Volltext Seite (XML)
Dienstag, 3. Sächsische Volkszeitung Dienstag, 3. Januar 1939 Nummer 3, Seile 4 Dresden Kls! Vie neue i Zu den > Politik gehört nächst fiir Air industrielle Er es, gesetzliche Heute ist bei längst dem 1 lichen Regelui nationalsoziaü thre Klärung siillung der si vom national der Arbeitszei getrosfen. Ale det wurde, n notwendig ge vom 30. Apr Iugcndschutzg Die neu Iugcndschutzg facher gestalt fünf Abschnit meinen, erhö und Durchfiil alle Beschkifti wirtschaft, di schaftlichen 1 für den «igei und die Lus Bodenbctrleb tende Angesi schaftsmitglir Behandlung und kleinen Die ri Dauer von nen Werkt« die ausfaller sowie der r werden. Zur also beispiel länger gear Ausnahn sind aber l gerichtet. L achtstündige! Arbeitszeit Mehrarbeit, schlußarbeib arbeitszusch Die A ! sen und < bringt eine, der grauen standsfäkigi höhte Sch» Nachtruhe I bis zu Be r stimmten V fördernng Wesentlich von der N t Mitglieder wirksam w durch das » derkunft v Eine j? für Angesi über den ! - z. B. 19 Uhr bi Der besondere verpflichte auszulege, und Eisd< anzubring verlängerr der Geme rung unsr Erfolgreiches Seidenbausahr. Das Jahr 1938 war fiir Sachsens Seidenbau wieder sehr erfolgreich. Nach den Be richten aus den 27 Kreisen des Gaues wurden die Maulbeer pflanzungen als Futtergrundlage fiir die Seidenraupe wesent lich erweitert. Im Jahre 1939 zählte man in Sachsen knapp 60 000 Maulbeerpflanzen, ein Jahr später stieg die Zahl auf zwei bis drei Millionen. 1937 erbrachte einen Bestand von vier bis fünf Millionen und das soeben abgelaufene Jahr von sechs bis sieben Millionen Pflanzen. Fiir das kommende Frühjahr sind große Neupslanzungen vorgesehen. Dank der ungewöhn lichen Ausdehnung der Maulbeerpflanzungen und der Alters steigerung der Pflanzen wird es möglich sein, in den Reihen der Gaufachgruppe Seidenbruer noch weit mehr als bisher Seidenraupen zu züchten. Es wurde auch der Beweis erbracht, dah die Maulbeerpflanze in Sachsen klimafest ist und prächtig gedeiht. Auch in der Ausbildung der Seidenbauer ist man ein grohes Stück vorwärtsgekommen. 30 Mre voflschetkdienfi Ein Erlaß des Reichspostminlsters Am 2. Januar 1939 besteht der Postscheckdienst im Deutschen Reick 30 Jahre. Aus diesem Anlaß hat der Reichspostminister Dr.-Ing. e. h. Ohnesorge Im Amtsblatt des Reichspostminlste- rinms einen Aufruf an die Gefolgschaft des Postscheckdienstes erlassen, in dem er eingangs erwährt, daß schiverwiegende staats- und währungspolitisck-e Gründe seinerzeit nach Ueber- windung starker Widerstände zur Schaffung des Postsckeckdien«. stes geführt haben. Der Reichspostminister spricht dem Bcrsonal des Postscheckdienstes Dank und Anerkennung aus für ihren unermüdlick-en Eifer und ihre Pflichttreue, durch die das Bost- scheckwefi n auf stolzer Höhe stehend allen Anforderungen unserer großen Zeit gerecht wird. Wie stark sich der Verkehr im Reichspostdirektionsbezirk Dresden seit 1933 entwickelt hat, ergeben folgende Zahlen: Zahl der Postscheckkonten Ende 1933 42 210, Ende 1938 60 000-, Ge- samtbuchungen Im Jahr Ende 1933 22 918 460, Ende 1938 31263 610: Gesamb'msatz im Jahr Ende 1933 17 131 018, Ende 1938 64 278 750 RM. d. Meißen. Schlimmer Ausgang einer Sil vester b e l u st i gn n g. Bei einer Silvesterlcier vcrgnügien sich die Angehörigen einer Familie mit Bockspringen. Dabei kam der Sohn so unglücklich