann und Kaufmann Johann Berger, da Flucht- und Ver dunkelungsgefahr nicht mehr vorliegt, au« der Hast entlasten. Die Untersuchung geht weiter, Fuchs und Machhaus bleiben in Hast. ErzbergermSrver Schulz verhaftet? Eigener Droh,bericht des Leipziger ragebtatte« Gaalfeld, 18. April. Hicr geht da» Gerücht, daß der Erzbergermörder Schulz im Auslande verhaftet worden sein soll. Dazu erfahrt da» Saalfelder Kreisblatt: Ein Herr au» Saalfeld ist in dieser Angelegenheit dieser Tag« von der Kriminalabteilung Weimar ver nommen worden. Hierbei wurde ihm von dem ver nehmende» Polizeioberleutnant milgeteilt, daß Schub» am vergangene» Freitag in Genua verhaftet worden seT Nähere» ist nicht bekannt; ein Dementi der Meldung ist bisher nicht crfolgr. Zllegerleutnant Vogel Bereit» vor einiger Zeit hatte die sozialdeawkra- tische Presse gemeldet, daß der im Verdacht der Er mordung Liebknechts und der Rosa Luxemburg stehende frühere Flicgerleutnant Vogel sich in holländischen Staatsdiensten befinde. Jetzt geht uns von unserem Haager Mitarbeiter die folgende Be stätigung zu: .Der frühere deutsche Fliegerleutnaut Kurt Doge^ der unter dem Namen Kurt Velsen über die deutsch» Grenze entwich, steht nach einer Erklärung des nieder- Frankreichs Koks-Sorgen Le TrscMer- Rechenerempel — Ruhrlols durch den Seeweg stark verteuere Sl>r»erDeatz«»er»chtdeg L«1p»i,,rra,e»laites Esten, 18. April. Der französische Minister für öffentliche Arbeiten Le Troequer hat bei einem Frühstück in Esten behauptet, daß in den letzten Tagen 8000 Tonnen Koks abgefahren wurden, daß dieser Transport in den nächsten Tagen 10000 Tonnen erreichen und in einem Monat auf den Stand von 12 000 Tonnen pro Tag kommen würde, also derselben Leistung wie vor dem Einmarsch. Don sachverständiger Seite wird die Richtigkeit dieser Ziffern bestritten, da e» schon rein arbeitstechnisch nicht möglich ist, täglich 8000 bi» 10000 Tonnen aufzuladen und ab- zufahren. Wenn wirklich 12 000 Tonnen pro Tag aufgcladen werden sollten, so würden dazu 1200 Wagen benötigt werden, sowie mindestens 8000 Ar beiter. Nun sind aber nach genauen Feststellungen in der Hauptsache Trupps von 80 bis 80 Arbeitern aus den Halden tätig, und nur in ganz vereinzelten Fällen beträgt die Arbeiterschaft auf den Halden 100 Mann und mehr. Würde aber die Arbeiterschaft aus 8000 Mann verstärkt werden können, so müßte natürlich dar Militäraufgebot, da» unmittelbar not- wendig ist, ebenfall» ganz bedeutend verstärkt werden. Zugegeben muß werden, daß es an sich möglich ist, 7000—8000 Tonnen auszuladen, aber man muß bedenken, daß zwischen Koks und Koks ein großer Unterschied besteht. Die Kokshalden, die jetzt ent- standen sind, sind stark durchsetzt mit Schlacken, Gru« und Asche, und die Franzosen haben in dem Be- streben, möglichst viel verladen zu können, bisher so ziemlich alles aufgeladen ohne Unterschied der Qualität. Diese so gemischten Koksscndungen wer den für di« französischen Hüttenwerke aber nur zum Teil brauchbar sein, da teilweise der Anteil an reinem Kok» kaum mehr al» ein Viertel der Menge beträgt. Die französischen Hütten werde» also den Kok» erst durchzustebe» haben und werden nach der langen und kostspieligen Sortierung nur eine gan- klein« Menge für die eigen» Verhüttung -ur Der» fügung haben. Inzwischen gehen die Detriebseinstel- lungen bei den Koksanstalten auf den einzelnen Werken immer weiter. Bisher sind rund ZOOS Koksöfen stillgelegt worden, davon