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Llttv oL, IS. Lprll eile 4 Ar. 91 l-elprjger ^agedlstt ua6 HLoüelsrettuog 192 R.: R.: « Wrrvet Zeugin bleibt aber bei ihren Aussagen. Als legrer Zeuge wird heute der Vater de» Angeklagten, der Kaufmann Leonhard Zwaan aus dem Haag ver nommen, der mit Bestimmtheit erklärt, daß sein Sohn an den ihm zur Last gelegten Handlungen unschuldig sei. Die Frau seines Sohnes habe auf den Zeugen von Anfang an einen sehr schlechten Eindruck gemacht. Die Verhandlung wurde dann auf Freitag früh vertagt. Uhlemann sei die Zurechnungsfähigkeit nicht beein trächtigt, Liebelt sei Phantast vnd vermindert zu- rechnung-fähig. Dem Antrag« des Amtsanwalts entsprechend wurde die Vaden freigesprochen. Uhlemann und Liebelt wurden wegen gemeinschaftlichen Diebstahl«, Hehlerei und unbefugten Waffenbesitze« verurteilt, der erste zu acht Monaten, der andere -» fünf Monaten Gefängnis. Todesurteil. Da- Volksgericht in Landshut verurteilte die 44jährige Müllerwitwe Obermeyer zum Tode. Sie hatte, um den 23jährigen Müller- burschen heiraten zu können, ihrem Mann« Arsenik in das Abendbrot gemengt. 1. 2. o« E» begrün hi« dir Vorder ständig nicht v brinaer Werbet Maße durch L 5. 6. Deutscher Steherpreir auf der Glqmpkabahn Der nächste Renntag auf der Berliner Olympiabahn findet am Sonntag statt und bringt den Deutschen Steherprei», ein Dauerrennen über zweimal SO Kilometer. Mit Wittig, Lewanow, Nettelbeck, Stellbrink und Weiß am Start verspricht das Rennen einen interessanten Verlauf zu nehmen. Für die Flieger sind drei Rennen ausgeschrieben worden. Vie Gebrüder Hufchke kn der Schweiz Am 2S. April kommt auf der Radrennbahn in Zürich u. a. da» Franz-Suter-Memorial zum Austrag, an dem die Berliner Straßenfahrer Adolf und Richard Huschle teilnehmen. Am Bor- mittag de« gleichen Tages findet die Meisterschaft von Zürich im Straßenfahren statt, zu der heute schon über 300 Meldungen vorliegen. Wie verlautet, werden die Huschkes auch daran teilnehmen. Univei Maschi nen dc und y druck» arbeit, einwai unbeoi Lußers siimtli fortge! kästen Echwi terunl für di ist, dc enden wie l der Zeile, gebro -eilig dcrsel freie die L entspl famm dieser briefi platt, erfor Nach! hinw Druc Drut durch f in Frc Markt wie st« mit 8 kam m, wurde» schiene, das Zt dar. ; der Fi, Do- Masch wie di Der z in sei. Der RL. Oststern 1896-Leipzig hielt sein Eröff nungsrennen über 2S Kilometer um den Arthur- Saro-Prets auf der Eilenburger Landstraße ab. 13 Fahrer stellte» sich dem Starter, von denen 12 in guter Zett da» Ziel passierten. Die genauen Ergebnisse sind: 1. Paul Günther 45 Minuten 10^l Sekunden, 2. Fischer 45 Minuten 34L Sekunden, S. Hager 46 Minuten 44^ Sekunden, 4. Abamek 46 Minuten 54 Sekunden, 5. Adler 47 Mi- nuten 54/l Sekunden, 6. Menzel, 7. Scholz, S. Wolff, Liebesgabe» attt Arsenik. In Wien wurde der Wagner Andrea» Linkl unter dem Verdacht verhaftet, der 40 Jahre alten Josefa Echlödl bei einem Gift mordversuch behilflich gewesen zu sein, den sie im Jahre 1017 an ihrem Manne verübt hatte. Sie hatte damals ihm eine Mehlspeise mit ins Feld ge geben, die «inen Zusatz von Arsen erhielt. Sie hatte sich kurz vorher mit Linkl befreundet