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Die Baisse steckt in den Gemütern, leder aynt sie, aber noch vagen sie es nicht airszuiprechen. Die Leute sehen einander mißtrauisch an. vielleicht weiß e« der andere schon. Seltener fällt das abendliche Gejprach auf die Börse; man redet lieber von Literatur, Theater, politischen Ereignissen, jeder hütet sich vor Bemerkungen, die den Anschein erwecken tonnten, als glaube er daran, au die Möglichkeit nur, al» wage er es überhaupt nur anzunehmen. Wenn dann aber doch jemand es auszusprechen wagt, daß sich heute Borzeichen bemerkbar zu machen scheinen... dann lächeln die anderen ironisch und bescheiden. Es handelt sich um ein Ausruhen, sagen sie, und n.chls weiter. Die Börse ruht sich au». Die Leute haben viel verdient, davon ruhen sie au». Es gibt nichts Natürlichere» als dies. Auf Aktion folgt Reaktion. Das hat nichts zu sogen. Jeder weiß, daß das ganz« ein Aebergangs- sti.d.um ist. Die Baisse ähnelt jenen großen seelischen Krisen, die der Betroffene in Wirklichkeit erst zu be merken pflegt, wenn er schon bis an den Hals darinnen sitzt. Dis dahin lebt er mit hartnäckig ab gewandtem Kopf, nimmt nicht Notiz von der nahen den Gefahr, spricht von anderen Sachen laut und demonstrativ. Darum aber — nur der aufmerksame Beobachter merkt es — bewegt er sich doch schon um eine Nuance vorsichtiger. Bis eine» Vormittag» die Kunde sich auf den Weg macht — in der Hand de» Darbiers beginnt da« Rasiermesser zu zittern, die Zcitungsverkäufer wagen gar nicht die Sensation auszurufen, sondern reichen nur stumm die Zeitun gen der gierig zugreifenden Menge. Die erste Be- wegung ist dann bei allen Gleichmut und Heber- lcgenheit. Sie würden um keinen Preis — wie zu Hausses-Zeiten gleich auf die letzte Zeitungs seite blättern, nach den schwarzen Lettern der Kurse. Der Aeitungsleser wirft einen ruhigen und langen Blick auf den Leitartikel, als interessiere ihn sonst qar nichts mehr, dann wendet er langsam und nach denklich nach der nächsten Seite, dann holt er tief Atem, wie der Schwimmer vor dem Sprung, und mit verdüstertem Antlitz stürzt er sich in die Wogen der Kurse. Nun gibt es nichts mehr, war ihn zuriickhalten könnte. Die dunklen Schatten losgelaflener Leiden- schäften jagen sich auf der Stirn de» Lesenden. Tief neigt er sich über die Tabellen und notiert. Um ihn her tun ..es im Kaffeehaus, in der Elektrischen, auf der Straße hundert- und aber hunderttausend Leute, auch solche, die gar keine Aktien haben, auch solch«, die sie schon längst und vorteilhaft verkauft haben. Jeder ist interessiert. Harpener um 40 000 Prozent... Lanadian Pacific um 30 000 Prozent . . . Die Lippen stammeln fieberhaft. Denn es handelt sich hier ncht um Prozente und Preisnonerungen, das fühlen sie alle, sondern es hat sich etwa» herausgestellt, irgendwo sind sie hinter etwas gekommen, ein riesiges Kartenhaus ist zusammengestürzt, dessen Ziegel Spekulation, Gewinnsucht, kleine und große Degier- dcn und Verzweiflung waren. In diesen Tagen habe ich im deutsche» Land« di« dritte große Baisse innerhalb vier Jahren beobachtet, habe tödlich verwundete Men schen umsinken und aufleben gesehen, sah ki«, wie sie eine einzige große Familie wurden in der Hausse und Todfeinde in der Baisse, und