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ev ru bc- r. v!s ru- wung er- 4 ZI o i s - r«^ j?t, « ZVirt - ciner, äio i äen 6e- idisa Ke- rrstorium » nxert ibsr 1918 szeäeknt, ßust 1916 orksbren ! n v r s I- Nliek do- lilsl^ uw nuiimebr n .ZKUen äer „ki- reisys sro iker pme , X,mon wu, vom ?m. Xsrli Iclämsii- io. vi« .4 .« sd. ^tt «r- cdaL tüi- orv 18 VorjLlii- 4. Iuoi ejeoizen eb»K Io lüsrv^ä ck Oie., 11 ttlu srUo. — !remoNr. io Ka- reiek in 9dr jo II»eI»»t1. tar.). — L«en- »aketm 40 708 «KL» ir:i8 Kann In l>aul Ltn. UL. Jahrgang Morgen-Ausgabe 1S18 Dienstag, de« 30. Juli Rr. 88S 6Were Angriffe nus unsere neuen Linien Meitett wurde auf ichlage g«. und Trainer >rad,tz«r StuII Nühlhousen >om Blitz otigung ist zu werden. irtS Marth !urch einen lein ge. »Hausen em Dienst. Istung der r Schleich. in der Zeit >g« Behren elmtsblatt des Rates und des poUzeiamles der Stadt Leipzig v«,ug-pr«i-:!.'! M,'.LL-L.L"L"W »lerlellLdrlich M. 6DÜ! sür Abdoler monatlich M. 1.78; durch »»l«v> «i1»8rtla»n Atlialen Inl -aut gekracht monatlich M. 2L5. »lertel- llhrllch M. S.8V; durch di« Vast innerhalb Deutlchland« Delamt-Autaad« »anatllch M. 2L5, viertellLhrllch M. 8.75; Moraen-Autgad« M. Via dldaud-Autgad« M. 0,90, Sunniaat-Autgodr M. 0^0 monatllch (autschliebltch PostdesteUgedühr^ Lauptschriftielter: Dr. Erich Everkh, Leipzig. An,ela»«r»r«is: L.tlL'L A'«Z Aul»««»» uiV«h»rd« Nu «»kl. Teil die Nolonelzeil» 80 Ps, ,. aut» S8 P^; dlalu« Anreigen di« Naluneljeil» SO Pf^ autmdrt« 35 Pf^ VetchSfttanietgrn mit Platzuorlchritten im Prell« «rdiht. Veilagen: Selamtaullag« M. 7.— da« Tausend autlchl. Posigedlhr. Smrelnommer 18 Pf. — Saun- uu» Festtag« 15 Pf. »enif,r«ch.Lfchl«h «s» ,»» «»»4. — Vostscheckdoul» 72«, SchrifNelkong und Selchdsltsteste: 2«bannl«gas>» Nr.8. Verlag: Dr. Reinhold L Eo., Leipzig. »den erdr»«*« e, der am brach sich die chHer Stalle« .'einestadt un. trrschaften Im «der. Nrst;ra lannschrft d:r ' »1 > Z sta"- »itteldeullch^ir Stadion ju m-ter-Vauer- mit vier und ald verloren. hl>ch nur »m i«n Kam »um «er Wunden, «rennen mit ipihe lleaenb. > ucr <7N« > Kunden D- 7. üsungtrennen 1980 Meier, <ro, e«.. . 2. Senlch, d - Smi « l , , r. RSdlitz, rmeier - kauf an« lAcifen. >n 21 Min. Nerer zurüM ^e bestrittene > zwei eduiu rächte, -tur r: 1. Ault 18 P. Da« t-fiant. Lin uschkou» und ch fiel an Abendberichl Berlin, 29. Juli, abends. (Amtlich.) An unseren neuen Linien westlich von Ftxe-en-Tar- denois sind schwere Angriffe des Feindes blutig gescheitert. atn. Berlin, 29. Juli. (Drahtbericht.) Die in der Nacht vom ?7. Juli noch sorgfältiger Vorbereitung burchgefnhrte, vom Feind zu-, nächst unbemerkt gebliebene Verlegung unsere« Kampfgelände« in der Geger von r? d r e-e n T a r d « n o i « und Ville-e n-T ardenoi« erfolgte erst nach gründlicher Zerstörung oller dein Feinde nutzbringenden Anlagen. Die Meldung, das; ost- und mrstpreuhischc Regimenter, die bereit« seit Milchen auf den Götzen nordwestlich Lhsteau-Thierry ein gesetzt wa.:n, am 20. Juli hervorragenden Anteil bei der siegreichen Abwehr starker feindlicher Tcilangrisfc bei und südöstlich Ferc-en-Tar- dcnoiS hatten, zeigt am deutlichsten d'c Lügenhaftigkeit der französischen Meldungen über die angeblich ungeheure» deutschen Berkuske. Diese französischen Erfindungen verfolgen lediglich den Zweck, die eigene Oeffenllichkeit über die infolge de« rücksichtslosen Mosseneinsahes selbst erlittenen hohen Opfer