zu Fall, daß sich seine Einlieferung ins Krankenhaus notwendig machte. Zur Sunderl-ZahrHeier der Dresdner Liedertafel Die Festschrift von Prof. Dr. Richard Kötzsckke. Das 100jährige Jubiläum der „Dresdner Lieder» täfel- wird am 7. und 8. Januar unter dem Ehrenschutze von Gauleiter und Reicksstatthalter Martin Mutschmann festlich begangen werden. Die „Dresdner Liedertafel", eine der ältesten deutschen Sängerschaften, hat In der langen Zeit ihres Bestehens berühmte und bedeutende Männer zu musikalischen Führern ge habt. Ihr Mitbegründer und erster Chormeister war Karl Gottlieb Reißtger. Ihm folgten später Julius Otto, der damalige Dresdner Hofkapellmeister Rick-ard Wagner. Robert Schumann, Edmund Kretschmer (der Komponist der „Folkun- ger"), Hans Koehler. Reinhold Becker. Waldmar v. Bauhn-rn und viele andere. Seit dem Jahre 1903 wird die Dresdner Lie dertafel von Karl Maria Pembaur, dem Sohn des in Tirol und in Siiddeutschland bekannten Innsbruck,er Universt- tätsmusikdirektors Josef Pembaur und Bruder des weithin be rühmten Pianisten Josef Pembaur, geleitet. Karl Maria Pcm- baur, Staatskapellmetster und Tkorkapellmeister der Dresdner Oper, hat nun bereits seit beinahe vier Jahrzehnten das ver antwortungsvolle Amt des Thormcisters der Liedertafel inne, und er hat es unermüdlich in segensreicher und gediegener Weise ausgeübt. Anläßlich der Hundertjahrfeier der Dresdner Liedertafel ist nun aus der Feder von Prof. Dr. Richard Kötzsckke sDresden), dem langjährigen Mitoliedo der Dresdner Lieder tafel, eine über 200 Seiten starke Festsckrist erschienen, die einen prächtigen Auftakt zu den bevorstehenden Festlichkeiten bildet. (Verlag Wilhelm LImpert, Dresden) Sie gewährt einen tiefen Einblick in die Geschichte des deutschen Chor- und Sänger- wesens überhaupt und vermittelt gleichzeitig ein Stück deutscher Kulturgeschichte. Dresdner pollzelberlcht Beim Einbruch überrascht. Am 31. Dezember wurde aus einem Grundstück auf der Rcichenbachstrahe in den Mittags stunden ein 34jähriger Gelegenheitsarbeiter aus Dresden von einer Frau dabei betroffen, wie er in ihrem Kesser, in den er durch Aufbrechen der Schlösser eingedrungen war, mehrere Fla schen Wein und Sekt in einem mitgebrachten Sack unterbrachte. Die beherzte Frau hielt den Mann fest und rief den Hausmeister zu Hilfe, der ihn der Polizei übergab. Der wegen RNckfaNdicb- stahls bereits Vorbestrafte wurde der Staatsanwaltschaft zuge- fvhrt. Dieberelen. In dem Wartesaal 2. Klasse des Dresdner Hauptbahnhofs wurden am Sonnabend, dem 31. Dezember, ge gen 4 Uhr, ein etnreihiaer, grünlicher Herren-Wintermantel, Fischgrätenmuster, mit Riegel und aufgesetzten Taschen, ein gleichfarbiger Kragenfchoner und ein Paar schaflcderne Hand schuhe verdachtlos gestohlen. — Von einem auf der Dürerstraße paxkenden Personenkraftwagen wurde am Freitag, geaen 13 Uhr, von noch unbekannten Tätern die auf dem rechten Hin terrad angebracht gewesene Eckneekette. normale Größe, Seiten verschnürung, entwendet. — Sachdienliche Angaben zu diesen Diebstählen erbittet die Kriminalpolizei nach Schießgasse 7. Dr. Mal« Der ligung m stessung Panzersck Ll«l Da- Kiel stat Haven al Daladier Mi, des Kre an Land fand. De Aiaeeio Tunis si England An der jetzig an Stell Die Err Irisches In an der in die ü niemant sichere auch bi« Erfolge Di andaue, spanisch adert v sowjetsf 