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SrHüiU - «al «rch«ntllch. «aoaMchn v«M«vr«i» d«rq r-»gei «Inlchl. »0 Ps«. 6,«. » VI«. r-»g«iloh« 1.7V; durch dl« Pak 1.7, «InschllebNch P»stüb»kll>«IIungq«bützl, »uzllgliq « Vs«. P»st.B<ftellg«ld. Sloj-l-Nr. 1, Psg., Sonnaixnd. und Feftlaga-Nr. ro VI«. ilbbestellung«» «Wen IvLIist«», «In« Mach« vor Äblaus d«r vezuz«j«lt Ichilltllch b«Im »«Nag «tngrgang«» l«Iu. Uni«, r«Sg«r PLrf«, KI»« >bb«ft«Uungc» «»Ig>g<nnrhm«». B«iIag«aN Drerd«». «nr-!g«npiil^: dl« llpallg« » »m tr.II« g«U« I Vllt für FamIIIenan>«Ig«n 6 Pi«. gül Platzwüiffch« llnn«» »l, KI« Lewld» KP««, Nummer125 — 37. Iahrg. Lachstsche volEuung echNstkIIung: L»»»«».«., PolkrKratz« 17, 8«nuus W7U ». «1,11 L«IchiIst»It«ll., Diu« und Virlag: <L«rman<a vuch»rut«r«t und vnkg Th. und v. Wink«!, Pallerstratz« 17, Ferniul 11017, Poflschnkr Nr. IlSL, vanl: Stadlbank Dr««L«n Nr. «767 Monlag, 39. Mai 1938 Im Fall« «n h»h«i«r »«walt, v«rbot, «Intiet-nlxr V«rn«d» pöa«g«» hat d«r v«zleh«r od«r Ljeibungtieitxnd« KI« vnipiüch«, lall, dl« grttung In b«>chiänll«m Umlang«. ««- >pSI«t od«r «Ich! <r>ch«Int. tr«llll»ng»««1 Ist 1«««»«». Mmai. HandweckMWreff eröffnet Rede des Reichswirifchastsminisiers Kunk Berlin, 38. Mai. Bei der Eröffnung des Internationalen Hand» werks-Kongresses hielt Reichsminister Funk eine An- fprachc, in der er u. a. aussührte: > Die Reichsregierung entbietet dem Internationalen Hand- werkskongretz durch mich die besten Grütze und Wünsche. Es erfüllt mich, als den das Deutsche Handwerk betreuenden Reichsminister, mit besonderer Freude, diesen Konqretz eröff nen und zu den Handwerkern aus aller Welt sprcclien zu kön nen, weil die nationalsozialistische Wirtsei-aftspolitik dem Hand, werk sowohl aus ihrer grundsätzlichen iveltanschaulichen Ein stellung wie auch aus rein wirtschaftlichen Erwägungen her aus eine besonders nachhaltige Förderung angedeihen lätzt. Die Internationale Handwerksausstcllung, die am Sonn abend eine so überaus glanzvolle Eröffnung erfahren hat, ver mittelt der Welt eine höchst eindrucksvolle Vorstellung von der kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung des handwerk lichen Schaffens in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Die heute beginnenden internationalen Handwerkskongresse werden sich mit den Problemen der allgemeinen Handwerkspolittk befassen. Sie werden zu untersuchen haben, wie die Stellung des Handwerks in den verschiedenen Ländern zum Staate, wie seine wirtschaftlickie Struktur, seine konjunkturelle Lage ist, welche soziale Stellung das Handwerk einnimmt, welche Bedeutung die Berusserzichung im Hand werk hat, wie das Verhältnis des Handiverks zu den anderen Zweigen der gewerblichen Wirtschaft, insbesondere zur Indu strie und zum Handel Ist und anderes mehr: und lch hoffe, dich die Kongresse zu allen diesen Fragen eine klar formulierte Stellungnahme bringen werden, um auf diese Weise nicht nur den Wert und die Bedeutung des handwerklichen Schassens offenkundig werden zu lassen und die Leistungen des Hand iverks zu erhöhen, sondern auch um den Regierungen wert volle und nutzbringende Anregungen für ihre ossizielle Wirt schaftspolitik dem Handwerk gegenüber zu geben. Vor allem erwarte Ich von diesen Kongretzverhandlungen auch eine höchst notwendige Verbesserung der Grundlagen sür die internatio nale Handmerksstatistik. Ich habe in meiner Ansprache anlässlich der Erösfnung der Ersten Internationalen Handwerks-Ausstellung am Sonn abend eingehender dargelegt, datz wir die marxistischen Theo rien von dem Absterbcn des Handwerks durch die Tat gründ lich widerlegt haben. Das Handwerk gehört mit zum Grund stock des selbständigen Mittelstandes in unse rer Volksgemeinschaft, es