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LS lLtttvock, rt«a 21. kedruar 1923 117. IsdrsL-S Bezugspreis: und «estellarbvbr. Auswärts durch Trüaer »naestelll M. 2000—. AuSiandSveNand: «onmNch Nt. 4000- etnlchNedNch Druck" sa«ye»-Pono. Da» Letp,tger Laaeblatt er,che,ut laguch morgrn». «über nach Sonn- und yeienaaen. Nichterscheinen emzemrr Nummern insolgr höderer «»walt. «irelk. Aas» werrung. BetttepSkrSrunge» berechtig, den Br,,eher ntch, ,ur «vr,ung dr» Bezugspreise» oder ,um Anivruch aus , LielerM« »er Leitung, echristlettung und VelchäirssteLe: Lrlp;«g. Johannlsgafle 8. Fernsprecher I7O?V-170S2. «nzetgen- u. Avonnemenls-Annahnie in der GeschSttsstrllc Leipzig, Johannttgassr S. «Leu FUtalen, sowie tu Berlin. UllsietnhauS. A«zeiaenpreis:?,^eMÄm^p?'^AcN auSw. Inserent. M.270.—. Donderprets«': FanitiienQnz d.Priv die mm Zetir M. SO.-. SstlegenbeiiS-An,eigen ,p«v. Ra>ur) und Stellenangebote. die mm Zerle M. 7ü.- . Stellengesuche die mw Zelle M. 60—.amti. Bekannimachungkn. D»ppel-ouo-Z««lc M ävO.—. für auSw.M.'rtO.—Reklame 72 mm oret». die wwLeileM.750-, skir aus wär ,ge t.i200.-. AuSlandsanzeigen nrr, Valu«a»«ukichlag. Bet Wiederholung Nachsatz Platz- und Daienvorschrtlien ohne Ver ¬ bindlichkeit. SriallungSort Leipzig. — Im Fall» HSderrr Gewalt erlischt jede verpsttcMung aut Srsüllung der Anzrigen- aultrSge und SetUuna von Schadenersatz. — Postscheckkonto Leipzig S004. Druck und «erlag Lelpziaer VerlApt- , —„ »nur»«» «.». b. Leipzig, verliner Gchristteitung: Ulkstetnhau». Fernsprech-Auschtu»: Ddrebosi S6VO-SV6S LaS Latpsiger Lageblatt «eltziUt amtliche veta»»t«ach«»ae» »e» Skate» der Stadt Seivsig. de» Wottseiuräsidtu«» Leipzig, de» Amtsgericht» Seipzig. samie verschied»»er ««derer vedded«. ' Vas Chaos der französischen Finanzen V>» »»serem Varis», Mitardeiter In der französisch« Kammer begann a» Dieustag die Debatte über den Fehl betrag in, Staatshaushalt. Der Finanz- Minister beantragt ein« Zuschlag von SO Prozent zur Einkommensteuer. ' p. Paris, 18. Februar 2« der Finarlzkommission hat eben der Budgetberichterstatter Dokanowskt seinen Bericht verteilen lassen über den Regierungs vorschlag, der zur Deckung des Defizits eine E r - höhuna der direkten Steuern um zwan-rgProzentvorsah. Die Finanz, kommission verwarf von vornherein dieses Mittel und machte ihrerseits Vorschläge, die sich in der Form wie ein Ultimatum an den Finanzminister de Lasteyrie anhören, über dessen Unfähigkeit die Empörung allgemein ist. Der gewöhnliche Etat für 1923 schloß mit eine« Defizit' von 3700 Millionen Franken. SfiÜ Millionen blieben noch von 1922 aus- zugleichen. Im außerordentlichen Haushalt, in dein alles untergebracht wird, was man. vor der Welt verheimlichen mochte (nicht einmal die Deputierten, wissen genau, was darin steht), er- gibt sich Me Fehlsumme von etwa zehn Milliar den. Dazu kommen die Ausgaben für die kriegs- zerHtö^ten Gebiete, in weniger schönen Worten die Mtfchüsse an die Großindustriellen, in der vor- knrsfichtlichen Höhe von acht Milliarden — welche Summe dieses Jahr wegen der Produktionstrise und der Geldentwertung wahrscheinlich viel zu niedrig gegriffen ist. Das Minimum des Ge samtdefizits beläuft sich also auf 22 600 Millionen Franken, wobei der Kurs vom 1. Januar an- gesetzt fft; . in Wirklichkeit wird die Fehl- summe dreißig Milliarden noch über- fchre'ten. Herr de Lasteyrie, einer der geruhsamsten Finanzminister der