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Dkmstag. 22. August 1939 Sächsische Volkszeitung Nummer 198, Seite 2 Polens Kriegsvorbereitungen steigern sich Starke Truppenheweaunaen zur Grenze Warschau, 22. August. In der Wolwodschast Wolhynien konnten in den letzten Lagen zahlreich« Einberufungen von Reservisten, insbesondere von Reseroeosslzieren, sestgestellt werden. Starke Truppen kontingent« werden auf der Strech« Lublin—Warschau zusam mengezogen. Sie sollen nach Nordosten transportiert werden. In Kowel sammeln sich motorisierte Einheiten. Das Infan terieregiment 5S ist von feinem Standort Lissa (Woiwodschaft Posen) verladen worden und liegt fetzt im Norden Pommerel« lens, unweit der Grenze der Freien Stadt Dan zig An der Strotze von Lissa noch Zaborowo werden Draht- verhaue gezogen. Ein Gleis der Bahnlinie Lissa—Lotzwitz wurde entfernt, so datz die Strecke setzt nur noch eingleisig ist. Auf der Strecke Stxiesewitz—Waldschlötzchen werden vom Mi litär Tankfallen errichtet. Es werden Gräben von INN Meter Länge und 3 Meter Breite fertiggestellt. Zwischen Lissa und Strtesewih wurden In den letzten Tagen MG-Nester mit Schutz feld nach Zaborowo gebaut. Im Krotoschiner Wald, etwa 1.5 Kilometer nördlich von Kochalle, befinden sich 3 Meter breite und 1,50 Meter tiefe, steil abfallende Gräben, die jetzt mit einem Wasserstand von einem Meter versehen wurden. Bei den dort befindlichen Schietzständen sind Lastwagen mit Tank munition entladen worden. G Statte polnische Truppenkonzenlratlon an der protelioralsarenze Flüchtlingshäuser werden Truppenquartier. Mährisch-Ostrau, 22 August. Nach zuverlässigen Meldungen haben die polnischen Mi litärbehörden nach der Sperrung der Grenze nach dem Pro- - Drahtverhaue und Tankfallen Im Bau tektorat die wichtigsten Stratzenllbergänge und Brücken unter miniert, um sie gegebenenfalls zu sprengen. In Zusammenhang mit diesen militärischen Matznahmen haben'die Polen, nachdem vor einigen Wochen die Truppen im Teschener Land bis hinter die Olsa zurückgezogen worden sind, im Laufe des Freitag und Sonnabend neuerdings starke Truppenkonzentratio nen entlang der Protektoratsgrenze vorgenom men. So sind starke Truppenbewegungen bei Wirbitz, Reichs- waldau, Peterswald und dann in südlicher Richtung gegen Friedeck vorgenommen worden. Auch aus der Gegend von Iablunkau werden starke Anmärsche und Truppenzusammen ziehungen gemeldet. In Oderberg wurden nenn Volksdeutsche, darunter ein Apotheker und ein Fabrikdirektor, in Reichswaldau der Ver walter des Gutes des Grafen Starhemberg und in Freistadt ebenfalls fünf Volksdeutsche verhaftet. Wie von zuverlässiger Stelle gemeldet wird, werden an der Grenze des Protektorates im Grenzabschnitt von Teschen bis nach Schönau weitere polnische Truppen verschiedener Gat tungen zusammengezogen und in kleinen Dörfern einquartiert. Quartiermacher sind überall an der Arbeit, diese Truppen un terzubringen. Sie brechen mit Vorliebe die Häuser von Flücht lingen deutscher und tschechischer Nationalität, die ins Protek torat entkommen sind, auf, um sie für die Unterkunft der Trup pen zu verwenden. In Reichswaldau kam eine stärkere Abteilung der pol nischen Grenzpolizei an und wurde dort einquartiert. Die poinlschen Expansionsgeliiste haben einen weiteren Auftrieb erhalten. Dies äutzert