bildet einen wichtigen Aus gangspunkt sür den sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg des einzelnen Volksgenossen. Im und vom Handwerk lebt heute mehr als ein Siebentel der gesamten Bevölkerung des Deut schen Reiches. Die Umsätze des deutschen Handwerks sind heute um 100 Prozent höher als zur Zeit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus. Das Handwerk ist die Pflanzstätte der gelernten Arbeiter, es ist der beste Garant für Durchsetzung des Wert- und Quoli- tätsgcdankens in der Wirtschaft. Okne das Handwerk ist uns das Leben heute einfach nicht vorstellbar. Kein Land hat, auf die Dauer gesehen, einen Vorteil da von, wenn es anderen Ländern schlecht geht Nur ein wirt schaftlich gesundes Land kann ein wertvoller Faktor der Welt wirtschaft sein. Aber darüber hinaus haben für alle Völker die Worte Heinrich von TrcUschkes Geltung, die durch den Na tionalsozialismus in Deutschland ihre Erfüllung gesunden ha ben: „Glückselig das Geschleckt, dem eine strenge Notwendigkeit einen erhabenen nolitischcn Gedanken auferlegt, der grotz und einfach, allen verständlich, jede andere Idee der Zeit in seinen Dienst zwingt". Ich eröffne hiermit die Kongresse der Internationalen Handwerksausstellung in Berlin 1038 mit den besten Wünschen für eine erfolgreiche Arbeit zum Wohle des Handwerks der Welt und zum Segen des friedlichen Wettbewerbs der Nationen. Prof. Nuronzo spricht auf der Festsitzung der Sandwerkr Berlin, 30. Mal. Auf der Festsitzung des Hand werks anlätzlich der Eröffnung der Internationalen Fach kongresse sprach der Präsident der Internationalen Handwerks- Zentrale, Prof. Buronzo. Er überbrachte der Versammlung die kameradschaftlichen Grütze der Internationalen Handwerks- Zentrale. Der Handwerkskongretz stelle eine Ergänzung der vor gestern eröffneten Ausstellung dar und hebe ihre Bedeutung. Der Redner legte anschliessend Geist und Zielsetzung der Internationalen Handwerks-Zentrale dar, die gegründet wor den sei. weil die schöpferisci-e Arbeit, die das Handwerk frei leiste. Kulturwerte darstelle, die bei allen zivilisierten Völkern anerkannt werden miitzten. Die Kulturkrise, die die menschliche Gesellschaft quäle, könne wertvolle Hilfe finden und sich lösen, wenn das Handwerk in der grossen Welt der Arbeit auf seinen Ehrenplatz gestellt werde. Der Genius eines Volkes und einer Epoche finde nur im Handwerk die Möglichkeit. Wirklichkeit zu werden und sich In sozialen Formen, die für das Allgemein wohl fruchtbar seien, auszustrahlen. Die genaue Kenntnis und die ehrliche Ausübung des Handwerks fügten die Handwerker ohne weiteres in diese giotzc Familie ein. In ihr sei nur für Bolschewisten kein Platz. Das Losungswort der Internationalen Handwerks-Zentrale mährend der vergangenen Jahre mar nur dies: Sich organisie ren, sich vervollkommnen, sich ausbreiten. Organisieren, weil es ohne Disziplin, ohne Methode keine Möglichkeit weder der Entmichlung noch des Lebens gebe. Vervollkommnen, weil die Kraft des Handwerks In der steigenden Fähigkeit des Erzeu ¬ gens liege und die Aktion der Zusammenarbeit mit den ande ren Schaffenskräften, der Industrie, der Landwirtschaft, dem Handel glcichlaufen müsse. Ausbreiten, weil in der Eroberung der Märkte die Glcichgemichtssunktion des Qualitätserzeug nisses gegenüber dem Reihcnerzeugnis liege. Die Aufgabe des Sandwerks Rede des Leiters des Deutschen Handwerks ln der DAF bei der Eröffnung der internationalen Fachkongresse Berlin, 30. Mai. Auf der Festsitzung des Handwerks bei der Erösfnung der internationalen Fachkongresse hielt der Leiter des Deut schen Handwerks in der DAF, Paul Walter, eine Rede, in der er auf Sinn und Bedeutung der Internationalen Hand- merksausstcllung einging. Im Anschluss