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Lette 4 Ur. 48 Leipziger Ingedlntt uuü Hruräelsreltuog vormerslsg, den 22. kedruar Lm Paradies der Schmuggler Gn Rachtgesecht aa der holländischer» Grenze Srcfeld, 20. Februar. Kaldenkirchen bei Krefeld ist ein Dorf von 2500 Seelen und einen Eteinwurf von der hollän dischen Grenze entfernt. Es steht in dem Ruf, das größte Schmugglernest des Kontinents zu sein und um persönlich einen Einblick in die Verhältnisse zu gewinnen, machte unser Sonderberichterstatter einen Ausflug dorthin und schreibt darüber: „Es ist nicht leicht, nach Kaldenkirchen zu ae langen, da der von den Belgiern besetzte Bahnhof stillgclegt ist. Früher hielten hier die V-Züge Berlin—Amsterdam. Heute muß diese Strecke zu Fuß zurückgelcgt werden. Das Kaldenkirchcner Zoll amt, das früher die Kontrolle der Reisenden zu be sorgen hatte, ist von den Belgiern arg bedriin-st worden. In den letzten 3 Wochen wurden der Zoll- rat, der Oberinspektor, dessen Vertreter, sowie e n anderer Inspektor und etwa 180 andere Beamte ver. haftet und ausgewiesen. Etwa 70 Mann, die dazu noch von den Belgiern völlig entwaffnet worden sind, müssen heute den ganzen Grenzdienst versehen. Eli' Zollbeamter erzählte mir, ein richtiger Dienst sei in Kaldenkirchen nicht möglich. Die Schmuggler sind mit Knüppeln bewaffnet und schlagen uns einfach nieder. Alle acht Tage erscheinen die Belgier unü wollen die Bücher revidieren, die natürlich längst nicht mehr im Zollhause sind. Dafür beschlagnahmen die Belgier die Waren, die wir den Schmugglern ab genommen haben. Wir müssen oie Reichsverwer. tungostclle in Düsseldorf benachrichtigen, wenn wir Schmugglerwar« beschlagnahmt haben, und, weil keine Eisenbahn geht, kommen aus Düsseldorf Last- autos. Bis diese eintreffen, haben aber die Belgier meist die Waren weggenommcn. Es ist infolgedessen ganz zwecklos, daß wir noch weiter arbeiten. Wir arbeiten ja doch nur für die Belgier. Diese drohten uns auch bei ihrem letzten Besuche, in der nächsten Woche alle Beamten ausznweisen." Der Beamte ertlärte, daß vor einem Jahre von überallher täglich bi» zu 30 000 Menschen nach Kaldenkirchen kamen, di« zumeist Lebensmittel nach Holland verschoben. Heute ist infolge de» Fehlens des alten Bahnverkehrs der Schmuggel zurückgegangen. Es werden auch nicht mehr Lebensmittel hinüber gebracht, dafür aber sonst alles, von der Säuglings wäsche dis zum Fahrrad. Jetzt kommen die Händler aus Holland hierher und bestellen bei ihrer Kund schaft, was sie brauchen. In jedem Hause, in jedem Schupven Kaldenkirchen» lagert Ware. Es wären mindestens 1000 Beamte nötig, um etwas ausrichten zu können. Eine nächtlich« Streife bestätigte die Richtigkeit der Angaben des Beamten. Zehn Schritte vor der Grenze mochte die Abteilung von 20 Mann halt, und jeder faßte hinter einem der riesigen Ehausseebäume Posten. Zn der Dunkelheit riefen sie mir zu: „Sehen S'c sich vor!