und wollte ihren Ehemann beseitigen. Eine abergläubische Freundin, der sie sich anvertraute, riet ihr, sie möge ihren Mann totbeten. Wenn sie bei zwei brennen- den Kerzen die erforderlichen Gebete verrichte, so werde ihr Mann binnen Jahresfrist das Zeitliche segnen. Fra» Echlödl folgte jedoch dem Ratschlag nicht, sondern versuchte den Anschlag mit der ver gifteten Liebesgabe. Schlodl, der die Mehlspeise unterwegs verzehrte, wurde nur von Uebelkeiten be fallen. Linkl gab bei der polizeilichen Vernehmung zu. zu der Frau i» Beziehungen gestanden M haben, will aber von dem Giftmorbversuch nicht« willen. Wieviel? Di« Berliner Akademie der Wissen schaften hat durch ihre physikalisch-mathcmatische Klass« Dr. Georg Struve in Neu-Babelsberg 3000 (in Dorten: Dreitausend Mark) zur Fortführung seiner Beobachtungen der Saturntrabante» bewillig, E» scheint uns fraglich, ob sich die Saturntrabanten für dieses Sümmchen viel« Geheimnisse entlocken lassen. Li» weibUcher Kunsttischler. Als erster weib licher Tischlergeselle in Preußen hat Fräulein Marie Peschlow, Rowawes, ihre Gesellenprüfung als Kunstmöbeltischler bei der Innung Potsdam be stand«^ Vke bayrische Regierung gegen die Republik München, 16. April. Der vor» den nationalistischen Verbänden einge- leitete Kampf gegen das Schulgesetz geht weiter. Die angekündigten Haftbefehle gegen die Schriftleiter Eckart vom Völkischen Beobachter und Weger vom Miesbacher Anseiger hatten zu Vorstellungen der Verbände bei o«n bayerischen Ministerpräsidenten geführt, wobei die Forderung gestellt wurde, daß die bayerische Staatsregierung den Vollzug von Haft- befehlen des Staat«gerichtshofe« allgemein ablehnen und überhaupt die weiter« Durchführung des Re- publik-Schutzgesetzes in Bayern verweigern solle. Amtlich wird jetzt mitgeteilt, daß auf Grund einer Ministerratssitzung den Verbänden eröffnet wurde, di« bayerische Regierung könne den Vollzug der Haftbefehl« nicht ablehnen; dagegen stimme sie mit einem im Reichstag bereits vorliegenden Antrag überein, der die Aufladung des Gesetzes zum Schutze der Republik fordere, S. Döring, Alex, 10. Iähnig, 11. Blick, 12. Kretzschmar (Wulstreifen). — Döring, Arthur, mußte wegen Gabel bruch aufgeben. Di« Radfernfahrt Mailand—Turin über MS Kilometer wurde von dem italienischen Champion Girardengo mit beträchtlichem Vorsprung vor Bello nt gewonnen. Italienischer Sieg in der Targa Klorio In Anwesenheit einer ungeheuren Menschen- menge kam auf der schwierigen Gebirgsstrecke in der Madonie bei Palermo das erste große auto- mobilistische Ereignis Europas, das Rennen um die Targa Florio, zur Entscheidung. Bei Pracht- - - 177.7'7..... viermal zu durchfahren war, Graf Masetti, der Vas vor- der Rekordzeit von 6 Std. -.7) einem Mercedes gewann, Alfa Romeo, mit dem er im Der Zoll Rosenthal Prozehbegttm »ächste» Montag Am Montag beginnt im Schwurgerichtssaale des Dresdner Landgericht» der schon seit langer Zeit mit Spannung erwartete Prozeß gegen den Hofrat Fritz Rosenthal ,md drei Genossen, die Kaufleute Adolf Böttger aus Klotzsche, Paul Hugo Feßler und Sally Saul aus Dresden. Der Hauptangeklagte, Hoftat Rosenthal, der vor einiger Zeit seinen Wohnsitz von Dresden