Volltext Seite (XML)
Sonnabend'Sonnlag, 8V. Sept./I. Okt. 1980 Sächsische Volkszeitung Nummer 280, Seite 2 Landesjägermeister Nuischmann an Sachsen- Mer Dresden, 30 September. An dte Jäger Sachsens richtet der Landesjägermeister Martin Mutschmann einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Die geordnete Iagdausübung muß auf jeden Fall sicher gestellt werden. Ich erivarte von allen nicht zu den Fahnen einberusenen sächsischen Jägern, daß sie sich tatkrästig in den Dienst der Sache stellen. Der Ertrag aus der Strecke allen Wildes Hilst der Fleischbcwlrtschaftung In weitgehendem Maße. Außerdem wollen wir durch Wetterführung des Abschusses da für sorgen, daß die Wildschäden nicht wieder überhand nehmen, sondern so niedrig bleiben, daß sie für die Landwirtschaft er träglich sind. Ich bitte dringend, das Wild vor allem dem Handel In der Stadt zur Verfügung zu stellen; die Abholung aus den Revieren kann bei rechtzeitiger Fühlungnahme mit de» Händlern gut bewirkt werde». Kvrrv In der Kurve zusammengeprallt. — Ein Toter, ein Schwer verletzter Annaberg, 30. September. In Flur Neundorf bei Wolken stein stießen zwei Kraftradsahrer zusammen. Der Zusammenstoß wurde dadurch l-erbeig« führt, daß der eine eine Linkskurve in vermutlich zu hoher Geschwiirdigkeit schnitt. Der entgegenkom mende Kraftradfahrer dürfte statt rechts nach links ausgewichen sein, so daß nun das Unglück nicht mehr zu vermeiden war. Der ein« Fahrer wurde auf der Stelle getötet, der andere trug schwere innere Verletzungen und eine Gehirnerschütterung davon. Zwei Pferde entlaufen Dresden, 30. September. Aus einer Ziegelei Im Stadtteil Obergorbitz entliefen unlängst zur Nachtzeit zwei Pferde, die bisher nicht wieder erlangt werden konnten. Beschreibung: 1. Stute, 10 Jahve alt, 170 Zentimeter groß. Rappe, ohne be sondere Kennzeichen, Hufbrandnummer IV/69/10. — 2. Stute, 14 Jahre alt, 163 Zentimeter groß, braun, an einem Hinter schenkel verheilte Rißwunde, Hufbrandnummer IV/6S/55. Wer die Pferde in Pflege genommen hat oder sonst sachdienliche An gaben über den Verbleib der Tiere machen kann, wird gebeten, der Kriminalpolizei, Schießgasse 7, Zimmer 87, oder der näch sten Pclizeidienststelle Kenntnis zu geben. Ookumenie gegen Verleumdung Neuer Knickerbocker-Schwindel entlarvt Berlin, »0. September. Die ungeheuerliche Verleumdung. die der amerikanisch« Hetz- und Lllgcnjournallst Knickerbocker im Auftrage des englischen Lllgenmlnlsteriums gegen führende Nationalsozia listen richtete, fielen durch dokumentarisch belegte Wahrheiten in sich zusammen. Knickerbocker hatte bekanntlich in einer amerikanischen Zeitung die phantastische Behauptung aufgestellt, daß sechs führende Nationalsozialisten eine halbe Milliarde Mark in Devisen auf eigene Rechnung ins Ausland verschoben hätten. Nachdem er vom Relchsmintster Dr. Goebbels aber vor der Weltöffentlichkeit aufgefordert worden war, die Unter lagen seiner Verleumdungen bekanntzugeben, zog es Mr- Knickerbocker vor, zu schweigen. Die Tatsache jedoch, daß schon wenige Tage darauf der selbe Schwindel im „Paris Soir" nun wieder ausgenommen wird, daß weiterhin die ganze Angelegenheit im englischen Unterhaus schon vor ihrer Veröffentlichung zur Sprache