aus der Zeche Smscher-Lippe 480, auf Bergmannsqlück und Destrrholt Md (diese beiden lkser» de» an erkannt beste» Ruhrkok» vom ganzen Bezirk), fenrer auf Bonifazius 240, auf Concordia 180, »uf König Ludwig 1S(^ General Blumenthal 120, Rheinbabeu 240 Waltrop 120, Schwerin 210. Eriu 120 und Schlegel und Eise» 84. Dazu komme» noch di« große» Anlagen aus Matthia» Stinne», di« da» größt, Gaswerk de» ganzen Industriebezirk» ves- sorgen, welche» seinerseits al» Lieferant für de» größ«. ten Teil der i» Weste» und Süde» angrenzenden Gegenden dient. Di« Lahnlegung diese, große» Zcheaanlagen bringt natürlich starke wirtschaft lich» Schwierigkeiten für di« einzelne« Werke mit sich, die an di« Gasversorgung anze- schlossen sind. Ab« da jetzt olle Ort« elektrische Be leuchtung haben, wird es möglich sein, sich einzu richten. Und selbst wenn durch di« neue» Verfügun- gen General Degoutte» ein« Versorgung der Aek- trizitätswerke mit Kohlen nicht mehr möglich war, würde der Bezirk au» de» großen Lnrbiaenwerke» immer noch »«sorgt werden können. Die ganz, Hrrnetalsperrr ist gegenwärtig voll Wasser, s» daß so» acht DttM»e»«lI»g« «er zwei z» arbeite« besuchen, um de» derzeitigen Bedarf zu deck». Ea kann di» Lieferung auf da» Vierfach« gesteigert wer be», »m»» all« Anlage» diese» große» Kraftwerke» aal in Betrieb gmwau»« «erde». Der Abtransport der von de» Franzos« anigeladenen Kvksmenqen scheint im übrigen auf Schwierigkeiten zustoßen. Der Versand auf dem Wasserwege ist durch die Außerbetriebsetzung von Teilen des Rhein-Herne-Kanals-sehr stark in Frage gepellt. Dazu kommt noch, daß die Strecke Ham born—Osterfeld, die zu der militarisierten Nord bahn gehört, jetzt vollkommen stillieyt. Für di« französischen Hüttenwerke ist aber notwendig, daß zum Betrieb ihrer Hochöfen eine regelmäßige Ein- fuhr von Ruhrkoks gesichert ist. Unter den gegen wärtigen Umstünden ist das aber nicht möglich, so daß, selbst wenn 10 20000 Tonnen täglich zur Per- ladung kämen, die französische Industrie noch nicht mit absoluter Sicherheit auf diese Lieferungen rechnen könnte. Außerdem muß noch bedacht werden, daß die Verladung rheinaufwärts voll ständig stilliegt. Die Rhcinschisfer stehen in ge- schlostenem Streik, und die Franzosen sind nicht in der Lage, den Verkehr allein wieder aufzunehmen. Deshalb planen die Franzosen, die Kohlen rhein- abwärts nach Rotterdam und Antwerpen zu bringen, und von dort nach einer Umladung über die See nach Frankreich. Aber diese Um ladung und die Schwierigkeiten, die sich eine« solchem Transport entgegenstellen, werden den Kok» derart verteuern, daß. auch wenn er nicht bezahlt wird, die Transportkosten allein so hoch sein, daß ein rationelle» Arbeiten der französischen Hüttenindustrie mindestens ln Frage ge stellt ist. Strafmatznah men «egen der Attentat Etge»«rLrahlperichtdeS Leip»t»er ragediaite» Paris, 18. April Rach einer Havasmeldung au» Koblenz hat die Interalliierte Rheinlandkommission wegen der an geblichen Attentate bei Ronheide folgende Maßnah men getroffen, die von dem belgischen Oberkommis, sar beantragt wurden:, 1. Sofortige Auswei sung des den Bahnhof von Ronheide bewohnenden deutschen Personals, 2. Befehl au den Delogierten in Aachen, ein Dekret zu erlassen, daß jeder Verkehr in dem Gebiete zwischen Aachen und der Grenze nach 8 Uhr abend» untersagt ist. 3. Eine neue Ver ordnung, die die Kontrolle des Verkehr» an der Grenze de» besetzten AHiete» von dem unbesetzte« Deutschland verschärft, ist in Vorbereitung. Einführung -er französischen Seit ««>en,rDrsHi»ert»tde» Leipziger rasedlaite» Esse». 