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Sächsische Volkszeitung : 27.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194001279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400127
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-27
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.01.1940
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'>6nMLL^' Minand IM Voorrkkki d? pari Köhler t E», Berlln-Sch«arst«b»rs. «Rachdru« oerd»I»«^I chöpsung Immer größer geworben itempfinden für den Kranken an l nur noch rugenvmmen. SV. Fortsetzung. Fünf Minuten vor 19 Uhr. Und Immer noch nicht! Ommer noch nicht! Wie die schwarzen «hrenzeiger langsam aber erbarmungslos gleichgültig weiter krochen. -Herrgott noch einmal!" Auf und ad tappt« der MebiUnstudent Emil Burch, aus und ad, auf und ad und dieser klein« Weg wollt« lein Ende nehmen. Endlos war er wie da» Warten. Vurch zählte förmlich die Minuten. Seit einer runden Stund« bereit» ging er vor dem großen Hotel Merkur auf und Nieder. In knapper Entfernung sah man bi« riesige Hall« de» Hauptbahnhofes und davor alle» reg« Leben und Treiben, hört« da» Lärmen von Straßenbahnen und Automobilen und sah bi« eilig zuschreit«nd«n Menschen. Der Abend war trübe. Kein Stern hing am Himmel und graue» Gewölk, von den flutenden Stadtlichtern In «In blasse» Not getaucht, wogt« üb«r den Dächern. Aber kein Tropfen Regen fiel, geschweige, daß «in Flöckchen Schnee herniebertanzte. Und sede Minute, die ins Nichts zerrann, war «In« Kostbar- leit, unwiederbringlich! Jede Minute konnte Ihm den Tod näher dringen — sede Minute konnte zu spät sein — Lindt! Lindt! Wie der Aermste wohl ln seinen Kissen liegen und warten Mochte zwischen Bangen und Hoffen, ahnend, wie nahe Ihm das Sterben gerückt war, lauschend auf jeden verschwommenen Laut vor der Krankenzlmmertür — kam sie? Kam sie denn noch immer nicht? Aber sie mutzt« doch kommen! Mutzt«! Mutzte . . .! Emil Burch hatte nur «Inen Gedanken und d«r war: Ferdi- nand Lindt. Sv fremd «r ihm früher gewesen war, so nahe stand er ihm fetzt. Und war«» nicht im Grund« so da» Recht«? Freundschaften in guten Tagen, die Hetzen sich schließlich herbeizahlen wie die Finger an beiden Händen, da» wußte jeder. Aber einem Men schen Freund sein in der Not, Kamerad sein in d«r Bedrängnis, darauf allein kam es an! Burch nickte vor sich hin. Seine kurzen, festen Schritte stampften über die Pflastersteine, und die Stirn hatte er in Falten gezogen und seine klugen kleinen Augen waren unter den buschigen dunklen Brauen fast völlig verschwunden. Nun, da Ferdinand Lindt« Geist in den letzten zwei Stunden merkwürdig klar geworden war, ohne «inen einzigen Schatten zu »eigen, da er selber deutlich spüren mutzte, wie schlimm es mit Ihm stand, in welcher Gefahr er schwebte, wie die letzten Kräfte ihn verlassen hatten und die Er chops war, da hatte Emil Durchs Mitemj warmer, opferbereiter Herzlichke t -19 Uhr!" Ungeduld, Erregung und Besorgnis begannen ihn schier zu peinigen. Wo in aller Welt blieb Fräulein Berthe Meyering? Sie Var nicht Im Hotel. Sie war auch nicht mehr im Hotel gewesen, seit sie es heute In der Frühe verlassen hatte, um zu Lindt ins Krankenhaus zu fahren. Und doch hatte sie ihm am Mittag aus drücklich gesagt, sie wolle ins Hotel fahren, sich ausruhen, sie sei ermüdet, erschöpft und brauche Entspannung. Nur zu schnell war ihm ihr verändertes Wesen am Mittag ausgefallen, als er sie im Sessel sitzend Im