kam und der britische Lügenminister ihr dabei „große Aufmerk samkeit" schenkte, zeigt eindeutig daß es — nach altem briti schen Trich — nicht der kleine Lügner Knickerbocker, sondern Mr. McMillan und Churchill selbst sind, die hinter dem Schwindel stehen. Das Reklameministerium führt dafür auch selbst den schlagenden Beweis, indem es über einige nord westdeutschen Bezirken Flugblätter mit den Lügen Knickerbochers abwersen ließ. Daraufhin hat nunmehr Dr. Goebbels die In Frage kom menden ausländischen Missionen In Berlin und die auslän dischen Pressevertreter ermächtigt, von sich aus mit Hilfe jeg licher ihnen geeignet scheinenden Insormationsmöglichkelt eigene Feststellungen zu machen. Das vorläufige Ergebnis dieser äußerst umfangreichen Untersuchung ist mehr als verblüffend. 1. Knickerbocker behauptete, Dr. Goebbels habe durch einen Wilhelm Achterberg oder Achtermann aus Berlin und Hamburg, der für den Franz-Eher-Verlag nach Montevideo reiste, 1850 000 Dollar bei einer deutschen Exportfirma In Buenos Aires für sich deponieren lassen. Auf telegra phische Anfrage antwortete der Leiter des Zentralverlages, Reichsleiter Amann: „Habe mit Empörung von der unver schämten Lilgenbehauptung Knickerbockers Kenntnis genom men, nach der ein Vertreter des Zentralverlages namens Achterberg oder Achtcrmann 1850 000 Dollar in Ihrem Auf trage in Buenos Aires deponiert haben soll. Ich teile Ihnen rechtsverbindlich mit, daß es einen Vertreter dieses Namens Halmsliege legt Schulbetrieb lahm Mührisch-Schönberg, 30. September. Die Volksschule In Hanndorf hatte dieser Tage ein sonderbares Erlebnis. Ein un geheurer Schwarm von Halmfliegen hatte sich das Schulgebäude ausersehen und bedeckte sämtlick»« Flächen des Gebäudes mit einer dick'en Schicht. Die zunächst angewandten landläufigen Vertilgungsmittel blieben wirkungslos, so daß auf Anraten des Amtsrates ein Spczialmittel angewandt werden mußte. Die jenigen Fliegen, die sich der Wirkung dieses Mittels durch die Flucht auf die Außenseite des Gebäudes entzogen, wurden dort durch Wasserstrahl vernichtet. In den Räumen aber bedeckten die toten Fliegen zentimeterhoch den Fußboden. Bauer besucht sein Pferd am Westwall Karlsruhe. 30. September. In einem Dorf« im oberen Nagoldtal wurde kürzlich einem Dauer sein Pferd zum Heeres dienst einaezogen. Der Bauer hing so sehr an Ihm. daß er einen etwa 50 Kilometer weiten Weg bis in die Gegend des West walls nicht säumte, um es zu besuchen und um zu schauen, ob es auch gut betreut werde. Und diesen Weg machte der Bauer troh seiner 70 Jahre. Mit großer Genugtuung stellte er fest, daß das Pferd von einem anderen Schwarzwälder wirklich gut versorgt wurde, und befriedigt trat er den Heimweg an. Verlängerung der Fristen des Wechsel- und Scheckrechtes. Durch Verordnung vom 18. September 1039 sind die Fristen des Wechsel- und Schcckrcchtes für Vorlegungen und Protesterhebungen — soweit sic nicht vor dem 88. August 1939 abgelaufcn waren — um 30 Tage verlängert worden. Diese 30tägige Fristverlängerung wäre nunmehr für diejenigen Wech sel und Schecks abgclaufen. bei denen die urspriinglick)cn Fristen bereits am Stichtag -28. August 1939) oder in den nächstfol genden Tagen zu Ende gegangen