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Gin christlicher Seeheld ZUM 2S. Jahrestage -er siegreichen Schlacht bei Loronel unter -em Oberbefehl -es Grafen Sxee Es ist eine Dankespflicht der Christen, ihrer Heiligen wie ihrer Helden zu gedenken. Zu den Helden der jüngeren Zeit gehört aber als einer der ersten Maximilian Gras von Spee, der Held von Coronel und Falkland. Admiral von Spee entstammt einem alten christlichen Nelsgeschlecht. Es ist das Geschlecht, aus dem jener bedeutende Jesuit des 17. Jahrhunderts hervorgegangen ist, Friedrich Spee oo» Langensels, der Bersasser der „Trutznachtigall", der Seel sorger, der Mystiker, der Bekämpfcr des Hexenwahns. Maximilian von Spee war schon von Fugend an den soldatischen Tugenden zugeneigt. Im Jahre 1878 trat er als Siebzehnjähriger in die Kriegsmarine ein, in der er die Rang leiter sehr schnell emporstieg. Er hatte das Glück, ein Kom mando zu erhalten, das seine Anwesenheit bei der Besitzergrei- sung einiger Kolonien zur Folge hatte. 1912 wurde er zum Ches des Kreuzcrgeschwaders, das an der ostasiatischen Küste lag, bestimmt. Kurz vor Kriegsausbruch trat er auf seinem Flaggschiff „Scharnhorst" von der deutschen Kolonie Tsingtau aus eine Südseereise an, aus der ihn die Nachricht von der Mobilmachung überraschte. Als auch Japan am 23. August in dcu Krieg eintrat, war eine Rückkehr nach Tsingtau nicht mehr möglich. Ta ein Geschwaderchcf im Kriegsfall volle Handlungs freiheit hat, weil er seine. Lage selbst am besten beurteilen Kanu, entschloss sich Gras Spee, auf dem Meere zu bleiben und den Gegner zu schwächen, wo immer möglich. Gras Sp-e hätte einen neutralen Hafen anlausen können und sich und seine Flotte internieren lassen, er entschied sich aber dagegen, obwohl ihm aus offener See fern der Heimat der Tod fast gewiss war. Als echter Soldat wollte er für sein Vaterland Kämpfen, auch wenn sein persönliches Schicksal damit entschieden war. Hatte er doch schon am 18. August geschrieben: „Ich komme mir über aus gleichgültig für die Welt vor, ivenn ich an die Ziele des Krieges denke; wie gern würde ich mein Leben mit Nüssen fürs Vaterland hergeben." Tas Kreuzergeschwader scsste also seine Fahrt durch den grossen Ozean fort. In Ponape kamen die Väter der Kapuziner mission an Bord, damit die katholischen Mannschaften zur Beichte gehen kannten. Der Gras selbst fuhr mit seinen beiden Söhnen an Land, um beim dort ansässigen Bischof das Buss sakrament zu empfangen. Die Söhne des Grasen — Otto und Heinrich — standen als Leutnants zur See im Dienste des väterlichen Kreuzergeschwaders. Ihr Vater galt ihnen von klein aus als soldatisches und religiöses Vorbild. Halten die Schisse des Geschwaders schon bei ihrer Fahrt durch den Grossen Ozcan manche Gelegenheit, den Feind zu schädigen, so waren sie in der Lage, ihn an der Küste Chiles in ossener Schlacht zu Hellen. In einem grossartigen Seegefecht gelang es dem Grase» am Allerheilige »tage 1914, ein englisches Geschwader unter dem Konteradmiral Cradock bei Coronel, nahe der Insel Santa Maria, zu besiegen und zwei schwere feindliche Kreuzer zu versenken. Es war ein unerhörtes Ereignis, dass Deutschland, die junge, aufstrebende Seemacht, das gewaltige England in offener Seeschlacht besiegt hatte. Ter Admiral fasste seinen Dank in die Worte: „Mit Got