sich darin, datz sie nunmehr auch schon sogenannte kommissarische Bürgermeister für Hru- schau, Moglinau, Schlesisch-Ostrau. Michalkowitz und andere Orte bei Friedeck, die alle auf Protektoratsgebiet liegen, er nannt haben. Osttagung -er Rechtswahrer in Danzig Dr. Frank: »Zn Sanzjg wird das deutsche Recht siegen" Danzig, 22. August. Am Dienstag wurde im Grotzen Saal des Kurhauses in Ioppot die Osttagung deutscher Rechtswahrer feierlich eröffnet. Nach den Klängen der „Rienzi"-Ouver- türe grützte Reichsamtsleiter Dr. Gauweiler die Tagungsteil nehmer im Namen des Reichsletters des Rcichsrechtsamtcs und Reichsmlnisters Dr. Frank. Sein erster Grutz galt dabei dem Manne, dem der Führer den Gau Danzig anvcrlraut hat, Gau leiter Forster. Sodann begrützte er den Chef der Kanzlei des Führers, Relchsleiter Bouhler, sowie Reichsminister Dr. Seytz- Inquart, Staatssekretär Bohle, den Präsidenten des Senats der Freien Stadt Danzig, Greiser, den Oberbürgermeister der aastgebcnden Stadt Zoppot, Kreisletter Tcmp, und die anwe senden Herren des Konsularkorvs. Gauleiter Forster eröffnete die Tagung und erklärte, die Danziger Bevölkerung freue sich über den Besuch der Gäste aus dem Reich. Datz diese in so grotzer Zahl hergekommen seien, beweise der Bevölkerung Danzigs, datz das ganze deutsche Volk in dieser Stunde zu ihr stünde. Dann nahm Retchsietter Reichsminister Dr. Frank das Dort. Er führte u. a. aus: „Die kümmerliche Lage des Rechts ideals Im weltpolitischen Bereich zeigt sich gerade darin, datz ein Appell an das Recht weltpolitisch belanglos ist, wenn nicht hinter Ihm die Entschlossenheit und die praktische Möglichkeit zur Verwirklichung dieses Rechtsanspruches vorhanden ist. Heute ist Grotzdeutschland bereit, fähig und willens, das der Stadt Danzig vorenthaltene Recht aus Zugehörigkeit zum gemeinschaftlichen deutschen Vaterlande durchzusetzen. Daher steht es gut für unseren Prozetz um Danzig, die Rechts gründe aber, die das nationalsozialistische Grotzdeutschland Adolf Hitlers in diesem Prozetz vorzubringen hat, sind folgende: 1. Das Versailler Schand-Diktat ist ein reines Gewalt instrument ohne jeden Rcchtscharaktcr. Eine Berufung auf die ses Instrument zur Aufrechterhaltung von Zuständen, die In diesem Schanddokument formuliert sind, kann niemals Rechts charakter besitzen. Ucbcrdies ist dieses Versailler Diktat seiner Wirksamkeit durch die feierliche Zurücknahme der deutschen Unterschrift durch Adolf Hitler auch Im formalsten Sinne ent kleidet. 2. Die Gemeinschaft der alliierten und assoziierten Mächte, die nach dem Versailler Schand-Diktat den Verzicht Deutsch lands auf das Gebiet der „Freien Stadt Danzig" erzwungen und entgegengenommen hat, besteht nicht mehr. Damit sind auch alle „Rechtsansprüche" entfallen, die die nationale oder internationale Lage Danzigs betreffen. 3. Der Völkerbund ist kein von Deutschland anerkannter Faktor In der geschichtlichen Entwicklung dieser Frage. Er ist weder Vertragspartner des Deutschen Rechtes noch Irgendwie kompetent, eine bestimmte Rechtshaltung der deutschen Re gierung zu verlangen. 4. Die Durchführung der Rückkehr Danzigs in das Reich Ist die Wiedergutmachung eines 400 000 Deutschen angetanen Unrechts. Die Wiederherstellung des echten Rcchtszustandes stellt keinerlei Unrecht gegenüber Dritten dar. Dies gilt insbesondere gegenüber der Republik Polen. Die Uebernahme des Danziger Nechtsgebietes in das deutsche Neichsrechtsgebiet würde keine Verletzung der pol nischen Rechtshoheit bedeuten. 