Krankenzimmer gefun den hatte. Dieses Verstörte Im Blick, diese eigentümliche Er schlaffung ihrer Bewegungen. Kaum aus den Fritzen hatte sie sich halten können. Unsicher, schwankend war ihr Schritt gewesen, starr und von erschreckender Blässe ihr Antlitz und etwas Zer rissenes hatte In ihren sonst so rtgelmätzlg klaren Zügen gestanden. „Herrgott!" Es durchzuckte Burch plötzlich. War am Ende irgend etwas zwischen Lindt und ihr vorgefallen? War sie nicht mehr Perr über sich selbst geblieben? Em schwarzer Gedanke taucht« in ihm auf, «rgriff ihn, rüt telt« Ihn durch und durch, batz ihm eine Hitze durch die Adern drängt« — sollte . . . Sollte Berthe Meyerlng . . .? Nein! Nein! Zum Teufel mit diesen Gedanken! Burch stürzt« wieder ln» Hotel zurück, lief zur Telefonzelle mb rief da, Krankenhaus an. Wie es mit dem Studenten Ferdinand Lindt stände? Unver ändert! Ob er sehr unruhig sei? Nein, gar nicht! Sondern von einer merkwürdigen Ruhe und einer erstaunlichen Klarheit! Er möge noch ein wenig Geduld haben, lietz Burch bitten, bald würde er mit Fräulein Meyering kommen! Lächerlich, solche Lügengespinst« zu weben! Durch war ärgerlich über sich selbst und warf den Hörer auf bi« Gabel. Dieser ganze Fall Ferdinand Lindt bewegte ihn so stark, wie wirklich selten etwas vorher in seinem Leben. Er lletz sich in der Hotelhalle in «inen Klubsessel fallen und zündet« »ine Zigarette an. Sein Blick hing unverwandt an der Eingangstür. Menschen kamen, Menschen gingen, aber von Berthe Meyerlng war nicht« zu sehen. Und vor einer guten Stund« hatte er Lindt im Spital ver- lasten, um Fräulein Meyering zu holen. Lindt hatte ihn darum gebeten. Endlich hatte er ihm klar machen können, datz Susanne Gustins Misiion in München nicht vergeblich gewesen und Berthe Meyerlng sofort gekommen war und vier Tage lang bereits die Tagespflege übernommen hatte. Kein Wort war daraus über LInbts trockene Lippen geflogen. Nicht ein einziger Zug in seinem fahlen Gesicht hatte verraten, ob ihn diese Mitteilung im Inner- sten berührte. Starr, still und steif hatte er seinen Kissen ge legen. Nur nach einem langen, bedrückenden Schweigen hatte er «ndllch gemurmelt: „Burch, hol' sie her, damit ich altes ln Ord nung bringen kann mit ihr. Ich möchte nicht sterben, ohne . . Diese» Wort war stockend und unendlich mühsam hervorgelallt worden — „. . . ohne Versöhnung! Ohne, batz . . . Mutter und Kind meinen Namen tragen . . . vielleicht «ine Notlrauung . . . wenn es sein muh . . . sag' ihr das, bitte . . .!" Vurch sielen diese Worte wieder ein. Nottrauung! Ja, er hatte noch schnell mit dem Oberarzt «in paar Worte gewechselt und dieser hatte zugesichert, sein Möglichstes zu tun und alle Schritt« hierfür zu unternehmen. Und Berthe Meyerlng? Berthe Meyerlng? Noch einmal stürmte jener schwarze Gedanke durch sein Hirn — hatte sie sich etwas angetan? 8n dieser verzweifelten Lage, in der sie sich befand, mochten vielleicht die Nerven nicht mehr aanz zuverlässig gewesen sein, selbst bei einem so klar und sachlich scheinenden Menschen wie diese Frau . . .? Burch warf wleder «inen Blick auf bas grobe, silbrige Ziffer blatt im Vestibül — zehn Minuten nach 19 Uhr! Und sie kam nicht! Kam noch immer nicht! Wo konnte sie sein seit dem Mittag? Wo sich nur aus halten? Spazierfahrten burch die Stadt machen, um die Sehens würdigkeiten zu besichtigen? Ach. nein! Besorgungen in Ge- schäften zu erledigen? Kaum möglich! Nach all diesen Dingen durfte ihr wohl