tes Hilfe ein schöner Sieg, für den ich den Besatzungen meine Anerkennung und meinen Dank ausspreche." Cs war klar, dass der Feind alle Kräfte gegen das Ge schwader des Grasen ausbicten würde. Nach einer Fahrt um de» südlichsten Punkt Südamerikas, um Kap Hoorn, nahm es nördlichen Kurs in den Atlantischen Ozcan hinein, wo es nn den Falkland Inseln zu einer neuen Begegnung mit den Engländern kam. Tas deutsche Geschwader kämpfte heldenmütig gegen die feindliche Uebermacht bis zum Untergang. Nur wenige konnten gerettet werden, vom Flaggschiss des Grasen keiner. Man weiss nicht, ob der Graf verwundet wurde oder ob er unverletzt mit seinem Schiss gesunken ist. Man weiss nur. dass seine letzte Tat ein Opfer für die Seinen war. Wollte er schon durch den Einsatz der grossen Kreuzer die kleinen schonen, so fessle er sich in letzter Minute noch mit seinem Flaggschiss „Scharnhorst" für den Kreuzer „Gncisenau" ein. Der Admiral liess die todwunde „Scharnhorst" noch einmal nach Steuerbord aus den Gegner zudrehen, um der „Gneisenau" das Entkom men zu ermöglichen. „Gneisenau" kämpste tapfer weiter, „Scharnhorst" dagegen sank. Da jedoch die Schlacht noch tobte, war eine Rettung der Mannschaft von „Scharnhorst" nicht möglich. Der Admiral hatte sein Leben und das seiner Mann schaft der Besatzung der anderen Kreuzer geopfert. Mit dem Grasen starben seine beiden Söhne den Heldentod Heinrich erlitt auf „Gncisenau" eine tödliche Verwundung, Otto erlag einer Verletzung noch vor dem Sinken der „Nürnberg". Maximilian von Spee war ein überzeugter, tief innerlicher Christ. Er war von einer grossen Liebe zu seinem irdischen Batcrlande erfüllt, deren innerste Kraft in seiner Liebe zu Gott wurzelte, zu Gott, der ihm dieses Vaterland geschenkt. Er wusste sein Schicksal in der Hand des Allerhöchsten und schrieb noch in einem seiner letzten Briefe: „Wie sich unsere Tätigkeit abwickeln wird, das steht in Gottes Hand, und wenn ich natürlicherweise auch Pläne habe, so sage ich mir, dass die Zufälligkeiten fo vielfach sein können, dass ich aus alles vor bereitet sein muss." Am Allcrhciligentage siegte Admiral Spee bei der Insel Santa Maria, am Feste der Unbefleckten Empfängnis starb er den Heldentod. Auf seinem Totcnzcttel stehen die Worte: „Ich Hobe den guten Kamps gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. Hinfort bleibt mir die Krone der Gerechtig keit aufbewahrt, die mir der Herr, der gerechte Richter, geben wird an jenem Tage, nicht etwa nur mir, londern auch denen, die seine Ankunft lieben." s2. Tim. 4, 7—8.) Jetzt wird Schilf geerntet Rohrkolben sparen Devisen — HIls« für die Bauwirtschast — Platz sUr die Fischzucht Wenn all das, was wir eigentlich unter Ernte verstehen, vorbei ist und -er Bauer geruhig aus ein gesegnetes Jahr zu- riickblicken kann, dann beginnt aus unseren stehenden Ge wässern eine andere Ernte, von der nur die eigentlichen An wohner etwas sehen und bemerken. Es geht dabei nicht in erster Linie um das. was wir Rohr nennen, fondcrn besonders sorgfältig werden die sogenannten Schtlskolben geerntet. Tas Schilf trägt jetzt bekanntlich dicke braune Kolben, und gerade diese Kolben sind es, die äusserst begehrt find, seitdem man entdeckt hat, dass sie sehr gut Materiai ersetzen können, das wir in früheren Jahren aus dem Ausland elnsühren muh