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Montag. 19. Juni 1989 Sächsische vowszeltung Nummer 141, Sette I I-siprig ) Kreisleiter Wettengel weihte 42 neue DAF-Fahnen. Zum Abschluß der K r c i s a r b e i t s t a g u n g der Deutschen Arbeitsfront in Leipzig fanden am Sonnabend und Sonntag zwei große S ch l u ß k n n d g e b u n g e n statt. Am Sonnabend abend versammelten sich im großen Saal des Joos mehrere tausend Obmänner und Werkscharfiihrer zu einem Appell, den Krcisobmann Stephan eröffnete. Anschließend nahm sogleich Gauobmann Peitsch das Wort, um in längeren erschöpfenden Ausführungen die Verpflichtung der Werbscharen herauszustel len, sich stärker als bisher auf die innere Ausrichtung der Be triebe zu konzentrieren. Zum Schluß des Appells weihte der Krcisleiter 42 neue DAF-Fahnen mit der jüngsten goldenen DAF-Fahne in Leipzig mit dem Wunsche, daß dereinst diese Jahnen abgelöst werden mögen durch die goldene Fahne. — Am Sonntagvormtttag kamen dann in der letzten Veranstaltung die Betriebsführer und Obmänner jener Betriebe zusammen, die ihre Teilnahme am Leistungskampf angemeldet haben, um aus dem Munde berufener Männer die innere Ausrichtung zu er halten. ) Abschluß des Leipziger Studententags 1939. Der Leip ziger Studententag 1939 wurde am Sonntag mit einer Mor genfeier in der Wandelhalle der Universität würdig abge schlossen. Im übrigen galt der Sonntag der Kameradschaft. In Veranstaltungen der einzelnen studentischen Kameradschaf ten vereinigten sich die jungen Mannschaften und ihre Alten Herren zu einigen Stunden frohen Zusammenseins. Der Sonn abend hatte als Tag des Sports gezeigt, auf welch hoher Stufe die körperliche Leistungsfähigkeit des deutschen Studenten steht. ) Die Tagung „Freilusterzlehung und Schule", die vom sächsischen Ministerium für Volksbildung in Gemeinschaft mit der Rcichsmcsscstadt, der Gauwaltung Sachsen des NSLÄ und unter Beteiligung des Deutschen Komitees für Frcilustcrziehung vom 14. bis zum 17. Juni in Leipzig durchgesiihrt wurde, fand nach überaus anregendem und erfolgreichem Verlauf am Sonnabend ihren Abschluß. Der Präsident des Reichsgesund- heitsamtcs, Prof. Dr. Reiter (Berlin,) -er Ehrenpräsident des Komitees für Freilusterzlehung ist, sprach grundlegend über „Volksgesundheit und Freilusterziehung". ) Appell der T. N. auf dem Reichsgerichtsplah. Aus Anlaß des Reichsgcsetzes, durch das die Technische Nothilse unter Anerkennung ihrer bisherigen Verdienste zur Technischen Hilfs polizei erklärt wird, fand am Sonntag mittag auf dem Reichs gerichtsplah ein feierlicher Appell statt. Der Ortssiihror der T. N., Bereitschaftsfiihrer Pseisfer, gab in seiner Ansprache einen Rückblick über die Entstehung und die Geschichte der Technischen Nothilse. ) Gute Ausschlachtungsergebnisse der Schweinelehrschau. Die auf der Schweinclehrschau anläßlich der 5. Reichsnähr standsausstellung in Leipzig ausgestellten 229 Schweine ivnrdcn auf dem Leipziger Schlachthof geschlachtet und von den Sach verständigen des Reichsnährstandes beurteilt. Die Ergebnisse können durchweg als sehr gut bezeichnet werden. Sie haben insbesondere erkennen lassen, daß die Nachkommen der in der Zuchtticrschau prämiierten Tiere auch bei den Mastpriisungcn bestens abschnitten und damit bei der Ausschlachtung ebenfalls die besten Ergebnisse zeigten. Dies ist ein Beweis dafür, daß die Züchtung auf dem richtigen Wege ist. ) Die Fachgruppe „Badebetriebe", in die seit dem 8. No vember 1938 auf Anordnung des Reichswirtschaftsministers auch die Bäder des Staates und der Gemeinden cingegliedert sind, soweit sie Wannen- und medizinische Bäder verabreichen, hielt am Sonntag in der Reichsmessestadt ihre Reichs tagung ab. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein auf schlußreicher Vortrag des Magistrats-Obermedizinalrats Dr. med. Franzmeyer, Berlin-Spandau, über das Thema: „Unsere Bäder — wertvollste Jungbrunnen für des Volkes Gesundheit und Leistungsfähigkeit". ) 247 Geburten — 189 Todesfälle. Nach dem Wochen- nach weis des Amtes für Wirtschaft und Statistik der Reichs messestadt bctnig in der Woche vom 28. Mai bis 3. Juni die Zahl der Lebendgeborenen 247, davon 124 Knabe,, und 123 Mädchen. Gestorben sind im gleichen Zeitraum 189 Personen, darunter neun Kinder unter einem Jahr, Sieben Personen erlagen tödlichen Unfällen. ) Fenster zu! Einbrecher! Am Freitag vormittag stieg vom Hofe eines Grundstücks in -er Gravelottestraße ein Unbekann ter durch ein offenes Fenster in eine Erügeschoßwohnung ein und entwendete dort aus unverschlossenen Behältnissen einen Herrenanzug, eine goldene Damenarmbanduhr mit Gliederarm- vand, einen Trauring, einen kleinen goldenen Damenring, zwei Dulkansiberkoffer. Die Koffer benutzte der Unbekannte zum Wegbringen des Diebesgutes, das einen Gesamtwert von 299 RM. darstellt. ) Wegen fahrlässiger Tötung seines Sohnes verurteilt. Mit einem ungewöhnlichen Fall hatte sich die Große Strafkam mer des Landgerichts Leipzig bei einer Verhandlung in Groß dalzig zu befassen. Es war das gerichtlicl-e Nachspiel zum Tode des 14 Jahre alten Rudolf M. aus Großdalzig. Der Junge war begeistert für den Schießsport, so daß ihm der Vater, selbst ein passionierter Jäger, zum letzten Weihnachtssest eine Luftbiichse schenkte. Während der Vater seine sonstigen Gewehre In einem Schrank aufbewahrt, hielt er ein Tesching leider nicht sorgfältig unter Verschluß, sondern ließ es gewöhnlich hinter einem Schranke zusammen mit der Luftbiichse des Jungen frei liegen. Sle neue Uniform des Znf.-Rgis. -Großdeutschland" Hauptfeldwebel und Schütze im Ausgehanzug (Presse-Hoffmann. R ) Or. Goebbels im deutschen Danzig .Vanzlg ist eine deutsche Stadt, und sie will zu Deutschland" Danzig, 19. Juni. Relchsminlster Dr. Goebbels traf am Sonnabend gegen 18 Uhr in Danzig ein, um an den Festveran staltungen der Gaukulturwoche teilzunehmen. Nach Beendigung der Festvorstellung im Staatstheater bereitete die Bevölkerung des deutschen Danzigs dem Relchsminlster spontan begei sterte Kundgebungen. Dr. Goebbels hielt auf bas stürmische Verlangen beö Menge eine kurze Rede, In ber er zum Ausdruck brachte, daß das nationalsozialistische Reich Danzig zur Seite stehe und die Wün sche der alten deutschen Stadt nach Heimkehr ins Reich «m tief sten Herzen teile. Der Minister sagte u. a.: „Ich komme aus dem Reich, mn euch die Grüße des Füh rers und des deutschen Volkes zu überbringen. Ich stehe hier auf dem Boden einer deutschen Stadt, vor mir Zehntausend« deutsck-er Menschen und ringsum ungezählte Zeugen deutscher Kultur, deutscher Sitte, deutscher Art und deutscher Baukunst. Ihr Danziger sprecht die deutsche Sprache wie ivir im Reich. Ihr entstammt derselben Raffe und demselben Volkstum. Ihr seid mit uns in einer großen Schlcksalsgemelnschaft verbunden: Ihr wollt deshalb heim zum Reich. Eure Ent schlossenheit zur Rückkehr zur großen Mutter unseres gemein samen Vaterlandes ist stark und unüberwindlich. Nur eine miß günstige, neiderfüllte und verständnislose Welt kann de» Ver such machen wollen, sich diesem unaufhaltsamen Drang von Volk zu Volk zu widersetzen." „Ihr habt nun das Pech, daß eure schöne deutsche Stadt Danzig an der Weichselmündung liegt; und nach der War schauer Theorie gehören Städte an Flußmündungen immer zu den Ländern, durch die diese Flüsse fließen. Darum gehört zum Beispiel auch Rotterdam zu Deutschland, da es an der Rhein mündung liegt und der Rhein ein deutscher Strom ist. Diese Beweisführung ist, wie ihr zugeben werdet und wie die Welt auch weiß, lähm und sie entbehrt nicht der Komik. Darüber ist man sich