* Nach geraumer Zeit hörte man ein ganz leises Schlürfen durch das Schneegestöber. Zwei Beamte traten vor „Halt! Orerrzrevistorr!" Sofort begann eine wütende, aber vollkommen schweigsame Schlägerei. Niemand sah etwas. Die Taschenlampe wurde einem Beamten aus der Hand geschlagen. Einen Augenblick darauf ist die ganze Schmugglerbande, etwa 30 Mann, über der Grenze. Nur zwei davon konnten verhaftet werden. Sie stammen au, den Nachbarorten. Die beiden ließen alles mit sich geschehen, verweigern aber jede Aus kunft. Schmugglerehre! Man nimmt ein Protokoll auf und läßt sie laufen. In drei Tagen haben sie ihren Strafbefehl. Der Schmuggler mit Parfüm und Seife ist augenblicklich die große Mode. Wenn ein Lebensmittelschmuayler abgefaßt wird, wird er sofort nach Krefeld gebracht und dort innerhalb zwei Tagen abgeurteilt. V!e kleineren und mittleren Städte und die Bodenreform Der R-'^rO'-btebnnd, der di» d<>-tschen Städte bis zu 50 000 Einwohnern umfaßt, hielt vor kurzem in Halle eine zahlreich besuchte Tagung. Nach einer eindrucksvollen Kundgebung für die schwer- bedrängten Gemeinden im Ruhrgebiet wurden wich tige Zeitfragen behandelt. Als Ergebnis wurde fol gende Entschließung eingcbracht: Der Reick-sstedtcbund ertlürl eS nach einem Dor- rra-a von Dr. Damaschke in dieser Notzeit als ein- besondere ernste Pflicht aller Gemeinden iedcr Bcrkiimmcrung der sozialen Ausladen namentlich auf dem Gebiet der BoltSgcsnnbheit und VolkSbilduna, entschlossen entacgenzuwirkcn. Dte nöligen Mittel müssen aufaebrocht werten, ohne dte Arbeit zu er schweren und die Lekenlbaltung zu belasten. Tie LorauSs.tzung lazu ist eine wirklich gerechte Er fassung deS wichtigsten Sachwertes unserer Volks- aemeinschast, deLBodenS. Es erscheint wobl er wägenswert. auch dabei den Grundsatz der 2 e l b st- «tnschützung durchzufUdrcn. Ter felbstcinge- schätzt« Wert des Bodens soll zur Grundlage d:r Steuer genommen werden, zugleich aber auch akS Gtundlage der Entschädigung bet Enteignungen, wenn diese im Interesse d«r Gesamtheit erforderlich werden, und des DorkausSpreiscS der Gnneinden überall, wo Grundstöcke zum V:rkairf gestellt werden. Dies würde zugleich den sichersten Schutz be deuten gegen die steigende Gefahr de» Verlustes des deutschen Bode ns an valutastarke Aus länder. Bei der Dtcucrbainessung ist auf eine Tren nung des Werter des Bodens von dem der Baulich keilen hinznwirken und die Bodenwertsteuer so zu staffeln, datz der kleine ArbcitSland Besitz geschont, der grobe Sicruenland-Besltz aber gerecht ersaßt wird. Diese Entschließung wurde von etwa 1300 an wesenden Bürgermeistern und Stadtverordneten unter stürmischem Beifall einstimmig angenommen. Spionage. Der 4. Strassenat des Reichsgerichts verurteilte den in Neuwerk bei München-Gladbach geborenen Mechaniker Paul Puttek wegen ver- suchter Ausspähung militärischer Geheimnisse zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. Ter Giftmord in der Likörstube. Bei den Nachforschungen über da» Vorleben der Gift mörderin Nosa Gentschow, die, wie wir ausführ lich berichtet haben, den Butterhändler Hempel in einer Likörstube in Steglitz durch Opium getötet und dann beraubt hat, hat sich herauS- gestellt. daß neben ihrem ebenfalls festgenommenen Bräutigam Knanowski auch ihre Mutter, die Witwe Emma Thäbing, die aus der Irrenanstalt Dalldorf entlassen wurde, al- Mittäterin in Frage kommt. Sie wurde unter dem Verdacht der Mitw.sserschaft