ten. Die Schilfslocken, die aus dem Kolbe» gewonnen werden, finden heute in grösstem Ausmasse bei dem Polster handwerk Verweirdung. Diese Flocken sind sehr elastisch, zart und widerstandsfähig, freilich hängt Ihre Güte bei der Ver arbeitung weitgehend davon ab, in welchem Zustande sie geern tet und in den Handel gebracht werden. Und wie man das am besten macht, das kann man jetzt Kci der Schilsernte recht gut beobachten. Die Kolben werden einzeln geerntet, wenn man es nicht vorzieht, unter dem Schilf, das ost allzu üpplg wuchert, tüchtig auszuräumcn. In diesem Falle werden die Schtlskolben erst nachher abgenommen. Da» Freiherr von Gebsattel sagt: „Vom Scheitel bis zur Sohle Edelmann, Offizier und wahrer Christ, war er alle» ein Vor bild. Fürwahr, wir Deutsche brauchen nicht aus das Altertum zurückgreifen, wenn wir nach Beispielen für den Heroismus suchen. Wir haben in unseren Reihen Helden gerade genug;- mag man die Anforderung für diesen Ehrentitel fo hoch stellen, wie man will, Graf Spee hat ein Recht auf ihn. Solange es noch eine deutsche Marine gibt, wird sein Name nicht vergessen werden, wird singen und klingen das Lied vom Grafen — nein, von den Grafen Spee. Denn seine beiden Söhne sind, seiner würdig, ihm in den Tod gefolgt . . . Jenseits der Wolken fanden sie ihren Vater wieder — vor Gott dem Herrn." Das neue Deutschland ehrte den Helden non Coronel, indem es eines seiner Panzerschiffe benannte: „Admiral Gras Spee." Dr. St. Grenzen -es mo-ernen „künst lichen" Menschen Es wird keine Konkurrenz daraus Der in der Schweiz gebaute und in Europa und Amerika viel gezeigte „Robot", der unter Radiokontrolle steht und Be fehle ausführt, die man ihm durch Radio erteilte, stellte ohne Zweifel die grösste Leistung auf dem Gebiete des Robotbaues dar. Denn die von viele» phantasiebegabtcn Schriftstellern aus- Am 24. Oktober hat der bekannte Luftfahrtpionier Oberst a. D. Dr. von Abercron sein 70. Lebensjahr voll endet. Hunde, Hühner, (Hanse, Enten und Tauben regen sich über einen Ballon, den vermeintlichen Riesenraubvogel, gewaltig auf. Die Tauben kreise», tief und unruhig fliegend, um ihren Schlag. Gänse und Enlen schliessen sich laut schnatternd zu sammen, streben ängstlich heimwärts. Die Hühner aus dem Felde legen ost schnell ihr Ei ab, um dann gackernd zum Stasi zu eilen. Angeschlossenc Hunde reissen wie toll an ihrer Kette und künden schon kilometerweit vorher das Herannahen eines Ballons an. Wie fein der Instinkt des Hundes ist, äusscrte sich i» folgendem: Unser Ballon stand 3000 Meter hoch bei Wind stille über einer geschlossenen Wolkcnschicht. Tief unter uns Hörle» wir dauernd das wütende Gekläff eines Hundes. Als wir zur Landung nicdergingen, lag unter uns ein Gulshof. Dem Besitzer wurde jetzt klar, weshalb sein Hund seil einer halben Stunde in der grössten Aufregung gewesen war. Wenn der Ballon tief über die Felder schwebt und die Luftsahrer sich ruhig verhalten, dann vernehmen wir deutlich das „Klirr!", das SOS des Rcbhahns. Er springt von seiner aussichtreichen Ackerscholle, drückt sich fest aus den Boden, macht sich durch seine graubraune Farbe in einer Erdfurche unsicht bar. Tie Alte folgt mit ihren Jungen dem Beispiel. Die Hühner bleiben liegen, wenn der Ballon seilivärls vorbeizieht. Dann hören wir ein doppeltes „Gurruck!"; das