der einzige sichere Prozentsatz, den in der eigenartigen, modernen und riesigen Massenszene als Gewinn zu notieren ver- lohnt, ist es, daß die Baisse eine gewisse reini gende moralische Wirkung auf die Menschen hat, einen Augenblick besinnt sich jeder, blickt in sich, wäscht sich, denkt gn schöne und edle Dinge . . . Dann, am nächsten Tage, beginnt er, auf Baisse zu spekulieren. Am fünften Tage der Finsternis beginnen die Gesichter sich allmählich auszuheitern. Jeder wird Patriot: Doll schadenfroher Bosheit sehen sie auf die Ausländer. Tja, sagen sie, wir halten durch. Jeder mann ist Patriot: man hat begonnen, auf Baisse zu spekulieren. 8. tzü. . II II .„..-m-m-s-e-w. »II IIL- Oer Dichter und die Gans Don Nun» V»u»r Der große Dichter las au« seinen Werken. Das kleine, mordsdumme Mädel im Parkett fühlte irgsndwann, daß der Dichter beim Ausblicken au« seinen Manuskripten sie angucke. Das riß sie aus ihrer Uninteressiertheit auf und in der Erwägung, daß es ja ein großer Dichter sei, der les«, nahm sie sich vor. Würde und Klugheit zu markieren. Sie fühlte den Dichter als Ricktter über sich, als Urteilen den, al» einen Mann auf dessen Meinung es an komme. Sie hörte seine Sätze und begriff nur jed.n dritten und meint«, daß, wer die zwei anderen ge schrieben hatte, doch schon etwas ganz anderes sein müßte als sie. Das kleine, mordsdumme Mädel hatte Achtung vor dem Dichter, Ehrfurcht. Jetzt guckte der Dichter sie wieder an. Er hatte zwar eben etwas sehr Langweiliges ge sagt, aber sie lächelte doch leicht, al» lasse sie Köstling- leiten auf ihrer Zunge zergehen. Sie fühlte sich beobachtet. Sie wollte sich nicht blamieren. Sie hielt sich für viel zu belanglo», al« daß sie glaubte, dem Dichter mit so etwas wie ein m Urteil entgegentreten zu können. Sie la» an de» Dichter» Augen und horte an dem Vibrieren sein e Stimme ab, wann traurig, wann fröhlich, wann mit leidig und wann überlegend dreinzublicken sei. Das kleine, dumme Mädel fühlte sich der Instanz Dichter bedingungslos unterworfen. Der Dichter droben auf dem Pult indessen, der große Dichter, der hatte so ganz von ungefähr beim Aufblicken seinen Druckbogen (er rezitiert« ziem lich aus dem Gedächtnis) da» Gesicht de, dummen Mädels gesehen. Und wie da» so geschieht, hatte er sich an diese« al» an irgendein«», an da» man sich schließlich halten muß, gehalten. Er hatte in diese» Gesicht sich die Volksseele verkörpert vorgestrllt, der Dichter gefallen wollen, auch wenn sie noch so groß« Dieter sind. Er hatte erwartungsvoll di, Wirkung beobachtet, die seine Wort« bei der verlörpetten Volkos-ele au»- lösten. Er hatte einen Eindruck aus der Volksseele hinterlassen wollen. Das Gesicht de« msrbsbnm»«» Rädel» »ar ihm zur Instanz geworden. Wann di» I-eiprlgV Ingedlütt rurä llüu<1«I»L«ttarrg ^»612 Ei» .Fremdeuführer*. Einem Fremden, der auf dem Hauptbahnhof in Dre»den angekomme» war und sich nach einer Schlafgelegenheit umfass, erbot sich ein Unbekannter, ihm ein^ Hotelzimmer zu ver- Mitteln. Sr führt« den Reisenden nach einem Hotel in der Nahe de» Neustadter Marktes. Al» ihm auf der Straße die versprochene Vergütung au»aezahlt werden sollte, entriß der Fremdenführer dem Reisen den die Brieftasche, in der etwa 300 000 Mark Bar- geld waren, und floh