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prsckttsthe Osusfrau Wirtschaft und KSft« Unentgeltlicher Elsschrank. — Vorsicht mit Kartoffeln' Geplatzte Einmachgläser Es Ist unbestreitbar so: wir frieren seht oft bitterlich. Mit blannncn Ftngdrn und roten Ohren und Nasen eilen wir durch die Gegend, wenn wir zu unserer Arbeitsstelle miissen oder eine -Besorgung zu machen haben. Und wenn die Kohlenzufuhr eben der groben Kälte wegen nicht so recht klappt, dann sind wir rK, w°''n wir e,n einziges Zimmer Heizen können und schlafen selbstverständlich im kalten Zimmer, was ja auch nicht jeder- manns Sache «st. Und besonders hart ist es natürlich mitunter In einem kalten Badezimmer mit kaltem Wasser seine Toilette zu machen. Da sagen nun manche Leute, das; dieselbe Kälte, unter der wir letz, leiden, doch «mch ihre guten Seiten habe. Denn es ist gut für das Feld, wenn der Boden recht tief gefriert es ael t viel Ungeziefer dabet zugrunde. Man kann letzt unbesorgt das Zleisch, das man eingekauft hat, erst nach fünf oder sechs Tagen essen: es gefriert und bleibt tadellos frisch. Noch eine ganze Menge anderer Lebensmittel gefrieren, bleiben frisch und ver lieren nichts von ihrem Geschmack und ihrem Nährwert Die Milch kann ruhig gefrieren, das schadet Ihr gar nichts, die Eier können gefrieren, inan mutz dann nur aufpassen, daß man sie wenn es wieder wärmer wird, schnell verbraucht. Wurst Brot' Käse — alle diese Lebensmittel bleiben frisch. Die Natur schenkt uns für alle diese Dinge, wenn es richtig kalt ist un entgeltlich einen ausgezeichneten Eisschrank. Leider aber gibt es auch eine Menge Lebensmittel, die nicht gefrieren dürfen, wenn sie nicht entweder völlig verderben oder doch an Genutzwert erheblich einbützen sollen Dazu ge hört in erster Linie unser unentbehrliches Volksnahrungsmittel: Die Kartoffel. Die Kartoffel darf nicht gefrieren. Gefrorene Kartoffeln werden flitz und können kaum mehr verwendet wer den. Wer also zu Hause ein kleines Kartoffellager hat, der mutz sich jetzt vorsehen. Die Kartoffeln müssen unbedingt in einem frostfreien Raum liegen. Dieser Kampf gegen den Ver- derb, den seht jede Hausfrau zu führen hat, kann nicht ernst genug genommen werden. Wer auf seine Kartoffeln nicht acht- glb», der schädigt sich nicht nur selber, sondern auch die Allge- meinheit, denn er mutz dann seinen Bedarf aus den allgemeinen Vorräten wieder ergänzen. Aehnlich verhält es sich mit Obst aller Art, besonders mit den Aepfeln. Auch Aepfel müssen vor Frost geschützt werden, obwohl sie nicht ganz so empfindlich dagegen sind wie Kar toffeln. Auch Gemüse mutz geschützt werden. Es ist sa fast nur der Grünkohl, von dem man behauptet, datz er am besten schmecke, wenn er einen tüchtigen Frost abbekommen habe. Dem anderen Gemüse, das man sich zu Hause als kleinen Vor rat angehäuft hat, bekommt der Frost nicht so gut. Auch Wal nüsse sollen vor Frost geschützt werden. Da haben Haussrauen ost ganze Regale voll mit Einge machtem im Keller oder auf dem Boden stehen sobwohl es da Oeu8 ex Plauderei am Wochenende von Marabu. Maschlnen-Zeitalter hat man unser Jahrhundert genannt. Mit Begeisterung sprechen die einen dieses Wort aus, die anderen mit Erbitterung. Gleichgültig aber, ob einer Freude oder