»rtt«lnl I «al «S4«iUNch. M«i°Nl»er ve,lign>r«l» durch Lrlg«, «tnschl. « Psg »,». « VIS. rrlg«l--n 170; »»ich dl« P°« 1.7V kln,chll«buq Postüb-rwrllun^-dShr, pnllgltch « P„. Post.B«st«k,g,V>. «>uz«l-Rr. 10 Psg , S-nnalxad. und Fiftta^-Rr « V,g. «dbtsttlllmg«» müll«, lplt«»«,, «In« Wocha vi «blaxs d«, v«tUgq«U schrtftllch 1«I« Verlag «lngrgsug«, l«lu Unt«r« dürs«u k«In« Lbb<st«ll>iag«, »»-«,«»»«-»««. «,ilag»»rl Dr<«d«x »n^tgenpr«»«! dl« llpalllg« rr mm dr«II« 3'N» i vs> r sgr gomUIenanuI-tn » V>» gür Platzwilnsch« U»n«a »U t«>n« D«wStz, l«P««. NummerlSK—38. Iahra SachMe volksseuuns Echrtftleltung: Dr«»d«»^l., PoII«rstrab« 17, F«rnnif MU «. 11011 TiMflsstill«, Druck in» v«rlag: Demianta Buchdrucker«! und ««'lag LH. »iw «. WInk«I, PoN.rstrah« 17, 8«mrus 11017, Postlcheck: Rr. lütt, Bank: Stadtbaick Dr««de» Rr. «707 Dienslag, -en 22. August 1S3S Im Fall« van hi>her«r Tewalt, B«rbo«, elnlrrlrnder ««Irl-d» stSrungrn hat d«r B«jleh«r oder Weibuagtrrllxad« t«t» Ansprüche, l»ll« dl« Zeitung ti> delchrLnllem Umfang«, o«r- fpätet «der nicht «rlchelnl Srtllllungiort t» Dr««d»» Ribbentrop fährt nach Moskau Deutsch -sowjetrussischer Nichtangriffspakt DNB. Berlin, 22. August Die Reichsregierung und die Sowjelregierung sind übereingekommen, einen Nicht» angriffspakt miteinander adzuschlietzen. Der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop, wird am Mittwoch, dem 23. August, in Moskau eintreffen, um die Verhandlungen zum Abschlutz zu bringen. Ein Blitz aus heiterem Himmel Die Welt vom Alchtanarlffspakt Deutschland-Sowjetunion überrascht Deutschenverhastlmen ohne Ende Martyrium der Gefangenen. — Polen wollen die Häuser des Deutsrl)«n anstecken. Kattowitz, 22. August. Aus allen Grenzgebieten Polens laufen weitere Meldungen über zahlreiche Verhaftungen von Angehörigen -er deutschen Volksgruppe ein. Besonders stark ist die Verhaftungswelle im Kreise Soidau. wo bereits so viele Deutsche von -en polnischen Behörden in Haft genommen wur den, datz grauen und Kinder die Aecker der Verhafteten bestellen müssen. Die „Vernehmung" der Verhafteten findet unter den unerhörtesten Drangsalierungen statt. Unter -en Hetzern tut sich besonders ein Pole namens Kaczmarczyk hervor. Kaczmarczyk hat geäutzert. -atz er im Mobilmachungsfalle den Auftrag habe, die Häuser der Deutschen mit Petroleum zu begictzen und an zu zünden. Die Ausständischen-Organisationen tuen das übrige, um die Be völkerung gegen die deutsche Minderheit auszuhctzen. London, 22. August Die Nachricht von dem bevorstehenden Abschlutz eine» Nichtangriffspaktes zwischen Deutschland und der UdSSR kam Londoner politischen Kreisen völlig überraschend. Reuter brachte die Meldung in Form eines Extrablattes. In grotzen Schlag zeigen berichten die Morgenblätter über die Einigung z w i s ch e n^8 e r l i n und Moskau. Einige Zeitungen, wie „Daily Herald", „Daily Mail" und „Times", denen die Mel dung der „Tatz" noch nicht vorlag, wollten die DNB-Meldunq nicht glauben. Sie bildeten sich vielmehr ein, datz es sich um ein deutsches Scheinmanöver handele. In den ersten Ausgaben fehlt es meist noch an Kommentaren. Der diplomatische Korrespondent -er ..Times" schreibt, die Nachricht der Reise Ribbentrops nach Moskau sei über