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Fünflings tausendmal. Die Besucher müssen ein Eintrittsgeld zahlen, von dem ein Prozentsatz aus das Konto der Fünflinge eingezahlt wird, und außerdem wird an den Bildern und Fil men von Ihrem Alltag und ihrem Leben ein kleines Vermöoen verdient. Sie sind heute schon allesamt recht wohlhabend, und wenn sic einst ins heiratsfähige Alter kommen, steht hinter jeder von ihnen eine stattliche Mitgift. Jetzt besucht sie das englische Königspaar. Es ist klar, datz bei dieser Gelegenheit eine Ausnahme von den sonstigen strengen Verhaltungsmaßregeln für Besucher gemacht wird. Die Fünflinge werden ihre Knixe machen und den hohen Herr schaften die Patschhändchen geben, sie werden erzählen, wie es ihnen geht, und vielleicht — aber es ist nicht sehr wahrschein lich — werden sie auch ein paar kleine Wünsche haben. Neben dem Königspaar wird wieder der alte Dr. Dasoe stehen, auf merksam und ängstlich, denn er sieht es als die Aufgabe seines arbeits- und entbehrunasreichen Lebens an. die Fünflinge so lange zu betreuen, bis sie vollends flügge sind und seiner War tung nicht mehr bedürfen. Aber er darf sicher sein, daß er nie vergessen wird, weder von den Schwestern noch von der übrigen Welt, soweit sie Notiz von den Fünflingen genommen hat. Denn ohne ihn — wir wiederholen es — gäbe cs ganz be stimmt keine kanadischen Fünflinge. Dresden : Lebensmittelhandler als Berbrauchslenker. Im gesam ten Reichsgebiet finden in den nächsten Tagen und Wochen Versammlungen der Lebensmitteleinzelhändler statt. Für Sach sen bildete eine Kundgebung der Lebensmitteleinzelhänd ler Dresdens und Umgebung im Gewerbehaus den Auf takt dieser Versammlungswelle, in deren Verlauf der Leiter der Vezirksfachgruppe Sachsen, HIelscher (Dresden), die Be deutung des Lebensmitteleinzelhandels als Treuhänder des Verbrauchers herausstellte. Landwirtschaftsrat Albert von der Landesbaucrnschafl Sachsen sprach über Aussichten und Auf gaben im Zusammenhang mit der Ernährungsgrundlage und betonte, daß dem Lcbensmitteleinzelhandel in der Lenkung des Verbrauchs eine volkswirtschaftlich wichtige Rolle zufalle. Der Hauptgeschästsführer der Reichsgruppe Nahrunas- und Ge- nußmlttel. Dr. Reinhold und der Geschäftsführer der Bezirks gruppe Sachsen, Dr. Hörnes, behandelten abschließend Fach sragen. : Die VDI-Kältetagung nahm am Dienstag ihren Fort gang. In der Haupttagung des Fachausschusses für die For schung in der Lebensmittelindustrie wurden unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing Plank (Karlsruhe) nm Dicnstagvormittag mehrere Vorträge gehalten, die für die Frischhaltung von Nah rungsmitteln besondere Bedeutung habe». Mittags waren die Tagungsteilnehmer im Rathaus Gäste des Bürgermeisters Dr. Kluge, der sie herzlich willkommen hieß. Dipl.-Ing. Reinhart dankte für' den freundlichen Empfang. — Am Dienstaanach- mittag gab in der Hauptsitzung der Arbeitsgemeinschaft Kälte technik der Vorsitzende, Direktor Reinhart (Berlin) bekannt, daß Rcichswirtschaftsminlstcr Walther Funk sich bereit erklärt habe, die Schirmherrschaft über den 8. Internationalen Kälte kongreß, der im Jahre 1910 in Köln und Berlin stattfindcn soll, zu übernehmen. : Im Rahmen der Dresdner Museumswoche werden am heutigen Mittwochnachmittag 16 Uhr in der Skulpturen- sammlung acht neue Säle der Abgußsammlung eröffnet. Die Säle enthalten einen T"il der Abgüsse griechischer, helle nistischer und römischer Plastiken. Die Abgüsse selbst sind in forgsäitlger Arbeit aufgesrischt worden. Die Wände der Säle haben einen neuen Anstrich erkalten, wobei Farben gewählt wurden, die dem Eharakter der Gipsabgüsse