5. Die Danziger Bevölkerung bekennt sich zur deutschen Rcchtsgemeinschaft und hat damit schon längst die Entscheidung über ihre rechtliche Zugehörigkeit zum Deutschen Reiche ge troffen." Relchsmlnlster Dr. Frank widerlegte dann im einzelnen die von englischen oder sonstigen berufsmätzig deutschfeindlichen „Fachleuten" zur Danziger Frage vorgebrachten rechtlichen „Argumente", die für uns als Produkte einer zwcckkonstruk- tiven Rabulistik völlig belanglos sind. „Diese deutsche Stadt Danzig", so betonte Dr. Frank, „ist keine Freie Stadt Danzig, mag sie noch so sehr in dieser Figur im Katalog des Völkerbundes erscheinen, frei wird diese Stadt erst, wenn sie der grotzen freien Gemeinschaft unseres Reiches endlich wieder zugesührt wird." Wirtschaftliche Momente, so fuhr der Minister fort, seien für uns bei der Lösung der Dan ziger Frage nicht entscheidend. Deshalb sei auch das von polnischer Seite oft vorgebrachte Argument, datz Danzig eine polnische Stadt sein miitzc, weil Danzig wirtschaftlicher Hafen Polens wäre, für uns völlig gleich gültig. Die Danziger würden lieber arme Deutsche sein als durch Reichtum gekaufte Deutschtumsfeinde. Das sei der Unterschied zwischen deutscher Gesinnung und internationalem Finanz denken. Reichsminister Dr. Frank kam sodann auf den Friedens vorschlag des Führers zur Lösung der Danziger Frage und des damit so eng zusammenhängenden Korridorproblems zu spreckxn und betont« in dem Zusammenhang, datz die Frie denshand des Führers, sein Angebot aus Rückkehr Danzigs ins Reich und aus Sicherstellung einer exterritorialen Verbin dung zwisck>en Ostpreussen und dem Deutschen Reich, schneidend und ohne Gründe zurückgestossen wurde. .Leute ist die Entscheidung darüber nahe, das Schicksal der Welt zu werden. Mögen alle, denen In der weiten Welt daran gelegen ist, datz eine friedliche Dauergemeinschaft der Kultur völker der Welt ermöglicht werde, sich frei machen von der Hoss, nung, Deutschland durch Drohungen einschiichtcrn zu können. Den» der Wille des Dritten Rcick-eg Adolf Hitlers, dem Lebens recht unserer Danziger Volksgenossen zum Siege zu verhelfen, ist stärker als jede Drohung." „Sie, meine Rechtswahrerkameraden", so schloss Reichs minister Dr. Frank seine Ausführungen, „tagen in dieser heroi schen Zeit, inmitten dieses geschichtlichen Werdens. Wir sind alle hineingestellt in das grosse Freiheitsprogramm Adolf Hitlers. Er, der Streiter und Wahrer des höchsten deutschen Rechtes leuchtet mit seinem Wirken uns allen voran. Die heutige Zeit ist grotz, weil sie diesem grössten Mann unserer deutschen Ge schichte sein grosses Werk ermöglicht. In Danzig wird das deutsche Recht siegen, wie es in Köln, in Wien, in Reichender», in Prag und Memel bereits gesiegt hat: und der Führer wird durch die Durchsetzung dieses deutschen in Versailles so furcht bar vergewaltigten Rechtes die Möglichkeit der Anbahnung einer Rcchtsgemeinschaft aller friedlichen Nationen schaffen und so die Gefahren eines Krieges beseitigen, der die Kultur Europas ver nichten würde." Nachdem der Reichsministcr unter höchster Vea-nsterung der Zuhörer geendet