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.> rr 28», Seile j Nummer 280. Seite 5 Dienstag. 28. November 1939 Sächsische Volkszeitung von »Mur L(E-rir>uru« datz Jenny nun einen Wein- fFortsetzung lolgl) li Sliem Kurie ^lackrickten Die Geburt der Erbswurst Evangelischen (//e /-//c-t/t,-/// ibrik gesprengt > zählende Zu- SA wurde nun »rn veranstaltet nstesiisprengunq :vcrk zugejuPt Ortsbildes jeitigt und auch Sohland" hat n grotzen Hxj. mehr als hm» nf Der Oker- n Steuer und dene Lanfkakn aussührlickien. f sowie d,m berfinanzprüsi- > zung an den dem KleinMr- agcn und mir- w a st e n l> a l l e hiesisten Stifts- c Bauplatz aui :n Vorgerichte! icheuue und der zenommen wer- Pflichtjahr Im eilst mutz auch Eintritt in da, ib Ostern 101» tjahr liomuien. NDZ von un- lirsnahmesällen rreichbar. Gc- welblichen Zu ber ländliäien s drinstend er- jeder Hinsicht lunst der Mäd- gaiistsstufc van i: Die Werk« l) Musikalische inden — wie Wunschkonzert Septett; 2400 'äln. Konzert: r Eichendorsf; »erl feuer. Beim ! mit den Klei- Plötzlich stand iivde, hatte dir rlitten, das, sie unserer sfr ei. ürstcrmeister liir nz aus Plletzlw- den Oberseuer- E. Bridbe nun Wehrdienstkreuz rüst eiiistezoaen. von 61 Jahren ) Bürgermeister lete er als Kas- <§ill ^ocl) hilft den ^-iebzicior ^(neg gewinnen / von Merner Lins Oovrrlirkt dr Karl Köhler L Lo., Berlin-Schmargendorf. Skachdr»« verboten.) konnte. Krico» sprach über da, h t des deutschen r Ausstellung in ter Prämienebsr r Schweinezucht mchpMt z des Minister« ifühninq eines tzblatt I Seite üe die Beschäl- »eitsbuch unter ese Aenderunq darauf hinzu- beitsbuchpflicht üelmehr gegen- rordnunst über istunst von Ar- ütsbuches aus- lertl rt am 26. Sep- veröffentlicht: ch immer dem ren Ausschrei- >iese Personen utzhaft stenom- Uizelgefänguis kommen unter r der Pollzei- ht Tasten zum , zustleich zur > die Lokale wl verabreicht Der Dcutsch-Französisckw Kriest war 1876 ausgebrochen. Die deutsche Kriestsanleihe hatte gewaltigen Ersolst. der „Norü- deutlche Bund" und nach einisten Zixzern auch Bayern und Württemlierst billistten den Entschlich des Königs von Preu- tzen. Dennoch war man in sfrankreich scst vom Zieste über- zeiistt: man hoffte auf die neuen Chnssepot (6-nnhre und die Mitrailleusen, man stlauble an den Beistand Oesterreichs. Däne marks, Italiens und der von Prenszen 1866 annektierten Lan desteile — man muhte endlich denken, dasz Prenszen in kurzer Zeit keine Lebensmittel sür die Truppen haben würde. Mast diele letzte Hosfnnnst auch übertrieben stcmescn lein, es märe vielleicht bei längerer Dauer des Krieges doch zu maiistelhaster Bersorstuiist einzelner Truppenteile gekommen — besonders bei Belasternnsten —. ivenu nicht ein Koch, ein einfacher Koch, der Heeresleitunst mit einer Ersindunst zu Hilfe stekommcn wäre. Die Ersindunst. die H. (6 rü ne berg — im Wohnungsanzeiger von 1870 bezeichnet als „Koch und Fabrikant rinstemachter Gemüse. Früchte. Fleisch usm.. Besitzer einer Erbswurltsabrik. Oranienburster Strotze 56 pt/ zwar angeblich für bekannte Erbswurst, man woh': „Sn eine sich star keine Wurst Kriest klar machten, nmt im Rahmen lm allen Juten i Zuchttieren der r Kuuincheuziich, nnann fKamenz- !t. Diese Stelle h Zuchthäsiuucli. wvorsitzcr Josts der stellvcrtre- uidsicdlunsts sind »lietzen, beraleud Olmlltz, 28. November In Rinkow wurde eine Jagd ver anstaltet, au der auch der Landwirt Franz Klimes aus Prikaz mit seinem »jährigen Sohn teilnahm. der dem Vater das Wild vorlrieb. Als der Knabe dem Vater einen Hasen zutrieb. spranst dieser plötzlich vor den Knakien, Klimes zielte rasch und schätz, traf aber