16200 Zahresblianz der RLV-Arbeit Aus dem vom Landesgruppensührer, Generalmajor z. B. Schroeder, vorgelegten „Tätigkeitsbericht des Neichsluftschutz- bundes, Landcsgruppe 4 Sachsen, über das Jahr 1938" geht her vor, daß gerade das vergangene Jahr höchste Anforderungen an die gesamte Amtsträgerjchaft des Reichslustschuhbundes gestellt hat. Galt es doch zu beweisen, daß der Reichslustschutzbund nicht nur einsatzwillig, sondern auch einsatzsähig ist, wenn es darauf ankommt. So wurden z. B. in der durch die politische Spannungszeit bedingten Kurzausbildung der Bevölkerung in etwa 2 Monaten in rund 15 000 Lehrgängen 700 000 Volks genossen und darüber hinaus im Lause des Jahres noch über 200 000 Lehrgangsteilnehmer im Luftschutz-Selbstschutz durch Männer und Frauen des RLB ausgebildet. Die Zahl der LS- Hauptschulen stieg auf 50, die der LS-Schulen aus 103. Die Zahl der Amtsträger ist auf 91 000, darunter 40 000 weibliche, angewachsen. An 100 altverdiente Amtsträger, die von Anfang an in der RLB-Arbeit stehen, wurde das vom Führer gestiftete Luftschutz-Ehrenzeichen verliehen. An Mitgliedern zählt die Landesgruppe fetzt 1280 000, d. h. 17,35 v. H. der Bevölkerung. Der Jahresbericht enthält außerdem noch grundsätzliche Aus führungen Uber die volkswirtschaftliche Bedeutung des RLB, die ständige steigende Arbeit der Frau im Luftschutz, die Ausgaben der Luftschutz-Bauberatung sonsie der Luftschutz Aufklärung und -Werbung. Gegen Ende des Jahres erfuhr das Gebiet der Lan desgruppe 4 Sachsen eine erhebliche Gebietserweiterung durch eine neue Bezirksgruppe 6 mit dem Sitz in Dessau (Anhalt), sowie der Orts-Kretsgruppen Luckau und Ealau. Falscher Kriminalbeamter. In der Wohnung einer in Dresden-Rochwitz wohnenden, alleinstehenden Kriegersmitwe er- chlen am 30. Dezember in den Mittagsstunden ein Mann, der ich als Kriminalbeamter ausgab und eine Wohnungsdurch- uchung vornahm. Da der Frau Bedenken kamen, forderte sie >en Unbekannten auf, mit ihr zur zuständigen Polizeidienststelle zu gehen. Dieser Auffordcruna kam der Mann auch nach, vor der Wache erklärte er aber plötzlich, daß er nach kurzer Zeit mit mehreren Beamten, die in der Nähe bereitständen, wieder kommen werde. Durch die angestessten Erörterungen ist fest gestellt worden, daß sich der Unbekannte im Haus danach er kundigt hat, wann die Frau ihre Rente abholt. Offenbar hatte er es auf diese abgesehen. Der Täter wird beschrieben: etwa 30 bis 35 Jahre alt. 105 bis 170 Zentimeter groß, kräftig, auf rechte Haltung, blasse Gesichtsfarbe, dunkles Haar. Bekleidung: dunkelgrauer Filzhut, dunkler Wintermantel, kariertes Hals tuch, dunkle §wse und schwarze Schnürschuhe. Wer kann hier zu sachdienliche Angaben machen? Bei erneutem Auftreten übergebe man ihn dem nächsten Polizeibeamten. Zm Dienste der Schönheit Dresdens Neu« Ausstellung im Lichthose des Rathauses. Im Lichthofe des Neuen Rathauses ist von heute an eine Ausstellung öffentlich zugängig, die eine Reihe preisge krönter architektonischer Arbeiten vereinigt. Es handelt sich dabet um Aufgaben der Bauplanung und Bauge staltung. Es werden die preisgekrönten und angokausten Ent würfe aus den Wettbewerben für einen Bebauungs- und Aus bauplan für das Gelände östlich der Paradicsstraße in Zschert nitz sowie die Entwürfe für eine Gcmeinschaftsanlage in der Kleinsiedlung Dresden-Kaditz