wahrlick nicht der Sinn sieben. Durch zerdrückte die Zigarette im Aschenbecher, zündete eine «ue an und blies den Rauch In feinen bläulichen Ringlein in die Lust. Do wie er dieses Fräulein Meyering In diesen paar Tagen kennen gelernt hatte, war sie eine durchaus angenehm« Erschei nung. Man spürte ihr die Erschütterung an, die sie ergriffen »atte burch den Sturz der Ereignisse, auch wenn sie noch so de- «lischt bleiben wollte. Ihr ganzes Wesen zeigte etwas Gerad- Inlges, Schlichte« und jener lastende Ernst, der sie gefangen hielt, »alte alles Lebensfrohe l» Ihr verdrängt und inedergerungen. wer nichts, gar nicht» von einem Leichtsinn war an ihr zu spüren. Burch war im Grunde herzlich überrascht gewesen von diesem Fräulein Meyering. Seine Vorstellungen, nach der kargen Skizze, kie ihm Lindt hingeworsen, hatten ein ganz anderes Bild von ihr entworfen, al» die Wirklichkeit es vor ihn hlngestellt hatte. Dieser Frau hatte er seine warme Anteilnahme und Hilfe weitz Gott ittcht vorenthalten können. Helfen! Helsen! Ihr helfen und Llnbt helfen! Und auch Susanne Sussin helfen können! Ja, ja, man hatte ihn, den flcinen rundlichen Medizinstuden ten Emil Burch, so manches liebe Mal geneckt, al» ,allzelt Hilfs- bereiten!' als ,dle leibhaftige Hilfe' und was der lieben Scherze noch mehr sein wollten. Aber so war er nun einmal, und das hatten andere nur gar zu schnell herausgefunden, wo er zupacken konnte, ob so ober so, einerlei, da war er ln seinem Element! Potz Kuckuck! wenn man ein «inigermatzen denkender Mensch war, der offenen Auges durch die Welt marschierte, mutzte man dann nicht einfach sehen, wie man einander helfen und beistehen mutzte? Dieser verdammt« Egoismus, der nur immer ans eigene Ich backte und dabei eng macht« upd welk und ausgehöhlt und un ¬ endlich armselig zuglelchk Und darum war er sa aUck Mediziner geworden! Nicht allein um diese hohe Wissenschaft oder gar, um m Zukunft einmal «in« Rlefenprapis zu haben, in der mau ver dienen — verdienen — verdienen konnte wie jeder mehr ober weniger lkrupelsrele Börsenmensch, nein! Sondern — um eben zu helfen! Kranken zu Helsen! Armen zu Helsen! Leiden zu lindern! Ohne viel badet zu fragen, ob das einmal ein einträgliches .Ge schäft' sein würbe oder nicht! Weitz der liebe Kimmel, «in Emil Durch war weder «in Phantast, noch «in Sternenguckeri Aber , mit seiner ganzen gesunden, kernigen Ursprünglichkeit wurzelte er im Leben und mit einer unvergleichlich tiefen Menschenliebe und Herzenewärme dazu, die ihm tatjächlich aus den kleinen, Nugen Aeuglrin strahlte. Und so hatte er sich auch des Kameraden Ferdinand Lindt annehmen müssen! Nicht ausdringlich, aber bereit! Zwanzig Minuten nach 19 Uhr! Durch sprang plötzlich aus dem Sessel. „Fräulein Meyering!" Er schob ihr förmlich entgegen. Da kam sie, trat aus der Hohen Glastür ln die Hotelhalle, und zwar begleitet von Susanne Sussin. Im ersten Augenblick stand Emil Burch ein wenig verlegen. Susanne Sussin? Er begrützte die Damen, und sein ehrlicher Händedruck ver- riet Susanne sogleich etwas von seiner ausrichtigen Ueberraschung. „Wir müssen zu Lindt! Unverzüglich zu Lindt! Er erwartet Sie, Fräulein Meyering, bereits seit über einer Stunde!" Im bleichen Gesicht der jungen Frau zuckle eine verhallen» Erregung. „Heute noch . . .?" fragte sie tonlos und mit einer unend lichen Müdigkeit in der Stimme. „Ja, heute noch, unbedingt! Mer weitz, wie es morgen ist . , « ^Die Krise wird beute nackt erwartet!" Ueber Susannes Antlitz huschte ein schwacher Schatten. O, wie Ihr diese Worte in die Seele stürzten — eiskalt — nadel- pltz — Lindt! Lindt! Cie liebte ihn dock noch und wollte und »urste ihn nicht mehr lieben! Sie fühlte Durchs Blick und ver- uchte zu lächeln.