18. April. Heute Vormittag wurden im Essener Hauptbahn hof die Uhren nach französischer Zeit gestellt. Der Verkehr -wischen Düsseldorf und Esten, der gegenwärtig drei Zugpaare, darunter den Paris- Essener Expreßzug umfaßt, wird nach französischer Zeit iu 24 Stunde» fahrplanmäßig Gefahren. Die Direktion des Hüttenwerke« Rote Erd« hat wegen Rohstoffmangels der gesamten Be legschaft des Aachener Werke» zum 1. Mai ge- kündigt. Nach Mitteilung der Direktion hätte di« Stillegung bereit» End« Januar erfolgen müssen, bi« jetzt hab« ma» aber noch Rohstoffe für einen ei» geschränkten Betrietz heranschaffe» können. Das Aktienkapital de» Hüüttenwerkes Rot» Erde ist in französischen Händen, ebens» ist di« Direktion des Werkes rein französische Di« Franzosen haben heute früh di« Motor«»- werke Mannheim A.-<8 vor». Benz Abt. sta- tionärer Motoren die st» am Karsonnabend morae» ebestzt hatten, wieder freig« heben. Die De- lrtzung erfolgte infolge der französischen Meinung, daß in den Werke» Motoren für U-Boote gebaut würden. Eine alliiert« Kontrollkommission stellt« ab« fest, daß di« dort gebaute» Motoren sich fttt U-Bovtzmecke nicht eignen. u»d daß «iu» Besetz»»» nicht notwendig fti. Die Beamte» Habe» berett» heut« vormittag di, Arbeit wieder ausgenommen. Morse« früh folgen di« Arbeiter. E» wird damit gerechnet, daß auch der am gleiche» Lag« besetzt« hö fische Bahnhof non de» Franzose» wiede» fretgsgeben werden wird» ... ländischen Kriegvministers vor der zweiten Kommet im Dienst« der niederländische» Luft» schisfLhrts.GeseHschastZlvo.3» Dienst» dieser Gesellschaft hat er photogramnutrisch. Auf. nahmen der niederländischen Küsten gemacht. Eilt^ Auslieferung Vogel», der anfangs in Holland al» Internierter lebte, an die deutschen Behörden ist gesetzlich nicht möglich.* Geheime Sitzungen -er Rechtsradikalen in vres-en »«»»»»«richt »»ferer Dre«»»«r GchrifHettun, Dresden, 18. April. Aus der Antwort be» Justizministeriums auf «ine Anfrage im Sächsischen Landtag über die Ver haftungen im Restaurant Bi enenkorb in Dres den, die seinerzeit großes Aufsehen erregten, ist folgendes nachzutragen: Auf Grund von Berichten des Polizeipräsidiums Dresden über Versamm lungen der ^eser und Freund« der Sächsischen Landeszeitung* im Restaurant Bienenkorb gelangte der mit der Bearbeitung der politischen Strafsachen beauftragte Staatsanwalt zu der Annahme, daß dort die früheren Mitglieder des aufgelösten D«ut sch völ k i schen Schutz- «nd Trutz- bundes unter einem Decknahmen zusammenkämcn, und daß es sich zugleich um Versammlung«:» von Mitglieder» der Nationalistischen Arbeiterpartei handle. In einer Versammlung waren dann auch Delegierte für den Parteitag der Nationalsoziali stischen Arbeiterpartei in Muucchn bestimmt wor den. Als ein Mitglied in einer Versammlung über seine Eindrücke auf dem Parteitag in Müuchcu sprach, wurde die Versammlung polizeilich aufgelost, alle dabei aufgefundenen als Beweismittel in Be tracht kommenden Schriftstücke beschlagnahmt und die Versammlungsteilnehmer unverzüglich der Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Freiheits beraubung erstattet worden. Das eingeleitete Er mittlungsverfahren wurde bei dem Land gericht in Dresden eingestellt. Auf eine Be- schwcrdc gegen diese Einstellungsverfügiing erfolgte die Zurückverweisung