selbstverständlich auch in Warschau klar. Und weil man dort weiß, daß man Unrecht hat, deshalb schimpft man. Die polnischen Scharfmacher fordern neuerdings von Deutschland Ostpreußen und Schlesien: Polens demnächstige Grenze soll nach ihnen die Oder lein. Man wundert sich, warum sie nicht die Elbe oder gar den Rhein für sich reklamieren: denn da treffen sie sich dann gleich mit ihren neuen Bundesgenossen, den Engländern, deren Grenze bekanntlich auch am Rhsin liegt." „Was wir im Reich wollen, das ist ebenso klar wie das, was ihr wollt. Der Führer hat es In seiner letzten Reicl-stags- rcde ganz unmißverständlich zinn Ausdruck gebracht, als er ägte: „Danzig ist eine deutscl)« Stadt, und sie will zu Deutsch« and." Das sollte die Welt doch, wie man meinen möchte, ver- landen haben. Und die Welt müht« auch aus vergangenen Er- ahrungen missen, daß der Führer keine leeren Worte spricht. Sie befindet sich jedenfalls in einem sehr gefährlichen Irrtum, wenn sie glaubt, daß er vor Drohungen zurückschreckt oder vor Erpressungen kapituliert. Davon kann überhaupt keine Rede sein. Darum dürft ihr, deutsche Männer und Frauen von Dan zig, getrost in die Zukunft schauen. Das nationalsozialistische Reich steht an eurer Seite, wie ihr zu ihm steht." Am Sonntag sprach Reichsminister Dr. Goebbels auf der Abschlußkundgebung der Danziger Gauknl- turwoche und kennzeichnete in umsasscnder Weise die Zu gehörigkeit Danzigs zum deutschen Kultur» k r ei s. Stürmischer Beifall begleitete jedes Wort des Ministers, als er fcststellte, daß er sich selbstverständlich hier in Danzig von Deutschland umgeben fühle, daß er mitten im deutschen Volksraum und damit nach seiner Auffassung nicht jenseits der deutschen Grenzen weile. Vielleicht meine da dieser oder jener, daß in solchen Zei ten kulturelle Dinge und Fragen in den Hintergrund zu treten oder ganz zu schiveigcn hätten. Das Gegenteil sei richtig. Ge rade in solchen kritiscl-en Zeiten müsse die Kultur am vernehm lichsten das Wort ergreifen: Da müsse sie aufstehen, um vor aller Welt gegen Unverstand und Lüge zu zeugen. Ergriffen lauschten die Massen, als Dr. Goebbels erklärte, daß das gesamte deutsche Volk im Geiste bei den Menschen die ser Stadt und bei ihrem Schicksal stehe Beifallsstürme beglei teten jeden seiner Sätze, als er die feierliche Versicherung abgab, daß der Führer selbst über der gemeinsamen Zukunft wache. Ihm könnten wir alle in unbeirrbarem Glauben vertrauen, in seiner Hand sei Großdcutschland wahr haft in guter Hut. Keine Macht der Welt brauchten wir zu fürchten, denn vor uns stehn groß, stark und mächtig das Reich hinter uns stehe das Volk und über uns der Führer. * Danzig, 19. Juni. Die Gaukuliurwoche fand ihren Aus klang mit einem Aufmarsch der Hitlerjugend auf dem Langen Markt, um dem Bekenntnis des gesamten Danziger Volkes das Bekenntnis der Jugend folgen zu lassen. Am Abend fand in Zoppot das „Fest der Künstler" statt, an dem auch Ncichsminister Dr. Goebbefs teilnahm. Mehrmals mußte der Vater seinen Jungen verwarnen, der eigenmächtig das Tesching herausgeholt hatte. Am ü. März d. I. wollte der Knabe nun mit einem Freunde Spatzen schie ßen. Er holte beide Gewehre heimlich hervor, die er zuvor im Waschhaus versteckt hatte, dort aber vom Vater gefunden und wieder hinter den Schrank gesteckt worden waren. Mit Patro nen versehen gingen die beiden Jugendlichen fort. Als nach einiger Zeit der Freund fragte, ob das Tesching, mit dem man bereits geschossen hatte, gerade geladen sei, verneinte das Ru dolf M. Der Freund legte darauf an, um nach einem Ast zu zielen. Der Abzugsbiigel blieb jedoch an seiner Jacke hänge», so daß sich ein Schuß löste. Das Geschoß traf Rudolf M. und durchschlug Herz und Lunge, so daß er bald darauf verstarb. Jetzt hatte sich der Vater des