statt des Hasen seinen Sohn aus unmittelbarer Nähe mit der vollen Schrotladuiist in den Rüchen und in die Beine. Der Vater trug den Knabe» zum Arzt und stellte sich dann selbst der Gendarmerie. Kein verzweifeltes Schluchzen zu erschöpft, viel zu teilnahms- In ihr ist alles tot und leer. Mit schwerem Seufzer kommt Frau Elfe zu Ihrem Manne zurück. „Mein Golt, was soll nur daraus werden?" „Eine ganz dumme Geschichte wird's werden!" braust Schön- selder auf. „Aufregungen über Aufregungen wird's geben! Das 'ehe ich schon voraus! Menn Ullmer ihr nicht die Kinder lässt, sann besürchte ich das Allerschlimmste!" „Ob du nicht einmal mit Ullmer sprichst?" ' „Es ist eine gefährliche Sacke, sich in lo etwas einzumilckeo- Der eiserne Vorhang streikte Karlsruhe. 28. November. Das Badische Slaatstheatcr wir» augenblicklich von einem bösen Pech heimgesucht. Als zu Beginn der Vorstellung „Die neugierigen Frauen" der eiserne Vorhang hachgezogen werden sollte, meisterte sich der Bcs-ll« hartnäckig, von seinem Platz zu rücken, und nach lünstcrey er folglosen Versuchen blieb nichts anderes übrig, als die Besuckzer ver- von die Niger freundliche Haltung Rutzlands zu Deutschland war und wie entscheidend sic bei der politischen Entwicklung ins Gewicht fallen konnte. Da erhob sich plötzlich der strotze Hund des russischen Kai sers und wanderte gemächlich durch den Saal, blieb dann un aufgefordert vor Bismarck stehen, schaute an ihm empor, we delte zutraulich mit dem Schwanz und leckte die Hand des Grafen Bismarck. Da rief der Kaiser, der seinen Hund beobach tet hatte, mit lauter Stimme Bismarck zu: „Da sehen Sie, das; der Hund die Freunde seines Herrn kennt". Bismarck schliesst Else;" noch dazu, wo Ich mich mit Ullmer ohnehin nie recht ver standen habe." „Was soll man nun aber tun, Georg?" „Zunächst gar nichts. — Es heitzt eben abwarten." Ernst Ullmer sand bei seiner Heimkehr einen Bries vor. Frau Anna Löber schrieb ihm: „Lieber Ernst! Ich habe Dir versprochen, Nachricht über das Ergehen der Kinder zu geben. Das will ich natürlich auch halten. Die Kleinen fragen viel nach ihrer Mutter, Fragen über Fragen stellen sie, und manchmal meine ich, sie ahnen etwas davon, was ihnen bevorsteht. Ich versuche, sie abzulenken, war mit ihnen zur Fütte rung im Schlotzpark, habe sie auch nach Coswig mitgenommen zu meiner Freundin; aber ich glaube nicht, datz sie die rechte Freude an allem haben. Ich bin wohl auch schon zu alt dazu, um für Kinder das rechte Verständnis aufzubringen. Gestern und heute mutzte ich verschiedene Male von ihnen hören, datz Mutti dieses oder jenes ganz anders gemacht hat. Und es ist viel Unruhe in mein Haus gekommen, Ernst. Ich fühle mich von den drei Tagen, da die Kleinen nun bei mir sind, ganz erschöpft; meine Kräfte reichen dazu nicht mehr aus, solche Pflichten zu erfüllen. Nun habe ich gestern bei meiner Freundin in Coswig erfahren, datz «ine Frau Rotzberg, die in der Könnerihstratze 8 wohnt und schon manche Pslegelinder gehabt hat, sicherlich bereit sein würde, die Deinen auch zu nehmen. Wende Dich doch einmal an sie. Vielleicht kannst Du Deine Kinder dort unterbringen, dann hast du ja auch die Möglichkeit, sobald Du von Fahrt kommst, sie zu sehen und Dich selber um sie zu kümmern. — Auch mutz ich Dir mitteilen, datz Deine Frau bereits hier gewesen ist. Allerdings ist es ihr nicht geglückt, mit den Kindern zusammen- zutresfen; denn ich war mit diesen gerade in Coswig. Bringst Du die Kinder anderswo unter, dann wird sie, solange sie deren Auf enthalt nicht ausgekundschastet hat, nicht die Möglichkeit haben, diese wiederzusehen. Gib mir bitte bald