noch dem Wilhelmsplatz. Er wurde sofort verfolgt und konnte sestgenommen «r- den. Auf der Wache stellte sich heran», daß der Räuber der frühere Neichswehrsoldat Paul Janik war, der im August vom Schwurgericht zu neun Monaten Gefängnis verurteilt word:n war, weil -r auf seine Geliebte in der Schanzenstraße geschossen batte. Er gab an, daß er sich durch diesen Raub Barmittel zu feiner bevorstehende» Verheiratung habe beschaffen wollen. Der Fürst von weltzruthenien Der sich .Fürst Sapieha" nennende Dckwindlrr ist unter sicherer Bedeckung der .min-lpolizei, die ihn in Danzig abgeholt hat, wieder in Berlin eingetroffen und einstweilen in das Polizeigefäng- nis eingeliefert worden. Bet seiner ersten Bernth- mung stellte sich heraus, daß der Mensch die un sinnigsten Dinge mit plumpen Mitteln zurecht- geschwindelt hatte und daß die leichtgläubigen Zeit genossen, wenn sie nur da» Wort .Fürst'' hören, wie von Sinnen waren und es durch ihre unglaub liche Einfalt dem Schwindler immer leichter mochten. Sieht man diesen mit richtigem Namen Stanis laus Woy heißenden Menschen an, der noch immer im Knopfloch die Phantafienadel mit seinem .Fa milienwappen" dem gewappneten Ritter mit dem springenden Pferd trogt, so fragt man sich erstaunt, wie es möglich ist, daß man ihn, den polnischen Koppelknecht, der auch heute noch wie e»n solcher spricht und sich bewegt, für einen Fürsten halten konnte. Ueberall, so sagt er au», hat man es ihm leicht gemacht, überall hat man ihm ohne weitere» den Fürsten und Woqwoden, den Gründer und Vertreter von Krebitgesrllfchasten und Syndikaten für Europa und Asien, für Deutschland und Weiß ruthenien geglaubt, auch den jetzt regierenden Für sten von Deißruthenien, der seinen Stammbaum im .Gotha" nachwies, nicht minder den Ehef de« Eisernen Husarenregiments Nr. 11 und Brigadier der Freiwtlliqen polnischen Legionen, -"letzt kam- mandiert zum Ersatzregiment 113. Er besaß auch einen sogenanten Diplomatenpaß al» Bevollmächtig, ter von Weißruthenien, machte daraus kostspielige Reisen, nachdem er sich jedesmal mit Leichtigkeit da» erforderliche Visum verschafft hatte, weil sekne Papier« in Ordnung zu sein schienen und hier nicht näher nachgeprüft werde« konnte«. Sein Gepäck, das er mit seinem Phantasiestempel al« Fürst von Weißruthenien versah, wurde nirgend« kontrolliert. So war es ibm möglich, das, was er erbeutete und nicht verbrauchte, ins Ausland zu schaffen. Gastwirt« und Brauereien. Zn Lall« beschlos sen di« Gastwirievereine, den von den Brauereien festgesetzten Dierpreis von 60 000 Mark pro Hekto- liter abzulehneu und nur 40 000 Mark zu bewilligen. Sie begründeten dies damit, daß augenblicklich «in Stadium rückläufiger Preise eingetreten und der Dollar stark gefallen sei. Sl« Vrichswehrsoldat «l« Raubmörder. Der 28jährige Reichswehrsoldat Paul Hoffmann vom Pionierbataillon S, Küstrin, übersiel im Zuge Ber lin— Lchneidemühl den Kaufmann Wald« mar Michelsohn aus Hamburg und verletzte ibn mit seinem Seitengewehr lebensgefährlich. Hoffmann flüchtete dann, wurde aber ergriffen und verhaftet. Ein Polizeibeamter ft» Theater «geschossen. In Kattowitz wurde ein Polizeibeamter, als er zwei Verbrecher rm Zuschauerraum eines Theaters ver haften wollte, durch einen Nevolverschuß schwer