besonders gut ent sprechen und die Plastiken voll zur Geltung bringen. In einem Teil der Säle wurde die Aufstellung ne» vorgenommen und wirksamer gestaltet. Auch die Deckenmalereien sind erneuert worden. So reihe» sich diese acht neuen Säle In würdiger Weise den im Vorjahr erneuerten Sälen an. Ein dritter Ab schnitt der Erneuerung des ganzen Museums soll im Frühjahr 1940 zur Durchführung kommen. — Führungen finden am Don nerstag ferner statt 11 Uhr Im Mathematisch-physi kalischen Salon (..Die Frühzeit der Feinmechanik und ikre Förderung durch Kurfürst August") und 15 Uhr im Münzkabinett („Deutsches Kriegs- und Notgeld"). ; Tie erste dtesiöhrige Zwinger-Serenade der Dresdner Philharmonie sinket Sonnabend, den 27. Mai 1999, 20 Uhr, statt. Als Dirigent für diese Zwinger Serenade ist der führende sudetendeutsche Dirigent Generalmusikdirektor Robert Manzer (Karlsbad) gewonnen worden. : In der Hosklrche fand am Montagabend eine Maian - dacht statt, deren musikalischer Rahmen von Mitgliedern des Katholischen Kun st Kreises Dresden ausgestaltct wurde. Josef Wagner leitete die Andacht mit dem Choral vorspiel „Wie schön leuchtet der Morgenstern" von Ioh. Pach elbel ein. Dann sangen die Knvellknabe» mit gewohnter Sicherheit und großer Klangschönhctt der Stimmen den von Paul Müller gesetzten Chor „Wie schön leuchtet der Morgen stern". Die Predigt hielt Kaplan Boltz. Mit schöner Altstimme brachte Margareta Harzer das Marienlied op. 105 Nr. 1 voi Mar Reger und das Lied „Madonna" von Hermann Siewe zu Gehör. Nach dem „Tantum ergo" und dem sakramentalen Se gen erklang das „Ave Maria" von Ioh. Brahms, von den Ka- pellknaben vollendet daraebotcn. Mit einer Improvisation auf der Silbermann-Orgel schloß Josef Wagner die Andacht ab; er erwies sich auch bei dieser Gelegenheit wieder als Meister des Orgelspiels, der das Werk Silbermanns auf das feinste und wirksamste in allen seinen Möglichkeiten auswertet. : Die Ausstellung „Große Männer Sachsens im Bild" lm Sächsischen Kunstvcrcin auf der Brühlschcn Terrasse zu Dresden ist werktags von 9 bis 18 und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Mitglieder des Heimatwcrkcs Sachsen und des Kunstvcrclns hgbcn freien Eintritt. : Platzkonzert. Im Zwinger spielt Donnerstag, am 25. Mai 1989, von 17 bis 18 Uhr, das Musikkorps der Schutzpolizei unter Leitung des Polizcihauptwachlmeisters Schlenker. : Das Stadtkrankenhaus Friedrichstadt hat an Stelle der bisherige» Fernsprcchnummer die neue Sammclnummer 25 371 erhalten. Aus Dresdner Gerichtssalen Betrüger in Sicherungsverwahrung Die 32. Große Strafkammer des Landgerichts Dresden verurteilte den am 27 April 1892 geborene» Georg Albert Müller ivcgen Rücksallbetrugs und schivcrer Urkundenfälschung zu vier Jahren Zuchthaus, 3000 RM. Geldstrafe, fünf Jahren Ehrverlust und zur Sicherungsverwahrung. Durch das Urteil wurde ein gemeiner Betrüger unschädlich gemacht, der durch dreiste Täuschungsmanöver sich mehrer« lausend RM. er schwindelte Der bereits vielfach vorbestrafte Verbrecher war früher In einem Anwaltsbüro tätig, wo er sich gewisse Kenntnisse von Gerichtsgebräuchen aneignete, die er jetzt in skrupelloser Art zur Durchführung seines Schwindels benutzte. Einer Frau, die «in größeres Darlehen suchte, spiegelte er vor, er sei Vormund «Ines Mädchens, das über Geld verfüge. Er versprach der Frau ein Darlehen, wußte sie aber zu veranlassen, ihm vorher erheb liche Beträge, di« angeblich zur Bezahlung von Gebühren und Spesen, die bei der Flüssigmachung des Darlehens entstehen sollten, zu geben. Nach und nach wurde die Frau, ohne daß sie das Darlehen erhielt, mehrere tausend RM. los. Der Schwind ler