nach Berlin verlegt hat, wird durch fünf Rechtsanwälte verteidiat werden. Zur Aufklärung des Sachverhalts sind über 30 Zeugen geladen. Nach den Eröffmmgsbeschlüssen sind Rosenthrl und Genossen des Kettenhandels, teilweise auch der übermäßigen Preissteigerung angeklagt. Man rechnet mit einer Derhandlungsdauer von fünf bis sechs Tagen. Die Untersuchung dieser Angelegenheit, die im Herbst 1020 bekannt wurde, erforderte die Prüfung einer äußerst umfangreichen geschäftlichen Korre- spondenz. Im Dresdner Landgericht sind zahlreiche Beamte des Landespreisamte« viele Monate hindurch mit der Sichtung und Nachprüfung der beschlag nahmten Geschäftsbücher und Schriftstücke beschäftigt gewesen. Inzwischen fanden in Freiberg und Dresden eine Reihe Prozesse gegen Personen statt, deren Ge- schäfte mit in den Kreis der Erörterungen des Falles Rosenthal einbezogen waren. Bei allen diesen Straf- Prozessen — den sogenannten .Rosenthal-Vorläufern* — war xu beobachten, daß von den Sachverständigen der Anklagebehörd« und denen, die von der Ver teidigung geladen waren, oft die gegensätzlichsten Auf. iassungen won den Begriffen der Derdienftspanne, der Rtsikoprämien, der Notmarktlage usw. vertreten wurden. Soweit Verurteilungen erfolgten, ist in den meisten Fällen Revision eingelegt worden. gesicht» der darin bekundete» Absichten der fran- zöstschen Regierung wird die Bevölkerung an Rhein und Ruhr von der Notwendigkeit des Ausharrens im passiven Widerstand nur um so überzeugter sein. Eie wird ausbarren in diesem Kampfe, dessen Front ober nicht geschwächt «erden darf durch gefährliche Treibereien im Innern, wie es die Soldaten, spielereie« der Hitlergarde in München sind. Hier muß die bayerische Regierung im Inter- esse de» gesamten deutschen Volkes entweder durch- greifen oder, wenn sie diesem Treiben gegenüber ohnmächtig ist, die Konsequenzen ziehen. Dem französische» Militarismus wird sich die Ruhr- bepolkerung nicht beugen.* Abg. Dr. Marz (Zentrum): .Da» Ausland muß besser von dem französischen Rechtsbruch unterrichtet werden. Hätte Frankreich sich bereit gefunden, über die deutschen Angebote zu verhandeln, so wären die zerstörten Gebiete längst wieder hergestellt. Die französische Politik will aber ganz offensichtlich nicht Reparationen, sondern Annexionen. Das ganze Problem wird erst dann wieder Hoffnung auf eine Lösung geben, wenn es auf das wirtschaftliche Geleise ge- bracht wird. Die Großmächte der Welt, die an der Erfüllung de» Friedensvertraqes und an der Wiederkehr geordneter Verhältnisse interessiert sind, müssen sich gegen den französischen Wahnsinn wenden.* Abg. Dr. -oetzsch (D. Natl.): „Poincarö muß die bisher von ihm konsequent äbgelehnte internationale Aussprache über das Re- parationsproblem unter dem Einfluß des deutschen passiven Widerstande» nun doch zugestehen. Auch die Deutschnationalen unterstützen den passiven Ab- wehrkampf und wenden sich gegen jede Störung, die ihn beeinträchtigen könnte. Als solche sehen sie aber das Vorgehen des preußischen und des sächsischen Ministerpräsidenten an und werden dazu in den nächsten Tagen Stellung nehmen. Nur der geschlossene Abwehrwille ver bürgt einen Erfolg.