Grimm über die Maschinen empsindet, die unser Zeitalter so sehr von jedem anderen unterscheiden — ausweichen kann der Begegnung mit der Maschine keiner. Schon der Morgentrunk, den wir einnehmen, ehe wir zur Arbeit gehen, ist vielleicht in einer Maschine zubereitet. Viele Stücke unserer Kleidung verdanken wir Maschinen, Schuhe und Hüte ganz. gewitz. Eine Maschine hat das Brot gebacken, das mir zum Frühstück mitnehmen. Strahenbahn oder Eisenbahn tragen uns zur Arbeitsstelle: Maschinen! Und abermals Maschinen warten dort auf uns, denn ohne sie kommt ja kein Betrieb aus, gleichgültig ob es Motoren oder Schreib maschinen, Webstühle oder Eisenwalzwerke sind . . . Slegeszug der Maschine Einen unerhörten Sicgeszug hat di« Maschine hinter sich. Sie ist noch mitten in ihm begriffen. Noch in der Mitte des vorigen Jahrhunderts gab es Arbeiteraufstände, als die mecl)a- nischen Webstühle aufgestellt wurden. Die Weber, erbittert über die nach ihrer Meinung unanständige Konkurrenz, wur den zu Maschinenstürmern. Zertrümmern mochten sie eine Maschine — aber die Maschine blieb Siegerin. Sie hat das Antlitz der Welt verwandelt. Wer einmal vor einer grotzangelegten Maschine gestanden hat, in der sich die Erfahrung und das Wollen von Genera tionen zusammengeballt hat, der kann sich eines Gesühls der Ehrfurcht nicht erwehren. Etwa vor einem Maschinen-Aggre- gat der Papierindustrie, an dessen einem Ende das pure Holz eingeschüttet wird und an dessen anderem Ende das fertige Papier herauskommt. Oder vor dem geheimnisvollen Ader werk einer Oelrasfinerie, in denen der kostbare Rohstoff ruhe los kreist und immer edlere Formen gewinnt. Oder in der Hellen, menschenleeren Halle eines Großkraftwerkes, in dem unsichtbar gewaltige Energien entstehen. Ohne Maschinen würden die Formen des Lebens, an das unsere Generationen jetzt längst gewöhnt sind, einfach Zusam menstürzen. Ohne Maschinen keine Industrialisierung, kein Brot siir die in Europa zusammengedrängten Menschen massen. Ohne Maschinen keine billigen Massengüter. Die Ma schine hat Millionen von Menschen van schwerster physstcher Arbeit befreit. Sie hat die Herrschaft des Menschen über die Natur ein gutes Stück weitcrgcsührt. Befreiung von der Galeere Selbst Gewissenszwcifel kann eine Maschine lösen. Die Anhänger icner strengen Sekten in Indien, di« in kein Gefährt steigen würde», das von einem Pferde oder Ochsen gezogen wird — denn es widerspricht ihrer Ucberzeugung, einem Tier wehe zu tun —, bedienen sich bedenkenlos des Automobils. Die Maschine hat viel Leid aus -er Welt geschasst. Wo einst Sträflinge in der Tretmühle liefen, erzeugt heute ein kleiner Motor tränenlos die gleiche Kraft. Galeerensträflinge, die einst die großen Schisse bewegten, sind im Zeitalter der Dampf- Maschinen und Dieselmotoren nur noch eine historische Erin nerung. natürlich nicht hingehörtf. Nach einer tüchtigen Kältewelle ent- decken sie dann oft zu ihrem Schrecken, daß zahlreiche Gläser aufgeplatzt sind und der Inhalt bet eintretender Wiedererwär mung ausgeflossen ist. Auch hier muß also sorgsam aufgepaßt werden. Es ist in erster Linie die einzelne Hausfrau, die jetzt den Kampf gegen solchen Schaden durch Frost zu führen hat. Es kann viel zugrunde gehen, wenn nicht aufgepaßt