hinwegzuiä'uschcn und die eigene, über das Aus bleiben des entscheidenden Erfolges, beunruhigte BolKsstimmung zu be- jchwichligen. v/tb. Berlin, 29 Juli. (Drahtbericht.) Dem in der Nacht vom 27. zum 28. in der Gegend de« Kemmelgebiele« vorübergehend gesteigerten feindlichen Artillericfeuer folgten mehrere vergebliche Bor stütze feinlicher Abteilungen. Ebenso wurden Patrouillen des Gegner« bei St. Julien an der Strotze B P e r n—Z o n n e be k e und am Hserkanal obgcwicscn. Erfolgreiche eigene Streisabteilungerr brachten mehrfach Gefangene ein. Bei Oppy scheiterten nach heftigem Artillerie feuer gleichfalls mehrere feindliche Vorstöße. Feiuduche Bomben abwürfe trafen Douai, richteten beträchtlichen Hck»srr<chaden an und fordeilcn Opfer unter der Zivilbevölkerung. Dor dem Wiederbeginn der feindlichen Offensive? Zürich, 29. Juli. (Eig. Drahtbericht.) Der .Serolo' meldet aus Pari«: Informationen an« dem Hauptquartier bestätigen, datz man unmittelbar vor dem zweiten Teile der Fochschen Offensive steht. Bern, 29. Juli. (Eig. Drahtbericht.) Die schweizerischen Blätter berichten aus Pari«: Die Pariser Zeitungen weisen überein stimmend auf den schnell erbitterter werdenden Widerstand dep Deut schen hin, die einen Rückzug bis auf die VeSle zu verhindern und die Front SoissonS—Reim« zu entlasten suchen. Die Heeres gruppe des Kronprinzen Rupprecht fesselt besonders das spannende Augenmerk der französischen Mititärkritiker, die dort sHk geraumer Zeit zahlreiche Verstärkungen beobachtet haben wollen, so daß all gemein die Ansicht zum Ausdruck kommt, datz «ine neue deutsche Offensive gegen die britische Front bevorstehe. Havas warnt Genf, 29. Juli. (Drahtbericht.) Eine Havasnoke warnt nor einer allzu optimistischen Beurteilung -er Kriegslage un meist auf die französische Presse hin, die weise vermeidet, sich uberschwenglichem Enthusiasmus hinzugeben. Dies geschehe auf Weisung des Oberbefehlshabers hin, der nicht verfrüht über mäßigen Hoffnungen Raum geben will. Amsterdam, 29. Juli. (Drahtbericht.) General Smnts erklärte in einer Rede vor der Londoner Handelskammer, daß die jetzige Lage hoffnungsvoll sei. Man solle sich jedoch keine übertriebenen Hoffnungen machen von dem, was in den nächsten Wochen geschehen könne. S Köln, 29. Zull. (Tig. Drahtbericht.) Die .Köln. Ztg.' b«. richtet von der Schweizer Grenze: In der .Victoire' schreibt Heros- daß in der französischen Bevölkerung sich eine starke Ungeduld feststellen läßt, die dazu führe, daß durch die Franzosen die Gegenoffensive immer weniger optimistisch beurteilt werde Das französische Publikum wolle die Größe des Sieges nicht einsehen. Von allen Silken höre man: Gewiß, wir marschieren, wir marschieren aber nur immer zwei bis drei Kilometer am Tage, während die Deutschen bei ihrer Offensive am Damenweg schon am ersten Tage 18 Kilsm-ker hinter sich legten und innerhalb vier Tagen SV Kilometer zwischen AiSne und Lhüteau-Thierry zuiücklegten. PoinearS a« der Sront Paris, 29. Süll. (ÜAiahtbericht.) Poiaears ist gestern nach^ mittag zur Front abgereist. Die Reklamierte« in Frankreich werden eingezogen Zürich, 29. Juli. (Eig. Drahtberich k.) Der «Eorriere della Ser«, meldet au» Paris: Die Regierung beschloß di« beschleu nigte Einziehung von 4SV000 Reklamierten der französischen Industrie für die Zeit vom 1. bis 10. August. Genf, 29. Juli. (Eigener Drahtbericht.) Di« Armee kommission der französischen Kammer hat dem Gesetzentwurf