* Die Aussprache wird Dienstag 2 Uhr fort- gesetzt, wo al» erster Dr. Stresemann sprechen wird. Im vann der Hypnose Ein in der Strafrechtspflege nicht alltäglicher Kriminalsall beschäftigte das Dresdner Schöffen gericht. Es handelte sich um einen am 3. Februar d. I. verübten Einbruch im Röntgeninstitut von Prof. Dr. Kraft und Stabsarzt Dr. Weiler. In dem Labora- torium fand man die dort ausgestellten sechs Lilien- feldröhren zertrümmert vor, und die darin befind lichen Wolframdrähte, die die Diebe offenbar für Platin gehalten hatten, waren gestohlen. Der Der- dacht der Täterschaft lenkte sich auf die im Röntgen- institut angestellte Assistentin Paula Helene Boden und auf deren Geliebten, den 25 Jahre alten, in Miltttz-Roitzschcn wohnhaften Handlungsgehilfen Jo- Hanne« Alfred Liebelt sowie auf dessen Freund, den Bäcker Artur Otto Uhlemann. Rach dem Eröffnungsbcschluß waren alle An geklagten des gemeinschaftlichen Diebstahls beschuldigt. Der durch Zertrümmerung der Röntgenröhren an- gerichtete Schaden beziffert sich allein auf 7 600 000 Die Angeklagte Boden erzählte vor Gericht, wie sie die Bekanntschaft des Liebelt und dessen Freunde« gemacht habe. Sie sei schließlich völlig unter deren Einfluß geraten und habe, nach ihrer Behauptung, unter Hypnose gestanden. Sie schilderte, wie sie mit den beiden in da» Laboratorium gegangen, wo Uhlemann die Röhren zerschlagen und Liebelt die Drähte an sich genommen habe. Darauf seien alle drei nach Leipzig gefahren. Dom Erlös des ver meintlichen Platins hätten sie sich alle drei eine Existenz gründen wollen. In Leipzig sei sie von ihren Freunden im Stich gelassen worden. Die Angeklagte behauptet, ihr Geliebter und dessen Freund hatten sie in einen hypnotischen Zustand versetzt, und in diesem Zustand hätte sie sich an der Tat beteiligt. Die beiden hatten oft an ihr hypnotische Versuche unternommen. Uhlemann und Liebelt waren in Leipzig verkästet worden. Uhlemann hatte eiüen Revolver und Liebelt einen Schlagring im Besitz. Die Mutter der Boden machte Angaben über das oft auffällig veränderte Wesen ihrer Tochter. Generaloberarzt Dr. Bennecke führte al» Sach- verständiger aus, ein verbrecherisch-strasbarer Fall von Hypnose habe nicht vorgelegen. Di« Boden habe jedoch des Glauben» sein können, unter Hypnose zu stehen. Sie sei ein willenlose» und geeignetes Objekt in den Händen von Uhlemann und Liebelt gewesen. (rericktsLssI lUadchenhändler vor Gericht Vor der Berliner Strafkammer begann ein Prozeß gegen einen 35 Jahre alten Kaufmann Wilhelm Zwuan aus dem Haag. Es wird ihm zur Last gelegt, eine Buchhalterin Marie Elsholz aus Berlin ins Ausland verschleppt zu haben, um sie der Unzucht zuzuführen. Die Ermittlungen haben dazu geführt, daß von den holländischen Po.izei- behörden durch die deutsche Gesandtschaft im Haag Auskünfte über das Vorleben Zwaans eingeholt wurden. Danach soll Zwaan oft bestraft sein und vielfach in Kreisen von „Zuhältern* und „Räubern* verkehrt haben. Der Angeklagte selbst bestreitet dies. Die Sache ist durch eine Anzeige kn Fluß gekommen, die von Marie Elsholz, die von Zwaan kurz vor der Entführung ins Ausland ge heiratet wurde, erstattet worden sei. Frau Zwaan behauptet darin, daß sie