Welt, fand, um dieses Defizir zu decken, keinen anderen Ausweg als den schon genannten: die gleichmäßige Erhöhung der direkten Steuern um ein Fünftel. Nun aber ist es eine bekannte Tatsache, daß in kaum einem anderen Lande Europas die direkten Steuern mit einer so schreienden Ungerechtigkeit verteilt sind wie gerade in Frankreich. Als im Jahre 1913 die radikale Mehrheit der Kammer auf Caillaux' Initiative hin das Gesetz über die progressive Einkommensteuer votierte, waren nach den stati stischen Angaben der Negierung fünf Millionen . Erklärungen zu erwarten. Der nationale Block als Klub der Millionäre tat natürlich alles, um die Ausführung des Gesetzes zu sabotieren, und im Jahre 1922 wurden statt fünf Millionen 919196 Erklärungen abgegeben. Im benach barten Belgien belief sich diese Zahl auf 630 000! Lehrreich ist auch ein Vergleich mit England: Bei einer Gesamtsteuer von 35 Milliarden Gold- franken entfallen auf die Einkommensteuer fast 10 Milliarden, also über dreißig Prozent. Zn Frankreich beträgt die Gesamtsteuer 19 Militär- den, die Einkommensteuer etwas über 2 Milliar den, zwölf Prozent ungefähr! Die Annahme der Regierungsvorlage würde diese offenkundige Ungerechtigkeit zugunsten der großen Einkommen noch vermehren, ohne ihren ZwÄ »u erfüllen. Allerdings muß man gestehen, muh die Finanzkommission — sie ist ja schließlich trotz der Mitgliedschaft Herriots doch nur ein ' Anhängsel des nationalen Blocks — hat sich nicht dazu aufzuraffen vermocht, den wahren Ursachen der Finanzmisere nachzuspüren; es käme dies ja Girier Verurteilung ihrer ganzen bisherigen Politik gleich. Und so schlägt sie denn eine ganze Reihe non kleinen Mittelchen vor, von denen das neue „Coupon Heftchen" das interessanteste ist. Sie erinnert sich auch, daß die Eisenbahnen dem Staate noch eine erkleckliche Summe schulden wegen der ihnen überlassenen deutschen Wagen und Lokomotiven die aber fast alle auf toten Gleisen verrosteten und verfaulten. Der Ge- -samttyehrbetrag wird, wenn alle diese Vorschläge avienvmmm werden, auf 3200 Millionen be- rechnet — eine lächerliche Summe im Hinblick auf da» Defizit von 23 oder 30 Milliarden. Unterdessen bereitet die Regierung, ihrer bis herigen Finanztaktik getreu, die Ausgabe neuer Schr,tzbon » vor, und zwar in einer oorlänfi- gen Höhe von 13 Milliarden Franken. Der größte Teil dieser Summe, 8 Milliarden, muß dazu dienen, die verfallenen Schatzverschreibungen ein- zulösen; es ist also nichts weiter als die bekannte Bonar Laivs Antwort an Lloyd George Geringe Aussichten ans Vermittlung wurden. Heute werden die Unterredung« mit ver schiedenen Gruppen der Arbeiter fortgesetzt werden. Load«, 20. Februar. S«»e»er Dvaht»ertchide»»e»p»t»erra»e»latte» Im Unterhaus antwortete Donar Law gestern noch auf die Rede Lloyd Georges und führte aus, obwohl er die französische Politik an der Ruhr nicht billige, sei er doch mit dem, was Lloyd George wegen Frankreich vorgrb rächt habe, nicht einverstanden. Vieles, was Lloyd George gesagt habe, sei verkehrt. Wenn England auch nicht die französische Aktion mit mache, so sei es doch seine Pflicht, an der Seite Frankreichs zu stehen. Die augenblickliche Lage, sagte Donar Law, sei mehr als verwickelt, jedoch Dürfe jetzt nicht gegen Frankreich Mißstimmung Plug greifen. Lloyd George selbst habe vor zwei Jahren vorgeschlagen, das Ruhrgebiet zu besetzen für den Fall, daß Deutschland nicht zahle. Die