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Llttvocd, 6ea 21. kedrusr l-elprlgGr a»6 SL»ck«l»»Litz«»s «r. « 8«ttL 2 ^QKesderickt Klassifizierung Mit der Fcühpost trifft ein gelb-kuvertterte» Schreiben ein. Irgendeine Behöroe fordert mich auf, da oder dort mich einzufinden, Zimmer soundso viel, Buchstabe ja, dann ist der Buch ¬ stabe angegeben, mit dem mein Name beginnt. — G! Ein großes Schild hängt über einer Tür. Zweiter Stock, Seitengang links Ter Raum, den ich betrete, ist angestopst mit Menschen: Männern, alten, jungen, gut geklei deten; schlecht gekleidete», Frauen mit geblümten Hüten, Mädcben, kleinen Fräulein- Sie drängen dem Ende de- Zimmers zu. Da befindet sich ein Schalter. Dann und wann läßt sich ^)ie Stimme eine- Beamten vernehmen. Ich stelle mich zu dem Menschenhaufen; warte, lange Minuten, die einen schläfrig machen. „Selsam," denke ich, „seltsam!" — Aber was eigentlich seltsam ist, bleibt mir noch unklar. Ich schaue mir die Leute an, halb unbewußt." Also — das sind alles Menschen, die mit G ansangen, d. h. ihre Namen! Auch ich gehöre zu denen. Bin em G-Mensch!" „Da wird man einfach mit G klassifiziert," fahre ich in Betrachtungen fort. »Gewöhnlich ist es doch so, -aß man sich beispielsweise nach seinem Beruf, nach seiner grsellfchastlichen Stellung, seiner Politischen Achtung gemäß, meinetwegen sogar nach seinem Geschmack einrangieren läßt; daß man sich unter.irgendeiner Flagge zusammen- findet. Aber so mir nicht- dir nicht- als mensch liches Individuum, dejs.n Name mit G anhebt, vergewaltigt zu werden !" Bei diesem Gedanken werde ich ganz unruhig. „Man steckt doch auch nicht in zoologischen Gärten Löwen neben Lerchen, oder ordnet Gemsen den Glühwürmern zu, weil ihre Gattungen 'mal gleiche Anfangsbuchstaben besitzen! Oder sollten wir dahin kommen, daß man un» nach Stiesel größen und Kragenweiten klassifiziert !?" »Was habe ich z. B. mit dieser Frau da ge mein? Was mit jenem Burschen, der schwatzend an seinem Apsel kaut? Was Nicht», rein gar nicht-! — Gewiß, in meinem Regiment war ich auch nicht mehr als eine Rümmer unter Num mern. Doch da trugen wir gemeinsame Uni formen — und da- stellte wenigsten- einen Aus gleich dar. Hier aber fehlt jeder Ausgleich! — Die da mag Grünert, jene- Dämchen etwa Gustel- Hausen, der alte Mann Hort Gulbransson oder so ähnlich heißen; und ich, ich habe auch ein G Und da- alle- stellt ein gemeinsame- Band her! — Unsinn, nackter Unsinn!!" „Wenn'- Ahnen bei un» zu lange wird", sagt da die Beamlenstimme zu irgendeiner Person, „dann gehen Sie doch zum Buchstaben Dpsilonl" „Da haben wir'-l" denke ich. Meine Stimme zittert vor Erregung, al- ich den Beamten zurufe: „Sie haben hier gar nicht- zu sagen, Oder sängt Ihr Name auch mit G an, he?t" , rt Xalnrieli Sutrnnnn. vetrleb§I:oftenzufchlage zur gesetzlichen Miete Dr»htL«rk»t unsere« Gr«»d««r «»rtfrVei«»»» Da- Lande-wohnungSamt veröjsentlicht sol- gendeS: Die Festsetzung der Betriebskostenzuschläge zur gesetzlichen Miete, die die Gemeindebehörde- im Dezember oder Januar getroffen haben, sind durch die Preisbewegung säst überall überholt worden. Die Gemeindebehörden haben deswegen die Gesetze nachzuprüfen und fall- nötig, schon für März neue Sätze auf Grund de» gel