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Donnerstag. IS. Februar 1S3S Sächsische Volkszeitung Nummer 41, Seite 8 ^lotirsn „/^ntkonu, KSniq von knglsn6*' In England lebt ein Mann, den man geradezu als den „König der Querulanten" bezeichnen könnte, denn er verbindet mit der typischen Zähigkeit dieser Menschen noch ein groteskes Ziel seiner Bemühungen: er erhebt Anspruch aus den englischen Königsthron! Anthony Hall aus Finsbury bei London halte sich sogar in seinem Dienst als Polizeibeamter ungewöhnlich ausgezeichnet, ja aus seiner Feder stammen mehrere Fach bücher iiber poltzeitechnische Fragen. Plötzlich aber „stellte er sest", dah die Halls direkte Abkömmlinge des englischen Herr schergeschlechts der Tudors sind. Heinrich VIH., so behauptet Hall, war von Anna Boleyn im Jahre 1528 ein Sohn John geboren worden, der in Sussex von einem Farmer namens Hall aufgezogen wurde und dessen Namen annahm. Der Sohn sei zwar illegitim gewesen, Hall beruft sich aber darauf, datz bei Wilhelm dem Eroberer ja das gleiche der Fall gewesen sei. „Ich bin also", so betont Hall bei jeder Gelegenheit, „König Anthony von England, der letzte aus dem Geschlecht der Tudors"! Da „infolgedessen" alle anderen Herrscherhäuser un- rechtmcißig regierten, richtete König Anthony an König Georg einen geharnischten „Räumungsbefehl" mit dem Ersu chen, den Buckinghampalast schleunigst zu räumen. Diese Ex missionsklage war übrigens einfach an „Herrn Georg Fried rich Ernst Albert Windsor" gerichtet und versicherte, datz „zur Vermeidung eines blutigen Bürgerkrieges" -er sofortige Aus zug des Königs aus dem Palast notwendig sei. Seit dieser Zelt hat Hall seinen Dienst als Polizeibeamter ausgegeben. In öffentlichen Reden und Kundgebungen sucht er nun überall für seine Ansprüche zu werben. Fünfmal stand er schon vor Gericht und zweimal wanderte er ins Gefängnis — das rührt ihn aber als rechten Querulanten nicht im geringsten. „König" Anthonie hat im übrigen bereits ein umfangreiches Programm für den Fall ausgearbeitet, datz er den Thron Englands be steigt. Er verspricht Verminderung der Nationalschuld, Bier In Dorkriegsaüte, Herabsetzung des Portos, Abschaffung -er Steuern auf Bier. Tabak und Tee, das Verschwinden der Rund funkgebühren, kostenlose Benutzung des Tclcpfons und — freien Eintritt in allen Badeanstalten! Zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit hat er das Ei des Kolumbus entdeckt. Nach seinem genialen Plan werden einfach in allen Großstädten königliche Miiinen errichtet, die genügend Geldscheine drucken können, um allen Arbeitslosen ein Auskommen zu sichern. Datz auf diese Lösung noch niemand gekommen ist! Wenn auch kein Mensch Hall irgendwie ernst nimmt, gehört er doch zu den seltsamsten Käuzen des Empire. Nur seine geschichtlichen Kenntnisse können trotz seiner Forschungen nicht allzu gut sein, denn sonst müsste er wissen, datz Heinrich VIII. ja Anna Boleyn deswegen zum Schaffott dringen Netz, weil sie ihm keinen männlichen Nachkommen zu schenken vermochte. Ausbau der deutfch-dänWen Verkehrslinie in Erwägung gezosen Vortrag von Staatssekretär Kleinmann in Kopenhagen Kopenhagen, 18. Februar. Vor der Deutsch-Dänischen Ge- sellscl)ast hielt der Staatssekretär im Rcichsverkehrministerium und stellvertretende Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, Kleinmann, der zu einem