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Montag. SO. Januar 1941 Sächsische Bolkozeltung Nummer 17, Seite 2 Kriegstagung -er sächsischen presse Sie presse ein ausschlaggebender Aaklor im Kriege Der Wehrmachtbericht vom Sonntag Drrttsche Kampsslugzeuge bombardierten militärisch wichtig« Ziele im Suez-Kanat-Gcbict — Neue Stuka-Angrisse aus Malta — Lustwaise verursachte Grohscuer in Swansea Berlin, 20. Ian. Tas Oberkommando der Wehrmacht gab Sonntag beliannt: Ein Unterseeboot vcrscnlUe zwei Dampscr mit zu sammen 8000 BRI. Zn der Nacht zum 18. 1. richteten sich Angriffe der Lust- »ass« gegen kriegswichtige Ziele in Swansea. Es ent standen mehrere Großseuer, vor allem in den im Süden der Stad« gelegenen Hasen- und Bcrkehrsanlagen. Einzelne deutsche Kampsslugzeuge grissen in der gleichen Nacht militärisch wichtige Ziele im Cuez-Kana Gebiet und Aegypten an. Ein Kampsslugzeug belegte gestern überraschend zwei Flugplätze in SUdoslengland ans geringer Höhe wirkungsvoll mit Bomben und MG-Ieucr. Bombeneinschläge mitten unter «lner erheblichen Anzahl zum Tanken abgestelltrr Kampsslug zeuge konnten beobachtet werden. Bor der Themse-Mündung wurde ein Handelsschisf mit einer Bombe am Herk getrosfen. In den ersten Nachmittagsstunden des 18. Januar grissen deutsch« Kamps- und Sturzkampsslugzeuge unter dem Schutz deutscher und italienischer Iagdslicgervcrbände die Flugplätze Hal Far und Luca aus der Insel Malta mit Bomben an. Eie erzielten Iresscr schweren Kalibers in Hallen und Unter dünsten sowie aus den Startbahnen. Ein seindlicher Jäger vom Muster Hurrikane wurde abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Zernkampsbatterien beschossen in der letzten Nacht einen britischen Geleitzug, der mit glotzen Abständen den Kanal zu durchqueren versuchte, sowie den Hasen von Dover. Italienischer Tiefangriff im Gebiet von Kaletra Nom, 20. Ian. Der italienische Wehrmachtsbcricht vom Sonntag hat solgendcn Wortlaut: Dao Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front haben heftige Schneefälle di« beiderseitige Tätigkeit stark beschränkt. In Nordafrika Tätigkeit der Artillerie im Abschnitt von Tobruk sowie von motorisierten Streifen in der Wüste der südlichen Eyrenaika. In Ostafrika bombardierte unsere Luftwaffe wirksam feindliche Luftstützpunkte im oberen Sudan sowie den Bahnhof und Truppen in Aroma, ferner im Tiefangriff im Gebiet von Makeira funterer Sudans bewaffnete Gruppen. Der Feind un ternahm Luftangriffe aus Massaua, wo ein Gebäude leicht be schädigt wurde, und aus Assab, ohne Schaden anzurichlen. Deutsche Bomberverbände griffen unter dem Schutz von italienischen und deutschen Jägern einige Flugplätze aus der Insel Malta an. Flughallen, Kasernen und Rollfelder wurden getrosfen und zahlreiche grotze Brände sestgestellt. Ein englisches Flugzeug vom Hurricane-Typ wurde abgeschossen. Ein deutsches Flugzeug ist nicht zurückgekehrt. Churchills alle Taktik: nur TeSlaeständniffe Flugzeugträger „Jllustrtous" keineswegs in Sicherheit. — Schlachtschiff „Malaga" für die nächste Zeit kampfunfähig Berlin, 20. Januar. Um die eigenen Verluste zu vertu schen. brachte der Sender Daventry am Nachmilta- des 17. Ja nuar eine absonderliche Zusammensassung der br .,chcn Erfolge und Verluste nach dem ersten deutschen Angriss im Miltelmcer. Nach der Zugabe des Verlustes des Kreuzers ...Doul!)ampton" wird behauptet, dah der Flugzeugträger „Illustrious" zivar stark beschädigt sei, sich