offenbar von vornherein von ihrem Mann umgarnt worden sei, damit er sic ins Ausland entführen könne. Sie schildert in der Anzeige eine lange Leidensgeschichte, die sie in Holland erlebt haben will, und deren Einzelheiten durch die Beweisaufnahme vor Gericht nachgeprüft werden sollen. Sic ist als Nebenklägerin zu der Verhandlung zugelassen worden. Bei der Vernehmung erklärte der Angeklagte, daß < die Absicht gehabt habe, ein Agentur- und Kom- Missionsgeschäft für Ein- und Ausfuhr in Berlin zu gründen. — Dors.: Wie ist es denn nun gekommen, daß sich Ihre Frau, die sich nach Ihrer Angabe so sehr bemüht hatte. Sie zu heiraten, nach vier Wochen von Ihnen getrennt hat? — Angekl.: Sie wollte nur heiraten, um ein abenteuerliches Leben zu führen. — Dors.: Die Anklage behauptet, daß Sie Ihre Frau auf die Straße geschickt haben, um Herren heraufzuholen und mit diesen Zechgelage zu veranstalten und gelegentlich auch einen unzüchtigen I Verkehr zu unternehmen. — Angekl.: Das ist l natürlich alles nicht wahr. Nach einer kurzen Pause wurde dann Frau I Marie Zwaan, die jetzt eine Anfechtungsklage > wegen Aufl-cbung der Ehe angestrengt hat, als Zeu- I gin vernommen. Die Zeugin gibt an, daß sie jetzt l 20 Jahre alt sei und wieder als Kontoristin tätig l ist. Im Januar 1922 sei sie von einer Kollegin au» I ihrem Geschäft eingeladen worden, an deren Geburts- ! tagsfeier in der „Fledermaus* teilzunehmem wo sie f zum erstenmal gewesen sei. Hier hätten sie beide I ihren jetzigen Mann kennen gelernt. Dieser verstand I es, einen günstigen Eindruck zu machen. Er erzählte, l er sei furchtbar reich, hätte ein eigenes Automobil I und seine Mutter eine Villa. „Er versprach mir, mich zu heiraten und ging z» j M L^bu-- D-i Id- ,°mm. d«r s dl d.« St-ak-I-dbu«» I» kehr haben wir wie Mann und Frau zusammengelebt. Meine Mutter war dagegen, ich war aber so im Bann, daß ich von ihm nicht ablassen wollte. L» ka» aber bald zu Zerwürfnissen und er verprü- mich so, daß ich ohnmächtig wurde. Er bot aber um Verzeihung und weinte, was er immer sehr leicht tat, so daß ich mich überreden ließ. Eines Tages waren wir wieder in einem Restaurant Unter den Linden gemeinsam mit meiner Freundin Lulu Kärlich. Zwaan überredete mich eindringlich, mrr fremden Herren am Nebentisch Bekanntschaft zu machen und aus diesen Geld yerauszuholen. Ich wußte mir keinen Rat, willigte ein, nahm aber kein Geld. Wir fuhren nun nach einem Tanzlokal uno tranken dort Wein. Einer der fünf Herren, der sicy Sch. nannte, machte auf mich einen vertrauen- errveckendcn Eindruck und wollte mich nach Hause bringen. Unterwegs bekam ich einen Weinkrampf und wir fuhren nach der Wohnung des Genannten. Dort angekommen, nahm der Herr eine Pistole heraus und sagte mir, ich stehe unter seinem Schutz. Er heiße auch nicht Sch., sondern sei „Kriminalkommissar Trittin*. Die Visitenkarte, die er mir im Ballokal gegeben hatte, ließ er sich zurückgeben. Dann ging er a» das Telephon und rief durch: „Lassen Sie oa» Haus Mühlenstraße umstellen*, gab dann eine genaue Beschreibung meines Mannes und ordnete an, dag dieser verhaftet werden sollte. Der angebliche Kriun- »alkommissar verlangte von mir auch das Ehrenwort, »ichts