Nachricht, wie Du über meinen Vorschlag denkst. Bestens grützt Dich Deine alte Tante Anna." Lange Zeit satz Ullmer wie erstarrt und las mechanisch immer wieder diese Zeilen. Trostlos war das alles! — Trostlos! — Das hatte er so recht empfunden, als er heute vom Dienst nach Hause kam. Leer und öde war das Haus — eine Stille herrschte darin, wie in einem Leichenhause. Wie ganz anders war das sonst gewesen! — Da war ihm Jenny entgegengelaufen, meist hatte sie schon irgendeinen Leckerbissen sür ihn in Bereitschaft gehabt, hatte ihm seinen Hausrock gebracht und die Hausschuhe, war um ihn besorgt gewesen. — Und wenn die Kinder aus der Schule kamen, dann hatte es einen Jubel ohnegleichen gegeben. — Und heute? — Wenn nur nicht die Sorge um die Kinder wäre! — Was sollte denn aus dem Jungen und den beiden Mädels werden? — Aber es half ja alles nichts, er mutzte sich darum kümmern, eine geeignete Person zu sinken, der er seine Kinder anvertrauen konnte. Natürlich dachte Ullmer auch jetzt wieder nicht an Schlafen. Seine Nerven waren viel zu ausgepeitscht, als datz er hätte Ruhe finden können. — Er ging in die Schule, denn er hatte sich darauf besonnen, datz er ja das Fernbleiben der Kinder noch gar nicht entschuldigt batte. gefüllten Vorratskammern, das geschäftige Treiixn aus den Höfen, mo in Hunderten von Kisten die fertigen Würste zu je 150 Stück verpackt werden — alles dies gewährt einen in der Tat überraschend grotzartigen Anblick. Die Wurst selbst soll ge kocht wie das bekannte Gericht: Erbsen mit Rauchfleisch schniek sten. Für die Konservierung sorgt die oben erwähnte chemische Mischung." Schon am 21. August, also einen Monat nach Ausbruch des Krieges, wurde-Grünebergs Erfindung zum ersten Mole den Soldaten ausgehändigt. „Sie sollte", wie eine Gesül chte der Heeresverwaltung erzählt, „ursprünglich nur im äussersten Not fall verwendet n>erden. und zwar in Portionen von 1 P'unü — eine ganze Wurst, zwei Drittel oder ein Drittel Pfund . . . wurde aber bald in grotzen Mengen fso fotzte das 0. Korps schon am 30. August ... 170 Meterzentner) ousgcgeben. Am 2. September wurde jeder Mann mit einer Erbswurst beteilt, die er als eisernen Bestand bei sich tragen sollte, um dann in Verbindung mit zwei Portionen Pretzkasiec 21 Stunden onshal- ten zu stöunen . . ." So besohl auch General von Monstein nct der Zernierung von Metz, datz jeder Monn eine Porlion Erbs wurst bekommen sollte, wodurch gewisserniotzcn die water!-Ile Basis dieser wichtigen Kricgshandlung geschossen wurde. Metz fiel, der S'eg von Sedan wurde ermöglicht, der Krieg siegreich beendet, so könnte mon sagen, weil Herr Grüneberg die deut schen Soldaten mit seiner künstlichen Wurst unterstützte. Datz dies kein Sckwrz ist. beweist die Aeutzerung eines schweizerischen Obersten, der ein Jahr nach dem Siebziger Kriege schrieb, die Berpflegungsschwierigstclten der deulsciwn Triipiwn im Felde Hobe die Heeresleitung auf den Gedanken gebracht. Fleisch auk künstliche Weise zu konservieren. „So sind während des Krie ges selbst die Erbswurstfabriken entstanden, welche der Armee sür enorme Werte an Pracserven geliefert haben. Die Erbs wurst bietet den grotzen Vorteil, datz sie sehr schnell aufgestocht ist und gut nährt; dem Manne Fett zuführt. Am Abend nach dem Eintreffen im Biwak suchen die Leute bei Ermüdung nach Gefechten sich das Kock>cn so viel als möglich abzukiirzen . . . Diesem Bedürfnis kommt die Erbswurst entgegen, Indem sie in siedendem Wasser In fünf Minuten ausgekocht ist . . . Die ein zigen Nachteile der Erbswurst: bei allzu häufigem Gebrauch widersteht sie; wird sie zu lange gelagert, wird ebenfalls ranzig." Im Gegensatz dazu behauptet eine andere Quelle: „In luft dichten Räumen aufbewahr« — jahrelang haltbar!" Nun. jeden falls hat der Koch Grünebcrg mit seiner papierenen Wurst Hunderttausende beglückt. 