zweitägigen Besuch in Kopenhagen rlngetroffen Ist, einen Vortrag iiber „Die Eisenbahn als Brücke Mischen den Völkern". Mit dem deutschen Gesandten und dem stellvertretenden Landeskrcisleiter waren u. a. erschienen der Generaldirektor der Dänischen Staatsbeamten, Knutzen, Ver treter der -änisä-en Regierung, Mitglieder des dänischen Eiscn- bahnrates und der dänischen Tariskommission sowie viele andere führende Persönlichkeiten. Der Vorsitzende der Gesellschaft, Kapitän Ipscn, begrützte den Staatssekretär, der in seiner Rede eine Darstellung der belebenden und verbindenden Momente gab. die die Eisenbahn von ihrer Entstehung an auf wirtschaftlichem und politischem, auf zivilisatorischem und kulturellem Gebiet ausstrahlte. Eine Reihe bemerkenswerter Angaben vermittelte ein Bild von der Entwicklung der durch den Nationalsozialismus aus dem Ver sailler Fesseln befreiten Reichsbahn zu dem größten Wirt- lchastsunternehmen der Welt. Der Redner widerlegte dann die in einer gewisse» ausländischen Presse beliebten besorgten" Aeutzerungcn über eine angeblich den deutlchen Eisenbahnen drohende Krise. Sein Wort von einer „glücklichen Verkehrs katastrophe nach oben", das er unter Hinweis ans das Fünf- Milliardenprogramm der Reichsbahn zur Vermehrung ihres Lokomotiv- und Wagenparkes nm 30 v. H. prägte, wurde von ern Zuhörern mit Zustimmung begrützt. Im weiteren Verlauf seines Vortrages behandelte Staats sekretär Kleinmann vom Gesichtspunkt der interationalen Aus- gaben der Eisenbahn insbesondere die Verbindungen zwilchen Deutschland und Dänemark. Er bejahte die Zweckmätzigkeit einer zweiten Querverbindung zwischen dem Reich und seinem nördlichen Nachbarn auf der Linie zwischen Fehmarn und Lolland-Falster, die den Weg aus dem Norden nach Deutsch land und nach ganz Westeuropa wie nach dem Süden so bcdeu- tend verkürze, datz es möglich sei, z. B. ein dänisches Et sozu sagen noch huhnwarm auf den englischen Markt zu bringen oder van Kopenhagen nach Mailand in zwanzig Stunden statt bisher in fünfundzwanzig Stunden zu gelangen. Ginhettllches StaatSfchutzkorvS Die Zusammenfassung von SS. und Polizei Der Reichsführer SS. Heinrich Himmler hat nach seiner Einsetzung als Ehef der deutschen Polizei seiner Absicht Aus druck gegeben, die Schutzstaffvl der NSDAP, und die deutsche Polizei zu einem einheitlichen Staatsschutzkorps neuer Prägung zusammenzusassen. Wie ivcit dieses Ziel bereits erreicht ist, legt SS-Oberführer Ministerialdirigent Dr. Best im „Deutschen Recht", dem Zcntralorgan des NS.-Rechtswahrerbuttdes, dar. Die Zusammenfassung zweier Einl-eiten, deren eine dem Schutz der Bewegung und deren andere dem Schuh des Staates zu dienen habe, müssen beginnen mit der Verschmelzung der Menschen, die die Träger dieser Einheiten und ihrer Aufgaben sind. Des halb sei von Anfang an alles getan morden, was diese mensch liche Gleichrichtung und korpsmätzige Einheit Herstellen könne. Die SS. als die Einheit mit der umfallenden Zielsetzung biete hierfür den Rahmen. Auf Grund der Anordnungen des Reichs führers SS. würden Angehörige der Polizei in die SS. ausge nommen. Der Nachweis des Polizeioffizier korps iverde künftig ausschlietzlich aus den Iun- kerschulen der SS. hervorgehen. Für die Sicher heitspolizei sei bestimmt, datz der gesamte Beam- ten nachwuchs SS. -fähig sein müsse und mit dem Ein tritt in den Dienst