verstand es, die Frau durch Vorlegung gefälschter Doku mente, u. a angeblicher Gerichtsbeschlüsse, amtlicl-er „Zahlungs aufforderungen" ufw. in Sicherheit zu wiegen. Auf genau die gleiche Art prellte der Betrüger auch einen Vertreter, dem er gleichfalls ein Darlehen versprach und den er ebenfalls ver anlaßte „Gebühren- und Spesenvorschüsse" in erheblicher Höhe zu leisten. Zusammen mit dem Angeklagten Müller wurde sein Hel fershelfer, der am 17. November 1898 geborene Josef Joachim Hubert Wallrafs, abgeurteilt, der wegen Beihilfe zum Betrug und wegen Amtsanmaßung sechs Monate Gefängnis erhielt. Unverbesserliche Diebin und Betrügerin Die 33. Große Strafkammer verurteilte die am 16. Januar 1900 geborene Johanna Marie Ierschke als gefährliche Gewohn heitsverbrecherin wegen Rückfalldiebstahls In sechs und wegen Rückfallbetruges In zwei Fällen zu drei Jahren Zuchthaus, drei Jahren Ehrverlust und zur Sicherungsverwahrung. Die Ange klagte ist eine häufig vorbestrafte Diebin und Betrügerin, die auch schwere Zuchthausstrafen nicht besserten. Ende 1938 und Anfang 1939 hatte sich die Angeklagte, wie auch früher schon, wieder als Einmictebetrügerin und -diebin betätigt. Dresdner Volizeiberlcht Vorsicht! Anzahlungsbetrüger mit Möbelkatalogen. Seit längerer Zeit fährt der Reisende Karl — auch Erich — Linne mann, geboren am 29. September 1895 in Braunschweig, ver mutlich mit dem Kraftrad. Kennzeichen B — 6812, im Lande umher und sucht Möbelhändler und Tischler auf. Er bietet Möbelkatalogc der Firma „Hirschmann, Breslau", und Sarg artikel der Firma „LIppmann u. Co., Geyer im Erzgebirge", an. Es kommt dem Betrüger darauf an, eine möglichst große Anzahlung zu erlangen, die Aufträge werden nicht ausgeführt. In der Begleitung des Linnemann, der sich auch „Rudolf Schlottauer" nennt, befindet sich der Vertreter Willi Willecke, geboren am 6. November 1910 in Braunschweig. Beschreibung des Linnemann: 179 Zentimeter groß, schlank, gesundes Gesicht, dunkelbraune Augen, Moldzahn; des Willecke: 166 Zentimeter groß, untersetzt, blaß, hellblondes Haar. — Sollten Linnemann und Willecke auch hier auftreten, wird ersucht, ihre Festnahme zu veranlassen. Antiker Fächer gestohlen. Aus einem hiesigen Museum wurde vermutlich am vergangenen Sonntag in der Zeit von 9 bis 13 Uhr ein Fächer. 27 Zentimeter lang und 48,5 Zenti meter Spannweite, gestohlen. Es handelt sich um einen soge nannten Rokokofächer mit einem Watteau-Bild, auf dem In blauer, violetter und goldener Farbe vier Frauen und zwei Männer vor einer Vaumgruppe und eine Frau am Ziehbrun nen dargestellt sind. Das Gestell des Fäckers ist aus Knochen, reich durchbrochen, violett und gold gehöb». Die Kriminal polizei warnt vor Ankauf des Museumsstückes u"d erbittet sachdienliche Angaben nach Echießgassc 7, Zimmer 87, Schaukasten erbrochen. In der Nacht zum Mittwoch wurde von unbekannten Tätern ein an einem Grundstück der Mar- schallstrnße angebrachter Schaukasten aewaltsg"- aeöffnct. Es fehlen 14 Feuerzeuge, vernick"lt, verchromt, Alpaka und an dere, sowie mehrere Taschenmesser. Amtliche Bekanntmachungen Das Konkursverfahren über den Nachlaß des am 1. Juli 1934 verstorbenen, in Dresden A, Stübclailec 77. 2, wohnhaft gewesenen Zahnarztes Dr. mcd. Joachim Schroeder ist nach Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben worden. Aus dem Aegtelungsbezirk Dresden d. Freiberg. Abschluß der VDI-Tagung. Mit der Fachsihung „Technikgcschichte" in Freiberg, die einen Vortrag von Pros. Höltje über den 100. Geburtstag Clemens Winklers brachte, wurde die 77. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure endgültig abgeschlossen. b. Pirna. Haus der Deutschen Arbeitsfront gerichtet. Zunft- und brauchgemäß wurde hier am Montag nachmittag das Hebefest des Hauses der Deutschen Arbeitsfront gefeiert. -.Heidenau. Parkfest In Großsedlitz. Am 4. Juni findet im Schloßgarten Großsedlitz wieder ein Parkfest statt, in dessen Mittelpunkt das von der Hitlerjugend des Kreises Pirna ausgeführte Iahrcszeitenspiel von Heinrich Dclfmann stehen wird. Dem Spiel geht ein Festkonzert der Standarten kapelle 177 voraus Am Abend werden 700 Lampions den schönen Park erleuchten. Spezlalkonten für Zahlungen nach dem vroieklorat Der RE. 67/39 D. St. des Reichswirtschaftsministers bringt neue Bestimmungen über den Kapital- und sonstigen Zah lungsverkehr (außerhalb des Warenverkehrs) mit dem Pro tektorat Böhmen und Mähren. Unter Aushebung der NE. 163/37, 148/38, 10/39 D. St. und 44/39 D. St. — 23/39 Uc. St. ZIff. II wird folgendes bestimmt: Die Zahlungen werden über je ein „Neues Spezial-Konto" bei der Deutschen Verrechnungskasse und der. Nationalbank in Prag geleistet. Einzahlungen im Reichsgebiet ansässiger Schuldner sind zu einem Kurse von 1 Ke. gleich 0,10 RM. in RM. vorzunehmen. Das gleiche gilt für Zahlungen im Pro tektorat ansässiger Schuldner. Sudetendeutsche Schuldner aller Verbindlichkeiten leisten ihre Zahlungen weiterhin zu einem Kurse von 100 Ke. gleich 12 RM. bei der „Sudetendeutsckcn Kursausglelchsstcile". Die neuen Bestimmungen umfassen Ka pitalzahlungen aller Art, die im RE. einzeln aufgeführt wer den. Auch Sperrguthaben und gesperrte Forderungen können — jedoch nur In besonders begründeten Ausnahmefällen — transferiert werden. Dresdner Lichtspiele Capitol: „Umwege zum Glück". „Es ist eine Schande, wie in diesem Hanse der Wein be handelt wird", sagt die alte Exzellenz grollend Uber den Haus halt seines Schwiegersohnes, des Komponisten Bracht. Aber nicht nur mit edlem Wein wird In diesem Haushalt wenig pfleg lich umgegangen, sondern auch mit edlen Gefühlen, mit Liebe und Treue. Bracht hat ein leicht entzündbares Herz, an Be kanntschaft mit anderen schönen Frauen mangelt es dem Ope- rettenkomponisten nicht. So daß es seiner Frau endlich zu dumm wird; sie läuft ihm davon und erlebt ein romantisches Abenteuer mit einem unbekannten jungen Draufgänaer. Frei lich nur um zu erkennen, daß sie im Grunde ihren Mann doch noch liebt. Sie kehrt zu ihm zurück — und nach einigen wei teren Umwegen ist alles wieder in schönster Ordnung. Ein psychologischer.Film also... Was die junge Genera tion von solchen verworrenen Seclenwegen hält, das läßt der Film In weiser Selbstkritik durch eine junge Schauspielerin sagen, die von Claire Winter frisch und herb dargestellt wird. Aber man folgt der Handlung doch mit Interesse, weil sie von großen Könnern gestaltet wird: Lil Daqover ist die Frau, die Umwege zum Glücke geht, Ewald Balser ihr Mann, Viktor Staal der junge Draufgänger, Eugen Klöpfer die alte Exzellenz. Auch Roma Bahn, Hans Brausewetter und Erich Dunskus sind mit im Spiel. Fritz Peter Buch hat Regie ge führt. — Das Beivrogramm freut jedes Soldatenherz: „Unsere Artillerie" wird in interessanten Ausschnitten aus der Arbeit der Artillerteschule Jüterbog zur Geltung gebracht. Dr. Gerhard Desczyk. Der rlchliae Wea nach Rathen Felsenbühne nur über Pirna—Struppen—Weißig zu erreichen. . d. Kurort Rathen. Die Felsenbühne Rathen, die bekannt lich am kommenden Freitag ihre diesjährige Spielzeit mit den Karl-May-Spiclen beginnt, ist mit dein Kraftwagen nur über Pirna—Struppen—Weißig zu erreichen. Es ist oftv orgekom- men, daß sich Kraftfahrer in Unkenntnis der genauen Ver kehrswege verfahren haben. Es sei deshalb ausdrücklich auf den richtige» Fahrweg