Getöteten wegen sahrläfsiger Tötung zu verantworten, da ihm eine Verletzung seiner Sorg faltspflicht zur Last gelegt wurde. Das Urteil lautete gegen den schon ohnehin schwer gestraften Vater auf 699 RM. Geldstrafe an Stelle einer an sich verwirkten Gefängnisstrafe von zwei Monaten. ) Kraftwagen fährt auf Straßenbahnzug. Am Sonntagnach mittag fuhr In der Delitzscher Straße ein Personenkraftwagen auf einen haltenden Straßenbahnzug auf. Dabei wurde die neben dem Fahrer sitzende Frau Ilse L. gegen die Windschutz scheibe geschleudert und mußte mit Kopfverletzungen dem Kran kenhaus St. Jakob zuaefllhrt werden. Der Personenkraftwagen mußte abgeschleppt werden. ) Zwei Kraftradfahrer schwer verunglückt. In der ver gangenen Nacht stürzten auf der Frankfurter Straße in der Nähe des Messeplatzes ein Ässähriger und ein 52 Jahre alter Kraftradfahrer von ihrem Fahrzeug. Beide erlitten Schädel brüche und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. 5ücfzves»-8c>cttsen Großveranstaltung der MfMen Marine-SA. Regengüsse machten Einschränkung des Programms erforderlich Chemnitz, 19. Juni. Die diesjährige Großveranstaltung der sächsisclien Marine-SA, an der sämtliche sächsischen Marine- Standarten teilnahmcn, wurde am Sonnabendnachmittag mit einem Appell der Marine-Standarte 2 auf dem festlich ge schmückten Adolf-Hitler-Plah in Chemnitz cingeleitet. Gegen 17 Uhr traf Vizeadmiral von Trotha in Begleitung des Kom mandeurs der 84. Division, Generalleutnant Olbricht, und ande ren hohen Offizieren von Heer und Marine ein. Nach dem Appell marschierten die Marine-Standarten 2, die Marine HI und die Abteilung der Kriegsmarine zum Hauptbahnhof. um mit einem Sonderzug nach Mittweida zu fahren. Mit klingendem Spiel und von der Bevölkerung freu dig begrüßt, marschierten die Abordnungen durch die festlich ge schmückte Stadt Mittweida nach der Marine-SA-Statian Lauen Hain. Hier trafen gegen 21 Uhr auch die Ehrengäste ein. Nach Abschreitcn der Front des Ehrenstnrms eröffnete eine Fackelparade der Kutter die sportlichen Veranstaltungen. Mit einem glänzenden Feuerwerk endete der erste Tag der Großveranstaltung der sächsischen Marine-SA. Der zweite Tag der Großveranstaltung, der hauvtsächlich den wehrsportlichen Wettbewerben der Marine-SA Vorbehalten war, wurde leider vom Wetter nicht beaünstiat. Punkt 839 Uhr waren die Formationen der Marine-SA. Marine-HI sowie die Abordnung der Kriegsmarine zur Flaagennarade in Lauen hain angctreten. Anschließend erfolgte die Weihe der Aus stellung der Marine-SA, der ersten Ansstclluna dieser Art in ganz Großdeutschland durch Vizeadmiral von Trotha. Die Schau hat den Zweck, den Volksgenossen ans dem Binnen land einen Ein- und Ueberblick über die deutsche Seegeltung zu vermitteln. Die sportlichen Wettbewerbe konnten leider nicht alle durchgesiihrt werden. Die Ergebnisse der durchgesiihrten Wetibewcrbe lauteten: Wchrmannschaftskampf: 11/26 Dresden 459 Vunkie: SA-Marine-Fünfkampf: 1. Sturmbann 1/26 Dresden 1248 5 P. Tauziehen: 1. 15/1 Chemnitz. Die Siegerehrung nahm Ober gruppenführer Schepmann vor. tz. Döbeln. Weil slch zwei Frauen unterhiel ten. Vom Döbelner Wochenmarkt kommend, wanderten zivei Frauen auf der Straße nach Zschaitz und schoben dabei einen ausrangierten Kinderwagen vor sich her. Sie waren so vertieft in ihre Unterhaltung, daß sie am Uebergang bei den Schicken häusern einen herannahenden Kleinbahngüterzug trotz der Läutesignale nicht bemerkten! Der Lokomotivführer sah, daß auch Kanonenschüsse nicht Helsen würden, und brachte den lang- samfahrcnden Zug dicht vor de» beide» Frauen zum Stehen. Jetzt erst bemerkte» sie. In welcher Gefahr sie durch ihr bei spiellos unachisames Verhalten geschwebt hatten. Nur eine der Frauen war schwerhörig. Die Namen der beiden Frauen wur den