wird und jeder Verderb wiegt heute in Kriegszeiten, da mir den Krieg gegen die Tommies bekanntlich auch mit Kohlköpfen führen, doppelt verhängnisvoll. Mii Rai und Tai Wie man Azalien wieder zur Blüte bringt. So oft be kommt man einen schönen Azalientopf geschenkt, und jedesmal wieder macht man die traurige Erfahrung, datz es einem trotz aller Mühe nicht gelingt, ihn wieder in Blüte zu bringen. Das liegt aber nur an der Behandlung. Man kann ganz gut eine richtige Azalienkultur beginnen. Im Frühling, wenn die Azalie abgeblüht ist, schneidet man alle ungleichmätztgen Spitzen unter halb eines Blattwinkels ab. AN dle Spitzen werden dann in einen großen Blumentopf gepflanzt und an schattiger Stelle im Freien aufgestellt. Auch die Azalie selbst mutz für den Sommer ins Freie gebracht werden, mutz aber auch an einem schattigen Platz stehen. Sie mutz dann täglich iiberbraust werden. Hat man einen Garten, so nimmt man die Pflanze im Frühjahr aus dem Topf und pflanzt sie im Garten ein, auf dem Balkon muß man sich damit begnügen, ihr einen größeren Topf und neue Erde zu geben. Im Herbst wird sie aus dem Garten wieder In einen Topf gepflanzt, hat dann eine Menge neuer Schüsse und steht um Weihnachten in voller Blüte. Die einge- pflanzten Stengelspitzen werden im nächsten Frühjahr einzeln In kleine Töpfe gepflanzt, und sobald sie ein bißchen mehr zu wachsen beginnen, werden die obersten Spitzen abgeknipst, da mit die Pflanzen sich verästeln sollen. Im übernächsten Winter beginnen auch die jungen Azalien zu blühen, also zweieinhalb Jahre, nachdem sie eingepflanzt wurden. Sa eine Azälien- Kinderstube macht unglaublich viel Freude. Kleine Wink« für ben Haushalt. Einmachtöpfe und an dere Kochgefätze, die man beiseite stellt und selten benutzt, neh men oft einen schimmeligen, müssigen Geruch an. Um diesen zu entfernen, füllt man da» Gefäß mit Wasser, in dem man etwa 25 Körnchen übermangansaure» Kalt aufgelöst hat. Nach einigen Stunden wird da» Wasser weggegossen und der Kessel gründlich ausgewaschen und nachgespült. Dann wird der schlechte Geruch verschwunden sein. — Wenn man Stoff oder Stickereien waschen will, von denen man befürchtet, daß sie nicht farbecht sind, feuchtet man sie ganz und qar mit Petroleum an, läßt sie eine halbe Stunde liegen und wäscht sie dann. Der unangenehme Geruch verschwindet ganz von selber. Man sollte einmal mit einem kleinen Stück einen Versuch machen. msetiina Der Sklaverei bedarf «» nicht mehr denn die Maschine kann uns ja die Sklavendienste leisten, die unentbehrlich sind. Nicht mehr wie das Werkzeug, das ohne die schaffende Han des Menschen sofort wieder dem Reiche der toten Dinge an gehört, ist die Maschine in jedem Augenblick auf ihren Sä>öp- ser angewiesen. Von Kohle und Benzin, von Wasser und Gas angetrleben arbeitet sie selbständig und bedarf ost nur der Aufsicht und Beobachtung, keineswegs immer der Mitarbeit des Menschen. Maschinen sind Sklaven, denen kein Leid ge schehen kann, die uns ober frei machen vom zerstörenden Druck immer einförmiger physischer Arbeit. Maschinen vertausendfachen di« Kräfte des Menschen. Sie verändern seine Lebensweise und sein« Ledensbedingungen, seine Ansprüche und selbst fein« Anschauungen. Die Maschinen würden eine Welt