an dem Giftmorde verhaftet und nach dem Polizeipräsidium gebracht Bei ihrem Verhör stellte es sich heraus, daß sie ror kurzem in Stellung bei einem Bankdirektor in Berltn-Südende gewesen war, und dort für mehrere Millionen Mark Silbersachen gestohlen hatte, die sie mit ihrer Tochter verkauft hat Knanowski wird von Mutter und Tochter be schuldigt, bet all den Straftaten die treibende Kraft gewesen zu sein. Vor allen Dingen soll er ihnen Morphium und Opium in jeder gewün chten Menge verichafft haben. Tie Geldstrafe Lelly de «Heydt». Die Tän zerin Eellv de Rheydt, die gegenwärtig in Wien austrit», ist, wie noch erinnerlich, vor längerer Zeit zu einer erheblichen Geldstrafe verurteilt worden, weil da» Geweht damals einzelne ihrer Tänze für ani-ößig erklärt hatte. Dieses Urteil ist jedoch aufgehoben worden, da nach einer Eni- scheidung de« Reichsgerichts bei der Festsetzung der Strafe dem Landgericht ein formaler Fehler unterlaufen war. Bei der neuen Verhandlung in Berlin wurde das Strafmaß ge^cn oen Ehe mann der Tänzerin, dcn trüberen ».ffizier Seme« loh, von 20000 Mark auf 2800 und gegen Eellh Oer Mieter vom IV. Stock! Der unheimliche Roman eines Hauses 29j Don OaMorln» Sockwin (Nachdruck verboten.) „Komödie" meinte Herr Everly und setzte sich wie einer, vor dem das Spiel beginnen kann, „Ich spiele nicht — ich lebe." „Wie?" meinte Herr Fortmeyer, der nicht gesonnen war zu philosophieren. „Ja," erwioecte Herr Eoerty still und be stimmt. Seine feine Hand griff an die dünne Mokkatasse und näherte sie den schmalen Lippen. „Meinen Sie, ich nicht?" höhnte perplex der Generaldirektor. „Kaum," lächelte leise der Befragte, senkte die hohen W Ibungen seiner Augenlider und sah uninteressiert und abgespannt aus. Cr ist ein Kranker, dachte unwillkürlich Herr Fortu.e,;cr, und für Sekunden hoffte ec, zu dem Stillen, der nun in sich gekehrt zu Boden blickte, einen Weg der Verständigung zu bahnen. „Herr Evcrty," sagte er einlenkend, „der Zufall will, daß zwei Tragödien . . . zwei Frauen . . . Sie verstehen Es handelt sich um mein Lebensglück — alles hängt davon ab, reden Sie mit ihr. Sie scheinen Einfluß auf sie zu haben." Der Mann vor ihm hob das Augenlid und richtete das eine Auge auf Herrn Fortmeyer. Unwillkürlich wich dieser zurück vor dem Aus druck unendlichen Schmerzes, der in diesem Auge war. „Einfluß," sagte Herr Everty und nickte. „E nfluß." sagte er wieder. „Da» Freiwillige müßte uns entgegensallen als ein Geschenk . . . Aber das Erzwungene —" Er lächelte matt. „Wir alle sind Erpresser de» Glücks, wir alle wollen das Schicksal erpressen." Und dann sich erhebend: »Begraben Sie die beiden. E» wird zu Ihrem Besten sein." Herr Fortmeyer wußte nicht recht, meinte er Trude und Herrn Mischner, oder Trude und seine erste Frau. Herr Everty hatte ihm die Hand gereicht. Wiederum wußte Herr Fortmeyor nicht, war es, weil er ihn verabschieden wollte, oder weil er ein Versprechen von ihm forderte? Herr Fortmeyer schritt zur Tür und war plötzlich entschlossen zu verzichten. XXVI. Der Generaldirektor fühlte den Boden unter sich schwanken. War cs die Fülle der jäh auf ih z einstürmenden Ereignisse, die Anstrengung der