über Aushebung des Rekrut enjahrganges 1920 zugestimmt. r>ie Kammer wird am Dienstag über den Entwurf verhandeln. Wie "US einem Artikel de« Abgeordneten Renaudel in -er .Humanitä" bervorgeht, will di« Regierung die Rekruten sofort nach der Musterung rinstellen und noch in diesem Jahre ausbilden. Wahlbündnis zwischen Liberalen und Arbeiterpartei in Lngland Zürich, 29. Juli. (Eigener Drahtbericht.) Der Corriere" meldet aus London: Die liberal« Parl'aments- ' artet hat in einer Sitzung sich mit allen gegen 5 Stimmen regen die Einführung des Schutzzolles in England erklärt. Der Vorstand ist mit der Einleitung von Verhandlungen mitder Arbeiterpartei für ein Kompromiß für dl« bevor stehenden Parlamentswahlen beauftragt. Forderungen der britischen Frauen Haag, 29. Juli. (Eigener Drahtbericht.) .Holl. Nleuws Bureau' meldet aus London: Der allgemeine Rat der Frauenrechtlerinnenverbände hat ein Manifest verbreitet, in dem folgende Forderungen aufgestellt werden: Erteilung der Berechti gung an die Frauen, ins Parlament gewählt zu werden, Aufnahme weiblicher Mitglieder in den internationalen Wiederaufbau kongreß nach dem Kriege, keine Aufhebung der britischen Staats angehörigkeit für Frauen, die Ausländer geheiratet haben, Schafffung der Möglichkeit, Frauen zu Richtern und Geschworenen zu ernennen. Zulassung der Frauen zu Staats- und Rechlsanwalt- schaft, Ausnahme der Frauen in alle Regierungsämker, gleiches Gehalt für männliche und weibliche Lehrer, StaatSunterstühung der Witwen mit unmündigen Kindern, gleiche Vormundschafts rechte für Väker und Mütter. Das Manifest tritt weiter dafür ein, daß die Frauenvcrbände in Zukunft einen regen Anteil an der Politik nehmen sollen. Dieses Manifest hat in Ar beiterkreisen großes Aufsehen hervorgerufen. Artur Hender son hat sich darüber in einer Rede in Leeds geäußert. Er sagte, wenn die Arbeiter, Männer und Frauen, diese Gleichstellung er reichten, so würden sie einen großen Einfluß auf das öffentliche Leben gewinnen. Wenn aber die Männer und Frauen getrennt marschieren würden, so würde die Folge eine allgemeine Dezentra lisation der Arbeiterbewegung sein. Dadurch würde die Eifer sucht zwischen den beiden Geschlechtern großgezogen und aus daS politische Leben übertragen werden. Die BerWeruWit im Mainischm Kabinett Genf, 29. Juli. (Eigener Drahtbericht.) Lysogub behält die Ministerpräsidentschaft bei, übergibt aber dos bisher von ihm geführte Ministerium des Innern dem bisherigen Staats sekretär für allgemeine Angelegenheiten Igor Kistiakowski, einem früheren Moskauer Rechtsanwalt. Er ist bei der Gründung des ukrainischen Staates Vertreter der schärfsten Unabhängigkeits bestrebungen gewesen, die verbunden mit vielfachen Wünschen in der letzten Zeit zu Konflikten mit den meisten Nachbarn der Mos kauer Sowjets, der Don- und der Krimrepubltk geführt haben. Die beiden letzteren suchen wegen ihres großen Waren- und Produktenmangels behufs Warenaustausches eine Annäherung an die Ukraine. Eine wirtschaftliche Abordnung der Donrepublik ist mit Vollmachten, die ein weitgehendes Ent gegenkommen in sich schließen, hier elngetrvffen. Auch ein Be vollmächtigter der Krim ist unterwegs. Die Donrepublik hat sich auch anderweitig gesichert, indem sie mit der Astrachanrepublik Frieden und ein Bündnis geschloffen hat, dessen Hauptzweck die gegenseitige Unterstützung gegen den Bolschewismus ist. Die hiesige Presse bespricht die