ver letzt. Die Verbrecher sind entkommen. Die Vorstel lung wurde abgebrochen. Explosion «uf el»em englische« Kriegsschiff. Rach Meldungen au» Gibraltar ereignete sich aus un- bekannten Gründen an Bord des englischen Kriegs- schiffes Eorentry eine schwere Explosion. Drei Rann wurden getötet. Streik der Kuli«. Aus Eolombo wird He- meldet: Die Arbeit im Hafen ruht infolge Streik» der Kuli» vollständig. Das Laden und Loschen »on Streikkohle ist unmöglich. Alle Schisse liegen fest. Londoner Reiseeindrücke Von Knkon M. ö. dk. Der Mittelpunkt von London hat, wie immer, etwas Ueberwältigende«. Jeder Platz, jede« Hau, er- innert irgendwie an Vorgänge jüngerer ober älterer Geschichte. Wenn man vom Trafalgar Square di« große Straße Whitehall herunter sieht, dann blickt man in» Herz dieses Reiche« und dieser Weltmacht. Don hier gingen die Entscheidungen im Kriege aus. Da unten in der Seitenstraße saß der große Trom melschläger Lloyd George und rief da» ganze Welt reich gegen uns herbei. Kriegsministerium, Marine- amt, alle anderen Ministerien reihen sich aneinander. Derweil «in Zeppelinbesuch in der Stadt selbst Angst auslöste und Schrecken, wußte man von hier aus diese Furcht in politische Kraft umzusetzen. Aber sonst ist mir schon, als lebte ich selbst nur noch in ver gangenen Zeiten, denn als ich vom Nclsondenkmal au« die Straße herunterschaue, da ruft neben mir ein Zeitungsjunge: ok tks ve^tis-tions vitk (die Verhandlungen mit Frankreich sind abgebrochen), wobei die Verhandlungen w:gen der Freigabe aller Dahnen im englisch besetzten Ge biet gemint sind. Und hinten am anderen Ende der Straße, im Parlament, redet man seit Tagen über den französischen Ruhrüberfall, in Worten und Ge danken, di« auf eine tiefe Gärung in der englischen Volksseele schließen lassen. Beginnt auch England zu erkennen, daß der Krieg ein großer weltgeschichtlicher Irrtum war, daß all die Toten vergeblich gestorben sind? Zu solcher Erkenntnis ringt sich ein Volk schwer durch, und es braucht lange Zett dazu. Aber es scheint, daß dieser Prozeß auch hier begonnen hat. In der Mitte der Straße steht ein hoher behauener schmuckloser Felsblock: «in Denkmal für den Weltkrieg. Sechs englische Fahnen schmücken es. Nm Fuße liegen viele frisch« Kränze. Noch bluten die Wunden diese» Kriege» frisch und ungehemmt und schon meint man, im Geiste den Tod erneut seine Sense wetzen zu hören. * Aber über das Vergangene und Zukünftige flutet «orerst noch das Leben der Gegenwart hinweg. Und hier flutet es im wahren Sinne des Wortes. Un» mutet diese» Mittelteil der Weltstadt immer etwa» weltfremd an, weil es keine Straßenbahnen hat. Die Untergrundbahn und der Autoomnibus beherrschen hier da« Feld und fließen wir Riesenströme. Der Berliner Straßenverkehr ist ein spießbürgerlicher Betrieb gegenüber dem Londoner. Und er ist es heute mehr denn je. Denn seit ich 1012 zulrtzt hier war, hat sich der Untergrundbahnverkehr gewaltig ver- bessert. Fast der ganze Verkehr der Stadt, fast alle Unter- und Uebergrundbahnen sind elektrifiziert und ausgebaut. Die Wagen sind geräumig, so lang wie V-Iug-Wagen, ohne Zwischenabteile, ein großer offener Raum. Und der Verkehrsmittel sind so viele, daß e» fast nie Gedränge gibt, eine Ueberfüllung wie in der Berliner