weiten Fahrt, ihm schwindelte, jo daß er nur den einen Mansch empfand, sich hinzulegen, die Augen zu schließen und nichts mehr von sich und der Umwelt zu wissen. Abgeschieden von seiner lärmenden Bureautätigkeit, fühlte er sich vom Strome des Lebens ausgeschaltet und ahnte, welch ungeheure Gefahr für den an restlos be t'übendes Tempo Gewöhnten der Stillstand im atemlosen Ablauf seiner Tage bedeutet. Matt füh te er sein Her; in sich schlagen, dann wieder lärmend hämmern, und es war sonderbar, daß nebensächliche, längst vergangene Dinge und vergessene Menschen sich vor sei"en Blick dräng- ten und dort verharrend grunpierten. Zweifellos: die lange Reihe immer gleicher Tage, die sich an Ereignissen, doch nicht an Rhythmen unterschied, suchte in ihrem Tempo nach einer Melodie. Herr Fortmeyer begriff jetzt, datz in dcn lauten Strotzen nichts herrschte al» das Tempo, das das lebende Lied des Lebens überschrie. Er entsann sich der Um- armunq seiner jungen Gattin wie eines Verrats, er wußte plötzlich sein Alter, er wußte, er hatte sie gekauft und sich durch Monate über die Höhe der Kaufsumme geärorrt und gekränkt. Zei»t war ihn» mit ihr die Kaufsumme verloren, ein anderer zahlte einen höheren Preis, und da- neben stand ein drohendes, langgestrecktes, ver zeichnetes Gesicht, als stünde dort neben seinem Schicksal der Richter seines Lebens. Da» er de Rheydt selbst von 19000 Mark auf 1900 Mark herabgesetzt. Siu Krankenwärter al» Giftmischer. In Frank- fur t a. M erregt die Verhaftung eine» 3 jährigen Privatkrankenwärters Gustav Werner große« Au'sehen: er steht in dem Verdacht, nicht nur seine Ehesrau durch Einspritzungen von Giften todkrank gemacht, sondern vor allem die seiner Pflege anvertrauten Kranken durch Verabfolgung von Giften getötet zu baben. Die Kranken des Werner magerten ausfällig schnell ab und siechten dann langsam dahin. Merkwürdigerweise blieben diese Erscheinungen bisher verborgen Im vorigen Jahr war Werner schon einmal wegen Giftmord versuchs an seiner Frau verhaftet worden Da» Verfahren mußte aber wieder eingestellt werden, da dte Verwandten und di: Frau selbst, die al» Zeugen in Betracht kamen, ihre Aussagen ver weigerten. Al» jetzt die Frau unter den gleichen Erscheinungen wie früher erkrankte, erstatteten die Angehörigen selbst Anzeige- Die Frau wurde in ärztliche Behandlung gegeben und die Nnter- snchnng stellte eine Vergiftung durch Tivalin« Hyosscin fest. Werner wurde verhaftet, und e« wurde bei ihm eine große Menge diese» Giftes gefunden. Die Gerichtsbehörde hat die Aus grabung der Leichen aller Personen angeordnet, die unter Werners Händen gestorben sind. Ein Lehrer ««d ein Schüler ertrunken Auf einem SchulanS'lug nach Wohltorf sind der Ober lehrer Tr. E Meyerhofs und der Obertertianer Hermann Siems aus Hamburg auf dem Eise der Bille eingebrochen und ertrunken Ter Ober lehrer und zwei Schüler hatten sich auf das Ei der infolge ihrer vielen warmen Quellen trüge rischen Bille begeben und sind eingebrochen. Von den drei Verunglückten konnte nur ein Schüler gerettet werden, die beiden andern ertranken. Wohnhäuser auf Aktien. In Wien ist man im Begriffe, Aktiengesellschaften zum Dau von