möglich machen, in der der Mensch, von Lasten physischer Ueberbeanspruchung befreit, sich weit stärker als früher den Werten der Kultur und den Gütern des Geistes hinwenden kann. Mechanisierung und Masse Hier aber melden sich die Gegner der Maschine zu Wort. Sie haben uns schon lange ungeduldig zugehört und bringen jetzt ihre Meinung energisch zum Ausdruck: „Sklaverei", so fragen sie höhnisch, „gibt es im Maschlnen- Zeitalter nicht mehr? Ein« frömmere Täuschung ist wirklich nicht mehr denkbar. Im Gegenteil: Wir alle sind heute Skla ven, mir alle! Fragen Sie doch einmal den Arbeiter, der am Fließband tausendmal den gleichen Handgriff tun muh, immer wieder den gleichen Handgriff, ob er sich befreit und erhöht fickst! Nicht uns dienen di« Maschinen, sondern wir müssen sie bedienen. Der Mensch hat di« Herrschaft über dies sein Geschöpf verloren. Die Maschine zwingt ihm das Gesetz des Handelns auf. Zur Arbeit l>at man sie geschossen — und so miissen sie immer auls neue arbeiten. Sie zwingen auch -en Menschen zu unablässiger Arbeit. Dle heutigen Generationen, die nach Ihrer freundlichen Ansicht durch die Maschinen entlastet sind, miissen mehr und aufreibender arbeiten, als jemals «in Zeit alter vorher gearbeitet hat. Die Tretmühle, von der uns angeblich die Maschine erlöst hat. war ein verhältnismähig harmloses Instrument. Sie stund still, sobald man von ihr heruntertrat. Die. Maschine will aber immer weitergehen, Masten von Waren erzeugen und Masten von Menschen als Abnehmer haben. Die Menschenmassen der industrialisierten Staaten sind erst durch die Maschine ins Leben gerufen worden — sie sind auf Gedeih und Verderb mit dem Lebensgesetz der Maschine verbunden, das sie nicht wieder losläßt." Der Mensch eine Maschine? Damit sind die Ankläger der Maschine nock nickt am Ende: „Das Schlimmste", so erklären sie mit Erbitterung, „ist nicht die Fron, der das Maschtnen-Zeitalter die Menschen unterworfen hat, der Zwang zur Vermassung, der Wea van der durch den einzelnen geformten zu der gestanzten, maschinell bedingten Arbeit. Das Schlimmste ist die Mecl>anisierung, die Entseclung, die von den Maschinen herkommt.' Der Mensch eine Mäschine — das war vor zweihundert Jahren noch die mokant« These eines einzelnen, des schön geistigen Arztes d« la Meitrie. Wie würde er sich freuen, wenn er das Europa und Amertka des 20. Jahrhunderts erlebte! Sehen Sic sich doch einmal die Menschen an, die in dieser Welt der Maschinen leben! Selbst chre Redensarten scheinen Neue Karioffelrezepte Mürbeteig mit Kartoffeln. Gekocht« Kartosseln werden gerieben. Man nimmt die gleiche Menge Mehl und Margarine, sowie etwas Zucker. Das ganze wird gut geknetet und dann nicht zu dünn ausgerollt. Man schneidet an» dem Teig große Rundungen, die man auf fettbestrtchenem Blech im Ofen backt. Wenn sie fertig gebacken und abgekllhlt sind, legt man dazwischen entweder Apfelmus oder eine Fletschsüllung. Man kann auch mit dem Glas aus dem Teig klein« Pasteten böden ausstechen, die man mit Fleischfllllung belegt, worauf ein zweiter Pastetenboden darübergelegt wird. Dann drückt man die gefüllte Pastete am Rande fest zusammen und backt sie im Backofen auf fettbestrichenem Blech zu guter Farbe. Die Paste ten müssen frisch und heiß zu