Stadtbahn oder Untergrundbahn ist mir hier in den Stunden stärksten Verkehrs nicht begegnet. Die Züge fahren mit großer Schnelligkeit, olle technischen Errungenschafte« find angewandt. Und oberirdisch regiert der Autoomnibus noch mehr al» früher. Die wenigen Straßenbahnen in den Außenbezirken machen neben dem Omnibu» den Ein- druck kriechender Schnecken. Steht man im Strome dieses Verkehrs, dann sieht man deutlich, daß für die großen Weltstädte Vie Straßenbahn überholt ist. Ihre Gebundenheit an die Schiene und an die Straße töten ihren Lebens- nerv. Was kiegt einem Deutschen von 1S23 näher, als die Preise zu studieren? Bei un« endet jede Unter- Haltung doch schließlich in Preiserhöhungen und Ein- kommcnsziffern. So gewöhnt ist unser Gehirn an diele Drnge, daß man selbst gegen den eigenen Wille« :m Ausland« diese Denkweise fortsetzt. Guldenpreise, Schillingspreise in Marl umzurechnen, ist ein Ver gnügen, dem ich mich in diesen Tagen immer wieder hingcbe. Es begann in Bentheim an der holländisch, deutschen Grenze. Dort zahlt man für eine 10-Minutcn-Fahrt von Bentheim nach Oldenzaal 0730 Mark Fahrgeld. In England geht die Entwicklung umgekehrt wie bei uns. Dos englische Geld: wird langsam wieder wertvoller, d. h. die Preise sinken. Ueberall ver künden groß« Plakate: »Herabgesetzte Preise." Und in manchen Artikeln scheint die Friedenspreislage, ousgedrückt in englischem Gelbe, fast erreicht. Denn man ein paar gewöhnliche Straßenschuhe für 10 Schillinge kaufen kann, so entspricht das an- nähernd dem Dorkriegspreise. Immerhin find da» zurzeit, also nach der neuesten Steigerung der deut, schen Mark, noch rund 80 000 Mark. Aber viele andere Dinge sind noch erheblich teurer. Da« Fahr geld ist wohl noch doppelt so hoch. Denn ich von der Stadtmitte zu dem Vorort fahre, wo ich wohne, so Hobe ich sechs Pence zu bezahlen, d. h. 2400 Mark'. Ein Li kostet 800—1200 Mark. Ein durchschnittliche» Mittagessen im Restaurant 7000—9000 Mark. Der Rasierer verlangt für da» Rasieren vier Pence 1600 Mark. Meist sind Rohstoffe und Halbfabrikate im Preise gesunken, während die Fertigfabrikate erst langsam folgen. Jeder Preisabbau beginnt normaler- weise mit den Rohstoffen. Und jeder Preisabbau ist eine schmerzvolle, verlustreich« Operation. Eng land ist auf diesem Wege schon ziemlich vorgeschritten, aber es wird noch zwei Jahre brauchen, ehe das eng lische Geld wieder vollwertig ist. Wollten wir un sere Mark durch Deflation wieder vollwertig mache», so brauchten wir wähl Jahrzehnte schmerzlicher Krisen dazu. Wenn man in» Uusland kommt, dann gewinnt man andere Maßstäbe für Preisentwicklung als bei uns. Ein Penny, dieses große Kupferstück, daß etwa einem Friedens-Zehnpfennigstück entspricht, ist leicht aurgegeben, etwa für eine billig« Zeitung. Erft wenn man umrechnet in Mark, sieht man, daß es zurzeit 400 Mark sind und vor wenigen Tagen gar 800 Mart waren. Und man erkennt, daß all die Rederei über Preise, Löhne us«. nur Dährungsfragen sind. Die Etappe Deiner Nbwsbr gegen Frankreichs Raubgier seien Deine tvieberholten Beiträge zum Deutschen Dolksopferl Spenden nehmen alle postanstalten. Sparkassen und Danken an. ------- Postscheckkonto: Deutsche» Dolkoopsee Leipzig 42500. Klasse Verlag gibt Spende» an di« Sammlung