hatte, sprach der Gauleiter der Auslands- Kurre Die Motorisierung der Arbeiter und Bauern: Berlin, 22. August. Im Nahmen der vom Statistischen Reichsamt soeben veröffentlichten Uebersichten über den Stand der Kraftfahrzeuniudustrie im ersten Halbjahr 1933 ist von be sonderem Interesse die ständige Zunahme der Motorisierung der Arbeiter, Bauern und Angestellten. Sie kommt vor allem deutlich zum Ausdruck auf der Uebersicht über die Käufer der neuzugclassenen Kraftfahrzeuge. Von einer Gesamtzahl neu zugelassener Krafträder einschlichlich Motorfahrräder in Höhe von 189 2t7 Stück entfielen in der Bcrichtszeit allein auf Ar beiter 85 579 Kleinkrafträder, auf Angestellte 20 349, auf die Land- und Forstwirtschaft 17 039 Kleinkrafträder. E.ine weitere Anzahl von Arbeitern, Angestellten und Bauern hat schwerere Maschinen erworben, d. h. Maschinen mit einem Hubraum von über 250 Kubikzentimeter. Gefängnis für Schwarzschlachtungen. Wiesbaden, 22. August. Zwei Jahre hindurch haben ein Mehgerineister und sein Sohn in Ruppertshain schwarz ge schlachtet. Die Grotzc Strafkammer Wiesbaden verurteilte den Meister jetzt wegen Schlachtstcuer Hinterziehung und Uebertrc- tung der Fletschversorgungsgesetze zu sechs Monaten Gesängnis und 4000 Mark Geldstrafe. Auch wurde a)is Wertersatz in Höhe von 18 527 Mark erkannt. Wegen Beihilfe erhielt der Sohn zwei Monate Gcfänanis, 1500 Mark Geldstrafe, daneben wurde er zu 9000 Mark Wcrtersah verurteilt. Sparkasseneinlagen erstmalig über 22 Milliarden. Berlin, 22. August. Die Einlagen bei den Sparkassen sind auch im zweiten Vierteljahr 1939 wiederum beträchtlich ge stiegen, wie sich aus dem Bericht des Statistischen Reichsamtes, der soeben für das alte Reichsgebiet voroelegt wird, ergibt. Die Spareinlagen erhöhten sich um 295 Millionen RM. auf 18,86 Milliarden, die Depositen-, Giro- und Kontokorrentein lagen um 86,6 Millionen auf 3,36 Milliarden und die Gesamt einlagen um 381,6 Millionen auf 22,22 Milliarden RM. In der Berichtszeit haben damit die Gcsamtcinlagcn erstmals den Betrag von 22 Milliarden RM. überschritten. Seit Beginn des Jahres sind den Sparkassen — ohne die 1938 ausgelaufenen, aber erst 1939 gutgesckriebcnen Zinsen — bereits wieder mehr als 1,2 Milliarden RM neue Einlagen zugeflossen. Stand des Obstes in Sachsen im August. Die regen- und unwettcrreiche Witterung hielt auch im Juli und In der ersten Hälfte des-August an. Das noch nicht ge erntete Obst wurde durch Nüsse und Hagel vielfach geschädigt. Die im August -urchgeführten Vorschätzungen ergaben, datz Pflaumen einen geringeren Ertrag als im Vorjahre erwarten lassen. Djx Aussichten der Erträge der Mirabellen und Rene kloden sind etwas günstiger als im Vorjahre. Die voraussicht- licken Erträge der Pfirsiche und Aprikosen stellen sich ivesentlich höher als In den Jahren 1937 und 1938. Die Ertragsaussichten für Aepfel und Birnen liegen unter mittel. organisation der NSDAP, Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Bohle. Rcichsleiter Bouhler führte auf der Tagung u. a. aus: In zahlreichen Aeuherungen der letzte» Zeit hat der Füh rer lmmer wieder die deutsche Lage umrissen: er hat klar und unmitzvcrständlich die lebenswichtigen Ansprüche gekennzeickx- net, die Deutschland erheben mutz, und die Forderungen, die wir als Nation an die Welt zu stellen