gab Paul Walter einen Uebcrblick über die geschichtliche Sendung des Handwerks. Vier Aufgaben habe das Handwerk Innerhalb des Volkes zu übernehmen: eine kulturelle, eine wirtschaftliche, eine sozio logische und schlictzlich eine b e r u f s e r -1 e h e r i s ch c. Zum Abschluss seiner mit Beifall ausgenommenen Aus führungen behandelte Waller die Frage des Verhältnisses zwischen Handwerk und Volk, die Frage der Einflussnahme des politischen Geschehens auf die handwerkliche Tätigkeit. Er schloss mit den Sätzen: „Das Handwerk hat die Aufgabe, innerhalb der Nation ähnlich zu wirken wie die Mütter. Aus dem Handwerk heraus entsteht jene Schicht, die ein Volk vor dem Absturz aufzu fangen ln der Lage ist — eine Schicht, die, richtig eingesetzt, das Volk vor wirtschaftlichen und hulturcllen Rückschlägen bewahren kann. Das Bekenntnis -er E>u-eten-eutfchen Zm zweiten Abschnitt der Gemeindevahlen 92.2 v. S. deutsche Stimmen Prag. SV. Ma«. Nach den bl» kurz vor Mitternacht errechneten Ergebnissen aus sämtlichen Wahlkreisen Böhmen», Mährens und Schlesiens sind bet den am SS. Mai stattgefundenen Gemelndewahlen «in- fchlletzlich jener Orte, in denen Einheitslisten der Sudetendeut- jchen Partei eingebracht wurden, 807 009 deutsche Stimmen ge zählt worden. Auf die Sudetendeutsch« Partei entfie len davon 882 285 oder 92,2 v. H. der deutschen Stim men. Nach einer rlchtiggestellten amtlichen Meldung haben am 20. Mai Wahlen in 1385 Gemeinden stattgefunden, von denen V21 tschechische oder slowakische Gemeinden, 387 deutsche Ge meinden, 22 polnische Gemeinden, 47 karpathorussische und 8 ungarische Gemeinden waren. In 1852 Gemeinden, davon 688 in der Mehrheit tschechische oder slowakische, 347 deutsche und 6 karpathorussische, entfielen die Wahlen, weil entweder nur eine einzige Liste eingebracht wurde — in den deutschen Gemeinden war es die Liste der Sudetendeutschen Partei — oder weil sich die verschiedenen Parteien auf die Kandidaten entsprechend ihrer Stärke ohne Wahl einigten. In der Ricsengeblrgsgemcinde Marschen darf erhielt die Sudetendeutsche Partei, die als einzige Partei Listen auf gestellt hatte, von insgesamt 584 Stimmen 510 Stimmen (14 Mandate), die tschechische Wahlgruppe 52 Stimmen (1 Mandat). Im Reichenberger Bezirk wurden ssir die Sudeten deutsche Partei durchschnittlich 83 bis 100 v. H. aller deutschen Stimmen abgegeben. Die Zunahme beträgt seit 1835 zwischen 20 bis 65 v. H. Die Stimmzahlcn der Sozialdemokraten und Kommunisten sind überall bedeutend zuriickgcganqcn Ein autzerordentlichcs Resultat ist auch in Maffers- dorf, dem Geburtsort Konrad Henleins, zu ver zeichnen. Dort erreichte die Sudctendeutsche Partei 28 von 32 Gemeindevertretersihen. In Zwickau bei Böhmisch-Lelpa konnten die Sudeten deutschen 88 Prozent aller deutschen Stimmen auf sich ver einigen. Gu-etendeutsche Not Es wäre nicht zu der gegenwärtigen scharfen Spannung gekommen, wenn nicht jahrelang die amtlichen Stellen der Tschechoslowakei die sudetendeutsche Bevölkerung absichtlich der Not und dem Elend preisgegeben hätten. Der Tatsache, daß etwa im März 1938 nach unwider legten Berechnungen im ganzen tschechoslowakischen Staats gebiet aus 1900 Einwohner 29,5 Erwerbslose, im deutschen Erbiet dagegen 53,8, im tschechischen Gebiet aber nur 23,2 Erwerbslose entfallen, hält man in Prag ent gegen, der Charakter der von Deutschen bewohnten Gebiete sei vorwiegend industriell, der von Tschechen bewohnten Ge biete vorwiegend agrarisch bestimmt. Dieser Unterschied trifft zu. Er ist dennoch kein Entschuldigungsgrund, denn es wäre die Ausgabe der Regierung in den letzten zivanzig Jahren gewesen, hier entweder einen gewissen Ausgleich zu schassen oder aber die Empfindlichkeit der