tenden Recht» sestzustellen. Da- gilt im all gemeinen sowohl dort, wo Zuschläge al- Pauschal sätze, wie auch dort, wo sie al- BcrechnungSgeld bezahlt werden: denn die notwendigen Betriebs ausgaben sind fo gestiegen, daß den Vermietern nicht zugemutet werden kann, die Ausgaben dt- -ur Abrechnung au- eigenem Vermöge» auSzu- zahle». , »eine Schneeschuhe i» »er zweite» «age»N»sse Einen für Wintersportler wichtige» Htnwrt» erläßt 5!us einem Wörterbuch Von ». Argument. Eia Mittel um zu überzeugen. Werkzeuge der Argumrntatioa in der (amerikani schen) Demokratie in der Reihenfolge ihrer Wirksam- leit sind: ») Whisky, d)Bier, c) Zigarren, ä) Tranen. Beliebtheit. Die Fähigkeit liebenswürdig zuzuhoren, wenn di« Manner mit ihren Frauen renommiere», und die Frauen sich über ihre Manner beklagen. Berühmtheit. Einer, den viele Leut« kenne«, die nicht zu kenne» er froh ist. Eifersucht. Di« Theorie, da- ein «derer Kerl einen ebenso schlechten Geschmack hat. Epigramm. Ei» Gemeinplatz mit Weialaub im Haar. Fortschritt. Der Prozeß, bei dem die mensch- liche Rasse den Bart, den Blinddarm und Gott los geworden ist. Gewisse». Die innere Stimm«, di« na» warnt, weil jemand zugucken könnte. Hochzeit. Eine sinnreiche Erfindung, di« den Neid der Frauen und das Entsetze» der Männer erregt. Höll«. Ein Ort, wo di« zeha Gebot« polizri- lich durchgeführt werden. Idealist. Liner, der bemerkt hat, da- eine Rose besser al» rin Kohl riecht, und daraus folgert, daß sie auch «ine bester« Supp« abgeben »äffe. Immoralität. Die Moral der Leute, de»e, es bester geht. Maa wir- irgend eine fpie-ige Kuh nicht davon überzeugen können, da- di« berühmt» H. P. nicht »schrecklich unmoralisch" ist. Kürz«. Eine Eigenschaft, die Zigaretten, Reden, Liebschaften und Seereisen erträglich macht. Lieb«. Der Wahn, da- «ine Fr« anders als die ander« sei. Moral. Die Theorie, dah jed« menschliche Handlung entweder gut oder bös« ist, daß VS Pro- zent aber böse sind. Pastor. Einer, der von den Schlechten bezahlt ' wird, um durch sein B H>iel zu beweisen, da- sich die Tugead picht lohnt, die ReichSbahndtrektton Berlin- Schneeschuhe dürfen nur in di« dritte und vierte Klasse der Personenzage mitgenommen werden, dagegen Nicht in die zweite Klasse und grundsätzlich nicht in Schnellzüge Schnellzugreiseude und Reisende zweiter Klafie müsse» ihr Wtnterjporlgerät als Neisegepäck ausgeden. Lusvertemm- Berlin—Leipzig. Von Donnerstag, den 22. Februar, ab wird der «zsl;ug 1L2 Berlin (ab 12 2S) — Selp » tä (an SLl) — iolang« der beschleunig:« Personenzug 84S Berlin (ab -2->—Leipzig «an —München Nicht verkehrt — wie folgt vrrregr BrrUn ad nachm., Sr. Ltchtersetd»'2st <41/42, Luckenwalde S24M, Jüterbog - 4L/46, Wittenberg 6,23 25 ubcnis, Bitterstld 7,98/10 abend», Leipzig an 7,52 abend». Der ietlrug 1Ü2 füdrt auch in der neuen Laar nur die 2. und 3. WagenNasse und b»r in Bitterfeld unmtt>:elbarc„ An- fchluft an den Perioncnzug k-üi nach Lall« (an 7L0 abrav»). VerMilliardenschwindler Georgi in Dresden verhaftet Der Dresdener Kriminalpolizei gelang es, wie unsere Dresdener Tchriftleilnng meldet, den Milliardenschwindler, der zu letzt in Leipzig sein Unwesen trieb und seit einige« Tagen sein Arbeitsfeld nach Dres den verlegt hatte, festznnehmen. Er