Wohn- Hausern auf der Grundlage ins Leben zu rufen, d^ß die Baukosten von den Parteien gegen einen ZOjc'y. rigen Mictsvertrag, der nicht kündbar ist, aufg-brucht werden sollen. Die Finanzierung des ersten der artigen Hauses ist von der Karl-Korn-Dau-Aktien- gesellschaft in Wien in die Hand genommen worden. Es handelt sich um die Errichtung eines Hauses mit vier Stockwerken und Wohnungen mit je 8 Räumen. Die Baukosten für jedes Stockwerk werden auf 700 Millionen Kronen veranschlagt: die Aktiengesellschaft wird dab»r zunächst mit einem Kapital von 2F Mil liarden Kronen gegründet. Internationale Llfenbahnöiebe E.ne neue SpezlalitSl: Traveller.checks Don Wiener Danken wurde bei der dortigen Polizei Anzeige erstattet, daß in Mitteleuropa, besonder- aber in Frankreich, tn der Schweiz, wie auch tn Deutschland und Oesterreich eine inter nationale Bande von Eisenbahndieben und Scheck fälschern ihr Unwesen treibe, durch welche zahl reiche Bankinstitute um Hunderte von Millionen geschädigt worden sind Die Spezialität der Mitglieder der Bande besteht darin, in fahrenden Eisenbahnzügen Reisende zu bestehlen, und zwar haben es diese Diebe ausschließlich auf ame Ko nische Fahrgäste abgesehen, welche sogenannte Travellerscheckbücher bet sich haben, das sind Scheckbücher, zumeist von der American Expreß Company, die drüben tn jeder beliebige < Höhe gekauft werden können. Die einzelnen abtrenn baren Blätter dieser Scheckbücher haben dieselbe Geltnng wie Bargeld nnd lauten auf Beträge von 5—1000 Dollar. Die ein einen Schecks lauten auf den Uebecrttcker. Die Identität de« Ueber- reicher« des Scheckbuchs kann nur dadurch iest- gestellt werden, daß die aui dem Deckblatt des Scheckbuches befindliche Unterschrift mit der Unter schrift des UeberreicherS auf jenen Blättern des Scheckbuches übereinstimmt, die er zur Zahlung präsentiert. Valuta und Sardinen Ein schlechtes Gescheht Ein Kaufmann au« Riga hat im Jahre UNO von einer Kopenhagener Firma für 1"0000 Rubel Sardinen gekauft und den Betrag sofort bezahlt. Infolge der veränderten politischen Verhältnisse konnte der Auftrag nicht mehr ausge ührt werden, und der Kau,mann klagte die Halste der Kauf summe zu dem damaligen Kurs ein, indem er 46000 Kronen zurückverlangle. Da« dänisch» Gericht kam jedoch zu der Entscheidung, daß der Kaufvertrag tn Rubel abgeschlossen sei und daher nur tn Rubel erfüllt werden könnte. Die dänt che Firma wurde verurteilt, den gefor derten Betrag von 50000 Rubel zurückzuzahlen, nach heutigem Geld etwa */. Oere Dafür wurde aber der Kläger zur Tragung der Kosten verur teilt, und dte betragen 500 dänische Kronen. Kein Frauenverkans mehr bei de« Chinese«. Nach einer Meldung au« H o n g kon g hat der gesetzgebende Rat dte Aufhebung des Gesetzes be schlossen, da» den Verkauf chinesischer Frauen durch ihre Verwandten gestattet. zwwvwwwwwwwwwr 8pvrt unü turnen Unsere Voraussagen 22. Februar Kuteutt 1. Ru Pelage — Jourdan — Lotio« 2. R.: Lcltillur — Fruit Eonfit — L'Orphelin 8. R.: (Tribord) — Gulugamp — San» Vertu 4. R.: Jule Loy — Rude Parachut« 5. R.: (Tribord) — Rigolo VIII — Beau Brumme! Vas §eld -es Berliner Sechstagerennens Die Paare sind folgendermaßen