festgestellt. tz. Reichenbach. Serie neinbrech er am Werk. Sechs Einbruchs- und Einsteigcdiebstählc sind hier in einer Nacht von noch nicht ermittelten Tätern, die es anscheinend nur auf Bar geld abgesehen hatten und solches auch in verschiedenen Beträ gen erlangten, verübt morden. In mehreren Fällen sind die Einbrecher durch offene Fenster eingesticgen. Zwei verdächtige Personen, die in der gleichen Nacht von einer Polizeistreife be troffen wurden, ergriffen die Flucht über Zäune und Dächer, als sie gestellt werden sollten. Die beiden Verdächtigen ent kamen. Trauerfeler für die Opfer des Unglücks von Mtelarund Ueberführung der 13 Särge in die Heimat Reichenberg, 19. Juni. In Bodenbach fand am Sonnabend die Traucrfeier für die 13 Todesopfer des Eisenbahnunglücks in Mittelgrund statt. SS. und Bahnpolizei hielten die Ehrenwache vor den 13 Särgen, die zahlreich Kränze und Blumenspenden schmückten. Nach dem Präsidenten der Reichsbahndirektion Dresden, Dr. Schmidt, der namens der Dcutsä>en Reichs bahn versprach, den Hinterbliebene» der Verunglückten die wirt schaftlichen Sargen nach Möglichkeit abznnehmen, sprach in Ver tretung des Reicl)sstatthalters Gauleiters Henlein Gauobmann der DAF. Birks. Er gab ebenfalls das Versprech» ab, daß der Gau dos Los der Hinterbliebenen zu lindern trachten werde. Dann wurden die Särge durch das dichte Menschenspalier unter dem Ehrengeleit der Wehrmacht und der Fonnationen zum Bahnhof gebracht, von wo sic in ihre Heimat übergeführt wurden. Reichsstatthalter und Gauleiter Konrad Henlein hat aus der Aufbauumlage des Stillhaltekommissars für Organisationen im Sudetengau den Betrag von 59 999 RM. zur ersten Hilfe leistung für die bei der Bodenbacher Eisenbahnkatastrophe Dev» u»glückten und deren Hinterbliebenen gestiftet. Wolkenbruch rief Hochwasser hervor Alle Vorsichtsmaßnahmen waren getroffen d. Markersbach Am Sonntagmorgen zwischen 6 und 9 Uhr, gingen am Sattelbcrg zwischen Tyssa und Markersbach wolkenbruchartige Regengüsse nieder, die für die Bahra und Gottleuba einen sehr starken Wasserwuchs hrachten, so daß die Gefahrenmarke A iil>erstiegcn wurde. Der Vorstand des Was serbauamtes Pirna, Regierungsbaudirektor Voigt, traf an Ort und Stelle die erforderlichen Maßnahmen. Bedroht waren die Ufer in Markersbach, und zivar in erster Linie die Stellen, di« bekanntlich im September 1938 stark gefährdet waren. Da das Wasser jedoch in den Mittagsstunden wieder zuriickging, war «in weiteres Eingreifen nicht mehr erforderlich. Höllenmaschine in einem jüdischen Kaffeehaus in Vraa Prag, 19. Juni. In der Nacht zum Sonntag explodierte tn dem jüdischen Kasfechans Riva in der Langen Gasse der Prager Altstadt eine Höllenmaschine. Durch die Explosion ist di« Innen einrichtung völlig zerstört morden. Vier Personen wurden schwer verletzt und mußten ins Krankenhaus geschasst lverden, 15 er- litten leichtere Verletzungen. Sämtliche Verletzte bis auf zwei sind Juden. — Die Höllenmaschine war unter einer Box ange bracht »nd hat durch diese Anbringung bei der Explosion die zahlreichen Verletzungen hervorbringen können. Das Kaffee- Haus ivar zum größten Teil von Juden besetzt. Die tschechische Staatspolizei hat angestrengte Nachforschungen nach den Tätern cingeleitet. Gin Schiff wird nach 40 Zähren aelöW Staberhuk (Insel Fehmarn), 19. Juni. Ein mit wertvol len Kantstcinen beladenes Schiss sank vor 49 Jahren in der Nähe von Staberhuk. Leider war es bisher nicht gelungen, die Stelle zu finden, wo Schiff und Ladung von den Wellen ver- chlungen worden ivaven. Durch Zufall macht« ein Steinfischer etzt di« Stelle ausfindig. Dabei konnte er feststellen, daß die fracht noch unversehrt auf dem Meeresboden liegt. Man wird etzt damit beginnen, das Schiss zu lösä-en und die Swine der Wirtschaft wieder zugänglich zu machen.