dargeboten. Endlich werden die im Jahre 1938 von der Stadt ausgezeichneten privaten Neu bauten Dresdens in Großfotos und Planen gezeigt. Den breitesten Rauminhalt der Ausstellung nimmt die Gestaltung einer Gemeinschaftsanlage in der Klein siedlung Dresden-Kaditz ein. Insgesamt waren 29 Entwürfe bei dem Wettbewerb eingereicht worden. Es galt, den städtebaulichen und kulturellen Mittelpunkt dieser Siedlung zu entwerfen, d-e bekanntlich bereits zur Hälfte fertiggestesst ist. Diese Platzgruppe sollte ein Gemeinschaftshaus, Diensträume fiir die Partes, eine Kindertagesstätte, ein HI-Hctm sowie einen Bolksschulbau umfassen. Es wurden drei Entwürfe preisge krönt und fünf Entwürfe angekauft. Der mit dem 1. Preis ausgezeichnete Entwurf zeigt eine klare und zweckmäßige städte bauliche Lösung, die auch in der Uebergangszelt befriedigend wirken wird, solange das Schulgebäude nicht zur Ausführung gelangt ist. Aehnliche Vorzüge zeigt einer der angekauften Ent würfe, der für den Wettbewerb zu spät eingegangen war und daher keinen Preis erhalten konnte. Für den Bebauungs- und Ausbauplan des Geländes östlich der Paradiesstraße in Dresden-Zschertnitz waren nur 18 Entwürfe eingegangen; die Ausschreibungssrtst war gerade in die Zeit der politischen Hochspannung vor dem 1. Oktober ge fallen. Die Ausstellung zeigt die preisgekrönten Arbeiten, die das Gelände in einer sorgsam die landlchastlichcn Gegebenheiten beachtenden Weise ausschließt und den dankenswerten Vorschlag einer Sammelgarage bringt. Die Auszeichnung vorbildlicher Schau selten von privaten Bauten ist in Dresden schon zu einer Tra dition geworden. 1938 wurden von 69 etngereichtcn Anträgen 32 in engere Wahl gestellt und 12 als vorbildliche Leistungen ausgezeichnet. Die Beurteilung erfolgte dabei hauptsächlich nach drei Gesichtspunkten: gute Einfügung in das Bild der umge benden Straße und Landschaft, geschlossene Gesamtgestaltung des Bauwerks und endlich auf Grund der Berücksichtigung von Einzelheiten einschließlich der Vorgärten, Einfriedigungen und Garagen. Die ausgestellten Lichtbilder lassen erkennen, in wie vorbildlicher Weise unsere Architekten es bereits verstehen, der Forderung unserer Zeit nack Bildung harmonischer Baugruppen und sicherer Einfügung dieser Gruppen in die Landschaft bei Erhaltung individueller Feinheiten in der Einzelgestaltung Rech nung zu tragen. Die Bauten legen zugleich Zeugnis ab von dem gesunden Willen der Banberren, die damit zu einer Förderung der Baukultur und der Schönheit Dresdens beiaetragen haben. Ueberhaupt darf man sagen, daß alle drei Gruppen der Ausstellung zeigen, wie lebhaft man es heute in Dresden emp findet. daß Tradition auf dem Gebiete der Baukultur verpflich tet. Die Dresdner Innenstadt ist weltberühmt durch die Ge schlossenheit und Schönheit 'brer Baugruppe. Die in der gegen wärtigen Ausstellung im Rathaus vereinigten Entwürfe und Bauten zeigen, daß man es heute als eine hohe Aufgabe emp findet. die Bauten der Gegenwart in Dresden so zu gestalten, daß sie jener großen Leistung der Vergangengeit nicht unmiirdlg sind. Dyk. - Neusahrsappell Im Ministerium für Wirtschaft und Ar- beir. Ti- Beamten und Angestellten des sächsischen Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit versammelten sich aus Anlaß des Jah reswechsels um Minister Lenk. Ministerialrat Dr. Florey gab der Freude