hingemiesen. Fernsplechdienst wahrend der Reisezeit Die Nachrichtenstelle der Reichspostdirektion Dresden teilt mit: „Lieber Fernsprechteilnehmer! Willst Du verreisen? — Dann denke- aran, daß während Deiner Abwesenheit vielleicht eine Fernsprechrechnung eingehen wird, die innerhalb einer Woche bezahlt werden muß. Ueebrtrage deshalb die Bezahlung sonstigen Vertrauten, wenn Du es nicht vorziehst, beim zustän digen Vermittlungsamt — in Dresden beim Fernsprechamt, Postplatz 1 — zu beantragen, daß die Rechnung nachgesandt wird. Du kannst auch vor der Abreise einen der fälligen Rcch- nungsschuld ungefähr entsprechenden Tletrag auf das Postscheck konto des zuständigen Vermittlungsamts einzahlen; vergiß dabei aber nicht, auf dem Abschnitt der Postanweisung. Zählkarte oder Ueberweisung die Fernsprcchvermittlungsstelle und die Rufnum mer des Anschlusses anzugcben. Das Postscheckkonto ist unter dem Namen jeder Vermittlungsstelle Im amtlichen Fcrnsprech- buch vermerkt. Willst Du, daß während Deiner Abwesenheit ein gehende Fernsprechanruse cntgegengenommcn und beantwortet werden, dann betraue damit den Fernsprechauftrags dienst. Er wir- Dich auf Antrag auch früh wecken, wenn Du Deinen Fcrienzug nicht versäumen willst. In Dresden gibt Dir der Fernsprechauftragsdienst (Anruf: 04) vor der Abreise auf Wunsch sogar die amtliche Wettervorhersage bekannt. Ge naue Zeitangabe erhältst Du in Dresden jederzeit bei Anruf der Nummer 655, in anderen Ortsnetzen durch die unter dem Namen der Vermittlungsstelle im amtlichen Fern- sprcchbuch dafür angegebenen Rufnummer. Nähere Auskunft gibt Deine Vermittlungsstelle." Der Altersaufbau des Sandwerks Der Rcichsstand des Deutschen Handwerks hat mit dem Stichtag vom 1. Januar 1939 eine Erhebung über das Alter der Bctriebsinhaber des Handwerks vorf.'nommen, die insbe sondere auch für die weitere Durchführung der Altersversorgung von großer Bedeutung ist. Als Ergebnis wurde fcstgestellt, daß der Altersaufbau seit 1933, der letzten Erhebung dieser Art, eine erhebliche Verschiebung erfahren hat. Die Zahl der auf die jüngeren Altersklassen entfallenden Handwerker ist ganz bedeutend zurückgegangen. Durch de» Aufschwung der Wirt schaft bot sich für viele jüngere selbständige Handwerker die Möglichkeit, bei mangelnder Existenzmöglichkeit in eine Siel lung als Geselle, Facharbeiter oder Werkmeister zurückznkehren. Außerdem wurde den, Zustrom von sehr jungen Menschen zum Handwerk durch das Erfordernis der Meisterprüfung ein Riegel vorgeschoben. Die Zahl der unter 30 Jahre alten selbständigen Handwerker Ist von 267 000 oder 20,1 Prozent der Gesamtzahl der Vetriebsinhaber auf 140 000 oder 9,2 Prozent zurückge- gangcn. Andererseits ist die Zahl der Handwerker in den höheren Altersklassen beträchtlich gestiegen. Während 1933 rund 187 000 oder 14,1 Prozent der selbständigen Handwerker über 60 Jahre alt waren, sind es jetzt 283 000 oder 18,7 Prozent. Die Zunahme ist vor allem auch auf die starke Ausdehnung der Handwerksbetriebe überhaupt znrückzusühren. von 1,4 Millionen auf 1,65 Millionen seit 193.3. An dem Rückgang, der inzwischen seit 1936 wieder eingesetzt hat, waren die höheren Altersklassen wesentlich geringer beteiligt als die jüngeren. Rund 60 000 selbständige Handwerker stehen im Alter von über 70 Jahren. Keine andere Feststellung kann deutlicher die Notwendigkeit einer Altersversorgung der selbständigen Handwerker begründen. Aus einigen charakteristischen Hand werks,zweigen wird noch vermerkt, daß es jetzt beispielsweise nur noch 1700 selbständige Friseure unter 25 Jahren gibt, wäh rend es vor 6 Iakren nahezu 12 500 waren, davon fast 2400 unter 20 