jedoch in Sick>erheit befinden solle. Das; es mit dieser Sick»erhcit sehr schwach bestellt ist, geht aus in- zwisel>en bekannt gewordenen Mitteilungen über den Flugzeug träger hervor, der sich in Malta und sonnt kciuesivcgs in Si cherheit befindet, wo fortgesetzt Angriffe der deutschen und ila- llenisck-en Luftwaffe erfolgen. Schließlich wird die Beschädigung des Zerstörers „(äallant" zugegeben, womit die Briten ihre Der- bistliste a'oschiützen. Verschwiegen wird jedoch, daß das 31 000 Tonnen grotze Schlachtschiff „Ma'aya" mit überaus schweren Beschädigungen nach fünftägiger Fahrt Gibraltar erreicht hat und dort wohl eine ganze Weile wird liegen bleiben müssen, wozu zu sagen wäre, daß auch die ..Malaya" für die nächste Zeit auf der Verlustliste zu bucken ist. Hinrichtung eines Gewaltverbrechers Berlin, 20. Januar. Am 18. Januar 1011 ist der am 20. Juli 1016 In Unter Iirtscimn, Dez. Eule, geborene Ernst Belica hingerichtct ivordc», den das Sondergericht bei dem dc»tfck)en Landgericht in Prag als Geivallverbreck-cr zum Tode verurteilt hat. Belica hat monatelang schwerbewaffnet Einbruchsdieb- stählc verübt und hierbei mehrfach — wenn er überrascht wurde — aus Verfolger gcsck-ossen. Aus dem Dresdner Kunstleben L Polmengartenkonzerte. Wenn auch sehr viele Ehöre und andere Musikvereinigungen ihren Probenraum im Palmengar ten einbützle», so konnte doch der historische, grotze KcEzertjaal mit seiner für Kammermusik idealen Hörsamkeit seiner eigent lichen Bestimmung erhallen werden. Am Sonntag nachmittag war er überfüllt: die Altistin Doris Winkler mit dem berühmtesten Begleiter: Michael Rauch eisen bot eine Folge seltenster Wolf-Lieder (Goethes Lophtische Lieder und Michel angelo-Lieder) und bekanntere Schubert-Lieder in vollendetem stimmlichen und geistigen Nachschasfen. — Wilhelm Kempfs, der Wellrcisende unter den Pianisten, halte am Abend auch eine zahlreiche Hörerschaft, der zu Dank er u. a. Beethoven (F Dur-Sonate). Chopin und Aach vorspielte. Die Englische Suite von Bach kam seiner leichten und klaren Sp el- weise ganz besonders entgegen. Im übrigen ist sein Pianisten ruhm gefestigt und wohlbegründet. Dr. Kurt Kreiser. Spor» Baut Höckel fpranq am weitest««. An den Sklmeislerfchnftcn des vc reiches Ostmark in Innsbruck nahm die grahdeutfchc Na- tionalniannschasl am Sonnabend und Sonntag geschlossen teil. Her vorragende Leistungen gab cs am Sonntag beim Sprunglauf aus der grotze» Berg-Isel-Schanzc, wo Joses Bradl zu einem weiteren Sieg kam. den er vor altem seiner hervorragenden Haltung aerdannte. Der Sachse Paul Häckel-Oberwiesenthal, der mit 79,5 Meter den weitesten Sprung des Tages tat, war mit Josef Weiler Oberstdors der gefährlichste Gegner des Weltmeisters. Sächsische Eishorkehmeisterschast. Im Kamps um die Sächsische liishockegmeislerschnsl standen sich am Sonntag in der Dresdner Gruppe die Mannschaften des ETE Blau-Weitz Dresden und des Al tenberger CB gegenüber Die Dresdner siegten 8:l und stehen als Gruppenlieger damit bereits in den Endspiclen. In der Leipziger Gruppe spielte am Sonntag der 9IE Sport Leipzig hegen «ine kom binierte Mannschast Verein Eisfport-Wacker-Leipziger Bi5. der sie mit 1:0 unterlag. lkissportses, bei Vlau-Weitz Dresden. Ten Nahmen des Eis- Hockey Meislerlchastslpiels zwischen STL Blau Weitz Dresden und Altenberger SB bildete am Conntag ein Eissest in Dresden. Die ZL<t» reichen Zuschauer sahen wieder die ausgezeichneten Leistungen des