Tisch gegeben werden. Man reicht dazu Fleischbrühe. Kartoffeln In der Form. In der Schale gekochte Kartoffeln werden geschält, in Scheiben geschnitten und in eine feuerfeste, mit Fett ausgestrichene Form gelegt. Dazwischen streut man etwas Salz, sowie in Fett gebräunte Zwiebesscheiben und dünne, gebratene Speckscheiben. Man gibt ein Et darüber, das man in zwei Tassen Milch verquirlt hat und lätzt das Ge richt in recht heißem Ofen überbacken, was etwa 40 Minuten erfordert. Es wird heiß zu Tisch gegeben, dazu etivas Salat oder Rote Rüben, saure Gurken oder dergleichen. K a r t o f f e l n u d e l n. 500 Gramm gekochte Kartoffeln werden gerieben und mit der gleichen Menge Quark, einem Ei, Salz und Zucker nach Geschmack, abgeriebener Zitronenschale und soviel Mehl vermengt, datz der Teig sich, sobald er etwas angetrocknet ist, rollen läßt. Man schneidet ihn dann in fin gerbreite Streifen. Diese Nudeln werden in geriebener Semmel gewälzt und in der Pfanne von allen Setten goldgelb in etwas Fett gebraten. Man bestreut sie mit Zucker und Zimt und reicht sie mit einer Fruchtsoße oder mit geschmortem Obst. Kartoffel Klöße. 1000 Gramm gekochte Kartoffeln werden gerieben, mit 125 Gramm Mehl oder auch etwas mehr, sowie mit genügend Salz und reichlich Hefestücken untermischt. Durch den Zusatz von Hefestücken wird der Teiq locker, man spart das Ei. Aus der gut durchgekneteten Maste formt man apfelgrotze Klöße, in deren Mitte man gebackene Semmelbrocken oder eine entsteinte Backpflaume gibt. Die Klötze werden dann in Mehl gewälzt und in kochendes Salzwasser aetan. Man reicht dazu geschmortes Obst oder eine Soße aus Pflaumenmus. Das Pflaumenmus wird soweit verdünnt, datz man eine flüssige Satze bekommt, die man auskocht, mit Zucker abschmeckt und mit etwas in kaltem Wasser glatt gerühmtem Kartoffelmehl bindet. Auch eine Specksoße schmeckt nicht schlecht dazu. Man schneidet den fetten Speck klelnwürfelig und brät ihn in der Pfanne hellgoldaelb. Hierauf nimmt man die Speckwürfel heraus. Nun gibt man etivas Mehl in das Fett ln der Pfanne, schwitzt es und füllt dann soviel Walser auf, datz man eine sä mige Satze hat. Diese wird mit Salz und Syrup und etwa» Essig abgeschmeckt, worauf man die Speckwilrfel zuletzt. K r 8 u t e r k a r t o s f e l n. In ein wenig Fett röstet man eine kleine, in Scheiben geschnittene Zwiebel und etwa« Mehl, tut zunächst etivas Wasser dazu und füllt dann soviel Milch nach, datz man eine dickliche Soße hat. Nun gibt man gekochte, in Scheiben geschnittene Kartoffeln hinein, die man in der Soße mit heiß werden läßt. Man schmeckt da» Gericht mit Salz und fetngewiegter Petersilie, Dill oder ähnlichen Kräu tern ab. Diese Kräuterkartofseln schmecken lehr gut zu Räucher fischen oder dergleichen, auch zu gekochter Rinderbrust werden sie besonders gern gegessen. Verdunkelung» zeit während der Tage vom 26. di» 81. Januar: allabendlich 16.88 bis morgen» 7 80 Uhr. gestanzt zu sein. Statt Volkslieder Schlager, statt Uederzeugun- gen Schlagworte, statt eigenwüchsiger Haltung Einstellung auf jede Tagesmode, statt echter Religion törichter Aberglaube. Aber es kann ja nicht anders sein! Der Mensch, der Maschinen bedient, wird selbst zu einem Maschinenteil. Es kann ja gar nicht anders