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Nummer 82 — 4O.Iahrg Berlagsort Drrsven. Anzeigenpreis«: die IspalOg« 32 mm breite Zeile 6 Vlg. KUr Platzwltnsche können wir kein» Gewähr leisten. tkrscheint 8 mal wöchentlich. Monat». Bezug,pr«I» durch Träger «lnschi. so bzw. 40 Psg. Trägerloh« MM 1,70; durch die Post «lnschi. Postllberweisungsgebtihr, ^». zuzllgl. 86 Psg. Post-Bestellgeld. Einzel-Nr. 10 Psg., Sonnabend- u. Festtags-Nr. 1b Psg. «bbesteltungen mllssen spätestens eine Woche vor Ablauf der Bezugs- W W W zeit schristllch beim Verlag elngegangen sein. Unser« W W Träger Kursen kein« Abbestellungen enigegennehmen. M volksMung Echrtstlettung: Dresden «, Pollerstr. 17, Ru> 20711 und 81013; GeschajlssteU«, Drück u. Verlag: Germania Buch, dcuckeret u. Verlag Th. «. D. Winkel, Polterstr. 17, Siu» 31012: Postscheck: 1025; Eiadlbank Dresden S4767. Sonnabend/Sonnlag, S./6. Aprtt IS4L Im Fall« von höherer Gewalt, Verbot und Betriebs, störungen Hal der Bezieher oder Werbunglreibende kein« Ansprüche, falls die Zeitung tn beschränktem Umfange, verspätet oder nicht erscheint. — Erfüllungsort Dresden. Benghasi ist genommen Jugoslawien macht sich zum Kriege bereit Der deuW-italiemsche Vorstoß in Afrika Berlin, 5. April. Dos Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Benghasi ist am 4. April von deutschen und italienischen Truppen eingenommen worden. Die deutschen Verluste bei den siegreichen Kämpfen im Raume von Agedabla sind außerordentlich gering. Die Mittei lung des Oberkommandos der britischen Nil-Armee, das; die englischen Truppen auf ihrem Rückzüge dem Gegner beträcht liche Verluste an Mannschasten und Kampsivagen zugesiigt hät ten, ist frei erfunden. Der Rückzug der Engländer über Agedabia aus Benghasi erfolgte so schnell, das; der Feind nicht die Zeit sand, sich zum Widerstand seslzusetzen. Im Gegensatz zu den Ausfällen der verbündeten Truppen waren bei der sclmrsen Verfolgung die englischen Verluste an Gefallenen, Verwundeten und Gesunge nen sowie an Material beträchtlich. In dem Sonderbericht, den das britische Hauptguartier in Kairo am 4. April zu den Kämpfen im Raun» von El Brega— Agedabia veröffentlicht hat, heißt es zu dem britischen Rückzug, das; die englische Führung die Talrtilr angewandt hätte, „ihr eigenes Schlachtfeld zu wählen". Zu dieser Behauptung des englischen Oberkommandos, die die Wirkungen der Niederlage abschwächen soll, ist zu sagen: Das Schlachtfeld hat die deutsch-italienische Führung be nimmt. Sie hat dem Gegner den Kamps dort aufgeznn.ngen, wo sie ihn aussechten wollte, und das Gesetz des Handelns wurde - das muß entgegen allen britischen Behauptungen nacl)öriick- lich sestgestellt werden — von der Führung der Verbündeten dem Engländer diktiert. Es kann keine Rede davon sein, daß die englische Führung bei dem eiligen Rückzug über Benghasi die Freiheit des Entschlusses besessen hat. sich „ihr eigenes Schlachtfeld zu wählen". Die Weltpresse registrier», wie der diplomatische Mit. mbeiter der Agenzia Stefani erklärt, die große Ueberraschung, die in allen Ländern die Nachricht von dem schnelle» italie nisch deutschen Vormarsch in der Cyrenaika hervorgerufen hat. Tie am meisten überraschte Hauplsladt ist natürlich London. Reuter, der englische Rundfunk und Sie britische Presse sind auss höchste in Verlegenheit, wie man der britischen und auch der nordamerikanischen Oessenllichkeit eine Tatsache bcibrin gen soll, die in flagrantem Widerspruch zu den englischen Großsprechereien der letzten Woche steht, vor allem zu der ansposaulen Versicherung der englischen See- und Luftherr schaft im Mittelmeer. 