zusammengesetzt: Dan Neck—Aberger, Lewanow—Techmer, Oskar Tietz—Bauer, Krupat—Hahn, Larli—Rizetto, do Larlo—Vermeer, Manthcy—Dehrenth, Witt'g— Kohl, Gebrüder Huschke, Häußler—Stellbrink, Scyre» seid—Magnussen, Ncinas—Ienssen, Pawke—Kusch- kow. 3 Holländer, 2 Dänen und 2 Italiener werden also mit 19 deutschen Fahrern das Feld für das Berliner Sechstagerennen bilden, das am Freitag, 23. Februar, abends 9 Uhr beginnt und am Donnerstag, 1. März, nachts 1 Uhr beendet sein wird. vayerlsche klutomobil-winterfahrt Der Gau Eüdbaycrn des ADAC, brachte unter überaus starker Beteiligung seine Winterfahrt in die bayrischen Berge zum Austrag. Trotz Kälte, Schnee und Eis fanden sich 82 Motorradfahrer und 32 Automobilisten am Start ein. Am Böbinger berg, wv die Bcrgprüfung stattfand, entwickelte sich ein lebhafter Betrieb. Nur wenige Fahrzeuge blieben stecken. Das Ergebnis der Dergprüfung muß daher als außerordentlich gut bezeichnet werden, denn die kleinsten Krafträder bezwangen diese schwierige Strecke, die früher kaum von dcn schwer sten Motorrädern genommen werden konnte.. In den Wagenklaflen dürfte Steiger sehr gut abge schnitten haben-, aber auch Aga. N. S. U., Stoewcr und Selve fuhren gute Zeiten heraus.. Unter dcn Lcichtkrnfträdcrn bestach da» einzige in Konkurrenz befindliche Eicklcrrad.. Die genauen Ergebnisse werden später bekanntgegeben. Znternatlcnaale Automobil.cnnen aus dem Else veranstaltet der Königlich Schwedische Automobil- Elub wiederum am kommenden Sonntag in der Umgebung van Stockholm. 45 Anmeldungen von Wagen aus fest aller Herren Länder liegen vor. Neben Mercedes und Stoewcr werden u. a. die Marken Styer, Nashi, Fiat, Dux, Ford, Hudson, Chevrolet, Minerva, Lancia, Oakland, Austro Daim ler, Studebaker, Ballot, Mathis und Hispano-Suiza vertreten sein. VT-5port —- Das für gestern angesetzte Eishockeyspiel NE- Sport LSck-Znnt-r-N nnisit» rr>»y»n t>»a »in- gctretenen Schneefalles abgesagt werden. Dafür be gegnen sich am Sonnabend, 3,30 Uhr, RT-Sport I und eine kombinierte Herren-Mannschaft des LSE. Das Spiel findet auf dem vorderen Teiche des Albertpcrrkes statt. kannte er, während er apathisch lag, daß in dem Sonderling sich etwas verbarg, das darum myfieriös war, weil es an das Letzte, Wesent- liche hinlangte und stets das Tiefste der Dinge berührte. In irgendeiner anderen Stunde wären solche Gedanken in dem Generaldi.ektor nicht plastisch geworden. Hier jedoch, beeinflußt von des an- deren Nähe, losgerissen aus dem gewohnten Milieu, das Fallissement seines Lebens vor Augen, stand etwas still, das sonst in ihm be täubend kreiste . . . Das Triebrad seines Lebens gab Spannkraft und Bewegung auf — er sah es angehalten von Herrn Evertys blasser Hand Die Beziehung zu sich selbst und seinem eige nen Dasein war solchermaßen in ihm gelockert, daß sein eigenes Spiel mit Zylinder und Ga maschen, die Gebärde seiner Wichtigkeit ihm als leere Farce erschien und Herrn Evertys gebügel tes Auftreten wie eine Parodie seiner eigenen langtz h.igen Lebensform auf thn wirkte — jähe Sehnsucht ihn überkam, irgendwo über Dächern, ferne von den Menschen, allein zu leben —, zu träumen ein Losgelöster, ein Freier