der Sicherheitspolizei zugleich in die SS. ausgenommen werde. Auf diese Weise wachsen die beiden Glie- Vlgamitt ohne Wissen Freispruch wegen rechtlichen Irrtums Aachen, 18. Februar. Datz er eigentlich zwei „legitime" Ehesrauen hatte, war Bernhard nach vierzehnjähriger Tren nung von der ersten Ehefrau eigentlich noch nie aufgegangen. Bis eines Tages auf Grund einer Nachfrage die Sache heraus kam, woraus dann Bernhard verhaftet und in Untersuchungs haft genommen wurde. Die Anklage lautete auf Bigamie. Deshalb mutzte Bernhard, der bereits die Sechzig überschritten hat, sich vor der Ersten Trotzen Strafkammer des Landgerichts Aachen verantworten. Die Vorgeschichte entbehrt nicht einer gewissen Komik. Bernhard stammte aus der Dortmunder Gegend, wo «r Berg mann gewesen mar. Hier l-atte er anch vor langen Jahren als Zwanzigjähriger geheiratet. Dreitzig Jahre dauerte das Ehe- gück, bis es auf einmal aus war und eine Scheidungsklage vor dem Dortmunder Zivilgcricht das Ende vom Liede war. Eines Tages fragte Bernhard seinen Rechtsanwalt, wie er nun mit seiner Sache stehe. Ihm wurde die Antwort, datz -er Prozess gewonnen sei. Bernhard ging freudestrahlend heim, und nicht lange nachher heiratete er zum zweiten Male. Aber auch diesmal fanden die Eheleute, datz sie nicht zueinander patzten, nur kam die Erkenntnis schon nach zwei Jahren. Wieder gab's einen Eheschcidungsprozetz in Dortmund, wieder wurde er gewonnen. Und dann heiratete Bernhard zum drit- Vom Magdeburger Vom gestürzt Magdeburg, 16. Februar. Im Zentrum Magdeburgs ereig nete sich am Mittwoch irr der Mittagszeit ein Vorfall, der gro bes Aufsehen erregte. Eine etwa 25 Jahre alte Frau hatte sich von einem Turm des Domes aus den Domplatz gestürzt. Sie war sofort tot, ihre Personalien konnten bisher noch nicht er mittelt werden. Wie festgestellt wurde, hatte sich die Frau beim Domkastel lan eine Karte zur Dombesichtigung gekauft, ohne datz ihr dabei irgentnvelche Zeichen der Erregung anzumerken gewesen wären. Sie hat den für die Besichtigung zugänglichen nördlichen Domturm bestiegen, ist auf die oberste Galerie getreten und von dort aus auf den Domplatz gesprungen. Mörder entzieht sich der irdischen Gerechtigkeit Nordhausen sHarz), 16. Februar. Der vom Schwurgericht Nordhausen wegen Mordes zum Tode verurteilte 44 Jahre alte Otto Dittmann aus Heiligenstadt hat nachts im Gerichtsgesäng- nis Selbstmord durch Erhängen verübt. Dittmann hatte seine Ehesrau ermordet, weil er deren jüngere Schwester, die im März vergangenen Jahres ein Kind von ihm zur Welt brachte, heira ten wollte. Zivci Tage nach der Geburt des Kindes erwürgte er seine Frau und knüpfte sie auf, um Selbstmord vorzutäuschen. Nachdem das Reichsgericht die eingelegte Revision als unbegrün det verworfen hatte, entzog sich der Mörder der irdischen Ge rechtigkeit. Eine ländliche Tragödie Den Verleumder seiner Tochter erschossen Kassel, 16. Februar. Am 15. November v. I. hatte der 47 Jahre alte Karl Heine aus Korbach den 21jährigen Rudi Müsse meier aus dem Stistsgut Sclmaken bei Korbach durch vier Pisto lenschüsse getötet. Müsiemeier war zu der ältesten Tochter Hei nes in Beziehungen getreten, die nicht ohne Folgen geblieben sind. Auf das Drängen des Vaters des Mädcksens hatte er sich zur El-cschließunq bereiterklärt, so datz der Derlobungstag ange setzt wurde. MUssemeier l)atte