Dresdner Nachwuchses und waren begeistert von dem Können der Berliner Meisterin Gudrun LIbricht sowie des loestdeullchcn Paares lti-a Baran Paul Falk. Dresden, 20. Ian. Von antzerordcnllichcr Bedeutung für die sachliche Presse war die erste K r i e gs t a g u n g, die am Sonntag in Dresden im Belvedere abgehalten wurde. Ge meinsame Veranstalter waren das Gaupresseaml Sachsen, der Landesverband Sachsen im Reichsverband der Deutschen Presse und das Gebiet Sachsen der HI. Gaupresscamtsleiler Schladitz konnte in seiner Eröss- nungsansprache als Gäste den Leiter des Rctchspropaganda- amtes Sachsen Salzmann, SS-Obergruppenführer von Woyrsch, Generalleutnant Mehnert, den Hauplgeschästssührer des Reichs verbandes der Deutschen Presse Dr. Henningsen und weitere führende Männer aus Partei, Wehrmacht und Staat begrüßen. Besondere Grutzworle galten den Rednern des Tages, an ihrer Spitze Gauleiter Reichsjtatthalter Mutschmann. Der Gauleiter ging in seiner Rede auf die schweren Fehler der deutschen Pressearbeit im Weltkrieg ein. die um der Sensationshascherei willen manchen wichtigen Kriegsplan ge fährdete und ihrer Ausgabe, ein Instrument der Erziehung zu sein, nicht gewachsen ivar. Dieser mangelhasten Arbeit hielt der Gauleiter die Berichterstattung In diesem Kriege gegenüber, vor allem die Berichte der Propaganda-Kompanien, deren ein zigartige Leistung er hoch anerkannte. Ein schwerwiegender Fehler der Vergangenheit sei es auch gewesen, datz nach dein Willen der damaligen jüdischen Machthaber über die deutsche Geschichte so gut wie nichts in den Zeitungen geschrieben wor den sei; das Volk habe sich also nicht auf sie besinnen und entsprechende Vergleiche mit früheren Geschichtsabschnitten ziehen können. Der Gauleiter wandte sich dann den Ausgaben der heutigen deutschen Presse zu, die — ebenso wie die Pro paganda — ein ausschlaggebender Faktor sei, da sie an der Erziehungsarbeit des deutschen Volkes mit oller Kraft mit zuarbeiten berufen ist. Mit lebhaftem Beifall unterstrichen die Tagungsteilnehmer die Worte des Gauleiters. Dann nahm einer der führenden Männer der deutschen Pressearbeit, der Stabslciter des Nclchsprcssechefs, Reichshaupt amtsleiter Sündermann, das Wort, um über die Ausgaben, die die augenblickliche Gegenwart der Presse stell», zu sprechen Während in England eine unbeschreibliche Nervosität herrsche, sei die Lage bei uns durch das wunderbare Gefühl der inneren Sicherheit und der unbedingten Siegeszuversicht ge kennzeichnet, die es heute, mitten im Kriege, erlaube, das künftige Gesicht Europas zu gestalten. „Unsere Pressepolitik wird diktiert von der absoluten Lage des Siegers; alle, die dabei mitwirken, dürfen sich glück lich schätzen, in einer Zeit zu leben, in der der größte Deutsche aller Zeiten eine Entscheidung herbeiführt, die Deutschland so stark macht wie nie zuvor. Diese Zeit fordert aber auch das Mehrfache an Einsatz und Arbeit, und jeder muß bestrebt sein, das Letzte aus sich herauszuholen." Der Leiter des Presse- und Propagandaamtes der Reichs- sugcndsührung, Obcrbannsührcr Memminger, gab seiner Kurre l4ock»ck»en Ter Paragraph 51 ist kein Freibrief. Weimar, 2». Ian. Ein unangenehmer Volksgenosse ist der Angeklagte Armin Hercher aus Neckerode, der sich jetzt vor dem Schöffengericht in Weimar zu verantworten hatte. Einmal hatte er seinem Nachbarn einen Holzblock enlwendet, um ihn zum Ausbessern seines Cchwcinekobens zu benutzen, obgleich er selbst ein