12. Fortsetzung. irrichrocten starrte Frau Schönselder dle Schwester an: „Mas sür eine Dummheit, Jenny, was hattest du vor?" „Ach, frage nicht, Elfe, es ist besser, gar nicht darüber zu sprechen! Ich sehe ja ein, datz alles wahnwitzige Gedanken waren!" Bittend hebt sie die Hände. „Scheltet mich nicht! Macht mir keine Vorwürse, die könnte ich jetzt nicht ertragen! Ihr ahnt ja nicht, was ich In den Stunden, die hinter mir liegen, gelitten habe!" „Du hast natürlich auch nichts gegessen, Jenny, nicht wahr?" „Ich habe weder Hunger noch Durst gespürt, Else, ich habe mich nur nach meinen Kindern gesehnt! — Doch jetzt latz mich bitte in Ruhe! Frage mich nichts weiter! Zwinge mich auch nicht zum Essen, Ich brächte doch keinen Bisten hinunter! Wenn du mir einen grotzen Dienst erweisen willst, dann gib mir etwas Pyramidon; ich mutz ein paar Tabletten gegen diese rasenden Kopsschmerzen nehmen, und dann möchte ich mich ein wenig hin legen." „Ja, leg dich hin und sieh zu, datz du schlafen kannst", er eiferte sich Schönfelder. „Ich werde heute nacht hier in der Küche auf dem Diwan schlafen, und du bleibst mit Else in unserem Schlafzimmer." „ucy vanre vir, Georg, ns tut mir la so leid, datz ich euch jo viel Unannehmlichkeiten mache!" „Latz nur gut sein, Jenny", wehrte Schönfelder ab. „Also komm", drängte Frau Else ihre Schwester, „ruh dich nur erst einmal gründlich aus; wenn die ersten schweren Tage überstanden find, dann wirst du alles nicht mehr so tragisch nehmen." Jenny Ullmer antwortet nicht und folgt mit müden, schweren Schritten ihrer Schwester, die ins Schlafzimmer vorangeht. Jenny ist nicht mehr imstande, einen klaren Gedanken zu fasten. Ihre Schläfen hämmern wie im Fieber. Frostschauer jagen durch ihren Körper. Und wie tot sinkt sie dann, nachdem sie sich ausgekleidet und die die Tabletten genommen hat, auf das Bett nieder. — Frau Else hat inzwischen die Fenster geschlossen und die Jalousien heruistergelasten, so datz es ganz dunkel in dem Zimmer ist. Auf den Zehenspitzen geht sie dann hinaus und schlietzt leis« die Tür hinter sich zu. Eine Weile bleibt sie noch Im Flur stehen und lauscht an dem Schlüsselloch; denn sie glaubt ja, " " krampf bekommen wird. Aber es bleibt ganz still, ist zu hören. Jenny Ullmer ist viel los, um noch weinen zu können. aus die vorgesehene nächste Ausführung des Stückes zu iröslen. Am Abcud darauf mutzte auch die Erstausführung Harlans Schauspiel „Das Nürnbergsclie Ei" ausfallen, da technischen Schwierigkeiten noch nicht voll behoben waren. Statt des Hasen den Sohn getrosten Olmüh, 28. Novemiwr In Rinkow wurde eine Jagd Sie war In das HIrsck-gatler gegangen, um Holz Plötzlich ging der Hirsch, der dort gehalten wird, los und richtete sie mit seinem Genwih derartig schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden Ist sie alsbald gestorben. Archiv der Evangelischen KIrck)« Berlin, 28. November. Bei der Deutschen Kirck-enkanzlei In Berlin ist ein Archiv der Deutschen Enangeli- slipm Kirche errichtet worden. Es umfatzt alle archlvrelfen Akten und Urkunden, -le von Werken der Kirche Zeugnis geben, be sonders dle Akten des Deutschen Evangelischen Kirchcnbundes, seiner Organe, Rechtsvorgänger und Rechtsnachfolger. Der Hund des russischen Kaisers. Bad Ems, 28. November. Es Ist bekannt, datz seit 1867 König Wilhelm l. zu den reqelmähig wiederkehrenden Gästen von Bad Ems gehörte. So war es auch 1870, kurz