an den Generalstaat«cm walt. Frankreich beschlagnahmt -rutsch« Patent« «Ipe»erDraht»«,«chtde» LeipzigerTageblaite- Paris, 18. April. Der Artikel 300 de» Versailler Friedensvertrage», der deutsche Patentrecht« in de» alliierten Ländern beschränkt, wenn die nationalen Interessen es ver langen, ist jetzt zum Teil angewandt worden. Eine interministerielle Kommission von 10 Mitgliedern befaßte sich gestern, wie der Petit Parisien mittrilt, mit dem sogenannten Patent Meißner, das große Be deutung für die Funkentelegraphie hat. Die Kom- Mission stimmte mit S Stimmen bei einer Stimm, enthaltung dafür, daß alle auf Grund diese» Patents geschloffenen Ausbeutung-Verträge zwischen deutsche» Patentinhabern und französischen Bürgern für nich- tig erklärt werden. Die Kommission entschied sich dahin, daß allen französischen Konstrukteuren, di« darum nachsuchen, das Ausbeutungsrecht auf dieses Patent gewahrt wird. Die hieraus eingehende» Summen sollen in die Reparntionskasse für die zerstörten Gebiete fließen. Demnächst wird sich die Kommission mit einer weiteren Zahl deutsch« Patente befasse». P Regierungskrise in velgra- Velgrad, 18. April. Die Skupschtina hat mit 120 von 220 Stimmcft den Radikalen Pelesch zum vorläufigen Präsiden ten gewählt. Hierauf teilte Pelesch mit, daß das Kabinett Pasitsch zurückgetreten sei, weshalb die Sitzungen der Skupschtina bis zur Bil- düng der neuen Regierung vertagt wurden. Pelesch hat dem König vorgeschlagen, Pasitsch erneut »»ft der Bildung der Kabinett» zu betrauen. Eine Run-g«bung -«r Exsuttanr London, 18. April Reuter meldet aus Kairo: Der vormalige Sultan hat «ine Proklamation an die Welt des Islam gerichtet, in der er erklärte, daß er sich von vornherein der Teilnahme der Türkei am Welt- kriege widersetzt habe. Er sei auch gegen die Treu- nung des Sultanats vom Kalifat sowie gegen di« Verlegung der Hauptstadt nach Angora gewesen, doch habe er nur rechtzeitig abgedantt, um die hohe Stellung de« Kalifat» zu schützen. Ja der Prokla mation nennt der Exsultan Mustafa Kemal Pascha einen Perderber der Nation nnd weigert sich zu- gleich, die Entscheidungen der Angoraregierung au- zuerkennen. Die zwischen den Kemalistcn und de» Bolschewiste» bestehende» Verbindungen seien äußerst zu mißbilligen. , Die italienisch« Regierung hat verfügt, baß der viel vorgeführte fran-8,ische Hetz- und Propaganoafilu» I'accuse aus de» Splelplan der Theater zu entferne» ist. — Der 21. April, der Gründonnerstag Rom«, ist znm italienische» Nationalfeiertag erhob«» worden. * Au» Madrid wird gemeldet, baß das spanische Königspaar sich am 1- Mai nach Enaland begibt, wo König Alfons und König Georg im Beisein der interalliierte» Staatsmänner voraussichtlich «ine Aussprach« über die Frag« der Internationa lisierung Tanger» haben würde». * Da in den Vereinigten Staate» weae» der die Einwanderung beschrankenden gesetzlichen Be stimmungen ernster Mangel an Arbeits kräften droht, beabsichtigt di« amerlkanlsch« Re gierung, «in neue« Einwanderungsaesetz zu entwerfen, durch da» der Loge abgrhvlfrn werden soll. * -wische» Nord- »nd Südcht»« kst es z» n«m» Kämpfe» gekommen. Die Truppen mm Kmangfi unter dem Befehl vg» SGea Hang ZiM» dar von dar PÄinger Regtarung po» stellvertreten de» Militärgovvernsnr von Kwanttrng ernannt wo» den ist, Haben Kanton angegriffen. Bisher haben dis Truppe» vo» Pnenaan, di« Sunjatsen unterstütz^ dir Angriffe abgeschlagen. Di« Kämpf« dauer» fv*R