heisst: Gefahr vorbei. Die Henne antwortet in gleicher Weise dem Hahn. Die Hühn chen richten sich auf. Geht der Kurs des Ballons über das Volk dann streicht cs unter „Kurr, kurr!" in die nächste Deckung. Im hochstehenden Getreide haben wir aus tiefsliegendem Ballon schon manche Jungwild Wiege entdeckt, verraten von der überängstlichen Mutter. Das Schalenwild — Schalen sind Hufe —, aus Gründen der Vorsicht sonst nachts unterwegs, tritt erst gegen Abend aus dem Wald. Wird die Mückcnplage im Holz zu gross, dann sucht das Edel-, Dam- und Rehwild im Hochsommer auch tagsüber den schützenden Halmwald. Hasen fahren beim Hcrankommcn des Ballons ivie der Blitz im Zickzack hin und her. entwerfen eine unruhige Zeich nung; sie drücken sich selten. Bei hohem Schnee haben sie sich tiefe Locher gegraben. Von oben erkennen wir ein Gefüge der Hasenfährtcn. Bei Gefahr wählen sie eine,, gemeinsamen Pass in dem Forst. Dort stellt man bei den Treibjagden die besten Schütze» hin. Van der Vogelwelt regen sich die Lerchen, die Raubvögel und die Schwalben über den Ballon anscheinend nicht auf. Die Lerchen schrauben sich wie an Schnüren senkrecht hoch, hängen in der Lust und singen. Die Raubvögel schwingen sich In grossen Kreisen langsam auswärts, schweben mit den Flü geln zitlern- aus der Stelle, entdecken mit dem unvorstellbar scharfen Vogelauge eine Feldmaus und stossen dann schnell herunter. Die Schwalben flitzen neugierig nm den Boston wie schwarze Pfeile, neige» den schnittigen Körper bei plötzlichen Flugwendungcn zur Seite. Stare und Schwarzamseln lärmen in Massen auf Obstplantagen. Weingutsbesiher. die sich dieser Räuber kaum erwehren können, sollten deshalb kleine Fessel ballone über ihren Kulturen schwanken losten. Vor dem dicken Freiballon nehmen beide Bogclarten Reissaus. Allerwichtigste ist cs, dass diese Kolben absolut trocken sind. Es ist also ausgeschlossen, dass man an regnerischen Tagen erntet. Auch nach der Ernte müssen die Kolben noch nach trocknen. Die Fachleute haben es im Gefühl, ob das Material so trocken ist, -ass cs den gesordcrtcn Ansprüchen genügen kann. Sobald cs soweit ist, werden dann die Kolbcnschalen gelöst und das Flockcninatcrial dicht In Säcke verpackt. Diese Echilsslocken ersehen den sogenannten Kapok, den man in früheren Zeiten ausschliesslich bei der Polstere! verwendet hat. Ans naheliegenden Gründen kann er heute nicht mehr einge- sührt werden. Um so lieber greift man deshalb zum heimischen Material, das in praktisch unbegrenzter Menge zur Verfügung steht. Von nicht geringerer Wichtigkeit Ist die Rohrernte. Das Rohr, das richtiggehend gemäht wird, findet bekanntlich in ausgedehntem Masse bei der Bauwirtschast Verwendung- Auch hier spenden die heimischen Gewässer genügende Mengen. Wenn man sich erst richtig an das heimische Material gewöhnt hat, wird es auch möglich sein, immer bessere Qualitäten hcr- anzuziehen. Diese Rohr- und Schilsernte hat aber noch einen anderen Nutzen. Eine weitgehende Verschilf«»» von Gewässern, wie man sic oft beobachten Kan», schadet bekanntlich dem Fisch bestand. Es ist wichtig, dass man den Schilf in bestimmten Gren zen hält. Sobald er sich z» iveit auszudehne» beginnt, muss man ihn zurückschnciden. Dazu ist jetzt, im Spätherbst, die beste Jahreszeit. gestellten Behauptungen, der Mensch werde