raschend gekommen. „Daily Telegraph" ist der Ansicht, datz durch die Berliner Meldung eine neue Lage geschaffen sei, die heute nachmittag auf einer Vollsitzung des Kabinetts erörtert wird. „Daily Herald" tritt für Einberufung des Par laments ein, da die Entscheidungen, die jetzt getroffen werden mutzten, -cm Parlament varzulegen seien. „News Chronicle" stellt sjch als Prophet hin, indem es sagt, es habe verschiedent lich auf die Möglichkeit einer derartigen deutsch-russischen Ver ständigung hingewicsen; das Blatt wirft der britischen Regie rung vor, die Angebote der Sowjets zur Zusammenarbeit im März und April abgelchnt zu haben. Die Reise von Ribben trops nach Moskau werde in der modernen Geschichte ihren Platz als eine der a u tz e r o rd e n t l i ch e n Entwickelun gen finden. „Daily Mail" stellt fest, datz der Nichtangriffspakt für die ganze Welt eine Ueberraschung gebracht habe, G Paria, 22. August. Die Nachricht von der Reise des Reichoautzenmi- Nisters nach Moskau zum Abschlutz des Nichtangrifsspak- tes hat in Paris wie eine Bomb« eingeschlagen. Wie ein Lausfeuer verbreitete sie sich gegen Mitternacht Im Zei tungsviertel und in allen Redaktionsstuben. In politischen Kreisen verhehlt man sich keineswegs, datz die Internationale Spannung dadurch überraschend eine völlig neue Wendung be kommen würde. Man ist allerdings in Ausdeutungen und Stellungnahmen noch zurückhaltend, da man der offiziellen Aeutzerung der französischen Regierung bzw. der britischen nicht vortzreifen will. Die ersten Morgenblätter verösfentlichen die Berliner Meldung in grotzer Aufmachung. In Ermangelung eines Stichwortes von oben beschränken sie sich noch auf die nommentarlose Wiedergabe der Verlaut barungen. Das radikal-soziale „Oeuvre" versucht, glauben zu machen, datz es sich um einen „diplomatischen Theaterstreich" handele. „Jour" und „Epoque" sowie auch andere Blätsxr ver- sehen die Berliner Meldung mit einem grotzen Fragezeichen, woraus zu ersehen ist, datz sie das Ereignis nicht fassen können. „Ordre" ist sogar noch deutlicher und spricht von einer „schönen Ente". Der Warschauer Korrespondent des Blattes bezeichnet die Berliner Meldung als absurd. - * Moskau, 22. August. Die Moskauer Zeitungen ver öffentlichen in grotzer Aufmachung aus der ersten Seite die Mit teilung über die bevorstehende Reis« des Reiclisautzenministers. „Nach Abschlutz des sowjetisch-deutschen Handels-Kredit abkommens", so heitzt es wörtlich, „entstand die Frage über die Verbesserung der politischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion. Der dieser Frage gewidmete Meinungs austausch zwischen den Regierungen Deutschlands und der Sowjetunion zeigte den beiderseitigen Wunsch, die Ge spanntheit der gegenseitigen politischen Beziehungen zu lösen, die Gefahr eines gegenseitigen Krieges zu beseitigen und einen Nichtangriffspakt abzuschltetzen." O Rom, 22. August. Die von den römischen Morgenblättern in grötzter Auf- machung bekanntgegebene Ankündigung eines deutsch-sowje tischen Nichtangriffspaktes hat in der italienischen Hauptstadt Genugtuung ausgclöst. „Popolo d'Italia" überschreibt: „Ein harter Schlag für die Einkreisungsmächte". Längere Kommen- tare liegen noch nicht vor. Nreiein-aldsMdige