wären. Um nun den Gläu bigern die Möglichkeit zu geben, in wirtschaftlich begründeten Fällen noch weiter zu warten, ist die 30tägige Frist durch Ver ordnung vom 28. September 1939 für Wechsel und Schecks, bei denen die ursprünglichen Fristen In der Zeit vom 28. August bis 28. September 1939 abgclaufen wären, um weitere 30 Tage verlängert worden. Fristen des Wechsel- und Cchcckrechteg für Vorlegungen und Protcstcrhebungcn gehen daher — soweit sie nicht vor dem 28. August 1939 bereits abgclaufen waren — frühestens mit dem 26. Oktober 1939 zu Ende. Der lodbrlnaende Drachen Nürnberg, 30. September. Ein achtjähriger Knabe ließ in Neuenbau einen Draä)«n steigen. Der Drache kam mit der elektrischen Hochspannungsleitung in Berührung. Die feuchte Drachenschnur leitete den Strom weiter, so daß der Knabe auf der Stelle getötet wurde. Amisaniriti des Reichsministers Or. Krank als Oberster Verwaltungschef für dke ehemals polnischen Gebiete in Posen Posen, 30. September. Reichsmlnlster Dr. Frank trat am Freitag seine Tätig keit als Oberster Verwaltungochef für die gesamten ehemals polnischen Gebiete an. Aus diesem Anlaß sand im Schloß eine konstituierende Sitzung statt, aus der Reichsminister Dr. Frank von dem MilitSrbefehlohaber von Posen, General der Artillerie von Bockelberg, und dem Ches der Zioilverwaltung von Pofen, Staatspräsident Greiser, begrüßt wurde. In einer Ansprache kennzeichnete Reichsminister Dr. Frank die Bedeutung der in diesen Gebieten zu lösenden Aufgaben, an denen Soldaten und Zioilverwaltung in engster Verbindung als Beauftragte des Führers zu wirken haben werden. Mit dem Amtsantritt des Obersten V«rwaltungschefs beim Oberbefehlshaber Ost tritt für das besetzte Gebiet in Polen das zweite Stadium ein, das die Ueberleitung zur end gültigen Regelung darstellt. Mit der vollzogenen Herstellung eines Zustandes, der die erste Voraussetzung für die Schaffung normaler Verhältnisse ist, erfolgt -er Amtsantritt, um dem Deutschtum In Polen und den sonst vorhandenen ordnungs liebenden Elementen die Möglichkeit des Ausbaues im deutschen Sinne zu schassen. Abgabe von Giern auf Lebensmittelkarten Dresden, 30. September. Im Bereiche der Landcsbauern- schaft Sachsen wird in der Woche bis mit 7. Oktober 1939 auf den Abschnitt L 48 der Lebensmittelkarte ein Ei je Versor gungsberechtigter ausgegcbcn. Zu der Abgabe sind nicht nur Verteilungsstcllen -Lebcusmlstelhändler, Molkcrcispezialgeschgfte usw.) berechtigt, sondern auch die Erzeuger. Die Erzeuger ha ben die Abschnitte auszubcwahren. Da die Belieferung der Verleilungsstessen nach dem bisherigen Umsatz erfolgt, sollen die Versorgungsberechtigten nach Möglichkeit bei ihrem bis herigen Lieferanten sVcrtcilungsstelle oder Erzeuger) kaufen. Mit der Ablieferung des Abschnittes L 48 bindet sich der Der- sorgungsberechtigte bis auf weiteres an seinen Lieferanten. Der Lieferant bestätigt die Abgabe des Abschnittes durch Fir menaufdruck oder Aufschrift aus der Rückseite des Stammab schnittes der Lebensmittelkarte. l.siprig ) Plastiken für den RIchard-Wagner-Hain. Das Ergebnis des Doppel-Wettbciverbcs zur Erlangung von Werken der Bild hauerkunst, die in den Grünanlagen um das Nichard-Wagner« Nationaldenkmal ausgestellt