zu sein — vie'leicht ein Lebendiger. Jetzt zuckte der Generaldirektor plötzlich zusammen. Was hrt-e der Kleine gesagt? „Ich spiele nicht — ick lebe." lind dann mlt Bezug auf ihn: „Sie leben . . . kaum . . ." . . . kaum — — welche Lächerlichkeit! War das nicht des Lebens Fieber, das ihn schüttelte, war das nickt das L.'brn in seiner ganzen Wider lichkeit, in seiner brutalsten Deutlichkeit! Der Mansch, Trude zurück,uerobern. wurde schwankend in ihm. Sie war unmündig im wahrsten Sinne des W.rtes, sie war es stets ge wesen. Sie hatte dem Fürsten ihr Jawort ge- geben, ebenso wie einst ihm; einst unter dem Elnsi.lß des Herrn Mischner, heut« unter dem Einfluß des Herrn Everty. Sie war niemals ihr eigener Ausdruck — einst ähnelte sie dem Herrn Mischner, nun trug sie den Stempel des Herrn Everty. Rur seinen Stempel hatte sie niemals getragen. Vielleicht lag es daran, daß diese beiden Männer in ihrer tiefsten Gegensätz- lichkeit dennoch einen durchaus geprägten extre- men Typus darstellten, indes er, Herr Fort meyer, eine Gestalt dec Mitte war. Was ihm diese Erkenntnis suggerierte? War es die Bilanz, die er aus seinem eigenen Leben in dieser Stunde des Verlustes zog? Er ergriff keine Waffe, sich zu wehren, noch sah er irgendeine andere Waffe, als die der Sachlich, kett . . . Langsam verwirrten sich seine Ge danken, sank er in unruhigen Schlaf, hörte er die Rhythmen der Eisenbahn, schlagend wie das Tempo des Lebens, oder war es der Schlag seines Pulses, der rhythmisch gegen die Kissen hämmerte? Allmählich lösten die Rhythmen sich in Schritte, sah der blinzelnd Erwachende einen Groom, khakifarben, mit vielen goldenen Knöp fen, der, sein Käppi in der Hand, Herrn Fort meyer einen Brief übergab. Er war in französischer Sprache, maschinen- schriftl'ch und in höflicher Form gehalten. Der Fürst sprach darin die Bitte um Vergebung für senk scheinbar unkorrektes Verhalten aus, das jedoch in seinen Motiven durchaus einwandfrei sei, da die Dame, die er durch Herrn Everty kennen lernte, in jeder Weise von ihm respektiert wurde und ihre Entschlüsse freiwillig war"r. Er bat, weitere Wünsche betreffs der Scheidung — die, wie er hörte, schon lange von der jungen Frau beschlossen war — an seinen Generalsekre tär und Beglei cr, den Prioatgelehrten Herrn Tr Everty, zu übersenden, da er, der Fürst, mit dem Heutigen Arosa verlasse. (Fortlekuna Vrraniwort'ich kür dcn redaMoncstcn keil laukicr Handel): SbcsredeNcur Dr. «url »chmid«: flir Arncwrn: Hetnr Bayer: deide m Lc'p-.ia. - Berliner Dienst: Sdesredal' ->r Dr Erich Vvrrld, Berl>n, Ullst tnvau». — Dresdner Dienst: Ed» wett, Dresden GadclSberaer- strade 24. Nernwr. 81798 - Druck n Verla«: Vriwfter B,rlaa«dnickrre>. « m. ». H.. Lelpzia, AobanniSaage l?. Unverlanste Beitrlge odne NNckvorto werdcn nicht rückaeiandt. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 12 Seiten cker vis Istrtsv T: I aftustn!« ftv^tris w <üg VoobZ .Vnvc Konsum , punlct, ä» k Luoü süü rüg vorbs vcrkioesev ftor'Lr 8' ^Vsrdss. rlL jsä>or i klrftnArv, Xvnlftea p»rk isi v von äsa i nao rielNLg ist kkunmorir XEklvnt« un§Li>tsck> Ms Ivtrwn Ä ^Lolr-en. 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