Konferenz Chamberlain - Salisax London, 22. August. Premierminister Chamberlain traf Montag früh in London ein. um seinen Urlaub in Schottland zu einer Bespre chung mit seinen Ministerkollcgen zu unterbrechen. Die Be sprechung ist bekanntlich bereits seit längerer Zeit für Diens tag vormittag angcsetzt. Auch Lord Halifax trat nm Montag vormittag wieder in London ein und hatte um 11.30 Uhr eine Besprechung mit dem Premierminister. Die Besprechung zwischen Chamberlain und Lord Halifax dauerte dreieinhalb Stunden. Chamberlain empfing ferner Innenminister Sir Samuel Hoare, Schatzkanzler Simon, Munitionsminister Bürgin und den stellvertretenden Führer der Opposition, Greenwood. Kriegsminister Hore-Belilha traf Montag nachmittag von Frankreich kommend auf dem Flughafen Croydon ein. Er er klärte der Presse, datz er seinen Urlaub in Frankreich nicht ab gebrochen habe, datz vielmehr seine Rückkehr sür heute „ur sprünglich vorgesehen gewesen sei". Die heutige Kabinetts sitzung findet am Nachmittag statt. Die Frühausgaben der Londoner Abendpresse weisen in grotzer Ausmachung auf die Ministerbesprechung am Dienstag hin und bringen sie mit der internationalen Lage in Zusam menhang. Die Trinkwasserversorgung in Polen trostlos Warschau, 22. August. Ueber den trostlosen Zustand -er Trinkwasserversorgung in Polen klagt das staatliche Hygiene- Institut in Warsclzau Untersuchungen haben ergelxn. datz 75 v. H. aller Brunnen ein für den menschlichen Menutz völlig un brauchbares Wasser liefern. Im Landesdurchschnitt wird die Zahl der unbrauchbaren Brunnen auf 00 v. H. angegeben. Da durch sind häufig schon gefährliche Epidemien hcrvorgerusen morden Besonders gefährlich sei dieser-Zustand jedoch im Fall ciücs Krieges. Sensationelle Korruption in LISA Stadtbeamter als Hauptschuldiger. Newyork, 22. August. Der Bürgermeister Hayes der Stadt Waterburg im Staate Connecticut, der mit 19 anderen Beamten und Geschäftsleuten die Stadt durch Vergebung von Aufträ gen und finanziellen Transaktionen im Laufe von acht Jahren um mehr als eine Million Dollar beschwindelte, wurde am Mon tag zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Mitangeklagte frühere Stadtkämmerer Daniel Leary erhielt ebenfalls 15 Jahre Gefängnis, während die übrigen korrupten Beamten mit Geld strafen sowie zwei- bis zwölfjährige Gefängnisstrafen davon kamen. Unter den Verurteilten befinden sich auch der Vorsitzende der Polizeibehörde Walerburg, ein Büct-errevisor, ein Anwalt und zwei einst einflutzrciche republikanische Politiker. TW» über 1000 Flüchtlinge Kattowitz, 22. August. Die Zahl der deutschen Flüchtling« aus Polen nimmt ungeheure Ausmatze an. Täglich treffen über 1000 volksdeutsche Flüchtlinge aus Polen in Wcstoberschlesien ein. wo sie von der NSV empfangen un betreut werden. Seit den letzten zwei Tagen kommen haupt sächlich Frauen und Kinder über die Grenze, deren Männer bzw. Väter in polnische Gefängnisse geworfen wurden oder bereits seit der polnischen Grenzsperre sich in Westoberschlesien aufhalten. Freche Provokation aus einem panischen Transitzug Ein Danziger durch einen Steinwurf verletzt. Danzig, 22. August. Aus dem polnischen Transitzug nach Gdingen, der am Montag um etwa 16.30 Uhr den