sein! Der Angsttraum vom „Robot", den einer gehabt hat. von der Maschine in Men schengestalt, die menschliche Arbeit auf Befehl oerrichten kann, ist längst verwirklicht. Wir all« sind solä>e „Robots" geworden: Maschinen aus organischer Substanz . . Der Geist bleibt Herr Nun meinen wir aber, daß die Gegner der Maschine lange genug geredet haben. Wir möchten auch einmal wieder zu Worte kommen. Wir möchten ihnen sagen: Wir bedauern Euch, Ihr Freunde. Jeder Zorn mutz ein Ziel haben. Was wollt Ihr tun? Wollt Ihr wie di« Maschinen stürmer von einst die Menschheit aussordern, ihre mechanischen Helfer aus Holz oder Metall zu zerschlagen? Die Geschichte l>at doch gelehrt, das dies völlig zwecklos ist. Das Rad der Entwickelung läßt sich nicht rückwärts drehen. Glaubt Ihr. wir sel)«n die Gefahren nicht, die Euch be drücken? Die Sünden des Zeitalters der aussteigenden Ma schinen sind bekannt — es war das Zeitalter des Liberalis mus. Schwere soziale Krisen hat die Menschheit infolge dieser Fehler durchgemacht. Noch ist diese Entwickelung völlig im Fsutz. Aber schon sehen wir Lösungen, die in die Zukunft weisen. Sie wurden aber nicht gegen die Maschinen erzielt, sondern mit ihnen. Kein Zweifel, daß die Maschinen das soziale und geistig« Leben in, Unordnung bringen können und es weithin gebracht haben. Kein Zweifel aber auch, daß der Mensch größer ist als die Maschine. Daß er fertig werden kann mit den Schwierig keiten, die seine eigene Schöpfung ihm bereitet. Und wenn diese Dinge sich geklärt haben, so wird es sich — das ist unsere feste Ueberzeugung — zeigen, daß die Hinwendung zur Maschine kein Irrweg und keine Katastrophe für die Menschheit gewesen ist — sondern der Weg zu einem neuen Ausstieg. Sprach« des Schöpfers Auch die alten Griechen kannten schon Maschinen. Ein« davon war die Theater-Malchine. mit der ein Spieler — scheinbar schwebend — auf die Bühne gebracht werden konnte. Es geschah dies, wenn er die Rotte eines Gottes zu spielen hatte. Da nun die Dramatiker sehr gern einmal einen Gott anstreten ließen, um eine schwierige Situation zu klären, bil dete das Sprichwort: „Dens ex machina" — das heißt: hier kommt ein Gott aus der Maschine, hier kommt ein« ganz unerwartete Hilfe. An dies Wort mag man denken, wenn man Größe und Gefahr der Maschinen für den Menschen betrachtet. Ist es nicht Im Grunde so. daß der Mensch im Lauf« des letzten Jahr hunderts Kräfte entdeckt und entiesselt hat, deren er seelisch noch nicht Herr geworden ist? Alle diese Kräfte — mag es die Elektrizität oder die Stoßkraft des Explosionsmotors sein — rühmen den. der sie geschaffen. Der Mensch hat sie nur auf gesunden, er verdankt sie dem. von dem ein Aristoteles als von dem großen „Baumeister" svrach. In jeder Maschine wal ten Naturkräfte, redet Ihr Urheber zu zins — ln einem höchsten Sinne: Deus ex machina. Und so will Ihre Sprache verstanden sein und die Aus gabe, die damit dem Menschen gestellt ist. Die großen tech nischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten, die das Maschtnen- Zeitalter gesclmffen hat, wollen eingesetzt sein in den Dienst der sittlichen Weltordnung So können sie zum Fundamente einer neuen Blüte menschlicher Kultur werden, deren Reich tum und Fülle wir heute nur ahnen können.