dann aber unter nichtigen Vor wänden abgeschrieben. Später stellte Müsiemeier die durch nichts erwiesene Behauptung auf. datz Heines Tochter es auch mit anderen Männern gehalten habe und er, Müssemeier, überhaupt nicht der Vater des Kindes sei. Heine empfand dies als schauere Kränkung und beschlotz, seine Tochter zu räck>en. Am 15. No vember fuhr er mit dem Motorrad nach Schaaken, wo er MUsse meier bei der Arbeit aus dem Felde antraf. Es entspann sich derungen der Polizei, Ordnungspolizei und Sicl>erhe>tspolizei, In das von der SS. getragene Gesamtkorps hinein. Dr. Best gibt für dieses Gesamtkorps folgenden Ueberbtick: Die allgemeine SS. bildet als die Zusammenfassung der SS-Angehörigen ohne Sonderausgabe, die als politische Sol daten des Führers wie in der Kampfzeit allenthalben im Reich für die natwnalsozialistiscl)« Idee und Bewegung die Wacht hal ten, nicht nur die grösste Zahl, sondern zugleich die menschliche und politische Basis des Gesamlkorps. Die SS. -Verfügungs truppe ist eine militärisch ausgebildete Truppe der SS, die weder zur Polizei noch zur Wehrmacht zählt und ausschlietzlich dem Führer für besondere Aufgaben im Frieden und im Kriege zur Verfügung steht. Die SS-Totenkopf-Verbände sind ein Teil -er bewaffneten SS, dem die Sonderausgaben der Bewachung der Konzentrationslager und des Ein satzes für bestimmte Zwecke der Staatssicherung gestellt sind. Die Ordnungspolizci nnd Sicherheitspolizei sind in ihren besonderen Aufgaben und in ihrer Stellung iin Gesamtkorps be- reits eingehend gesclstldert. Der Sicherheitsdienst des Reichsführers ES, der mit der Sicherheitspolizei durch den ge meinsamen Chef SS.-GruppenfUhrer Heydrich verbunden ist. ist nicht nur das politische Erkenntnisorgan des Gesamtkorps, sondern zugleich Kraft besonderer Anordnung des Stellvertre ters des Führers der politische Nachrichtendienst der Partei. tenmal. Er kam schlietzlich nach Merkstein bei Aachen und hoffte hier als Borginvalide auf einen ruhigen Lebensabend. Doch sollte es wesentlich anders Kaminen. Die grotze Ueberraschung mar nämlich die, datz er nie von seiner ersten Frau geschieden worden ivar. Das, so erzählte der Angeklagte, habe er nie erfahren. Ohne sein Wissen habe sein Rechtsanwalt einen weiteren Prozetz zur Wiederherstellung der ehelichen Gemeinschaft gegen seine Frau angestrengt. Dieser zweite Prozetz hinter seinem Rücken war gewonnen worden und die Bemerkung des Anwalts, der Prozetz sei gewonnen, bezog sich auf diesen Fall. So war Bernhard wider Willen Bigainist geworden. Dem Standesbeamten allerdings hatte er bei -er zweiten Eheschließung erklärt, ledig zu sein. Die Strafkammer sprach auf Antrag der Staatsanwalt schaft den Angeklagten mangels Beweises frei. Es habe sich nicht nachweisen lassen, so hietz es in der Urteilsbegründung, datz der Angeklagte tatsächlich von der Abweisung der ersten Ehescheidungsklage gewußt habe. Auch in dem Aktenstück des zweiten Prozesses um Wiederherstellung der ehelichen Gemein schaft sei nichts von einer Vollmacht oder Benachrichtigung des Angeklagten zu finden gewesen. So ergebe sich kein Anhalts punkt für eine Widerlegung der Behauptungen des Angeklag ten. Er habe sich ossenbar in einein rechtlichen Irrtum befun den, so datz der innere Tatbestand fehle und der Angeklagte freizusprechen gewesen sei. eine erregte Auseinandersetzung, in deren