'Aach bis Mittwoch vormittag stellte der englische Nach richtendienst die Kämpfe in der Wüste als Episoden hin. an denen nur kleine italienisch-deutsche Abteilungen teilgenom- men hätten. In wenigen Stunde» wuchsen sich dann aber die kleinen Abteilungen schon zu starken Panzerabteilungen und schließlich sogar zu übermächtigen Kräften aus, vor denen die englisch-australischen Streitkräfte hätten zuriickivcichen müssen. Benghasi sank nach der großen Bedeutung, die ihm im Augen blick der englischen Besetzung beigemessen wurde, als Hasen und Nachschubzentrum zum Pang eines bescheidenen Einschnit tes in der Küste hinunter, die nahezu ohne jeden militärischen und strategischen Wert war. Der diplomatische Reuter-Korrespondent fühlt angesichts der Schwere des Verlustes Beghasis die Notwendigkeit, irgend etwas zu sagen. Er ist sogar darauf bedacht, die öffentliche Meinung aus eine mögliche Weiterentwickelung vorzubereiten. Er erklärt tatsächlich, daß man erst ein Urteil über die Lage abgeben könne, wenn man die Stärke von Mannschaft und Material, mit denen der Vormarsch dnrchgesührt werde, kenne sowie das Ausmaß der britischen Verluste. Reuter erklärt, daß die italienisch-deutschen Streitkräfte ein Wagnis unter nehmen, zum anderen stellt er die Hypostiefe auf, daß es sich um eine Operation größten Stils handeln könne, die geeignet sei, an die Verteidigung Aegyptens zu denken. Ans allen Sendungen geht, wie der diplomatische Mitarbeiter der Stefani schlußfolgert, hervor, daß die englische Regierung überrascht und stark beunruhigt ist und die össentliche Meinung aus das schlimmste vorbereitet. Eine Proklamation König Peters Belgrad, 5. April. Durch Proklamation des sugoslamischen Königs Peter ist die gesamte Wehrmacht Jugo slawiens ab 1. April in den Zu st and äuherster Bereitschaft versetzt worden. Eine Beröffentlichung dieser Matznahme war den jugoslawischen Zeitungen bisher von der Regierung untersagt worden. England braucht mehr Schiffe Im Atlantlkdienst Steuer Hilferuf Sir Arthur Salters an die Bereinigten Staaten Washington, ö. April. Der Leiter der britischen Schissahrtskommifsion in den Vereinigten Staaten Sir Arthur Salier sprach am Freitag vor der USA-Presse über die „Schlacht um den Atlan tik". Dabei entwarf er ein äußerst düsteres Bild von der Lage der britischen Schissahrt und stieß einen nenen Hilferuf an die Adresse der Vereinigten Staaten aus. Satter erklärte, daß die Schlacht um den Atlantik nur noch in den amerika nischen Werften gewonnen werden könne. Er erinnerte daran, daß seit Beginn des Krieges mehr als 5 Millionen BRT bri tischen Schiffsraumes versenkt worden seien, wobei er bekannt lich die Hälfte der wirklichen Verluste unterschlügt. Dies sei mehr als in den ersten IS Monaten des Weltkrieges. Obwohl er keine genauen Zahlen nannte, mußte Salter zugeben, daß England-und die Vereinigten Staaten nicht in der Lage sein würden, Im Jahre 1S41 mehr als 2 Millionen BRT Schiffs raum herzustellen. Dabei bestehe die Möglichkeit, daß Eng land geschlagen werde, wenn die Vereinigten Staaten nicht mit genügend Schiffen helfen. Deutschland verfüge über meist Hilfs quellen als die britischen Inseln, und dieser Vorsprung könne nur mit USA-Hilfe eingeholt werden. Deutschlands Lust- und Leckrieg gegen die britische Schiffahrt zwinge die englischen schisst, größere Umwege zu machen. Die Erklärungen Salters gipfelten in der Feststellung, daß England dringend mehr Schisse im Atlan- >ik brauche. Es sei heute schon schwierig, genügend Schiss« hcranzuschassen, um das tn den Bereinigten Staaten hergestellte Kriegsmaterial nach England zu bringen. „Sinn und Zweü des Vreierpattes absolut klar" Matsuoka über das Ergebnis seiner Europarcise Tokio, l>. April. „Ein persönlicher Besuch ist wichtiger als hundert Bera tungen", so erklärte Matsuoka nach einem Domei Bericht aus Berlin der Presse gegenüber. Sinn und Zweck der An wendung des Dreimächtepaktes >ei nunmehr nach den Aus sprachen mit dem deutschen und dem italienischen Staatssühr'er absolut klar uud bis ins einzelne durchgesprochen. Hinsichtlich dieses Ergebnisses seien seine Erwartungen weit übertroffen. Ztatienischer Sturzbomberangriff im Aase» von Korsn Ein Dampfer versenkt, ein weiterer schwer beschädigt Rom, ö. April, Ein Sonderberichterstatter der Agenzia Stefani meldet, daß zwei große im Hasen van Korfu vor Anker liegende Damp fer, die von italienischen Aufklärungsflugzeugen gesichtet war- den waren, am Freitag morgen von PicchiateUi-Stasfein ange griffen