— Bisher hatte sie immer noch gehosst, geglaubt und eben mit allem Willen auch Holsen und glauben wollen! Aber diese letzten Worte Emil Burchs hämmerten Hoffen und Glauben urplötzlich nieder. „Fahren Eie, Fräulein Meyering! Bitte! Fahren Sie!" drängte sie die junge Frau, deren Unentschlossenheit und Ohnmacht st« erschrocken spürte, und Berthe Meyerings kalte Hand ergrei fend, bat sie noch einmal, noch inständiger — „Fahren Eie! Wir haben uns ausgesprochen! Es ist ganz klar zwischen uns beiden, Fräulein Meyering! Wir wissen alles von einander! Und Eie wisien, batz ich im zukünftigen Leben Ferdinand Lindts... nichts, gar nichts mehr zu bedeuten habe! Aber Eie gehören zu ihm! An feine Seite! Sie und Ihr Kind . . . sein Kind . . ." Mit brennenden Blicken sah Susanne zu der blonden, blassen Frau auf, die sie um ein beträchtliches Stück überragte. Berthe Meyering stand wie ein zu Stein gewandeltes Bild. „Ich . . . ich . . ." sie stammelte nur und beschattete sür einen Augenblick mit zitternder Hand ihr Gesicht. Schweigen hing zwischen den Dreien, dumpf und schwer und atemberaubend. Die Liebe . . .! Die Liebe . . .! Die große Liebe um Fer dinand Lindt! dachte Emil Burch plötzlich, und er mutzte den Blick senken vor diesen beiden Frauen mit dein Geheimnis ihrer Herzen — mit der Liebe in ihren Herzen „Fahren wir also . . /' sagte Berthe Meyering endlich heiser und die Hand wieder herabsallen lassend. Burch reichte ihr sofort seinen Arm, und sie verließen die Halle und traten aus die Straße hinaus. Susanne folgte. Sie blickte ihnen nach, als sie schnell in eine Taxe stiegen und davonfuhrcn — zum großen Spital — zu Ferdinand Lindt Langsam, oanz langsam schritt Susanne ihrem Hause zu. Es war gut so, wie es gekommen. Nun wußte Berthe Meyering alles, wie es zwischen ihr und Ferdinand Lindt in diesen langen sieben Jahren gewesen war. Nichts hatten sie sich gegenseitig vorzuwersen, keine von ihnen balle um die Liebe der anderen auch nur geahnt — nur abncn können. iSchluß folgt s Die Rache an dem Trommler In der einst sehr berühmten Knalle in Läivenberg In Schlesien waren «in Trompeter und ein Trommler In Streit ge- rten, weil der Trompeter, ein großes Pumpgenie, dein Tronnn- ker «inen Taler, den er sich von ihm gelicl-en hatte, nicht zurück», geben wollte. Wieder einmal hatte vor der Generalprobe vor einem grotzen Konzert der Trommler den Trompeter vergebens gemahnt. Als er grob wurde, wurde der Trompeter wütend und pumpte sich schnell «inen Taler in lauter bleinein Geld, Groschen und Sechser. Dann wartete er während des Konzertes eine Stelle ab, an der der Trominlcr 87 Takte Pause hatte, und als der Trommler sich beim 68. Takt gerade zum Lostrommeln rüstet«, warf er ihm di« vielen Sechser und Groschen aufs Trom- melfell und ries: „So da hast du deinen lausigen Taler wieder!" Schon setzt« der Trommelwirbel ein, und die ganzen Groschen und Sechser flogen überall hin durch den Saal. Selbstkritik Eleonora Düse war eine große Verehrerin der Kunst Menzels, und bei einem Gastspiel in Berlin setzte sie es durch, den Meister persönlich zu sehen. Aber da Menzel kein Italic- nisch und die Düse nicht Deutsch konnte, war die Verständigung sehr