vor Aus bruch des deutsch-französischen Krieges, als Kaiser Alexander von Ruhland zu kurzem Besuch bei König Wilhelm I. ln Bad Ems weilte. Auch Bismarck war in Ems. Eines Abends waren die beiden Monarchen mit ihrem Gefolge zusammen. Kaiser Alexander und König Wilhelm satzen in ernste Gespräche vertieft. Kaiser Alexander war stets von seinem grotzen Hund begleitet, der auch jetzt wieder unter seinem Stuhl lag. In einiger Entfernung stand Bismarck und beobachtete mit sorgen voller Miene das Gesicht des russischen Monarchen. Er wutzte und überlegte, von welch groher Bedeutung die mehr oder we- Elne „Gnadenhochzeit" Im Kreis Marburg Marburg (Lahn), 28. November. Der seltene Fall, dotz ein Ehepaar die sog. „Gnadenhochzeit" begel-en kann, d. h. auf einen 70jährigcn zzeincinschasllichen Lebensweg zurückblickt, wird aus dem Kreisort Wollmar gemeldet. Das hoch'oelagte Ehepaar Andreas Freising und Fran Christine geb. Müller, be geht am 28. Novemlwr zum 70. Male seinen Hochzeitstag. Der Jubilar hat bereits den 04.. seine Gattin den 00. Geburtstag gefeiert Von den fünf Kindern lebt noch eine in den 60er Jah ren stehende Tochter. Dom Hirsch zu Tode geforkelt Sondershausen, 28. November. Auf tragische Weise kam die Frau eines Gastwirtes vom Jagdschloss zum Possen ums Leben, zu sammcin. auf die Frau zu, datz sie muhte. Dort die Darstellung dieser Geschichte mit den Worten: „Ich fühlte mich erleichtert. Das war ein gcschichtsicher Moment sür unsere Politik!" Belgischer Dampfer im Sturm gesunken Brüssel, 28. November. Nach einer hier eingetrollenen Reu» termeldung ist der belgische 560-Tonnen Dampfer „Quenolt" im Sturm in einer Entfernung von vier M ilen von Nordhinder- Feuerschiff gesunken. Fünf Mitglieder der siebenköpnaen Mann schaft sind von einem Fischdampscr gerettet und an Bord genom men worden. — dem Staate verkaufte, und 105 000 Mark, war die uns allen wohl- Fragt man jemand, was das sei. so hört Wurst, gestillt mit allerlei Zeug, die eigent- ist." Chemiker, die dem Volke im Siebziger was denn nun Herr Grüneberg erfunden hatte' sprackien sich solgeudermntzen aus: „Erbswurst lx'stekt im wesentlichen aus Erbsenmehl, zum Teil entfettetem Siwck. Safz. Zwiebeln und anderen Gewürzen in darniartiaen Hülsen aus Pergamentpapier. Sie ist ein aelbes, knollig mehliges, in Pergamentvapierpatronen gefülltes Pulver, das jeder Soldat der deutschen Armee als „eisernen Mstand" bei sich führt. Die mikrolkovische Untersuchung eraab: Reichliche Stärkeinehlkügel- ck>en der Leguminose, Salzkrystalle. einzelne teils unverletzte, teils in Fragmenten vorhandene Kümmelsamen. Trümmer von Paprikaschoten und Pieffer und zerschnittene Zwicbelknollen- blätter." Und nun folgt dle höchst gelehrte Schluhsolqcruug: „Die Erbswurst stellt sick demnach als eine sehr vernünftig kom binierte Mischung von Protein. Kohlehydraten und anderen zur Herstellung einer leidlich wohsichmcckenden Supve notwendigen Zutaten dar." So weit die Gelehrten. Sie höben also wenig „Fleischliches" in der Erbswurst gefunden. Die Zeitungen bringen Schilderungen der Fabrikation, von deren unerhörter Wichtigkeit man erst eine Vorstellung be kommt, ivcnn man erfährt, datz täglich nicht weniger als 65 000 Kilo Erbswurst hergcstellt wurden, im ganzen etwa 4 bis 5 Mil lionen während des Deutsch-Französischen Krieges. Ein Bericht« erstatter erzählt den Lesern, was er in der Wurstfabrik .chicht neben Krugs Garten am Sck>öneberger Ufer" zu sehen bekam: „Eine aus mehreren Gebäuden bestehende Fabrik, in der über 400 Personen beschäftigt werden. Der grohe etwa 500 Futz lange Saal, in welci)em die aus 1 Teil Speck. 