Verurteilung der Radamlnister und erkennt an, daß bei den im Prozeß Dobry enthüllten Zuständen die Ausführung der Justiz durch die Deutschen gerechtfertigi sei. Griechenland «nd Italien Haag, 2V. Iull. (Eigener Drahiberichi.) An« Athen wird gemeldet: I« einem Interview mit dem Vertret« der Zeitung .Patri« PotitiS' erklärte der Minister d« Aeahern, datz di« Diff«' renze« zwischen Griechenland »nd Itatte» ans der Basis d«< NationalitätenprtnzipS geregelt werden solle». Griechenland werd« Italien als aroße MMelmeermachl vollständig anerkennen. Ferner machte .PoliliS' eine Anspielung auf di« angeblichen Be mühungen Bulgariens, die Negierung der Vereinigten Staate» M he- r^k-e». datz B»lg«ie» der Krieg nicht erklärt wird. , Vereinheitlichung der einzelstaatlichen EinkMMnsteuern? l)r. I. Unter diesem Stichworte gehen gar seltsam klingend« Nachrichten durch die Tageszeitungen. Insbesondere Bayern und Sachsen sollen .Widerstand' leisten. Gegen was? Gegen wen?, Keinesfalls führt etwa, davon glauben wir unterrichtet zu sein, das Reichsschahamt, das ja in dieser Hinsicht immer .hinreichend ver dächtig' ist, etwas im Schilde. Es kann sich also nur mn Be sprechungen der in letzter Zeit so oft genannten Finanzminister der Bundesstaaten handeln. Also ein an sich ganz unschuldiger Tat bestand. Manche Leute werden aber gleich nervös, wenn die Worte .direkte Steuern" auch nur ausgesprochen werden. Und slugs ertönt der Schlachtruf .Unitarismus" hier, .Selbständigkeit der Bundesstaaten" dort. Wozu der Lärm? Wir sind nicht darüber unterrichtet, ob die neuen Steuern, dle nach einem Beschlüsse des Reichstages bekanntlich ein Ganzes bilden, im Bundesratszimmer einsti m m i g angenommen worden sind- Das wäre ja auch nicht unbedingt nötig gewesen. Minder heiten im BundeSrat können nur dann bedenklich werden, wenn es sich um Verfassungsänderungen handelt. ES wäre also vom Standpunkt des Reiches gesehen durchaus ungefährlich, wenn sich in dem großen Steuerganzen einer oder der andere Stein des An stoßes befunden haben sollte, der die eine oder andere Bundes regierung dazu geführt hätte, ihre Stimmen, zusammen etwa vier bis zehn, im verneinenden Sinne abzugeben. Man könnte hier zum Beispiel an den Reichsfinanzhof denken. Oder auch an die außerordentliche Kricgsabgabe? Sie billigt bekanntlich dem Reiche die einmalige Erhebung einer Steuer vom Mehreinkommen zu. Nicht vom Einkommen schlechthin! Dies war ja die Mittellinie, aus der man sich schließlich zusammen fand. Unseres Erachtens besteht kein Anlaß zu der Befürchtung, daß der Reichstag in Zukunft diese Linie überschreiten wolle. Wenigstens wir für unseren Teil meinen, -aß solche auf gegen seitigem Nachgcben beruhende Abkommen auch wirklich gehalten werden müssen, wenn anders sie einen Sinn haben sollen. Wie denn überhaupt von dieser Seite immer der Ernst der von den Einzelstaaken betonten Gründe anerkannt worden ist. Mit dem Gesetze über den Finanzhof, wodurch das Eteuerwesen des Reiches auf den Boden des Rechtes gestellt wird, hat dies natürlich nichts, rein gar nichts zu tun. Freilich ist gerade bei der Beratung der Mehreinkommen steuer ein großer Uebelstand in die Erscheinung getreten: die Zer splitterung des einzelstaatlichen Einkommensicuerrechtes. .Mehr- elnkommen' ist der Unterschied zwischen dem Friedenseinkammcn und dem Kriegseinkommen; jenem wird die letzte Jahres veranlagung vor dem Kriege, diesem die Veranlagung für 