werden sollen, liegt nun vor. Der erste Preis wurde Pros. Ulsert Janssen -Stuttgart) für die Doppelgruppe „Largo" uud „Fortissimo" zuerkannt, der ^zweite Professor Georg Kolbe -Berlin) für seine Männer- und Frauengruvi'e, der dritte Paul Berger -Dresden) für die Doppelgruppe „Heroische Rossckändiger". Im Wettbewerb für das Ostuser erwies sich der junge Leipziger Walter Arnold als besonders erfolgreich. Er trug mit einem stehenden Mädchenakt den ersten Preis, mit einer liegenden Fran den zweiten Preis davon. Der drille Preis fiel Waller Zschorsch -Leipzig) für einen weibliä>en sitzenden Akt mit Leier zu. Tie preisgekrönten Ar beiten können von Sonnabend, den 30 September, bis Sonntag, den 8. Oktolrer täglich von 9 bis 16 Uhr, im Ningmeßhaus bei freiem Eintritt besichtigt werden. ) 60 Jahre Reicl)sgcrlcht. Am 1. Oktober begeht das Reichs gericht sein liOjähriges Bestehen. Am 1. Oktober 1879 wurd-- das Reichsgericht in der Aula der Leipziger Universität eröffnet. Nm 31. Oktober 1888 konnte der Grundstein zn dem stolzen Bau gelegt werden, der das oberste Gericht des Reiches heute be herbergt. ) Well er in Polen hungern mußte . . . Wegen Paß vergehens hatte sich der 19 Jahre alte polnische Staatsange hörige Johann P. Zu verantworten. Mit einer Kolonne über schritt er am 1. Mai d. I., trolchem er aus Deutschland schon einmal im Dezember 1937 ausgewiescn morden war, ohne Paß wieder die deutsche Grenze. Da er diese Ausweisung verschwie gen hatte, wurde ihm ohne weiteres eine Arbeitsbescheinigung ausgestellt, mit der er später in einem Tonwerk bei Leipzig Arbeit annahm. Der Angeklagte gab an, der Hunger m'd die Arbeitslosigkeit in Polen hätten ihn wieder über die deutsche Grenze getrieben. Unter Anrechnung der vollen Untersuchungs hast wurd« er zu drei Monaten und einer Woche Gefängnis verurteilt. Wieder Bachkantaten im Reichssender Leipzig. Am 8. Ok tober wird der Neichssevder Leipzig wieder die Sendung von Bachkantaten aufnchmen. Die Sendungen sollen alle vierzehn Tage sonntags vormittags erwlgen. Die Bachkantaten werden auch vom schweizerischen und vom belgischen Rundfunk über nommen. tz. Chemnitz. Neuer Austaltspfarrer. Ain Donners tag fand im Städtischen Allersheim St. Georg die seierliche Ordination von Pfarrer Peter Gay durch Psarrer Schönknecht statt. tz Chemnitz. 4 0 Jahre Im öffentlichen Dienste. Vor kurzem konnten der Straßenbahnkontrolleur Albert Lässig auf eine 40jähriae Dienstzeit bei der Städtischen Straßenbahn und der Oberstadtsekretär Emil Petermann aus eine 40jährige Tätigkeit im ösfentliä>cn Dienst zurückblicken. tz. Gersdors b. Zwickau. Vom Kohlcnwagden über fahren und getötet. Auf der Plutostraße wurde die 40jährige geistesschwache Rosa Wagner aus Hohndorf von einen- mit Kohlen beladenen Lastkraftwagen aus Chemnitz überfahren und war sofort tot. Der Fahrer des Wagens gab sich die größte Mühe, das Unglück zu verhindern, konnte cs aber nicht mehr abwenden. Relchenberg. Sudeten deutsche Befreiungs feier. In den ersten Oktobertagen jährt sich die Befreiung des Sudetenlandcs. Das Theater der Gauhauptstadt Reichen berg bringt am 1. Oktober eine Besreiungsfeier. Dabei wird nachmittags das Volksstück „Hockewanzel" und abends Weber» „Freischütz" ausgesiihrt. im Zentralverlag nie gegeben hat und daß auch niemand einen Pfennig im Auslande in Ihrem Auftrag zu deponieren hatte. 