1 Teil Erbsenmehl und einem von Koch Grüneberg bereiteten chemischen Zusatz bestehenden Würste fabriziert werden, der Raum in welö-em sie zu Tausende» ausgespeicher« siegen, die mit Mehl und Speck Zunächst suchte er Fritzels Lehrer auf und lietz sich bei diesem melden. Oberlehrer Hose empfing ihn und jührle ihn nach dem Lehrerzimmer. „Hier sind wir ungestört, Herr Kilmer", erllärte er, „und wir können, ohne fürchten zu müssen, datz wir von Unberufenen gehört werden, miteinander reden. Ich habe bereits erjahren, was sich in den letzten Tagen in ihrer Familie abgespielt hat." l,Dann weiden Sie ja verstehen können, Herr Oberlehrer, datz ich die Kinder sortgebracht habe." „Ja, ich kann es verstehen, Herr Ullmer — aber nicht be greifen. datz Ihre Frau Nein, nein, es ist unmöglich, datz Ihre Frau sich wirtlich schuldig gemacht haben soll!" Ullmer seufzte schwer auf: „Und doch ist sie es, Herr Ober lehrer! — Leider Gottes habe ich mich mit eigenen Augen von ihrer Schuld überzeugen müssen!" „Aber das kann doch nur in einer augenblicklichen Ver wirrung geschehen sein, Herr Ullmer! Ich kenne Ihre Frau nun schon, seit die Kinder in die Schule gehen; ich habe sie als eine der besten Mütter geschätzt. Immer waren die Kinder tadellos angezogen! Immer hatten sie die Echularbeilcn gewissenhaft er ledigt, und wenn ich mit Ihrem Jungen sprach, da hatte ich das Gefühl, als wäre er stolz daraus, eine solche Mutter zu haben, und sein zweites Wort war so ost: Mutti hat das gesagt — oder enes. — Aus allem fühlte ich heraus, datz sie auch eine singe Zrau ist. Ihr Fritz ist einer meiner besten Schüler. Seinen Fleitz, einen Lerneifer führe ich auf den Einfiutz der Mutter zurück, die ür alle Arbeiten ihres Kindes Interesse hatte, nie ihre Kinder achtlos beiseite geschoben hat, kenn diele Frooen an s><> b--»<>n. Ich mutz sagen, Herr Ullmer, datz ich wie vor den Kopf geschlagen war, als ich erfuhr, datz Ihre Frau es mit der ehelichen Treue nicht genau genommen haben soll. Ich kann es nicht glauben, weil sie eine solche vorbildliche Mutter gewesen ist. Es würde mir autzerordentlich leid tun, gerade Ihren Fritz als Schüler zu ver lieren; es hat mir ja solche Freude gemacht, mit diesem Jungen zu arbeiten. Auch Fräulein Heitel sagt das von Ihrer Käthe, und gerade vorhin sprach ich mit meinem Kollegen Hammer, der die ABC-Schützen hat. Auch er erklärte mir, datz Ihre Jüngste, die kleine Inge, zu seinen besten Schülerinnen gehört und dies einzig und allein auf den Einslutz des Elternhaujes zurückzusükrcn ist. Nun soll das alles mit einemmal zusammcnbrechen? — Glauben Sie mir, Herr Ullmer, datz diese Ereignisse schwerwiegenden Ein stutz auf das Seelenleben der Kinder haben werden!" „Das weitz ich, Herr Oberlehrer, darüber bin ich mir voll ständig im klaren, — aber kein Mensch kann von mir verlangen, datz ich noch länger mit einer Frau, die mich so schändlich hinter gangen hat, zusammenlebe!" „Haben Sie aber auch bedacht, Herr illlmer", so versuchte Oberlehrer Hose zu vermitteln, „ob nicht der Schein Ihre Frau allzu schuldig erscheinen lätzt?" „Nein, nein!" brauste Ullmer auf. „Cie hat mit ihrer Scheinheiligkeit, mit ihrem Sichaufspielen als tugendsame Mutter allen Sand in die Augen gestreut! Aber damit ist es nun vorbei, ein sür allemal vorbei! Ich denke nicht daran, ihr noch länger meine Kinder zu überlassen!" Ausweichend zuckte Oberlehrer Hofe die Achseln. „Sie müssen das alles natürlich selbst bester beurteilen kön nen als ich", entgegnete er ernst. „Vom Standpunkt des Lehrers aus kann ich es nur tief bedauern, datz die armen Kinder in diesem Falle die Leidtragenden sind!"