Stück» Wald besaß. Dann warf er Hühner, die sich in seine Flur verflogen hatten, mit einem Knüppel halbtot, brachte sie über einen Zaun ins Gebüsch, ivo sie allmählich qualvoll verendeten. Schließlich benahm er sich zwei Lehrers frauen gegenüber recht eigennützig. Erst lieh er ihnen ver bieten, auf seinen» Waldgrundstück Erdbeeren zu pflücken. Dann gab er ihnen die Erlaubnis dazu und als die Krüge und Körbe voll waren, nahm er ihnen die Erdbeeren fort. Der Angeklagte l)oltc wohl gedacht, daß er sich eine solche nieder trächtige Handlungsweise erlauben könne, nachdem er im Jahr« 1925 in einem Strafverfahren als vermindert zurechnungs fähig im Sinne des Paragraphen 51, Absatz 2, betrachtet wor den war Diesmal stellte aber der psychiatrische Sachverstän dig« fest, datz er für seine Taten voll verantwortlich ist. Das Gericht verurteilte ihn desl, -!b wegen Rücksalldicb- stahls, Tierquälerei in Tateinheit mit Sachbeschädigung und Raub zu einem Jahr Gefängnis. Zivei Monate der Unter suchungshaft wurden ihm angercchnct. Güterwagen aufgebrochen und beraubt. Berlin, 20 Ian. Zum Tode verurteilte das Sonder gericht den 27 Jahre alten Willi Kaiser aus Schöneberg und den 28jährigen Fritz Figul aus Weißens«?, die sich des fort gesetzten schweren Bandendiebstahls begangen unter Aus nutzung der Kriegsverhältnisse, schuldig gemacht hatten. Gleich zeitig sprach das Gericht gegen sie den Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit aus. Die Mitangeklagten, der 57- sährige Max Müller und der 89jährige Albert Becker wurden wegen Hehlerei zu je drei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust verurteilt, während der 28j'ihrige Karl Kaiser eben falls als Hehler mit anderthalb Jahren Gefängnis davankam. Willi Kaiser und Fritz Figul. die auf dem Güterbahnhof Tcmpelho) als Wagcnkuppler tätig waren, haben planmäßig Güterzüge beraubt. Sie brachen die Plomben der Wagen aus und schleppten in grobem Umfange ihre Beute weg, einmal sogar ein ganzes Fatz Butter. Obgleich sich die von ihnen be gangenen Diebstähle nur auf einen Zeitraum von sechs Wachen erstreckten, befand sich in ihren Wohnungen ein umfangreiches Warenlager von Sachen aller Art, hauptsächlich Stosse, Män tel. Kleider, Anzüge, Wäsche, Wein, Liköre, Schokolade u. a. m. Dabei halten sic schon vorher erhebliche Mengen weiterver« kaust. Das verbrecherlsckie Treiben der beiden Diebe Milli Kaiser und Fritz Figul geißelte der Vorsitzende mit scharfen Worten. Wenn diese beiden Verbrecher bisher einen einwandfreien Le benswandel geführt haben und wenn sie auch für ihre Dieb stähle möglicherweite nicht die Verdunkelung ousgenutzt ha ben, so mutzten sie dock; im Hinblick auf die Kriegsverhältnisse als Volksschädlingc bezeichnet und dementsprechend verurteilt werden. Im Verfolgungswahn ihre drei Kinder mit in den Tod genommen Wien, 20. Januar. In Wien hat sich eine Tragödie ab,ze- spielt, Vie vier Menschen das Lebe»» gekostet hat. In ihrer Woh nung wurde die Hausmeisterin Antona Drechsler zusammen mit Ihren drei Kindern gasvergistct leblos ausgefundeu. ilüas die Frau, die mit ihren Kindern freiwillig den Tod gesucht hat, zu dein traurigen Entschluß getrieben hat, Ist noch nicht cinmand- srci geklärt, doch deuten verschiedene Anzeicl-en darauf hin. daß die Bedauernsiverte an Verfolgungswahn gelitten Hal. Der 1910er ein guter Tropfen. Koblenz, 20. Ian. Nachdem an der Ahr bereits Anfang Januar die ersten Weinproben des 194t)er