wurde »n der Person des Buchhändlers und Auf käufers MaxGeorgi, am 7. Mai 1SV3 in Danzig geboren, und in Berlin, Elisen- strotze wohnhaft, festgestellt. Georgi hatte auch bereits in Dresden bei mehreren Firmen Käufe und Bestellungen auf Ziga retten und Schokolade im Gesamtwerte von 220 Millionen Mark gemacht und da für Schecks, die er mit Münzberger unter schrieb, in Zahlung gegeben. Die mit den Aufträgen bedachten Fir men erfuhren durch die in Berlin einge zogenen Erkundigungen, datz sie einem Schwindler in die Hände gefallen Waren und erstatteten deshalb Anzeige. Georgi selbst beziffert feine Einkäufe und Be stellungen in den verschiedensten Städten Deutschlands auf insgesamt Sn Milliarden Mark. wann fallen -te Preise? Drabt-erlch» »»s«r«r »re»d«er «chrtsttelinng Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, ver folgt da» sächsisch« Wirtschaftsministerium mit größter Aufmerksamkeit die Bewegungen der De visenkurse und der Warenpreise. Es wird alle Maßregeln treffen, die ihm wirklichen Erfolg versprechen, um eine dem Fallen der Devisen entsprechende Senkung der Warenpreise herbei zuführen. Auf welchem Wege da» geschehen wird, steht im Augenblick noch nicht fest. — Hoffentlich brauchen wir nicht allzu lange darauf zu warten. Wie einer de» Tod auf de» Schiene» erwartet. Der Lolomotivsührer de- Personenzuge» Prag — Eger sah dieser Tage -wischen der Haltestelle Leschnitz und der Station Salkau einen jungen Mann aufrecht zwischen den Schienen stehen. Lokomotivführer und Heizer schrien dem Manne zu, gaben Gegendampf und bremsten sofort. Ter junge Mann wich aber nicht von der Stelle. Unbeweglich sah er der heranbrausenden Lokomotive entgegen. Der Zug konnte nickt rasch genug zum Stehen gebracht werden, und die Lokomotive ging über den Mann hinweg. Wenig« Augenblick« später stand der Zug. Man zog den jungen Mann al- Leiche zwischen den Rädern eine» Personenwagen» hervor. E» handelt sich um einen iS Jahre alten Tischler au- Leschnitz. Unglückliche Liebe soll der Grund zu der Tat sein- Alkohol »«d Diplomatie. Aus Washington wird gemeldet: Da» Repräsentantenhaus bat beschlossen, die Einleitung einer Untersuchung betreff» der Einfuhr von Alkoholgetränken für die Mitglieder de» diplomatischen Korps zu fordern. Politiker. Jeder Bürger, der Einfluß genug i hat, seiner alten Mutter eine Stelle al» Putzfrau iur I Rathaus zu verschaffen. Schauf pieler. Liaer, der durch ein Holz- b«in mehr behindert wird, al» durch einen Holzkopf. Selbstachtung. Da» sichere Gefühl, daß bi» jetzt noch keiner etwa» gemerkt hat. Sozialismus, Die Theorie, daß Wilhelm Schulz« bester ist, al» seine Vorgesetzten. Ueberzeugungstreue. Line Form von Dummheit. Der Beweis für die Unfähigkeit, die selbe Sache zweimal durchzudenken. Vertrauen. Wenn man jemand glaubt, trotz dem man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. Wahrheit. Irgendetwas, da» irgendeiner» Irgendwie diskreditiert. Auwristerte Uebersetzung von Thea Maria Lenz. Der Kunstoer«!» macht di« Aufregung, die er seinen braven Mitgliedern mit dem Werke Archipenko» verursacht, durch die besänftigend« Mittelmäßigkeit in den übrigen Sälen wieder gut. Lehrreich ist der Vergleich von «in paar holzgeschnitzten Köpfen von Fritz