von dem, was in seiner Wohnung passiert sei, verlauten zu lassen. Am anderen Morgen verav- schiedete er sich von mir mit der Angabe, er müsse jetzt in der Rathenau-Sache nach Leipzig fahre». (Heiterkeit.) Hinterher merkte ich, daß er mir 500 Mark in die Tasche gesteckt hatte. Die Zeugin erzählt dann weiter, daß sie nuyt zu Zwaan zurückgekehrt sei, sondern in di« elterliche Wohnung. Dort sei Zwaan dann erschienen und habe sie zur Rede gestellt, wo sie geblieben sei. In Gegen wart ihrer Mutter habe er sie geschlagen, mit Füßen gestoßen und mit einem Stilett bedroht. Er habe sie auch gefragt: „Hast du Geld bekommen?* Darauf habe sie ihm nichts erwidert. Als dann die Red« auf die Vorfälle in Holland kommt, wird die Oeffentltch- keit für die weitere Dauer der Verhandlung aus geschlossen. Da die Zeugin nach diesen Ausführungen sehr I erschöpft war, trat eine kurze Pause ein. Nach Wiederaufnahme der Vernehmung erzählte I die Zeugin noch weitere Prügel- und Der- l s ö h n u n g s s z e n e n, die sie mit ihrem Manne ge- ! hobt habe. Auch einige andere Fälle vom Zwange I zur Unzucht kamen zur Sprache. Der Angeklagte I Zwaan richtet hierbei an die Zeugin eine Reihe von ! Vorhaltungen, um ihre Aussagen zu entkräften. Die I Geschäftsverkehr GesundhettSpNeg«. In gereaclter Verbauung ltegi das Grundprinzip unseres Wohlbefinden«: denn werden die nicht mopr verwertbaren Ltosiwcchselprodutt« unse res Körper» nicht regrtmähig zur «uricbeidung gebracht, so belaste» st« unser Mui. s« treten Zirkulation», slörungen und Stauungen ein, wie z. v. Rheumatis mus. Gicht Hämorrhoiden. Verdauungsstörungen, Fett leibigkeit, Verstopfung usw. 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Ascari (Alfa Romeo) und Masetti (Alfa Romeo) besetzten im Desamtklaffement den zweiten und vierten Platz, während Minoia auf Steyr auf den dritten Platz kam. Klaffensieger wurden: bis 1500 ecm: de Scta (Fiat) in 8 Std. 51 Min. 54 Sek.; bis 2000 ecw: Modo (Diatto); bis 3000 ccw: Ascari (Alfa Romeo) in 7 Std. 20 Min. 52,4 Sek.; bis T500 cem: Sivocci (Alfa Romeo) in 7 Std. 12 Min. OV Sek. Von 10 gemeldeten Wagen wurden 17 in Ab- ständen von fe fünf Minuten auf die Reise geschickt. Da« Rennen fand zum 14. Male statt, zwölfmal blieben italienische und je einmal französische und deutsche Wagen siegreich. Abbau be« Turnunterrichts Während alle Fachleute eine Vermehrung der Stunden, die der körperlichen Betätigung der Schul- jugend gewidmet sind, anstreben und die Ein- führung einer dritten Schulturnstunde in der Woche fordern, tut die preußische Unterrichtsverwaltung just das Gegenteil: sie verringert die Turnstunden. Zn dem neuen Lehrplan für die Mädchen-Lyzeen wurde für die vierte Klaffe eine Turnstunde weniger, dafür eine Mathematikstunde mehr angesetzt. Eine einzige Stunde körperlicher Bewegung soll also das Gegengewicht bilden für 26 Stunden, die die Schüle rinnen auf ihren Bänken sitzen müssen. vret-LLnberkampf in Meran Der leichtathletische Drei-Länder-Kampf Italien —Oesterreich — Ungarn findet am kommenden Sonntag in Mera» statt. E« handelt sich lediglich um einen Match in den drei Laufstrecken über 100,800 und 1500 Meter. Au» Italien nehmen