stattgesunden hatten, haben nunmehr auch am Rhein und Mosel viele Weingemcin- den ihr« ersten Weinproben durchgcsüyrt. Was aus Grund der guten Mostgcwichte und der oortcslhaslen Cäurcsellstei- Freude darüber Ausdruck, datz mit dieser gememsamen Tagung das Bekenntnis der Jugend zum Instrument der Presse snm- sällig gezeigt werden könne. Oberbannjührer Memminger er läuterte anschließend die wichtigsten Maßnahmen der Jugend führung, die alle dein Ziel dienen, eine gesunde, starke und gläubige Jugend zu erziehen. Zum Schluß sprach der Leiter der Abteilung Auslands presse in der Presseabteilung der Rcichsregierung iin Reichs ministerium für Volksausklärung und Propaganda, Projesjor Dr. Bömer. Mit gespanntester Aufmerksamkeit folgten die Tagungsteilnehmer den Ausführungen dieses hervorragenden Kenners der politischen Verhältnisse des 'Auslandes, der sich mit den Methoden der ausländischen Propaganda auseinandersetzte und dabei einen Ucbcrblick über die Prinzipien gab, die für die deutsche Haltung bestimmend sind. Seinen überaus fesseln den Vortrag schloß Professor Bömer mit der Aussorderung, datz sich die deutsche Presse als verantwortungsbewußter Träger und Gestalter der öffentlichen Meinung und der geistigen Hal tung des Volkes auch mit dem Blick nach außen ihrer hohen Aufgabe bewutzt sein müsse. Gauamtsletter Schladitz dankte den Rednern für ihre wertvollen Bortrttge und schloß die Tagung »nit dem Gruß an den Führer. Törlchte Verleumdung der deutschen Lust waffe durch den Londoner Nachrichtendienst Berlin, 20. Januar. Die jüngste»» Ereignisse im Mittel- meer veranlassen den Londoner Nachrichtendienst am 17. 1. zu der durchaus richtigen Aeußerung, datz cs sich hier »in» eine sehr ernst zu nehmende Bedrohung der englischen Flotte handelt. Strategisch gesehen sei das Mittclmccrgebiet augenblicklich von höchster Bedeutung. An diese für die Engländer wenig ange nehm« Feststellung wird die Behauptung angejügt, die britische Luftwaffe sei bis jetzt mit jeder Bedrohung fertig geworden, die Deutschen seien seither „immer die zweitbesten geivescn". Eine derartige Darstellung rechnet bei den englischen Hö rern mit einem geradezu beleidigendem 'Matz von Dummheit m»d Vergeßlichkeit. Wo ivar di« RAF, als die dcutscl)« Lust, mass« in wenigen Tagen die polnische Luftwaffe vernichtete? Was tat sie, als Frankreichs Luslivasse in kürzester Zeit zusam mengeschlagen wurde? Bor allem aber- Warum hat sie ihre eigene Verjagung aus ihren Horsten aus dem Festland nicht verhindert, wenn die Deutschen doch angeblich die zweitbesten sind? Diese Fragen drängen sich den Engländern aus, wenn ne eine solche Sendung vernehmen, zumal sie seit Monaten fast täg- lick; Gelegenheit l)aben, die genxrltige Echlaqkrast der deutschen Lusttvasse am eigenen Leibe zu verfpüren. Die Werturteile des Londoner Nachrichtendienstes erscheinen daher angesichts dieser unun»stötzlick)e» Tatsacl-en als ebenso dreist wie töricht. lungen schon während der letzten Weinernte vermutet wurde, hat sich vollauf bestätigt: der 1910er ist ein über Erwarten guter Tropfen geworden, der den Weinbauer und Weiukousu- mcnten nach seiner bisherigen Entwicklung und nach den all gemeinen Ergebnissen der ersten ducchgesührten Weinp»oben recht zufriedenste!». Es konnten auch größere Mengen als naturrein aufgelegt werden, als man zunächst gehasst hatte. Gewaltverbrecher hlngerichtet. Berlin, 20. Ian. Am 18. Januar 19 lt ist der nm 18 No- vcmbec 1891 in