Hegenbart (München) mit Archipenko, denn er zeigt recht deutlich den Unterschied zwiscken schöpferischer Begabung und einer, wenn auch soliden und ehrlichen, Kunst au» zweiter Hand. Gewiß ist ein Werk wie der kleine Frauenkopf «ine schön, Prüde schlichter Innigkeit und tüchtigen handwerklichen Können». Aber diese ganze Einstellung ist ohne da» Vorbild mittelalterlicher Plastik nicht denkbar, und so erstarrt der Formwille im Banne einer über- nommenen Konventton. Währind der schöpserisch« Geist eine» Archipenko Anregungen beziehen mag, woher und so viel er will, und doch immer etwas Persönliche» und Einmalige» hervorbrinat. Di« Zeichnungen Hegenbart», großen teil» Assektstudien von absichtlicher Unsertigkeit der Formgebung, halten si«*> nicht aanz von fataler Maske frei. — Im gleichen Zimmer steht man Zeichnungen und Aquarell« von Friedrich Pelz (Leipzig), darunter Impressionen au» Hamburg und Dr«»d«n, statt und gefällig hin gestrichen, doch ohne jene ttefere Leidenschaft zum Motto, die auch die Eindruckskunst nicht entbehren kann, — Der Oberlichts aal enthält den Raeblaß von Marku» Kuritzk«», rünm frühverstorbenra Das Unwesen der Lebensmittel- Aufkäufer auf -em Lande Don Staatsanwalt vr. pukur (Lelpzlg Die Zahl der Händler, die auf dem Lande Butter, Eier, Gestugel- Obst, Gemüse usw. aufkaufen, um dies« Lebensmittel in der Stadt an Wiederverkäufer oder Verbraucher abzusetzen, hat sich in letzter Zeit stark vermehrt. Zu den alten Händlern sind eine Menge anderer hinzugekommen, darunter auch solche, die den Lebensmittelhandel nur neben einem Berufe in ihrer freien Zeit betreiben. Auch fahren vielfach die städtischen Produktenhändler aufs Land hinaus, um sich gleich an der Quelle zu versorgen. Infolgedessen dringt heute der Händler im Durch schnitt weniger Lebensmittel al, früher zusammen. Da aber dadurch seine Unkosten nicht entsprechend geringer geworden sind und er diese auf die Käufer abwälzt, ist der auf das einzelne Ei, da» einzelne Stück Butter fallende Unkostenanteil im Verhätt- nifse zum Einkaufspreise höher als einst geworden. Dadurch steigert sich natürlich der Pret» der Ware kür den Verbraucher. Ein Teil der Händler arbeitet bereit» unwirtschaftlich, indem Unkosten und Wert der aufgekausten Lebensmittel nicht mehr im Ein klänge miteinander stehen. Um möglichst viel Ware zu erhalten, überbieten sich die Händler häufig gegenseitig. Hierzu reizt sie der Landwirt oft noch an, indem er dem bei ihm vorsprechenden Händler erklärt, ein anderer Händler habe schon den und den Preis geboten. Dies führt ebenfalls wieder zu einer Verteuerung der Lebens- mittel für den Verbraucher, und zwar zu einer all gemeinen, denn auch die reellen Händler sind schließ lich, um überhaupt etwas zu bekommen, gezwungen, dieselben Preise zu geben, wie die Preistrciber. Weiterhin ist oftmals der vom Händler gezahlte Preis auch bei der Abgabe von Lebensmitteln un mittelbar an Verbraucher der maßgebende. Davon wissen die Dorfbewohner, die nicht Selbsterzeugcr sind, ein Lied zu singen. E» gibt Ortschaften, in denen die Landwirte diesen Verbrauchern glatt er klären, die Preise für Eier usw. könnten erst fest gesetzt werden, nachdem rin bestimmter — als be sonder» preistreiberisch bekannter — Händler da gewesen sei. Daß in Sachsen seit End« November 1922 u. a. für Butter und Quark Erzcugerhöchftpreise bestehen, kümmert die Aufkäufer zum großen Teile nur wenig. Eie zahlen vielfach auch ohne Lei nlassung des Land, wirt» mehr al» den Höchstpreis. Die Händler wissen, daß zahlreiche Landwirte nur geringe Neigung ver- spüren, besonder» die Butter zum Höchstpreise abzu geben, daß sie e» aber häufig nicht wagen, offen mehr zu fordern. Infolgedessen hat unter den Händ lern stellenweise ein regelrechter .Marktpreis' für Putter herausgebildet, der von ihnen beim Ankäufe angelegt wird und meist den Höchstpreis beträchtlich übersteigt. Di» Buttergeschäft spielt sich dann ohne jede» Verhandeln ab. Der Händler erklärt dem Landwirte, der von vornherein genau weiß, daß er mehr al» den Höchstpreis erhalten soll, heute werde soundso viel für die Butter gezahlt. Bisweilen nennt er die Kaufsumme überhaupt nicht, sondern legt da» Geld still^weigend auf den Tisch und der Landwirt zählt e» erst nach dem Weggange de» Händler». Merkt der Händler hinterher, daß er weniger al» den gerade unter den Aufkäufern üb lichen Prei» gegeben hat, so zahlt er das an ihm Fehlende später freiwillig nach. Seltener ist es, datz der Händler den Höchstpreis dadurch überschreitet, daß er scheinbar nur ihn gibt, aber außerdem noch «in Geldgeschenk macht. Zu diesen unlauteren Vorgängen beim Aufkäufe kommen häufig noch übermäßige Preisausschläge beim Absätze der Ware in der Stadt. Die Dinge liegen also so, daß man von einem Lebensmittelaufkäuserunwesen sprechen muß. Diese Händler tragen zu ihrem Teile zur Verteuerung wichtigster Nahrungsmittel bei und es ist daher not wendig, di« geschilderten Mißstand« scharf zu be kämpfen. Maler, der bisher kaum hervorgetrcten ist. Meist Landschaften au» Mitteldeutschland, in einem freund lichen Freilicht; eine dünn« Temperamentlosigkeit, die sich bet strenger Zucht vielleicht zur intimen Natur- schilderuna hätte entwickeln lassen, die aber unter dem Einfluß des modernen Ausstellung», und R- produkttonsbetrieb» zu lockerer Handfertigkeit ent- artete. Der Himmel mag wissen, welchem tiefgefühl- ten^ Bedürfnis dies« Gedächtnis-Ausstellung dienen Sliug» Erfolg ft» Wie». Sling» Lustspiel .D i e Erwachsenen' hatte in Wien starken Erfolg. Im Raimund-Theater gab es eine etwa» ins Wienerische abgetönte sehr hübsche Inszenierung Direktor Dr. Rudolf Beer» mit der schalkhaft — nicht berlinerisch modernen Adriane Gehn« al» Eveline und Willy Thaller als feinkomischcr Pro fessor Parker. Da» «»»verkaufte Hau» rief den an wesenden Sling und di« Darsteller ungezählte Male. Deutsche» Bühueu-Iahrbuch 1823. Der Deutsche Theateralamach, wieder- wie seit geraumer Zeit schon, herausgegeben von der Bühnengenossenschast gemeinschaftlich mit dem Bühnenverein, legt jetzt seinen 34. Jahrgang vor. Auch diese» -.Theater- geschichtliche Jahr- und Adreßbuch' genügt, wie wohl die Wirtschastsnöte zu einer nicht unerheb lichen Beschränkung d«» Inhalt» zwangen, seinem Zwecke vollauf. Der Gefteinachtr Di« H»«tt« Iug«»d Da» Reu« Wiener Journal veHtzsfentlicht da» folgend« Gespräch mit eine« verjüngten: Gestern abend meldet« sich ein Mana in der Re- daktion und stellt« sich vor: .V»lk»säng«r