eines Tages durch seine eigenen Robots zugrunde gehen, dürsten schon zctzt als un sinnig widerlegt sein, lieber ein Spiegelbild des Menschen, aus gerüstet mit Tricks aller Art, wird ein Robot nie hinauskom men. Sicht man von kleineren Versuchen ab, dann wurde der erste echte Robot vor 200 Jahren gebaut, und zwar von einem Ingenieur, der auf einem Brunnen die Figur eines Flöten bläsers in Stein gehauen sitzen sah und dem die Idee kam, man müsse doch auch in nachgeahmter Natur einen Menschen bauen können, der sich so benehme, als ob er wirklich lebend sei. Aber genau genommen wurde nur ein Automat daraus, der eine» Musikapparat im Leib hakte. Da sind die modernen Konstruktionen schon ein wenig weiter gegangen. Ein richtig durchkonstruierter Robot muss auf einen deutlich ausgesproche nen Befehl hin gewisse Bewegungen ausführe» und sogar ge wisse Antworten geben können. Wenn man ihm zuruft: „Geh!", dann muss er gehen. Fragt man ihn, wie alt er ist, dann muss er das richtige Alter nenne» können. Das klingt an sich schon etwas erstaunlich, ist aber gar nicht fo sensationell. Denn man hat ja im Innern des Rabat nur gewisse Schaltungen einbauen brauchen, die auf elektrische oder akustische Anregung hin ein springen und dann entweder einen Motor mit Mechanismus oder eine Sci-allplatte mit einem bestimmten Ausspruch in Bewegung sehen. Daraus ergibt sich aber auch schon die Begrenzung der Möglichkeiten. Was nicht vorgesehen ist in dem Reaktions alphabet, kann auch nicht ausgesührt werden. Selbst wenn man die Inneneinrichtungen eines Robot noch weiter ausbaut, selbst wenn diese Gestalt immer empfindlicher gemacht wird, so sitzen doch die Grenzen im Mechanismus. Mag der Robot nun Televox oder Telelux oder sonstwie heissen — der künstliche Mensch In dieser maschinellen Form wird uns nie zu einer selbständigen Konkurrenz werde». Denn wir stehen ja hinter ihm — am Schalthebel, an der Stromzusuhr. — Der „Homun kulus", der echte Künstliche Mensch, wird nie geboren werden. Die Störche sammcln sich schon im Spätsommer auf Wiesen, um ihre Gcschwaderflüge zu üben. Sie breche» saft gleichzeitig mit den Schwalben nach dem Süden aus. Die Störche westlich der Weser nahmen Kurs »ach Südwestcn über Spanien, die weiter östlich beheimateten gen Südoste» nach dem Balkan. Da ich mir die Beobachtungen der Störche im Ballon immer ausgeschrieben habe, glaube ich bestätigen zu können, dass der Rückgang der Störche in Deutschland etwa 50 v. H. beträgt. Als Grund nimmt man an, dass die Störche durch die Kultivierung der Moore und die sonstigen Ent wässerungen bei »ns immer weniger Nahrung finden. Die alles fressenden Möwen sahen wir von oben nm zahl reichsten an den Einmündungen von Kanalisationen in den Häsen. Wir sahen auch viele Möwen an fischreiche» Binnen seen. Selten sind in Deutschland die wie gekalkt aussehenden Rciherforste. Als der Ballon tief über den Reichsivald bei Kleve Hinwegstrich, erhob sich ein wüstes Schreien der dort brütenden Reiher. Erst etwas später brachte der Wind -en Aasgeruch. Die Reiher haben eine gesegnete Verdauung. Die Summe der Beobachtungen aus -er Vogelschau ergibt, dass die Zugvögel selten grössere Höhen aussuchen, dass hin gegen die Schwärme vorwiegend tief ziehen. Hat der Asrika- flug einmal begonnen, dann streben die Vögel möglichst