Taganrog lNutzland) geborene Anton Bo« lovik hingerichtet worden, den das Londergericht dein» deut schen Landgericht in Prag als Gcivaltverbrecher zum Tode »xn- urteilt hat. Der Verurteilte ist ein vielfach vorbestrafter Ver brecher, der aus der Strafanstalt ansgcbrochen ist. Anschließend hat er eine Kette schwerer Räubereien und anderer Gewalt taten begangen. — Am 18. Januar 191t ist der am 28. August 1906 in Bohuslawitz geborene Augustin Be;r hingerichtet wor den, den das Sondergericht bei dein deutsch i» Landgericht 'P ag als Gewaltverbreck)er zweimal zum Tod« verurteilt hat. Bcjr, ein vielfach vorbestrafter Bettler und Landstreicher, hat einen 70jährigcn Landwirt und dessen Wirtschafterin überfallen und zu ermorden versucht. Vollstreckung von Todesurteilen Berlin, 20. Januar. Am 18. Januar 1941 ist der an» IT Juli 1915 in Iinotschan, Bez. Kladno, geborene Franz Sy- ko ra hingerichtet worben, den das Sondergericht in Prag als Bolksschädling zum Tode und dauernden» Verlust der bürger lichen Ehrenrechte verurteilt hat. Sykara, eii» arbeitssck>ener 'Mensch, hat als Volksschädling »»ährend des Krieges zwei ge füllte Sck)ober und einen lan-ivirtsck;astlick>cn Schuppen nieder- gebrannt. Der vielfach vorbestrafte Ein- und Ausbrecher Frau; Zlotnik und seine Helfershelfer Felix Karolczal» uno Anton Iagla, sämtlich aus Posen, wurden himzerichtet. Sie warm» durch Urteil des Sondergerichtes in Posen vom 9. Ja nuar 1941 als Volksschädlingc, Zlotnik und Korolczak wegen schweren Diebstahls in mehreren Füllen, Iagla wegen gewerbs mäßiger Hehlerei, Zlotnik auch wegen tätlichen Angriffs aus einen deutscl-en Polizeibcainten und versuchten Mordes an die sem zum Tode verurteilt worden. Ain 18. Januar ist der am 25. August 1908 in Alt-Kloster geborene Gustav Bergmann HIn- aerichtet worden, den das Sondergericht in Hamburg als Volks schädling zum Tode verurteilt hat. Bergmann ivar bereits viel fach wegen Betruges vorbestraft. Er hat während des Krieges wieder zahlreiche Personen »nn erheblich« Beträge betrügerisch gelcl-ädigt. Dabei hat er Soldatenfrauen als angeblicher Gruß besteller ihrer Männer betrogen. RelchSbankauswelS vom 15.1.1941 Berlin, 20. Januar. Nach dem Ausweis der Deutschen Reichsbank vom 15. Januar 1941 zeigt die Anlage der Bank in Wechseln m»d Schrecks, Lombards und Wertpapieren eine »vei ler« Entlastung «nif 14 252 Mill. RM. Der Deckungsbestand an Gold und Devisen beträgt 78 Mill. NM. Die Bestände der Neichsbank au Rcntenbanksck-elnen belausen sich auf 288 Mill. RM-, diejenigen an Scheidemünzen aus 168 Mill. RM., die son stigen Aktiva auf 1667 Mill. RM. Der Umlaus an Reichsbank- noten hat weiter auf 13147 Mill. RM.. der Bestand an fremden den Geldern weiter aus 1910 Mill. RM. abgenommen. Berliner Vörse vom 19. Zanuar Von Autoaktien wurden Daimler um IN herauf, BMW mn 2 Prozent herabgesetzt. Bei den Maschinenbaufabriken er mäßigten sich Rheinmetall Vorsig um 1>L. Bahnbedcrrs und Ber liner Maschinen je um 2 Prozent. Hervorztcheben sind noch Gebr. Iungl)ans mit plus Engelhardt mit plus 1 Prozent. Andererseits Mctallgescllsck)alt und Stöhr mit je min. 1, Holz mann Asck>asfenburger Zellstoff, Waldhof, Hotelbetrieb und AG für Verkehr mit je mln. 1!4, Schultheiß mit minus 1)4, 'Lem berg mit min. 214 sowie Dortmunder Union und Süddeutsche Zucker mit je min. 3 Prozent. Nelchsbank gaben um A auf 128 nach. Von variablen Renten notierte die Ncichsaltbesihanleihe 158,4 gegen 158.6.