Jahren. Damals gab es auch 134 selbständige Damen schneiderinnen im Alter von 16 bis 18 Jahren und mehr als 5000 unter 20 Jahren. Jetzt gibt cs Insgesamt 9000 unter 25 Jahren. Homöovatble und Tierheilkunde Abschluß der IVO. Hauptversammlung des Deutschen Zentral vereins homöopathischer Aerzte Wiesbaden, 24. Mai. Die Iubiläumstagung des Deutschen Zcntralvereins homöopathischer Aerzte in Wiesbaden war ge tragen von dem Willen, zusammen mit der Schulmedizin zum Wohle des Volksganzcn zu wirken. Die langen Kämpse zwischen Homöopathie und Schulmedizin sind beendet, jeder Teil hat seine Eigenarten und bewahrt sie. Das betonte der Vorsitzende des Deutsci-cn Zcntralvereins, Professor Dr. Rabe (Berlin), wie auch andere Redner der Tagung, das kam auch darin zum Aus druck, daß Vertreter der Schulmedizin auf der Homöopathie tagung sprachen. Die letzten Referate beschäftigten sich mit dem Wert und der Wirkung einzelner homöopathischer Mittel. Co teilte Dr. Schwarzhaupt (Köln) in seinem Vortrag mit, daß die Strophan- thus-Tinkiur auf Grund toxikologischer Erfahrung und Prü fung ein wertvolles Mittel für den Homöopathischen Arzt bei der Herzbehandlung geworden ist. Dr. Wittmar Schwabe (Leip zig) hat umfassende Arbeiten mit einem neuen Präparat, Kal- mia latifolia, durchgeführt und dabei, wie er auf der Tagung berichtete, dcn Nachweis erbracht, daß Kalmia eine ausgespro chene Herzwirkung besitzt und das Zentralnervensystem beein flußt. Dr. Ritter (Rostock) teilte die neuesten Ergebnisse um fangreicher Untersuchungen mit Ergotin, einem aus brandigen Korn (Mutterkorn) gewonnenen Heilmittel, mit und nannte drei große Anwendungsgebiete: das Zentralnervensystem, den Verdauungskanal und das Gefäßsystem. Dr. Münch (Frankfurt) hat über die Ursachen der Migräne Untersuchungen angcstcllt und Ist dabei zu überraschenden Ergebnissen gekommen. Er ver trat den Standpunkt, daß die Wissenschaft die Zusammenhänge hier noch ungenügend geklärt habe. Gegenüber der Schulmedi zin, die über keine in allen Fällen zuverlässige Therapie verfügt, kann die Homöopathie durch die Berücksichtigung der Individu ellen Eigenl-eiten eines jeden Falles recht beachilickte Erfolge auf diesem Gebiet verzeichnen. Die homöopathische Behandlung be kämpft nicht nur den eigentlichen Migränen Zustand, sondern sie sucht die funktionellen und konstitutionellen Ursachen der Migräne zu beeinflussen und trisft erst auf Grund der Erkennt nis des Gesamtleideng ihre Arzneiwahl. lieber die Bedeutung der Homöopathie in der Tierheil kunde sprach Dr. Thlenel (Fürstenfeldbruck), der Vorsitzende der Studiengesellschaft für tierärztliche Homöopathie. Er konnte da bei auf die bedeutenden Erfolge der Homöopathie in der Tier heilkunde Hinweisen. So hat sich gerade In jüngster Zeit da» Schlangengift Lachesis in Fällen bewährt, wo andere Mittel ver sagten. Hochfiebernde Tiere (Geburtsrauschbrand. Blutvergiftun gen, Entzündungen) kannten (n 24 Stunden geheilt und damit vor Notschlachtungcn bewahrt werden. Don 2000 behandelten Rindern konnten 1500 gerettet werden. Ein« bisher als unheil bar geltende seuchenhaste Euterentzündung an Schaken wurde ebenfalls homöopathisch behandelt und führte zu einem ver blüffenden Erfolg. Von 153 erkrankten Tieren wurden 139 ge heilt, 11 Tiere verloren die Euter, wurden aber sonst gesund, und nur 3 Tiere gingen ein. Bei einer fieberhaften Erkrankung nach dem Kalben wurden unter Anwendung von Lachesis von 894 Kühen und Stuten 733 gerettet. Gerade auf diesem Gebiete Ist noch ein weites Arbeitsfeld, mit dem der Deutsche Zentral verein In dem nun beginnenden zweiten Jahrhundert seines Bestehens sich beschäftigen wird.