Mißstim- mung zwischen Frankreich und England stamme nicht von den letzten Pariser oder Londoner Konfe renzen, sondern bestehe snh. dem letzten Jahre, seit der Konferenz im Bügusu^'Älles wa» dann folgte, sei die Folge diese» Mißverständnisses gewesen. Lloyd George selbst habe iw August letzten Jahre» Frankreich vorgeschlagen, die ganze Rrparationssrage vor den Völkerbund zu bringen, aber Frankreich habe schon damals nicht mitmachen wollen. Di« Frage sei nun dir, ob eine Intervention iepk nützlich ist oder nicht. Die Sache dem Völkerbund vorzutragen sei ohne Zustimmung Frankreichs un möglich. Frankreich wolle den Völkerbund in seiner augenblicklich« schwach« Lage weiter erhalten. Zwek Jahre zu spat! Loudon, 20. Februar , Die heutigen Morgenblätter heben den großen Eindruck und den Erfolg, der mit ungewöhnlicher Frische und Ueberzeugungskraft vorgetragenen gestri gen UnterhausredeLloyd George» her- vor. Wie die Westminster Gazette schreibt, findet die Rede des vormaligen Premierministers die all- gemeine Zustimmung der Liberale». Es werd« jedoch bedauert, daß Lloyd George sie nicht bereits vor zwei Jahren gehalten habe. §rankreich-3Üge auch über RSln Et»e»er Drap« »«richt de» Letp»t»«rra»e»latte» Pari», 20. Februar. Die Verhandlungen, die General Payot im Auftrage der französischen Regierung mit dem eng lisch« General Godley über die Benützung der über Köln führenden Eisenbahnlinien für französische Transporte, haben noch zu keinem endgültigen Urber» einkommen geführt. Die Engländer haben die fran zösische Forderung, eine de» drei über Köln führen den doppelspurigen Linien Frankreich vollkomm« Methode, derzufolge man zur Tilgung der alten Schulden neue eingeht. Man will unter allen Umständen die I n f l ation vermeiden, da- mit zu den äußeren Ursachen des Frankensturzes nicht auch noch innere komüien; aber das Mittel der Schatzbons, das in einer augenblicklichen Der- legenheit ausgezeichnete Dienste zu leisten ver- mag, wird geradezu zu einer Katastrophe, wenn t» duuernd und planmäßig angewandt wird. Die innere französische Finanzkrast beruht auf dem Sparsinn des französischen Klein- dürger», dessen Ideal e« ist, mit 40 Jahren zum Rentner avanciert zu sein. Zu diesem Zweck schafft et sich Staatspapiere an, Renten und An leihen, die in den letzten drei Jahren ziemlich wertbeständig waren. Mit der Flut der Schatz, bons aber wird das Vertrauen des „Rentiers" In d'.e Kreditfähigkeit des. Stmte» allmählich untergraben. „Das ist nicht die Handlungsweise eines soliden Familienvaters", sagte mir gestern mein Hauswirt, der eben im Begriffe ist, sich ,ur Ruhe zu setzen. Infolgedessen kann man an der Pariser Börse immer mehr beobachten, wie die Makler und Agenten mit ganzen Stößen von Staatsrwtten kommens die alle in kleinen Men- gen auf dem Lind* und in den Provlnrstädten gefummelt worden sind. In tausend Kanälen Hierbei werde es. mit der Zeit die ganze öffentliche Meinung der ganzen Welt gegen sich haben. Aber «in Völkerbund ohne Amerika, ohne Rußland uns ohne Deutschland sei schwach und könne seine Funktionen nicht ausüben, wie es eigentlich der Fall sein sollte. Es ist Aussicht vorhanden, schloß Donar Law, daß Amerika eine Intervention unternimmt. Es .^.