der Leipziger Handelskammer weiter. Augen de« Mädel« geglänzt hatten, wann sie ruhig gewesen, wann sie groß geworden waren: da» war ihm -um Kriterium geworden. Der Dichter hatte keinen Augenblick daran gedacht, die Schuld bei de« Mädel zu suchen, wenn es nicht nach seinem Wunsch reagierte. Er war gar nicht auf den Einfall gekom- men, über ihren Srelenausdruck zu richten. So hatte sie nach oben gehorcht. Und wollte von dem großen Dichter etwas lernen. Und er hatte nach unten geschaut. Und wollte (da er die Volksseele vor sich hatte) wirken. Al« sich das dumme Mädel am nächsten Tage mit ihrem Emil traf, war sie mürrisch und launisch. Der große Dichter hatte, allerdings nur für diesen nächsten Tag, einen Trieb ins Ideale in ihr angefacht, dem ihr banaler Emil ni-bt genügt«. Am übernächsten Page war dieser Trieb freilich wieder verschwunden. Der Dichter wieder modelte aus Grund der auf des dummen Mädels Gesicht beobachteten Wirkung:» am nächsten Tage «in paar Sätze in s-in-m neuesten Werke um. Am übernächsten freilich ficich er sie wie der durch und unterpunktete die alten. Jener Tag der Lnunischkeit bei dem Mädel und die durchftrtchrneu Worte im neuesten Werke des Dichter» blieben im übrigen die einzigen irgendwie faßbaren Manifestationen ihrer Begegnung. Da» «»Vers Frankreich. La« soeben er scheinende neue Lest de« „Kunstblatt»" enthält folgende Mitteilung de» Herausgcber» Paul Westheim: In den letzten Wochen, seitdem an der Ruhr jener Sadismus wütet, der mit Mili tarismus und Imperialismus unzertrennlich ver knüpft zu sein scheint, enthalten die Briese, die un» au» Frankreich, von jungen Künstlern und Schriftstellern, zugehen, Anmerkungen, Postskripta, die auf di« Ruhrbesetzung Bezug nehme«. Man scheint die Verpflichtuna zu fühlen, den Kameraden, de» Geistigen in Deutschland, denen man durch künstlerische Strebungen verbunden ist, die Hand zu drücken. Man versichert, nicht» gemein »u haben mit „derFaust senerElenden, gegen die wir macht, lo» sind." — Die Herausgeber einer großen Revue chre ben: ^l« tien« »dsoiumavt » e» gu'on» pine« »oit knit« rSguItdremont t l'ntt ntlemsnck ckan» w» rsrn». »t so tien, » e« qa» I» edrooiqu» sott k»iw rdaulidromsnt p«r un »ttemaack . . Und ein andere^ bekannte« Kunstscheiststeüer, der un» bittet, «les »mi« cks lä-das zu grüßen, der aufbe gehrt gegen die «mevtniitä ck'uv« poissvS« ck'bcnnmes gut k»nt qu« voir» vis sei povrrio et 1» vütr« iw- powttdloE sagt geradezu „Wir schämen un», Franzosen zu sein!" Spaniel» trägt die Koste» der Ei»ftei»sche» Forschnnae». Prozessor Einstein ist in Madrid mit großen Ehren empfangen worden. König Also«» hat Dr- Einst« in den Dttel eine» au» ländischen Korrespondenten der Akademie der Wissenschaften verliehen Der Unterricht»minister hielt beim Empfang eine Ansprache, in der er erklärte, daß sich Spanien, da die durch den Krieg heimgesuchten Länder nicht da» Geld für di« Fortsetzung der Forschungen Einstein» auf bringen können, eine Ehre daran» mach«, diese Ausgabe zu erfüllen. Der König stimmte dieser Erklärung zu. Wilhelm zieht ll. sei« Klage »«rück, «u» Berlin wird un» gedrahtet: In der nächsten Woche sollte vor dem Kammergertcht über die Klage Wil helm» II. gegen den Schriftsteller Emil Ludwig wegen de» Stückes „Die