darüber Ausdruck, daß es im Ministerium eine liebe Tradition geivorden ist, alljährlich das Sckmffen eines neuen Jahres auf diese Weise zu beginnen. Er versicherte dem Staats minister auch weiterhin treue Pflichterfüllung der Gefolgschaft. Staatsminister Lenk gedachte zunächst der Arbeitskameradcn, deren Tod im abgelaufenen Jahr zu beklagen ivar. Der Mini ster bot dann einen Ueberblick über die gewaltigen politischen Ereignisse im Jahre 1938 und führte noch einmal die Taten vor Augen, die das großdeutsche Reich ohne einen Schwertstreich erstehen ließen. Besonders herzliche Worte widmete der Mini ster der Verbundenheit mit jedem Schaffenden in seinem Mini sterium. Vor allem die Kameradsckmst stellte er als die ivcrt- vollste Stütze unserer neuen Kemcinschastsauffassung heraus. Er dankte allen Mitarbeitern für ihre Dienste, die alle gleich wichtig sind. Nack>dem Staatsminister Levß noch die Iubilare geehrt hatte, die im Lmife des Jahre» r«s8 die goldenen und silbernen Treudienstehrenzcichen erhalten haben, wünschte er jedem einzelnen der Versammelten durch Handschlag Gesundheit, Kraft und Frohsinn für das Jahr 1939. : Fortuna lächelt zum Jahreswechsel. In der Silvester nacht zog Im Flughafenrestaurant ein Feldwebel der Luftwaffe einen 1000-Mark Gewinn beim Glücksmann 80. Im Zentrum der Stadt kaufte sich ein Angestellter beim Glücksmann 83 ein Winterhilfslos und erhielt für sein Scherflein einen 500-Mark- Gewinn. 600 Mark zog am Montagabend am Kiosk auf dem Postplatz ein Arbeiter, der nun gleich sein Motorrad bezahlen konnte. — Abgesehen von diesen großen Gewinnen wurden noch viele Taufende von kleinen Gewinnen ausgezahlt. : Vergeßt die Dresdner Museen nicht! Auch in den Weih nachts- und Ncufahrsferien der SckMer und Lehrer lohnt es sich sehr, die Dresdner Staatlichen Sammlungen zu besuchen. Wie viele unserer Dresdner haben noch immer keine rechte Ahnung, welche großen und oft kostbaren Schätze in unseren Museen auf bewahrt und ausgestellt werden und welche Möglichkeiten hier für jedermann bestehen, sich ganz oder nahezu kostenlos über alle Geschehnisse und Vrobleme in Natur und Kultur zu unterrichten! Auch wer keine Weihnachtsferien hat, sollte an Museumsbesuche denken, denn ein« ganze Anzahl der weltberühmten Dresdner Sammlungen sind auch regelmäßig In der Woche mehrfach nach mittags bis abends geöffnet, gut beleuchtet und sowohl in den Vormittags- als auch Nachmittagsstunden ausreichend geheizt. Und nicht zuletzt wird man hier über Weihnochtsbräuchc und über winterliche Natur vielerlei Sehenswertes und Schönes vor finden. Deshalb vergeßt nicht, einen Mnseumsbesuch auf das Programm der letzten Ferienwoche zu setzen! : Ein Wlntersportzug mit 50 Prozent Fahrvreisermäßiaung verkehrt am Mittwoch, 4. Januar, nach Kurort Kipsdorf von Dresden Hbf. ab 8.04 Uhr. : Die Weihnachtsfeier des Christs. Frauen- und Mütteroer- eins Dresden-Iohannstadt findet am 6. Januar um 19.30 Uhr in Hammers Hotel, großer Saal, statt. : Stadthausierscheine. Die von der Stadt Dresden vor dem 1. Januar 1938 erteilten Stadthausterschelne sblaue Er laubnisscheine) nach Paragraph 42 b der Gewerbeordnung ver- kleren mit dem 28. Februar 1939 ihre Gültigkeit, wenn sie nicht bis dahin mit einem Sichtvermerk des Arbeitsamtes Dresden versehen werden. Die Inhaber der erwähnten Erlaubnisscheine werden