worden sind. Trotz: heftiger Luftabwehr gelang eö den Piechiatellis sSturzbombernf, durch «oiitr^ester einen Dawstfor zu versenken und den anderen schwer zu beschädigen. Auch die Hssenaniagen erlitten bedeutenden Schaden. Aeuer wuchtiger Angriff auf Vristol Newyork, 5. April. Wie die Agentur United Preß aus Bristol meldet, ko«, zentrierten große Verbände deutscher Bomber ihren Angriff am Freitag abend und am Sonnabend morgen iv der zweiten auseinandersolgenden Nacht auf diesen lebenswich tigen Hasen und das westliche Industriegebiet. Sie zerstörte« Industrieanlage» und Gebäude mit einer Flut von Brand- und Explosivbomben. Wie in der vorigen Nacht, griss die deutsch» Lustwasse, so heißt es in dem Bericht, saft dauernd in Wellen an. Die Angreifer überflogen die Westküste von England bei Hellem Mondschein, warfen zuerst Leuchtbomben ab und dann Hunderte von Brand- und Sprengbomben. Wie der Londoner Nachrichtendienst meldet, habe es um Mitternacht herum auch in London Lustalarm gegeben. Schwer beschädigtes Flugzeugmutterschiff in Gibraltar eingelausen Stockholm, ü. April Das britische Flugzeugmutterschiff „Argus" und ein britischer Zerstörer liefen s ch w e r b e s ch ä d i g t in den, Hasen von Gibraltar ein. Außerdem trasen dort zwei polnische Zer störer ein. In der Nacht zum Donnerstag liefen ein Kreuzer und zwei Unterseeboote mit Kurs aus Milteimeer aus. Andere Kriegsschiffe sind in den letzten 24 Stunden in den Atlantik ausgelaufen. 28 Handeisschisse liegen zur Zeit in Gibraltar in Erwartung der Ausstellung von Geleitzügen. Für England bestimmte Post versank im Atlantik Washington, 5. April. Das Pojtminnlcrium gab laut Associated Preß bekannt, daß 0!>3 Briessäcke und 2.Z0 Sacke mit Postpaketen für England vcrlorengingen. als der britische Dampfer „Siamese Prince" am »8. Februar versenkt wurde. Gleichzeitig gingen :!>>!> Postsäcke, 8 Lacke mit Postpaketen aus anderen Ländern, die mit dein gleichen Schiss nach England unterwegs waren, verloren. Zwei australische Kriegsflugzeuge zusammen- gestoßen Ueb-.'r der Residenz des Generalgouverneurs abgesiiirzt Stockholm, ö. April Zwei Flugzeuge der australischen Lustwasse sind — Reuter zuiolge — »ach einem Zusammenstoß über der amtlichen Residenz des Generalgouverneurs oon Australien abgeslürzt. Aeuer Stadtkämmerer der Aeichsmeffestadt Leipzig, ü. April. Zum Nachfolger des vor einigen Mona ten ausgejchiedenen Siadtkämmerers Dr. Kökler ward von dem Reichsminister des Innern Stadlrat Dr Lisso an Stadt- Kämmerer der Reichsmestestaöt Leipzig bern'en. ZUüttkämmerer Dr. Ernst Lisso wurde am l. Marz >802 in Großbadegast in Anhalt geboren. Er studierte bi. zum Aus bruch des Weltkrieges in Leipzig Theologie, Geschichte uud Phi losophie. Am 10. August I!>14 trat er in das Ins Regt. 100 ein und wurde tOiö Leutnant. Im Jahre 1010 wurde er Kompanie- suhrer und im Mai 1018 Führer der Kampsnachrichieukoutpanie I R. 100. Dreimal im Weltkrieg verwundet, wurde Oberleut nant Lisso uaa> diesem zunächst Führer der 8. Kompanie des IN. 100, Archiv-, Gerichts- und Denwbilnmchungsossizier. Mit hohen Kriegsauszeichnungen nahm er im Sommer NNO seinen Abschied, gehörte aber, als die 'Not des Vaterlandes es sorderte, wiederum einem Grenzjager Korps und den» Zeitfreiwilligen- Regiment an. Er studierte daraus in Leipzig uud Königsberg Rechts- und Llaatswissentchasten. legte im Mai 1021 die erste juristitche Staatsprüfling ab, promovierte im Juli 1022 zum Dr. jur. und ivar nach Ablegung der ziveilen S'.aatsprüi'ung vom Januar 102!> bis Dezember 10:18 ttiecblsanwall in Leipzig Ain 1ö. Dezember 1038 wurde er besoldeter Sladtral der Reichs messestadt. Verhaftungen wegen Verstößen gegen die Kriegswirtschaftsvewrönung Weida, ä. April. Die Vorstandsmitglieder der Lederjaörit» Otto und Albrecht Dix AG. in Weida, Ruüols Dix und Richard Dix sowie der Prokurist der Firma, Paul Küpper, sind wegen < schwerster Verstöße gegen die Kriegswirlschaslsverordnung ver« hastet wovden. Eine Untersuchung, die sich aus einen langer zurückliegenden Zeitraum erstreckt, ist eingeleilet.