Zucca, Laminotto und Ambrosini, au» Ungarn Gerö, Bene- dek und Nemethy daran teil. Ruhr-Vebatte im Reichstag Minister v. Nofenberg gegen Frankreich Drahtvrricht unserer «erklner ««ktstletiung Berlin, 16. April. Nachdem Außen-Mtnister v. Rosenberg, wi« wir bereit» mitteilten, über den rein militaristischen Charakter der französischen Ruhrpolittk gesprochen hatte, fuhr er fort: „Die Regierung hatte einen deutschen Plan für die Pariser Konferenz -er interalliierten Minister- Präsidenten in den ersten Ianuartagen aus- gearbeitet, zu dessen Unterstützung alle wirtschaft- lichen Kräfte Deutschland», auch die Industrie- und die Bankwelt, entschlossen waren. Es ist bekannt, daß unser Ersuchen, einem Vertreter der Reichs- regierung Gelegenheit zu geben, der Pariser Kon- ferenz diesen Plan zu unterbreiten und ihn münd lich zu erläutern, keiner Antwort gewürdigt wurde. Es bandelt sich um ein festes Angebot von 20 Mil- lrarden Goldmark, zu 5 Prozent verzinslich, die im Wege einer internationalen Anleihe aufgebracht werden sollten. Diese 20 Milliarden sollten sich nach vier und acht Iabren um je 5 Milliarden auf zusammen 30 Milliarven erhöhen. Es muß befremden, wenn zu einer Zeit, wo Frankreich mit großem militärischem Aufgebot mitten im deutschen Gebiet steht, die Frage zur Erörterung gestellt wird, wie Frankreich gegen deutsche Angriffsabsichten gesichert werden kann. Anstatt von der „Sicherung Frankreichs* zu sprechen, läge es näher, zu untersuchen, wi« sich die Wiederkehr ähnlicher Attentate auf die Souveränität de» Reiche» verhindern läßt, und welche Garantien Frankreich zu geben bereit ist, um im Interesse der Befriedung Europa» eine ruhige Entwicklung der deutschen Verhältnisse zu gewährleisten. Das Rheinland und die Rheinländer sind und bleiben deutsch! Line andere Lösung ist für die Reichsregierung un annehmbar. Dabei möchte ich betonen, daß zwischen mir und dem Reichskanzler seit meinem Amtsantritt nie auch nur der Schatten einer Meinungsver schiedenheit bestanden hat. Ebenso unannehmbar ist für die Regierung die in Brüssel beschlossene, in Part» bekräftigte und in Dünkirchen erneut verkündete etappenweise Räumung, die die Bevölkerung des Einbruchsgebietes einer angeb- lich nur zeitweiligen, in der Praxis aber dauern, den Lohnsklaverei ausliefern würde. Unsere Volks genossen im besetzten Gebiet und ebenso im Saar gebiet können sich darauf verlassen, daß wir sie nicht preisgeben. (Bravo! auf allen Seiten im Hause.) Aber wir werden auch keine Möglichkeit ungenützt lassen, um die Dauer der Fremdherrschaft abzukürzen. Für die Möglichkeit der Abkürzung bietet die gestrig« Red« de» französischen Minister präsidenten allerdings ungünstige Perspektiven. Diese Red« ist eine Predigt der Gewalt! Die Reich»regierung wird sich nie dazu her- geben, zur Beseitigung der gegenwärtigen Schwie. rigkeiten die Zukunft zu opfern. Und um die handelt «» sich. Diese Erkenntnis ist e», die der heut« lebenden Generation di- Pflicht auferlegt und die Kraft gibt, die Probe z» bestehen.* (Stürmischer Beifall im ganzen Häuft und auf den Tribünen.) Abg. Müller-Franken (Soz.): .Di« Red« Poinear6« in Dünkirchen muß mit aller Schärft -urückgewiesen werden. An-