aufgefordert, sich unverzüglich im Arbeitsamt Dresden fMaternistraße 17, geöffnet werktags von 8—16 Uhr) unter Vorlegung des erwähnten Erlaubnisscheines und des Nah- nungsmeldescheines zu melden, falls sie das im Erlaubnisscheine bezeichnete Gewerbe noch jetzt ausllben und auch weiterhin be treiben wollen. : Todesfall. Nach schwerer Krankheit Ist am 31. Dezember Herr Schuhmachermeister Wenzel Wodraschka, Dresden, Fried richstraße 19. gestorben. Die Beisetzung erfolgt auf dem Inne ren katholischen Friedhof in Dresden am Mittwoch, 4. Januar, 13.80 Uhr. 40000 AM im V-Sttg-Mgrn gesunden Der Wagen wurde abgehöngt und durchsucht. Köln, 3. Januar. Einen guten Fang machte die Kölner Zossfahndungsstelle, die in einem D-Zug-Wazen einen erheblichen Geldbetrag, der ins Ausland verschoben werden sollte, sicher stellen konnte. Die Zollfahndung hatte zwei Juden, die ihr verdächtig vorkamen, von Dresden aus durch zwei Beamte ver folgen lassen. Die beiden Juden wechselten in Osnabrück den Wagen, um den Kurswagen nach Vlissingen zu besteigen, der fast ganz mit ausrelsenden Juden beseht war. Die Beamten liehen den verdächtig erscheinenden Wagen in Bentheim aussetzen, um ihn einer gründlichen Durchsuchung zu unterziehen. Dabet san den sie in einem geschickt angelegten Versteck rund 40 000 RM. in Reichsbanknoten, gemünztem und ungemlinztem Gold und Schmuckstücke vor. Die Schmuggler wurden festgenommen. Der Festschrift noranaestellt sind Geleitworte von General intendant und Generalmusikdirektor Dr. Drewes, Präsident Dr. Peter Raabe, Sängergauführer Dr. Richter. Sängerkreissührer Johannes Korudörfcr und Bürgermeister Dr. Kluge. In den einzelnen Kapiteln des inhaltlich wie seiner äußeren Ausstattung nach prachtvollen Festbuches werden ocsckildert die ersten Jahre der Dresdner Liedertafel 11839—1843), die Zeit unter Richard Wagners Leitung 11843—1845), der Verlauf des e r st e n De u t - sch en Sängerbundessestes in Dresden lIult 1865), die Ereignisse in der Liedertafel z. Zt. des deutschen Kaiser reiches 11871—1880). die Sängerfahrten nack München, in die Schweiz, die große Triumphfahrt nach Köln <1880), das musika lische und speziell ckorische Schaffen in ienen Jahrzehnten, die große Bismarck-Huldigung der Liedertafel in Friedrichsruh im Mai 1892 und schließlich der herrliche weitere Aufstieg der Lie dertafel unter der Leitung von Staatskapellmeister Pembaur. Den Beschluß bildet ein schönes Nachwort des jetzigen hochver dienten Vereinsfiihrers, des Referenten im Deutschen Gemeinde tag Hermann Gersdorf, der schreibt: ..Unwillkürlich lenkt sich unser Blick in die Zukunft. Groß und strahlend liegt sie vor uns. Unsere Sangeskameraden aus der liedcrfrohen Ost mark und dem uns benachbarten Sudetenland, mii denen wir uns immer besonders eng verbunden fllklten, sind dank der überragenden, zielbewußten und kraftvollen Staatskunst des Führers aller Deutschen helmgekehrt in das deutsche Vaterland, dem sie bisher nur gesinnunasgemäß nngehören konnten.... Möchten sich auch in unserer Dresdner Liedertafel in aller Zu kunft immer d i e Männer finden, die mit begeisterunassäbigem Herzen dieses kostbare, auf uns gekommene Kleinod pflegen und behüten. In dieser Hoffnung schlagen wir nun die Tore auf, die unserer lieben Dresdner Liedertafel den Wen in das zweite Jahrhundert ihres Bestehens freiaeben sollen. Wir geben