Bahnhof Olsa passierte, wurde aus einem Abteil ein saustgrotzer Stein aus die Emdener SIratze geschleudert, der dem Maurer Bruno Schulz gegen die linke Schulter traf und verletzte. Wenige Meter wei ter wurden 15 polnisclx: Schnapsslaschen aus dem fahrenden Zuge geschleudert, die jedoch glücklicherweise niemanden trasen. Ostlilittelmeersahrt englischer Kriegsschiffe Kairo, 22. August. Die britischen Kriegsschiffe, die in Alexandrien liegen, haben Befehl erhalten, in zwei Tagen zu einer längeren Fahrt im östlichen Mitteimeer auszulaufen. Lingam feierte den St. Srephanstag Budapest, 22. August. In ganz Ungarn wurde am Sonntag der grotze Nationalfeiertag, der St. Stcphanstag. festlich began gen. In Budapest nahm in den frühen Morgenstunden die St. Stephansfeier unter Teilnahme des Reichsverwescrs und der Minister mit der traditionellen Prozession ihren Anfang. Zahlreiche Abordnungen aus allen Teilen des Landes beteilig ten sich an dem Umzug. Den Abschlutz des Festtages bildete «in grotzes Feuerwerk. Verdunklungsübung an Rhein und Ruhr Köln, 22. August. Am Montagabend begann eine grotze Verdunkelungsübung im Rheinland und im Ruhrgebiet die bis zum Morgengrauen des Mittwoch anüauern wird. Die Städte und Dörfer der Regie rungsbezirke Münster und Arnsberg liegen in diesen beiden Nächten in völliger Dunkelheit. Auch ül>er dem Rhein liegt tiefe Dunkelheit, nur von den Brücken leuchten die grünen Positions lichter herab. An den grotzen Bahnhöfen brannte kaum ein Licht, aber dennoch wickelte sich der autzerordcntlich starke Ver, kehr ohne Verzögerung ab. Oie deutsch-slowakische Freundschaft Der Sberbesehlshaber der Slinka-Garde gegen die Auslandslügen Pretzburg, 22. August. Der Oberbefehlshaber der Hllnka-Garde und Chef der Pro pagandaabteilung, Mach, hielt anlätzlich einer Kundgebung in Bad Dystlan in Anwesenheit des Wchrministcrs, General Cat los, eine Rede, in der er ebenfalls die von der weltdemokra- ttschen Propaganda über die Slowakei verbreiteten irrsinnigen Lllgenmeldungen mit aller Entschiedenheit zurückwies und diese Punkt für Punkt auf das nachdrücklichste widerlegte. Mach kam auf das slowakisch-deutsche Verhältnis zu spre chen und erklärte: Das slowakische Volk hat sich ehrenhaft an die Seite der deutschen Nation gestellt und wird bei ihr aus harren, so wie diese an der slowakischen Seite. Das ist eine gelöste Frage. Die Slowaken haben keine Nebenabsichten. Das grösste ist die Ehre, besonders die kameradschaftliche Ehre unter den Völkern, und die Slowaken werden sich in jedem Falle ehrenhaft verhalten und diese Ehre wird uns das erhalten, was mir erlangt haben, und das geben, was uns gebührt. Darum braucht niemand um uns Befürchtungen hegen. Wir haben uns im entscheidendsten Augenblick an das oberste Gesetz, nämlich das der nationalen S e l b st e r h a l t u n g gehalten. Als sich die Lawine gegen uns und andere Völker in Bewegung setzte, halten wir den Mut zur Vernunft, und damals gelang es den führenden slowakischen Faktoren, das slowakische Volk aus der Lawine zu befreien. Darum hat uns diese Lawine nicht ver nichtet und auch heute kann uns nichts geschehen, weil wir ent schlossen an der Seite der Wahrheit stehen und für unser Volk alles tun wollen.