schwierig. Menzel fühlte sich ungemütlich, di« Düse ivar offensichtlich enttäuscht. Schließlich sagte Menzel zu Albert Hertel, In dessen Wohnung die Begegnung stattfand: „Sagen Sie der Frau, alles in allem hätte sic unklug gehandelt. Wenn einem m,ch ein paar Blümchen gefallen, die einem in den Weg kommen, so soll man doch deshalb nicht das Mistbeet Ken- nenlernen wollen, auf dem sie gewachsen sind." Letsterfinden als Beruf Jemand, der bei seinen Mitmenschen nur Fehler slndet, tzilt nicht gerade als «in angenehmer Zeitgenosse, aber es gibt viele nützliche Berufe, die nur im Ausspüren von Fehlern be- stehen. So gibt es z. B. in Amerika in den Warenhäusern rind Hotels Aufsichtspersonen, die als Kunden oder Gäste verkleidet, auf alle Mängel «In aufmerksames Auge haben. Alle Fehler, die sie in der Organisation oder beim Personal entdecken, werden sofort der Leitung gemeldet, und diese Aufgabe, die ebenso schwierig wie wichtig Ist, ernährt ihren Mann, denn diese Detek- tlve werden mit 5000 Dollar im Jahr bezahlt. Bei allen ösfentllchen Einrichtungen ist «ln« ganze Schar von Beamten ständig mit dem «uffindckst von Fehlern beschäf- ttgt. Bei der Post sind es die Telephon- und Kabelleitungen, die ständig überprüft werden müllen, bei den Wasser -und Gas gesellschaften hauptsächlich die Röhrenleltungen. Fast jede Fabrik hat ihre besonderen Fehlerfinder, die das zu verweisende Ma terial aus Unzulänglschkeiten hin untersuchen. Besonders wichtig «st die Prüfung aus Fehler bei dem Material, das für Flugzeuge oder Krastivagen und in der gesamten Kriegsindustrie Verwen dung sindet, denn Schäden können hier die schwersten Folgen nach sich ziehen. In den Fleischfabrikcn findet der „Schinken- rieck-er" mit seiner geschulten Nase alle nicht ganz tadellosen Fabrikate heraus. Der Fehlerfinder In der Porzellanfaürik ist «Ine wichtige Persönlichkeit, die ain Klang sofort den leisesten Sprung erkennt und sede schadhafte Stelle in der Glasur fest stellt. Wie wichtig die beständige Kontrolle der Schienenwege und der Wagen bei der Eisenbahn ist, weiß jeder, und großes Personal wird hier mit der Suckle nach allen Fehlern besckzäftigt. Und wie unentbehrlich ist der Fchlersuck)er im Druckgewerbe, wo er als Korrektor den ewigen Kampf mit dem Druckfehler teufel ausficht! Das „Haus ohne Eisen" Im Sinne der Autarkie-Bestrebungen in Italien wurden in Venedig Versuche mit einen» „Haus ohne Eisen" gemacht, bei dem die Decken ausschließlich aus Ziegclstcinclemcntcn zu sammengesetzt sind. Die neue Bauart ist von dem Ingenieur Mlozzi, einein bekannten Brückenbauer, erfunden, und sie wurde bei -em Bm» einiger Häuser erprobt. In Gegenwart des Drum tanze, wer sieb ewig bindet... Der Tanzsaal mar von jeher die Etätic, an der sich leicht »Herz zu Herzen findet". Oft allzu leicht, die freudig erregte Stimmung, die einschmeichelnden Weisen der Musik, der be schwingende Tanzrhythmus führen zu Bindungen, die nicht im mer standhalten. Und doch böte gerade der Tanzsaal Gelegen heit, einen Einblick in den Charakter des Partners zu verschaf- en — so behauptet ein italienischer Tanzlehrer, der viele Er- ahrungcn darüber sammeln konnte. Er rät den Damen, bevor i« sich ewig binden, „ihn" gerade während des Tanzes zu prü- en, denn hierbei könn« er einfach seine guten und schlechte»» klgensckmften nicht verbevgen. Wie oft findet man, daß zwei Leute, die beide gut« Tänzer sind, dennoch nicht zusammen tanz«»» können, so oft sie cs auch