haben, angemcldrt. Wir können es nicht ost genug wiederholen, was erst vor wenigen Tagen wiederum Hermann Göring erklärt hat. W i r wollen keinen Krieg, wir kennen ihn und wissen, was er bedeutet; aber wir fürchten ihn nicht, wenn man uns etwa zwingen würde, um die Existenzgrundlagen unserer Nation Kämpfen zu wüsten. So sehr wir also den Frieden wol len, so sehr müssen wir gleichzeitig die Forderung ausstellen, datz die ehemaligen Feindbundmächte mit ihren Methode» der Bedrohung und der Einkreisung unseres naturgegebenen, in der Mitte Europas gelegenen Lebensraumes endgültig und für immer brechen. Unsere zweitauscndjährige Geschichte im mitteleuropäischen Raum erlegt uns die heilige Verpflichtung aus, die politische Sick-erung dieses unseres historisck>en Raumes und die wirt schaftliche Sicherstellung seiner Existenzgrundlagen zu verteidi gen. Sic gibt uns aber zugleich das Recht, jede sremde Ein mischung in diese unsere ureigensten Lebensfragen grundsätzlich und rundweg abzulehnen. Zu den Fragen aber, die ureigenste Angelegenheiten des deutsck)en Volkes sind und bei deren Erörterung es daher keine Einmischung Dritter gebrauchen kann, gehört es, die noch un gelöst gebliebenen Fragen des Ost raumes im Zusam menwirken mit seinen östlichen Nachbarn einer Lösung zuzusuh- ren. Datz es an diesen Fragen einen besonders starken Anteil nimmt, liegt in der Entwicklungsgeschichte begründet. Deutschland hat — dafür gibt es zahllose Beispiele — das grötzte Verständnis für die Erfordernisse und für die Lebens notwendigkeiten der übrigen Völker und Nationen. Die bedeu tungsvollen Abkommen und Abmachungen wirtschaftlickier Art, die es erst vor kurzem mit östlichen Nachbarn getroffen und ab geschlossen hat, sind der beste Beweis dafür. Ebenso aber kann Deutschland auch von all jenen, mit denen es «ine natürlick>e, weil raumgebundene Schicksnlsgemcinschast verbindet, verlan gen. datz sie seiner Lage Verständnis entgegenbringen und datz sie seinen Notwendigkeiten gerecht werden. Deutschland steht heute anders da als vor 25 Jahren. Als ein granitener Block von 80 Millionen ragt eg unverrückbar tm mitteleuropäischen Raum. Was niemals vorher in der deut schen Geschichte möglich war. ist zur strahlenden Wirklichkeit geworden durch das Genie und die Tatkraft Adolf Hitlers. Eine unvergleichliche Wehrmacht — gleich jener das gigan tische Werk ?ldolf Hitlers, schirmt die Grenze» des nenersiande« ne» Grotzdeutschen Reiches. Und an seiner Spitze steht ein Führer. Deutsches Volk, Du kannst der Zukunft ruhig ins Auge sehen. Gefährliche Drähte Eine Warnung der Luftwaffe. Berlin, 22. August. Der Reichserziehungsministcr bringt den Unterrichtsverwaltungen eine Warnung des Reichsministcrs der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe zur Kennt- nts mit der Bitte, sie in allen Schulen bekanntzumachen. Darin heitzt es, datz im heutigen starken Flugbetrieb cs zuweilen vor komme, datz von einem Flugzeug ein Antennen- od^r Schlepp draht herabfällt. Diese Drähte sind meist so leicht, datz sie beim Auftresfen auf die Erde allein keinen Schaden anrichten. Fällt aber solch ein Draht auf eine Hochspannungs- oder Starkstrom leitung. so ist äutzerste Vorsicht geboten. Durch Berühren des herabhängenden Endes solcher über eine Freileitung gefallener Drähte sind bereits