Verlaus Heine die Pistole zog und Müsiemeier erschotz. Heine hatte sich dann selbst der Polizei gestellt. — In zweitägiger Verhandlung erkannte das Schwurgericht Kassel gegen Heine wegen Totschlags und un befugten Waffenbesitzes jetzt auf ein Jahr Gefängnis. Seine Frau erwürgt und verscharrt Meine!, 16. Februar. Durch die Aussagen seiner Ehefrau wurde vor längerer Zeit der in Kirlicken sMemeliands wohnende Derczinskas zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, die er jetzt ver büßt hat Er suchte seine Ehefrau aus und machte ihr die hef tigsten Vorwürfe über ihre damaligen Aussagen. Er erklärte ihr, daß er sich von ihr scheiden lassen iverde. Beim Verlassen der Wohnung der Ehefrau bemerkte Berszinskas noch, datz er zu seinen Eltern nach Neustadt ^Litauen) fahre. Die Ehefrau begab sich am nächsten Tage zu ihrem Ehemann nach Neustadt. Dabei kam es von neuem zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf B. seine El)esrau so lange würgte, bis sie leblos zusam menbrach. Dann versci-arrte er sie hinter dem Gehöft seiner Eltern. Dieser Vorfall wurde jedoch von Personen bemerkt, die sofort die Polizei verständigten. Der Mörder wurde ver haftet. Seine Ehesrau war 32 Jahre alt und Mutier von zwei unmündigen Kindern. Wenn ln Zndien eine Volkszählung fiattfindel Im Jahre 1941 sollen die Inder im Auftrage der Regie rung des Imperiums wieder einmal gezählt werden. Die letzte Zähluirg war im Jahre 1931. Schon jetzt beginnt man mit den Vorbereitungen. Die Zähllistcn müssen nämlich zusammen mit den Vorschriften in nicht weniger als hundert verschiedene Sprachen übersetzt werden. So viele verschiedene Znngen gibt es in Indien. Eine Schätzung guter Kenner Indiens geht dahin, daß in zehn Jahren mindestens eine Zunahme um 58 Millionen Seesen zu verzeichnen sei», n>ird. Danach würde inan also mindestens mit 489 Millionen Einwohner»» rechnen müssen. Die Fragebogen sind allerdings recht einfach gehalten und nicht so neugierig wie etwa diejenigen, die für die USA. für die Zäh lung im Jahve 1940 vorbereitet wurden. Darin stehen zum Beispiel Fragen wie: „Sind Sie verheiratet — wenn nicht — warum? — Haben Sie wenigstens die Absicht? — »venn nicht — warum nicht?" Oder: „Mit welchem Schiss sind Ihre Vorfahren über den Ozean gekommen und in welchem Hafen eingcwandert? — Besitzen Sie noch Papiere darüber?" — Wie man sieht, ist Uncle Sam wirklich neugierig gewcrden. In Indien zählt man — im Gegensatz dazu — nur. Klein« Lkranilc Generaloberst Keitel weiht« Betriebsfahnen der DAF. Generaloberst Keitel weihte bei einer Feierstunde der DAF iin Sportpalast 15 Fahnen der DAF, Abteilung Wehr macht, die von Dr. Ley verliehen waren. Henlein über den Freiheitskamps der Sudetendeutschen. Im Rahmen der Kulturwoche des gesamtschlesischen Rau mes sprach Gauleiter Reichskommissar Dr. h. e. Henlein in der schlesischen Friedrich-WIlhelm-Universität über den Freiheits kampf der Sudetendeutschen. Kundgebung bes Reichsnährstandes in Krem». Am Mittwoch fand in Brunn im Feld unweit von Krems Im Gau Niederdonau die Eröffnunaskundgebung des Reichs- berusswettkampfes der Gruppe Nährstand für ganz Grotz- dcutschland statt. Der Landesbauernsührer Minister Reint- Haller hielt die Erösfnungsansorache. Am Mittwochabend fand in Kreins selbst eine feierliche Kundgebung des Reichsnähr standes statt. Lutz« von seinem