Frank O-, bitt«, schauen Sie mich an, ich bin — aesteinacht.' Zuerst «eist der alt« Jüngling ewige Zeugnisse vor. Z«igt Photographien au» allen Leben»stad,en. ^ch wor in «einer Iuaend ein großer Leichtfuß und Don Juan, bis mich schließlich moralisch und ohgfisch der Teufel geholt Hot. Ich war Schau spieler, Operettenheld, Künstler, was Sie wollen. Ich hab« mir späterhtn in Nizza eia Hotel gekauft und besitz« auch ein Etablissement in Wien. Man kennt nach ja hier sehr gut nach all den vielen Abenteuern, die ich hinter mir habe; diese» letzte aber, meine Verjüngung, ist bisher geheim ge Hierzu bieten sich vom strafrechtlichem Stand punkte au» eine ganze Reihe von Angrisfsmöglich- leiten. Der Händler, der einen zu hohen Aufschlag nimmt und sei es auch nur, um wirtschaftlich nicht gerecht fertigte Unkosten abzuwälzen, begeht Preiswucher. In gleicher Weise machen sich vielfach die strafbar, die durch Ueberbieten anderer die Preise steigern. Weiter ist der Aufkäufer, der dem Landwirte mehr als den Höchstpreis zahlt, da er die Ware zur Weiterveräußerung mit Gewinn erwirbt, wegen Schleichhandels zu bestrafen und, wenn er den Höchstpreis ausnahmsweise nicht vorsätzlich, sondern nur fahrlässig verletzt haben sollte, wegen Höchstpreis überschreitung im Sinne der Preistreiberei-Verord nung. Endlich kommen auch Verstöße gegen Vor schriften, die den Lebensmittelhandel in gewissem Umfange von der Erteilung einer Erlaubni» av- hängig machen, in Frage. Eine Erörterung, wieweit der Landwirt für sein Verhalten gegenüber den Aufkäufern zu fassen ist, gehört nicht in den Rahmen dieses Aufsatzes. Eine Strafverfolgung des Händlerunwcscns ver spricht aber nur dann nachhaltige und sich auswir kende Erfolge, wenn an sie überall mit gleicher Energie kerangegangen wird. Dor allem ist dabei nötig, daß das Treiben der Händler auf dem Land« selbst behördlich eingehend überwacht wird, und da gerade von dort aus diejenigen, die den Gesetzen zu widergehandelt haben, rücksichtslos zur Anzeige ge bracht werden. Mit strafrechtlichen Maßnahmen allein wird aber rmmer nur eine Besserung, nicht aber eine Beseiti gung der besprochenen Uebelstände zu bewirken sein» Um letzteres Ziel zu erreichen, erscheint es erforder lich, daß von Reichs wegen der gewerbliche Lebens- Mittelaufkauf auf dem Lande ganz allgemein von der Erteilung einer Erlaubnis abhängig gemacht wird. Nebenher gesagt, besteht auch für andere Handelszweige wegen der dort herri^>erwen gu,...nd« die Notwendigkeit des Erlasse» einer solchen Vor schrift. Die Erlaubni» dürfte nur zuverlässigen Personen und nur beim Vorliegen eine» Bedürf nisses erteilt werden. Der Aufkauf ohne Erlaubnis ist selbstverständlich unter Strafe zu stellen. Die für den Lebensmittelhandel getroffenen Be stimmungen über einen Erlaubniszwang sind dem Aufkäuferunwesen gegenüber nicht ausreichend. E» sei nur darauf verwiesen, daß sie sich, von Ausnay- men abgesehen, nicht auf den Gewerbebetrieb im Umherziehen und auf den Kleinhandelsbetrieb be ziehen. Don einer Ermächtigung des Ncichsministcr» für Ernährung und Landwirtschaft in der Verordnung zur Abänderung der Verordnung über den Verkehr mit Milch vom V. Dezember 1922 (RGBl, S. 922), wonach die Länder den persönlichen