schwere Verletzungen oder gar Todesfälle entstanden. Wer das Herabsallen eines solcl>en Drahtes bemerkt oder einen Draht findet, habe die Pilicht, dies sofort der näch sten Polizeistelle oder dem nächsten Fliegerhorst zu melden. Er müsse erreicht werden, datz Unbefugte den Draht nicht berühren und datz auch keine Tiere mit den« Draht in Berührung kommen. Reichswetlerdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage fitr Mittwoch, den 23. August: Mäßiger bis frischer südwestlicher Wind. Wechselnd bewölkt und noch vereinzelt gewittrige Schauer. Etwas kühler. Dresdner Schlachtvlehmarkt vom 22. August Preise: 1. Rinder: A. Ochsen: a) 46)4, b) 42)4. Bullen: a) 44)4. C. Kühe: a) 44)4, b) 40)4, e) 34)4, d) 25. B. Dullen: a) 44)4. C. Kühe: a) 44)4, b) 40)4, c) 34)4. d) 25. D. Färsen: a) 45'/,. 2. Kälber: A. Sonderklasse: —. B. Andere Kälber: a) 63, b) 57, c) 48. d) 38. 3. Lämmer, Hammel und Schafe: A. Lämmer und Hammel: a) 1. 51, 2. —, b) 1. 49, 2. 44. B. Schafe: a) 42. 4. Schweine: a) 61, b) 1. 60, 2. 59, e) 55. d) 52, g) sSauen) 1. 60, 2. —. Auftrieb: Rinder 257, darunter Ochsen 63, Bullen 25, Kühe 132, Färsen 37. Zum Schlachthof direkt: Kühe 3, Kälber 811, direkt 3, Schafe 1642, direkt 56, Schiveine 646, direkt 27. Ueberstand: —. Marktverlauf: Rinder, Kälber, Schase, Schweine! verteilt. ' Berliner Börse vom 22. August (Eigene Drahtmeldung.) Aktien sehr fest, Renten ruhig. Die. bereits seit geraumer Zeit auf einen freundlichen Grundton gestimmten und gestern vorübcrgeherid als ziemlich fest zu bezeichnenden Wertpapier märkte eröffneten heute unter dem Eindruck» des jüngste» poli tischen Ereignisses in ausgesprochen fester Haltung. 'Die mit Moskau getroffene Uebereinkunft, einen Nichtangriffspakt ab- zuschlietzen wird als neue grotze Tat des Führers auf dein von ihm seit jeher beschrittenen Weg einer Befriedung Euro pas gewertet. Von Montanwertcn erzielten Vereinigte Stahl werke mit plus 2'/», Rheinstahl und Laurahütte mit je plus 2)4, Harpener mit plus 2'/», Klöckner und Mannesmann mit je plus 2 vH die grötztcn Gewinne. Von Braunkohlenwerten sind Nlederlausitzer mit plus 4'/,, Rheincbrau» und Deutsche Erdöl mit je plus 3)4, von Elektro- und Dcrsorgungswerten Deutsck-e Atlanten mit plus 5)4, Schuckert und Schlesische Gas mit je plus 4)4 und Lahmeyer mit plus 4 vH, von Maschinenbau aktien Orenstein mit plus 4'/«, Rheinmetall Borsig und Ber liner Maschinen mit se plus 3)4 vH als besonders fest hervor zuheben. In der chemischen Gruppe stiegen Farben bei verhält- nismätzig kleinem Umsatz um 2)4, Goldschmidt um 2 vH. Sonst sind noch 2lG für Verkehr mit plus 5)4, Nordlloyd mit plus 5)4, Allgemeine Lokal <K Kraft, Vemberg und Aschaffenburger mit je plus 4)4, Zellstoff Waldhof mit plus 4)4, Feldmühle mlt plus 3)4 und Hapag mit plus 3)4 vH mit über 3 vH hinausgehenden Kurssteigerungen zu nennen. Bei den übrigen Werten bewegten sich die Gewinne zwischen )4 bis 3 vH. Im variablen Rentenverkehr eröffnete die Reichsaltbesitz anleihe unverändert 132'/». Die Gemeindeumschuldungsanleihe zog um 15 Pf. auf 93,15 an. Steuergutscheine l stellten sich aus 99 nach 98,85. — Ain Geldmarkt waren für Blankotages- gcld unveränderte Sätze von 2)4 bis 2'/, vH zu hören, — Im Internationalen Dcvlsenverkehr traten vorerst keine nennens werten Veränderungen ein.