2. Mister Knickerbocker behauptete, ein hoher Beamter des Propagandaministeriums mit Namen Thomas Vroeckhecr oder Bruckhues habe mit Hilfe der Kreisbank AG München- Gladbach für Dr. Goebbels bei einer Bank in Luxemburg auf den Namen lautende Aktien im Werte von 2 480 000 Belgas hinterlegt. Hierzu ist festznstellen: Es hat Im Propagandaministerium niemals einen Beamten oder Angestellten mit Namen Thomas Broeckheer oder Bruckhues oder so ähnlich gegeben. Es gibt ihn auch heute nicht. Weiterhin dementierte der Direktor der Kreisbank auf Befragen eindeutig die erlogene Behauptung. Dte deutsche Gesandt scl-aft in Luxemburg sandte folgendes Telegramm: „Die von Rechtsanwalt Neyens, ehemaligem luxemburgischen Finanz minister, gemäß telegraphischem Auftrag an hiesige Banken und Bankiers gerichtete Anfrage hat einwandfrei völlige Wider legung vorliegender Hetze ergeben. Eine gleiche Abfuhr erlebte die Behauptung, Dr. Goebbels habe für sich und seine Gattin durch Vermittlung der Dort munder Unionbrauerei sagenhafte hohe Lebensversicherungen abgeschlossen. Sie wurde durch den Leiter der Unionbrauerei Dortmund telegraphisch widerlegt. 3. Knickerbocker behauptet, Rudolf Heß habe durch Ver mittlung von Georg Hübener L Eo., Berlin, Budapester Straße 38, Lebensversicherungen abgeschlossen für sich selbst auf 1,5 Million Schweizer Franken, 480 000 holländische Gul den, 53 000 Pfund Sterling uud 1 380 000 Reichsmark; für seine Gattin auf 24 000 Pfund Sterling und 26 000 Reichsmark. Auf Anfrage unter der angegebenen Anschrift lief folgende Antwort ein: „Wir erklären, daß wir weder direkt noch in direkt in geschäftlicher Verbindung mit -en Staatsmännern des Deutschen Reiches, wie z. B. Minister Dr. Goebbels, Mini ster Heß oder anderen gestanden haben oder stehen. Die Be hauptungen sind daher erlogen." Dte letzte Lüge Knickerbockers. Dr. Goebbels habe durch einen gewissen Paul Botcheim aus Dresden bei der japanischen Nippon-Ginko^Vank Werte in Höhe von 64 000 Pfund hinter legt, enthüllt ein eindeutiges Dementi, das die japanische Nach richtenagentur Domei von dem Generaldirektor der betreffen den Bank, Mr. Okada, übermittelt, in dem es u. a. heißt, die Behauptung „sei einfach lächerlich und diene nur dunklen Zwecken". Damit ist Herr Knickerbocker mit seinen skrupellosen Auftraggebern in London entlarvt. Wer glaubt ihnen von nun an mich nur ein Wort? Aufhebung des Tanzverbote- BLklin, 30. September. Ab 30. September 1939 ist dl« Veranstaltung von Tanzlustbarkesten ab 19 Uhr täglich wieder gestattet. Gemeinsame Llebuna von Wehrmacht und Seuerschuhpoltzei Dresden, 30. September. In einer großen Dresdner Ka serne verstalteten Wehrmacht und Fcnerschutzpoiizei eine ge meinsame Uebung, die glänzend verlief. In einem kleineren Kasernengebäude waren von der Feuerfchutzpolizei Nauchkörper gelegt, di« aus den Fenstern und Türen der unbewohnten Räume völlig unerwartet starken Rauch entwickelten. Sofort waren d-e in diesen Räumen untcrgebrachten Mannschaften der Wehrmacht zur Stelle und gingen den Ranchkörperu so energisch zu Leibe, daß sie mit