Ankauf von Butt« oder Käse beim Erzeuger, bei Molkereien und anderen Milchvcrarbeitungobetricben zm» Weiterverkäufe und anderen näher bezeichneten Zwecken von der Erteilung einer besonderen Erlaub nis abhängig machen können, hat Sachsen üorigea» bisher leider keinen Gebrauch gemacht. Nach dem oben Gesagten ist es aber dringend nötig, daß auch Sachsen eine derartige Dorschrift erläßt, damit, dw da» Reich umfassend eingreift, wenigstens eia Schritt vorwärts getan ist. Ebenso muß gefordert werden, baß von der Vor schrift in der Verordnung zur Fernhaltung unzuver lässig« Personen vom Handel vom 23. September 1915, wonach der Handel mit Gegenständen de» täg lichen Bedarfs zu untersagen ist, wenn Tatsache« vorliegcn, die die Unzuverlässigkeit de» Handel treibenden in bezug auf den Handelsbetrieb dartun, hinsichtlich der Lebensmittelaufkäufer umfassend Ge brauch gemacht wird. Auf diese Weise können die unlauteren Elemente wenigsten» nachträglich wieder ausgeschaltet werden. Tagen. Dabei soll heute, also nach einem halben Jahr, der äußerliche Derjüngungsprozeß nicht em- ma zu Ende sein. Da» geht noch weiter — zurück ft, die Jugend!' Pa»li«er^Konzer1 i« M«abeb»rg. Auf Ein ladung de- Magdeburger Kaufmännischen Ver ein- gab Friedrich Brande- mit derllniversi- tLtSsSnge jchaft zu St Pauli, Rudolf Bockeü- mann (von der Leipziger Oper) und Herbert Eharlter (Klavier) ein au-verkaufte- Konzert im Krhstallpalast, dem größten Saale Magde burg-. , Der Historiker Friedrich Mass»«, der durch sein« Werke über Napoleon l. und seine Familie bekannt geworden ist, verschied am Montag vormittag i» Pari» an einer Lungenentzündung im Alter von 78 Jahren. Masson war Sekretär der Akademie Franxais« auf Lebenszeit. blieben. Ich hab' mich zuerst ein bissel genier^ ' wissen Sie . . . Also, bereits mit fünfzig Jahren war ich ei» alter, greisenschwacher Mann, war Nierenleiden», hatte Herzbeschwerden, konnte nicht schlafen. So rächte sich meine Jugend. Da» ging lange Zeit so hin. Ich befragte «ine Reihe von Aerzten, man wollte mich operieren, ich konnte mich nicht dazu entschließen. Schließlich, im Spätherbst vorige» Jahres, riet mir ein bekannter Wiener Arzt, dt« Steinach-Operation an mir vornehmen zu lasse». Mir war schon alles egal. Gelingt es, ist» gu^ wenn nicht — das ist eben der letzte Versuch vor dem Begräbnis. Und nun, schauen Sie mich an!' Er zeigt Bilder, wie er vor der Operation aus sah, ein eingefallene», kranke» Gesicht — mit de» Aussehen «ine» Lungenkranken —dünnen Haa» wuchs und tiefliegende Augen. Verwundert bs» trachte ich ihn vom Bild weg nach der überstand»« nen Iünalingskur. Herr O. stellt, trotzdem er u« zwanzig Jahre älter ist, einen gesunden, lachenden Vierziger dar. der sich aanz unbändig seine» Leben» - freut. Beneidenswert freut. Zum Schlüsse ein Wort über den Vorgang der Operation. »Ich habe dabet Zigaretten geraucht,' erzählt er fröhlich, .die Sache ist harmlos und gar nicht schmerzhaft. Der Professor, der mich bekandelt Kat, macht« den für mich so wichtigen Eingriff unter lokal« Anästhesie, wie gesagt, ich konnte zusehen. Die angenehmen Folgeerscheinunaen der Operation zeigten sich auffallend schnell, schon nach vierzehn Tagen. Dabei soll heute, also nach einem halben