schnell vorwärts; sie lassen sich durch Gegenwind und Gewitter nicht aushalten. Dio Zugvögel ahnen sicher, dass die Stärke der Gegenwinde mit der Höhe zunimmt. In Gegenden, wo das Rehwild in starken Sprüngen auf tritt. könne» wir ans den» Freiballon gut cinsludierte Bewe gungen beobachte». Da führt der Bock seine Rehe vor. als ob es sich uni eine militärische Besichtigung handelt. Er bringt sein Gefolge nach dem nächtlichen Forst in Sicherheit. Bei hohem Schnee und starkem Frost können sich die halb verhungerten Rehe nur in müden Sprüngen vorwärts bewegen. Dann zieht sich das Wild immer näher an die menschlichen Siedlungen heran. Bei Nachtfahrten schwimmt der Ballon meist aus einer tief liegenden, kalten Schicht, ist also gegen den dunklen Him mel schwer zu erkennen. Die gelbe oder graue Kugel hebt sich nur bei Vollmond und Sternenklarhcit gegen den Himmel ab. Da nun der Wind dem Ballon nicht vorauseilt, kann das Wild keine Witterung von dem Herannahen bekommen. Das Schrecken der Rehböcke kann nachts so stark sein, als ob der wildreiche Forst ein Hundezwinger wäre. Nur das Schwarz wild bleibt unsichtbar im Dickicht, cs sei den», dass ein Schlepp seil über die Bäume schlägt. Jeder Jäger würde in Entzücken geraten, wenn er als Freiballonfahrcr das Schreien der Hirsche zur Brunstzeit er leben würde. Dann .dröhnt vor Sonnenanfgang der Schrei eines Geweihten zu uns hinauf, dass cs durch Mark und Bein geht. Bald wird geantwortet. Das Konzert der Könige -es Waldes ist Im Gange. Auch der stärkste Hirsch schweigt aber, wenn ihn der Ballon tief übcrschwebt. Das würde auch einen Löwen zum Schweigen bringen! welche Hitze verträgt -er Mensch? Gestützt auf eine Menge praktischer Erfahrungen — teil» in den Tropen, teils in den Krankenhäusern dreier Erdteile — geht nun ein belgischer Arzt dazu über, zu überlegen, ivelche Hitzegrade der Mensch eigentlich vertragen kann, ohne daran zu grunde zu gehen. Die Hitzercgulierung beim Menschen erfolgt bekanntlich physikalisch und chemisch Im Gehirn befindet sich ein Hiherequlator. der genau die Temperaturen zulässt und die Verdampfungen und Ausschwitzun gen erzwingt, die für den Körper erforderlich scheinen. Der Blutstrom unter der Haut und die Verdampfung durch die Haut werden immer auf gleichem Niveau gehalten. Fast unglaublich aber rrscl-eint es, dass ein ganz nackter Mensch, der genügend Master zu trinken und in einem absolut normalen Gesund heitszustand ist, bei vollkommen trockener Lust Temixraluren Uber 100 Grad Celsius hinaus bequem vertragen kann. Wasser kocht bei dieser Temperatur. Und auch ein Stück Fleisch wird gar. Aber der Mensch hält es aus. weil die Verdampfung so reich lich Ist. dass dadurch die Hitze kontrolliert erscheint. — Wenn aller die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt ist. so dass der Mensch einfach keine weitere Berdampfungsslüstigkeit nbzugeben ver mag. dann versagt das Anpassungsvermögen des Kör,xrs noch ehe 50 Grad Celsius erreicht sind. llllllilllllllllllllllillllllllillllMIIlllllllllllllllllllllllilillllllllllllillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllillillllllllllllllllllllllllllllllNIIllllllllllNIIIIIlllilillllllNiilllllNilillllllllllllllllll Vom Ballon aus gesehen .. Merkwürdige Tierbeobachtunsen au- -er Luft / Von Oberst a-V.vr.b e. v. Abercron