Entlassung" ver handelt werden. Run hat «» aber doch der Kläger vorgezogen, die Klage zurückzunehmen. Al- Hauptgrund dürfte ihn und seine Ratgeber der Eindruck bestimmt hoben, welchen da» Stück wider Erwarten seiner Parte auf der Bühne gemacht hat. Die vielfachen Aufführungen in ver schiedenen deutschen Städten sind ohne den ge ringsten Zwischenfall verlaufen und haben den Bewet» erbracht, daß dem Autor jede Partei, nähme serngelegen hat. Bettubnug mit «zettzle». Heber eine neue Betäubungsmethode, die Prof. Gauß empfohlen hat, wird in der Umschau berichtet. Da» ge reinigte Azetylen, da» eine sehr starke betäubende Wirkung hat, wird in einem besonderen Apparat mit Sauerstosfgemischt nnd in einer luftdicht ab schließenden MaSke zugesührt. Rach wenigen Minuten tritt die Betäubung ein, ohne daß ein Erregung»stadium vorauSgeht, nnd sie hört nach Abstellung de» Gase» ebenso rasch wieder aus. Da» Verfahren, d » sich bei kleinen wie bei großen Operationen bewährt hat, ist nach den bis- herigen Beobachtungen ungefährlich. Ein schlafen und Aufwache» erfolgt schnell» guälend« oder gefährliche Nebenwirkungen fehlen. Die Wirkung beruht darauf, daß das Azetylen da» Herantreten de» Sauerstoffes an die Ganglien zellen verhindert und dadurch da» Bewußtsein ohne Schädigung lebenswichtiger Zellen ausschaltet. Antm»ad»i und Reuaroß. Ein kritischer Be obachter der ländlichen bayrischen Verhältnisse veröffentlicht in der Münchner Post die fol gende Beobachtung, die natürlich nur für einen bestimmten Typus des Agrarier» zutrifst und nicht verallgemeinert werden darf. ,.Da» Schieber- tum findet überall seine Jünger, so auch beson der» bei unseren biederen Dauern Daß diese mit ihren Erzeugnissen weise zurückhalten und kühn spekulieren wie der Börsianer, ist nicht» Neues. Bet ihrer Schwerfälligkeit sollte man aber glauben, daß sie sich dabei auf jene Dinge be schränke,», die ihnen geläufig sind. Aber es gibt nichts, wa» dem reichen Säckel des Bauern un- erreichbar oder nicht begehrenswert wäre. Er s.vleppt au» der Stadt nach Lause, wa» er er wischen kann, wenn seiner kindischen Eitelkeit und bäuerlichen Prahlsucht etwa» in die Augen sticht. Ein „Automobui" oder ein „Rennroß" ist in neuester Zeit seine schwache Seite. Der Landwirr Th in IohanneSkirchen hielt sich im Vorjahre die Rennpferde Lyra, Dorflump, Oho, Baneo. Langouste und Falkland und besaß, wie e» sich gebürt, einen Opelsportviersttzer. Ungeheuer lächer lich wirkt e», wenn der biedere Landwirt R in Englschalling oder der Bauer K. au» Dörnach in einer vornehmenLimousine mit livriertemEhaufseur au» der schmutzigen Dorsstratze nach München fahren. Bel einer großen Nennpferdeauktion am 4 November waren nahezu alle Interessenten richtige Bauerntypen mit dem grünen Hütel, vier schrötig, eckig, rammelhaft, aber mit dickem Geld beutel. Geld spielt keine Rolle und wir bedauerten den edlen Vollbluthengst, wenn ihn ein Käser aus Kaufbeuren wegzog oder der Bauer Oe. au» Oedenpullach eine edle Bollblutstute mit seinem edlen Vollblutsohlen kaufte, nm zuerst damit bei seinen Bauern >« protzen und dann auch mit diesen Sachen zu schieben." «etmami Nest pealr 5 UH, v» Wem»««» v«- lSmig zum Mave Grsinamm: «vNva-l »u« »Lei, Programme». «e«er» Ofendret deatetttt am MIM«.