Italienbesuch zurück. Stabschef Lutze traf am Mittwoch von Venedig kommend in München ein. Damit hat der 14täaige Besuch, den er Ita lien und der faschistischen Miliz abstattete, sein Ende ge sunden. Sudeten-Journalisten in Berlin. Die am Dienstag in Berlin eingetroffene Abordnung su detendeutscher Journalisten war am ersten Abend ihres Auf enthaltes zu einem kameradschaftlichen Zusammensein Gast der Berliner Dienststelle der Reichspressestelle der NSDAP. Noch immer keine Anerkennung Franco». Reuters Parlamentarischer Korrespondent meldet, es sei kaum wahrscheinlich, datz eine schnelle Mitteilung über die An erkennung der nationalspanlschen Regierung durch England und Frankreich bevorstehe. Verstärkung der italienischen Truppen in Libyen. Der italienische Außenminister hat dem britischen Bot schafter erklärt, daß Italien in letzter Zeit die italienischen Truppen in Libyen wieder verstärkt habe, da nach Italienischen Informationen die französische Regierung eine Verstärkung der französischen Truppen in Tunis vorgenommen hab«. Generalstreik auf Jamaika. Aus Jamaika hat sich die Lage am Mittwoch stark zuge- spitzt. Am Abend wurde der Generalstreik über die ganze Insel ausgerufen. Rote Häuptling« in Barcelona vor dem Richter. Vom Militärgericht in Barcelona ist der ehemalige „Prä sident" der roten Gerichte von Madrid und Barcelona, Barrio- oero, zum Tode verurteilt worden. Ferner hat ein Prozeß gegen mehrere verantwortliche rote Häuptlinge begonnen, un ter denen sich auch ein jüdischer Emigrant aus Deutschland be findet, der sich als mehrfacher Mörder und seiner dabei ver übten Greueltaten gerühmt hat. Zweieinhalb Zahre alb blinder Passagier ans britischen Schiffen Nicht weniger als ziveieinhaib Jahre hat die dänische Ree derei Heimdal gebraucht, um einen blinden Passagier wieder loszuwerden, der sich im Juli 1936 in Oran auf ihren Damp fer „Somsä" eingeschlichen hatte. Man entdeckte ihn. als das Schiff auf hoher See auf dem Wege nach England ivar. Da er keine Papiere l-atte und deshalb im nächsten Hasen nicht ohne weiteres abgeschoben werden konnte, blieb nichts anderes übrig, als ihn zunächst anzumustern. Die „Sainsö" lies dann im April 1937 wieder einmal «inen englischen Hafen an, und hier türmte der Unbekannte, der beharrlich jede Mitteilung iiber seine Person und Herkunft abgelehni hatte. Der unfreiwillige Matrose der Reederei wurde aber kurz darauf von der englischen Polizei er griffen und an Bord eines anderen Dampfers der Gesellschaft, der „Manö" gebracht, die damals gerade in Leith vor Anker lag. Kaum ivar dieses Schiss in seinen Heimathafen zurückgckehrt, als der Fremdling, wie es in der Sccmannssprache heißt, aus stieg. Indessen die dänlsclie Polizei war nicht weniger wachsam als die englische, sie ergriff ihn, als er gerade über die Grenze nach Deutschland gehen wollte, und stellte ihn -er Reederei Heimdal wieder zur Verfügung, auf deren „Martin Karl" er nun als Kohlentrimmer bcsä)ästigt wurde. Aber es verging noch lange Zeit, bis man den blinden Passagier von 1936 wieder loswurde. Erst jetzt haben die von ihm in keiner Weise unter stützten Nachforschungen der Reederei das von ihm wohl auch nicht gewünscht«, aber doch nicht zu verhindernden Ergebnis gehabt, seine Herkunft sestzustellen, so daß er nun endlich abge- mustert und aus den Schub nach Hause gebracht werden konnte