ihr dabei mit aller Liebe, deren wir fähig sind, als hoffnungs vollen Gruß das alte Wort aus „Faust" mit auf den Weg: „Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag!"" Felix von Lepel. Sachsen aus der ReichMinüerschau Seit sechs Jahren hält der Reichsverband deutscher Klein tierzüchter e. D. Reichskleintierschauen ab. Für die 5. Reicks- kleintierlchau wurde zum dritten Male die Reichsmessestadt Leip zig gewählt. Die Stadt Leipzig wurde wiedcrgewählt aus Aner kennung dafür, daß sie durch ihre planmäßiaen Klein- und Stadt randsiedlungen an der Auflockerung der Bevölkerungsdichte in den Großstädten zielbewußt arbeitet und dadurch zur Förderung der Kleintierzucht beiträgt. Der Kleintierzucht ist es möglich, mit geringen Aufwendun gen Mich, Fleisch, Eier und Honig zu liefern. Außerdem sck-asft sie Erzeugnisse fiir die Industrie, wie Wolle. Felle. Wachs, Seide usw. So ist di« Kleintierzucht eine wertvolle Dienerin der Wirtschaft, darüber hinaus aber auch ein wichtiger Faktor auf kulturellem Gebiet. Sie bringt den Menschen wieder mit der Scholle in Verbindung. Ueber 190 000 sächsische Züchter stehen organisiert im Reichsverband deutscher Kleintierzüchter e. B. Das Ziel der Förderungsmaßnahmen in der Geflügel« zücht liegt nicht in einer zahlenmäßigen Vermehrung der Be stände, sondern in der notwendigen Leistungssteigerung des Ein- zrltieres. Die mittlere Legeleistung einer Henne in Sachsen nmr vor 1933 mit jährlich 80 Eiern zu beziffern. Durch planmäßig« Beratung war sie bis 1937 auf 90 Eier jährlich gestiegen. Jetzt aber ist die Zahl von 120 Eiern je Huhn und Jahr erreicht wor den. Bald wird die mittlere Legeleistung auf 130 steigen. — Die Ziegenzucht als Milchqutzlle hat eine große Bedeutung für landwirtschaftliche Zwergbetriebe, Siedler und fiir die land wirtschaftlichen Gefolgschaftsfamilien, weil die Ziegen sehr genüg sam in ihren Futteransprüchen sind. Die Bestrebungen der Lan desgruppe Kleintierzüchter zielen deshalb daraus hin, den jetzi gen Bestand an Ziegen weiter zu vermehren und gleichzeitig die Milchleistung zu steigern. Die Zahl der säcksiicken Zicgenziich- tervereiüe Hot sich verdoppelt und dle der Mitglieder verdrei facht. Die Kaninchenzucht liefert Fleisch, Felle und Wolle. Ihr Ausbau wird in den Klein- und Stadtrandsiedlungen weit gehend gefördert. Die Zahl der Vereine ist seit dem Jahre 1933 um das Vierfache gestiegen. Gleichzeitig hat sich die Zahl der MitgliÄ-er von 11000 aus 43 000 erhöht. Die Bienenzucht liesert Honio als Nahrungsmittel und Wachs für verschiedene gewerbliche Industrien. Die Zahl der Bienenvölker ist tn Sachsen von 65 771 auf 92 767 gestiegen. — Der sächsische Seidenbau hat sick mit kilse planmäßiger Werbung der NSDNB. sehr gut entwickelt. Die Zahl der Sei denlauer stieg seit 1933 von 42 auf 1564 und die Zahl der Maul beerpflanzen von 48 000 auf rund 5 000 000 Die Erzeuaung von Naturseide ist notwendig, weil sie zur Herstellung von Fallschir men und anderen technischen Geräten dient. — Pelztierzüchter, Katzenzüchter. KanarienzückNer und das deutsche Hundewesen sind volkswirtschaftlich ebenfalls wichtig. Alle diese Kleintierzuchtzweiae werden zur 5. Reichsklein tierschau In Leipzig, die vom 6 bis 8. Januar stattsindet. aus stellen und davon Zeugnis oblegen, die sächsischen Klein tierzüchter zielbewußt ihre Aufgaben verfolgen.