versuckM. Der Grund dafür Ist, daß sie verschiedene Charaktere besitzen, die sich im Tanz ausdrücken und ein harmonisches Gleichmaß der Bewegungen unmöglich machen. Paare, die beim Tanzen schlecht miteinander auskommcn, sollte»» daher nie den Bund fürs Leben schließen, weil sie Im „Ebe-Reigen" erst recht nicht miteinander gleichen Schritt lullten »veidcn. Wie verschieden offenbaren sich dach die Charaktere beim Tanzen. Ein kllnstlerisck-cs Temperament drückt sich in einem langsamen, hingegebcncii Stil des Tanzes aus. in der Abwesen heit aller steifen und abgehackten Bewegungen. Bei solck>en Künstlernaturen ist -le Haltung des Kopses anmutig, die Schul tern bkciben stets im Gleichgewicht, und die Arme werde», in natürlichen Kurven gehalten. Ter Selbstsüchtige verrät sich durch Ministers der öffentlichen Arbeiten wurden die Belastungs proben einer solchen Decke nur aus Steinen ohne Eisen aus geführt. Die Decke sollte bis zum Eiusturz belastet werden, und man brachte eine Last von 27M Kilogramm aui den Qua dratmeter. außer dem Eigengewicht, auf die Decke, aber sie stürzte nicht nur nicht ein, sondern zeigte auch keine Spur eines Naci »gebens. Das ausgezeichnete Ergebnis wurde zum ersten Male in Italien'erzielt, und man verspricht sich von dieser Bauart sehr viel, »veil sie gestattet, die Gebäude ohne, jed Ver wendung des Eisens auszuführcn. Zusammenarbeit „Ich verstehe gar nicht, wie ein einziger Mensch so viel Fehler machen kann", stöhnt der Lehrer über Fri'zckens Haus arbeit. „Es »mir auch kein einziger Mensch", erklärt Fritzchcn stolz. „Mein Vater hat mir gcholsen." „Wenn ich groß bin", sagt der fünfjährige Fritz mit nach denklicher Entschlossenheit, „werde ich Sckatziuchcr. und daun werd« ich den Ort herausbekommeu. wo Methusalem alle seine Grburlstagsgcschenke aufbewahrt hat." übertriebene Deivegungen. durch Nichtachtung des Partners, durch rücksichtslose Hcrvorkehrung seines Willens nnd völligen Mangel an Anzmssung. Der Herr, der beim Tanz nicht nur unter de,» hübsckzesten Damen und den besten Tänzerinnen wählt, son dern auch die „N!au«rblümck>eii" und älteren Damen aussordcrt. besitzt einen guten und vornehmen Charakter, er wird gewiß ein vnrtrefslickzer Ehemann werden. Ein wohlerzogener Mann mit Selbstbeherrschung und Rücksichtnahme überlegt jede», Schritt, den er tut, und mag sich auch diese Ucbcrlcgung in noch so winzigen Pausen ausdrücken. so ist sie doch sofort zu erken nen. Der Eitle ergeht sich in malerischen Stellungen, der Pedant achtet besonders auf exakte Auslührung jedes Schrittes. Der Leideusckmstlickx' mit rascher Entschlußkraft und unruhigem We sen wird nicht längere Zeit geradeaus tanzen, sondern in aller lei Drehungen und Wendungen seine Kräfte entladen. Dagegen vermeidet der phlegmaiisckx' und nüchterne Mensch jede unnötige Ausschweifung auch beim Tanzen. Wichtig ist auch die Art auf die der Herr seine Partnerin hält. Pacht er fest zu und hält sic eng an sich, d-.nn wird sie ln ihm auch einen starken und sicheren Führer durchs Leben sinken: wenn er dagegen ihr keinen Festen Hakt lx'im Tanzen bietet, dann wird sic auch im Leben nicht sicher auf ihn zählen können. tzouplschristleiter: Georg Winkel. verantwortlich für Inhalt «. Bilder: Georg Winkel, Dresden. Veiantworllicher Anzelgenleiter: Theodor Winket Dresden. Druck und Verlag: Germania Buiddrnckerel Dreoden. Polterst,. N. Z. Zt. ist Preisliste Nr. ä gültig
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