ült den Augenblick noch nicht für gekommen und glaubt, daß es im jetzigen Augenblick mit einer Intervention mehr Schaden anrichten als nützen kann. Es ist zwar unsinnig, die britischen Truppen in Deutschland zu belassen, wenn England Frankreichs.Vorgehen nicht billigt, aber bas eng lische Kabinett ist zu dem Beschloß gekommen, dag die entente eorcliale aufrecht erhalten werden müsse, und daß die englischen Truppen solange wie nur Irgend möglich im Rheinland zu bleiben hätten. - Am Ende der. Sitzung wurde der Abänderungs antrag der Liberalen zur Antwort auf die Thronrede mit 315 gegen IW Stimmen abgclehnt. Die uner wartet groß« Regierungsmehrheit ist zum Teil darauf zurückzuführea, daß sich etwa 20 Mitglied« der Arbeiterpartei Der Abstimmung enthielt«. Reuter meldet aus Washington folgende an geblich wörtliche Erklärung: In Ermangelung von endgültigen Zusicherungen, daß eine amerikanische Intervention willkommen sein würde, werden die Vereinigten Staaten keinerlei Schritte in den «europäischen Angelegenheiten unternehmen. znr Verfügung zu stellen, abgelehnt. Dagegen halten sie ihr frühere» Angebot aufrecht, für Frankreich eine beschränkte Zahl von Zügen über Köln fahren zu lassen. Die französische Negierung hat jetzt diesen englischen Vorschlag grundsätzlich angenom- men; es handelt sich nur noch darum, die genaue Anzahl der Züge für diese drei Linien festzulegelr. Englische Rrbeltervertreter im Ruhrgebiet E»»e»erD»,hir«r«cht»e» LelpztgerTesrblatle» Ess«, 20. Februar. Mitglieder der englischen Labour Party sind in Ess« eingetroffen und haben gestern im Kruppschen Verwaltungsgebäude eine Unterredung mit den Arbeitgebern gehabt. Sie sind dann nach den Zechen Herausgefahr«, wo sie di« Arbeiten über und unter Tage besichtigten. Dann begaben sie sich nach Bochum. Dort haben st« mit den Vorständen der Dergarbeitervereine eine lange Besprechung gekadt. Später kehrten sie nach Essen zurück, wo lange Konferenzen mit b« Metallarbeite« abgeyaltm fließen die Papiere, auf denen das Vertrauen des Bürgers nicht mehr ruht, auf den Pariser Markt, wo sich natürlich kein Abnehmer findet. Die Regierung hat das Kunststück fertiggebracht, auch ohne Inflation den Franken im Innerp zu entwerten, und zwar unabhängig von seiner sinkenden Kaufkraft nach außen: auf rein psycho logischem Wege. Und diese Entwicklung ist un heilvoller als jede andere. Tatsachen lassen sich korrigieren und obändern, Seelenstimmungen nicht, oder sehr schwer. An den Franzosen selber werden die jetzigen Machthaber ihre unheilvolle Politik am schwersten büßen müssen. Die Aussichten für das kommende Jahr sind überaus trübe. Der sinkende Franken zeitigt alle die verhängnisvollen Erscheinungen, die den meisten Regierungen Europas nur zu gut bekannt sind. Die kräftige Hausse auf dem Lebensmittel- markt verursacht erhöhte Lohnforderungen, die nlchi bewilligt werden, weil He französische In- dustrie durch dir Kohlenkrise zum guten Teil lahmgelegt wird. Streiks in allen Teilen de» Landes, und wiederum gerade in den Kohlenberg werken, find die Folge. Die Ausfuhr ist im Ja- nuar nicht um 80, sondern um 40 Prozent zu- rückgegangen, wodurch die Zahlungsbilanz natür lich noch verschlimmert wirb. 60 Millionen Kranken Frankreichs bisherige Rosten »»»euer Drahtbertchtve» »etprt»err«»e»tatte» Pari», 20. Februar. Der Finanzminister wird heute dem Ministerrat einen Entwurf über die Kredite für die Ruhrbesetzung vorlegen. Die Vorlage fordert für die Zivilkommissionen für Finanzfragen, Zoll- und Industrieftagen S Millionen Franken, für Aus gaben zur Organisierung und zum Betrieb der deut schen