1918 zugrunde gelegt. Als Veranlagung kommt hier selbstverständlich nur die landesgesetzliche (also die preußische, bayerische, sächsische usw.) in Betracht, eine relchsgesetzliche Veranlagung zur Ein kommensteuer gibt es nicht- Dle Verschiedenheiten der parti kularen Einkommensteuergesetze sind bekannt. Von den Steuer sätzen zunächst einmal abgesehen: in dem einen Staate ist der Durchschnitt der drei letzten Jahre in größerem, in dem anderen Staate in kleinerem Umfange maßgebend, in dem dritten gar nicht. Daraus ergab sich zum Beispiel die besonders sächsische ge werbliche Kreise tief berührende Unstimmigkeit, daß für ihr Kriegseinkommen der Durchschnitt der drei ersten Kriegsjahre, für süddeutsche Wettbewerber dagegen das Jahr 191tz gelten sollte. Zu welchen Ungerechtigkeiten dies führen müßte, braucht in diesem Rahmen nicht nochmals erörtert zu werden; der sächsischen Re gierung ist dies nicht unbekannt. Ferner die Energie der Ver anlagung zur Einkommensteuer! In Staaten wie Württemberg ist das Veranlagungsverfahren bis zu einem Grade ausgebildet, daß auch der letzte Groschen ergriffen wird. Kann man hiermit die Erfassung des Einkommens in gewissen Teilen Preußens ver gleichen, wo die Veranlagung unter Vorsitz des Landrats oder wenigstens solcher Männer erfolgt, die nicht im Hauptberufe Steuerbeamte sind? Der württemdergische Finanzminister hat im Hauptausschuffe des Reichstages auf diese Dinge sehr ein dringlich hingewiesen. Freilich tat er dies, um damtt vor jeder reichsrechtlichen Antastung des Einkommens als Slcuerqnelle zu warnen. Er übersah, daß der von ihm beklagte Uebelstand, näm lich die ungleichmäßige Erfassung des Einkommens, auch dann wirken würde, wenn das Reich die Aufbringung -er ihm nöligen Mittel den Einzelstaaten auf dem Umwege über Matrikuiar- beiträge überlasten sollte, — was ia manche Staaten .des Prin zips halber' vorzieyen würden. Käme es einmal hierzu, dann bliebe die Vereinheitlichung den Gliedstaaten nicht geschenkt. Allerdings würde man dann von .Veredelung' sprechen. Aber auch abgesehen von der außerordentlichen Kriegsabgabe. Ist es wohl richtig, daß in dieser schweren Zeit, wo andere ihr Leben für das Vaterland opfern müssen, mit verschiedenem Maße bei den Steuern gemeßen wird? Ist es heute erträglich, daß ein Teil Deutschlands zufolge strafferer Veranlagung verhältnismäßig mehr leisten muh, als der andere? Hat es einen Sinn, wenn z. B. dle Rechtsanwälte in Sachsen den dreijährigen Durchschnitt, in Bayern das Einkommen des letzten Jahres versteuern? Man denke ferner an die Vers^iedenheiten beim Kin-erprivileg ufw. Hier handelt es sich doch nicht etwa um StammeSeigeniümiich- keiten, und keineswegs nur um Schönheitsfehler. Unseres Wissens ist denn auch im HauptanSschusse des Reichstages, und zwar auS Bundesratskreisen heraus, in Aussicht gestellt worden, daß man die Einkommensteuergesctzgebung vereinheitlichen und dabei dos preußische Gesetz zum Muster nehmen oder wenigstens sich ihm annähern wolle. Um so mehr erregt es Verwunderung, wenn man jetzt hört, daß diese Bestrebungen bereits auf einen toten Punkt geraten seien, und zwar zufolge des Widerstandes zweier Bundesregierungen. Will man Eingriffe des Reiches geradezu herausfvrdern? Am ehesten liehe sich ja etwas zum Schutze der einzelstaat lichen Steuertarife und ihrer Sätze sagen. Hier mögen Gründ» bestehen, welche volkswirtschaftlich so schwer wiegen, datz sie ge-