den vorhandenen Feucrlöschgerätcn und Behältern voll Wasser unschädlich gemacht wurden, noch ehe sie völlig ver brannt waren. Die Uebung zeigte nicht nur, daß die Soldaten sofort zur Brandbekämpfung — jeder aus den» siir den Ernstfall befohle nen Posten — zur Stelle waren, sondern daß auch die Dresdner Feuerschuhpolizei mit gewohnter Schnelligkeit eingrifs. Der Ernstfall ist also, wen» er ja einmal eintreten sollte, nicht zu fürchten. Berliner Börse vom 30. Seviember Am Wochenschluß wiesen die Aktienmärkte zwar keine einheitliche Linie auf, jedoch war die Kursgestaltung über wiegend weiter nach oben gerichtet. Am Montanmarkt wurden lediglich Klöckner bet kleinem Umfang um 1 vH niedriger notiert. Anderseits fielen Mansselder Bergbau uud Buderus durch Steigerungen von 1 bzw. 1)4 vH auf. Harpcner, Stol berger Zink und Vereinigte Stahl stellten sich je 14 vH höher. Braunkolslenwerte hatten sehr ruhiges Geschäft, wobei Leopold- grube vH gewannen. Bei den Kaliwertcn standen Winters hall mit plus 1'/» vH im Vordergründe. In der chemischen Gruppe wurden von Heyden '/> vH und Goldschmidt 1 vH höher, Farben hingegen mit 15614 '/« vH niedriger bewertet. Gummi- und Linoleumaktten sowie Kabel- und Drahtwcrte veränderten sich nur unbedeutend. Elektrowcrle lagen freund lich. — Im variablen Rentenverkehr zog die Altbcsitzanleihe auf 132)4 gegen -132',» an, die Gemeindeumschuldung stellte sich auf unverändert 93. Steuergutscheine I nannte man Dezem ber 98,90, Januar 98.30, Februar 97,80 und März-April 97,65. Au- Dresdner Gertchlssälcn Mit zwanzig Jahren schon zuchthausrelf Die Strafkammer N des Landgerichts Dresden verur teilte den am 10. November 1919 geborenen, aus Zscherndorf bei Bitterfeld stammenden Paul Franz Höppner wegen schwe ren und einfachen Rückfalldiebstahls zu drei Jahre» Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. — Der Angeklagte Ist trotz seiner Jugend ein gefährlicher Verbrecher. Schon in frühester Jugend geriet er auf Abweg« und beging Diebereien, die zur Anord nung der Fürsorgeerziehung führten. Auch die Unterbringung in einer Anstalt vermochte bei ihm nichts mehr zu retten. Während des Bestehens der Fürsorgeerziehung setzte der Ange klagte seine Diebereien fort und wurde bestraft. Wie sehr der Angeklagte gesunken Ist, bewies -le neue Reihe -er Diebstähle, die nunmehr zur Aburteilung gelangten. Zu ordentlicher Arbeit nicht zu bewegen, nahm der Angeklagte nach seiner im Mai 1939 erfolgten Entlassung ans dem Gefängnis, wo er neun Monate zuyebracht hatte, Gelegenheitsarbeit bei Schaustellern an. Mit einem solchen Schausteller kam er im August d. I. nach Radebeul. Ohne In Not zu sei», brachte er es fertig, fei nem Betriebssichrer an drei aufeinanderfolgenden Tagen fast die gesamte Sonntagseinnahme aus einem verschlossenen Schrank zu stehlen. Obwohl der Bestohlene von einer Anzeige absah, beging der Verbrecher vier Tage später einen Fahrrad-, diebstahl. Dann lungerte er In Dresden umher, statt eine Ihm bei einem Bauern vermittelte Stellung anzutreten. Schließ lich beging der Angeklagte in der Nacht zum 8. September einen neuen Diebstahl. WrM, 8Mkelmme. Samen- u. ^erreuaekime, 8parierrMe 8e,üae un6 »I>« Kiparsturen «Isniis «sse»i-«n,snn