Eisenbahnen 6 Millionen Franken, sowie für die militärische Besetzung während der Monate Ja nuar und Februar 60 Millionen Franken. Hierzu wird bemerkt, Frankreich habe im Ruhrgebiet sieben Divisionen steh«, deren Unterhalt tn Frankreich IS Millionen Franken kostet, so baß die Mehrkosten für die' beiden ersten Monate des Jahres sich auf 8S Millionen Fränk« belief«. Die militärisch« Kosten für die nächsten Monate sollen Upttr die au» dem Friedensvertrag zu deckende» Ausgaben ein gestellt werden. Frankreich dtttachte str al» ttn« Teil der Pesetzungskost«, die mit Vorrang au» den deutsch« Zahlung« zu bestreit« find. Die sofort ssu deckend« Kosten «erd« in der Vorlage axs 6 0 Millionen Franke» veranschkützt. ver Oberbürgermeister von Düsseldorf verhaftet Düsseldorf, 2V. Februar. . Geste« nachmittag wurde der Oberbürgermeister Köttgen verhaftet und ausgewiesen, weil «r e» abgelehnt hatte, eine Bekanntmachung der sran- zösischen Behörden zu veröffentlichen, di« dazu be- stimmt war, die deutsche Bevölkerung durch Straf androhungen in ihrer gerechten und mit, friedlich« Mitteln durchgeführtcn Abwehr gegen die Gewalt politik der Besetzung schweigen zu machen. Die An- gestellten und Beamten der Stadt stellten als Protest gegen die Verhaftung des Oberbürgi^melster» die Arbeit auf 24 Stunden ein. Die Organisationen de» Handels und der Wirte beabsichtigen, ihr« Betriebe während des Proteststreiks der Beamt« ebenfalls zu schließen. Ferner wurde auch der Oberbürgermeister, von Buer, Zimmermann, verhaftet. Al» Grund wird angegeben, daß er die Abgabe von Gas aN den von französischen Truppen beseht« Bahnhof Buer- Nord verweigert hat. Der gefilmte Naihaus-Tturm ' ' Esse», 20. Februar Das Rathaus von Essen ist heute früh von'des Franzosen wieder freigegeben worden, nachdem di« militärische Wache abgezogen ist. Auch da« Theater wurde freigegeben und wird morgen seine Auffüh rungen wieder aufnehmen. Im Theater hab« di« Franzosen wie die Vandalen -«haust. Di« erste Truppe, die da» Theater besetzte, war ein Sturmtrupp des 169. Infanterieregiment». Diesem muß di« Be- setzung des Theater» riesigen Spaß gemacht haben. Die Soldat« haben di« Garderoberämne und Schränke der Ehoristen und Künstler erbrochen, haben die Schminkt herausgerissen und sich damit bemalt, haben sodann die Kostüme angezoaen und für sich selber am Abend Theater gespielt. Man Hut sie im hellerleuchtet« Theater an den Fenstern ge sehen. Di« Requisit« liegen nun-tm ganzen Theater verstreut umher. Dieser Sturmtrupp wurde später durch eine andere Infanterie-Abteilung - abgelöst, deren befehligender Offizier empört war über die Art und Weise, wie seine Vorgänger gehaust hott«. Der Offizier ließ sich von der Theaterverwaltung kftschct- nigen, daß seine Trupp« keinerlei UngehSrispbeften im Theater verübt hatten. . . Als das Polizeipräsidium besetzt wurde, find: die Franzosen direkt kriegsmäßig vorgegangen. Die Sol dat« kam« im Sturmschritt an, warfen sich cuck die Erde und stürmt« wieder weiter, bi» sie da» Poche,- prösidium erreicht hott«. Sie befürchteten wohl, daß die Beamt« ihn« bewaffneten Widerstand lei st« würden. Geste« nachmittag wurde zum allge meinen Erstaunen der Umwohner de» PolizeivrLji- diums diese Erstürmung nochetuMäl wie- derholt. E» war nämlich ein amerikanischer Filmoperateur erschien«, der m» Wiederho lung dieser Heldentat" gebet« hatte, die von de» Franzos« bereitwillig WWchWt ««kd»