Exportindustrie des deutschen Gebietes, vor allem der Textil-, Glas, und Porzellan-Industrie, gegen allgemeine Wirtschafts krise n zu vermindern. Dabei ist dieses Gebiet von Natur aus durchaus nicht arm. Im Jahre 1929 erreichte die tschechoslowakische Wirt schaft ihren letzten wirtschaftlichen Hochstand. Von da an begannen dieTsckechisterungsmethoden und die internationale Krise sich einschneidend auszuwirken. Das Jahr 1933 brachte den Tiefstand. Darauf setzte eine Neu belebung ein und man vergleicht nun heute die Konjunktur, bewegung vor allem mit dem Jahr 1929. Nach soeben vom sudetendeutschen Hauptverband der Industrie aufgestellten Berechnungen ergibt sich nun, datz die Eesamtgüter- erzeugungder Tschechoslowakei zur Stunde wieder auf 96 Prozent der Erzeugung vom Jahre 1929 gestiegen ist. Das steht auf den ersten Blick optimistisch aus. Aber es sind hier wichtige Unterscheidungen zu machen. Der gesamte Konjunkturaufschwung entfällt be kanntlich fast ausschlietzlich aus die tschechischen Unternehmungen, wobei verschiedene Industrie arten sogar über den Stand von 1929 weit hinauslommen. Das Bild, das uns in diesem Sinne die einzelnen In dustrien bieten, ist sehr ausschlutzreich. Die Ecsamterzen- gung von Roheisen belief sich im Jahre 1927 auf 211 Mil lionen Tonnen. 1932 wurden nur noch etwas über eine Million Tonnen erzeugt, und heute ist die Erzeugung be reits auf Uber 4 Millionen Tonnen gestiegen. Dieser Auf schwung in der Metallindustrie entfällt ganz und gar auf die Rüstungsindustrie, die beinahe ausschlietzlich auf tschechischem Gebiet liegt. Insgesamt beträgt die Erzeugung der Metallindustrie im Vergleich zum Jahre 1929 nicht weniger als 199 Prozent. Diese Ziffern beleuchten mehr als alle anderen das Unrecht, das in den letzten Jahren den Sudetcndeutscken zugesügt. Denn während die Lage der tschechischen Arbei ter im allgemeinen erträglich ist, kamen die Deutschen immer mehr um Lohn und Brot. In diesen Tagen ist ein Bericht des sudetendcutschen Caritasvcrbandes erschienen, der sich die Be treuung der Not der Sudetendeutjchen zur besonderen Auf- gäbe gemacht hat. Es sind geradezu erschütternde Bilder von Bedrückung und Not, die diese karitative Einrichtung zusammengestellt hat. Zu der wirtschaftlichen Not kommt die seelische. Denn es ist schwer zu ertragen, immer als minderwertiger Staatsbürger betrachtet zu werden. Der sudetendeutsche Caritasoerband, dessen Leitung eine leb hafte Tätigkeit entwickelt, versucht alles, um auch seiner- seits der Arbeit Henleins zum Erfolg zu verhelfen und die matzgebenden Stellen auf die unhaltbare Lage hinzu weisen. Was nützt es schon, datz die Prager Negierung vor kurzem zur Behebung der Wirtschastsnot im sudetendeutschen Gebiet Staatsausträge zum Bau neuer Stratzen vergeben hat. 49 Prozent der Mittel entfielen auf den deutschen Lebensraum, aber 60 Prozent auf den tschechischen. Dabet ist die Not tm Tschechischen lange nicht so grotz als bei de« Eudetendeutschen. Wenn England wirklich die Absicht haben sollte, dis Lage in der Tschechoslowakei einer eingehenden Nach prüfung zu unterziehen, so hätte sie Gelegenheit gerade bei der Prüfung des wirtschaftlichen Notstandes bei den Sudetendcutschen eine der Hauptquellen der gegenwärtigen Krisis zu finden. AlluDing, kommt es dabei drauf an, bei w.em die englischen Sdchverständigsn die Erkundigungen eknziehen. Das ist dsr wunde Punkt dieser Frage. Denn von deutscher Seite wird man nicht» dagegen sinwsnden, datz irgendwelche Sachverständig« — woher st» auch kommen mvgen — authentische Ewdriiae sammeln, wie es mit der Eleichberschtigkng.und der Gvpchttgkeit in sudetendeutfchsn Gebieten bestellt ist. Die politischen Krtkfte, die heute die Verantwortung auf sich nehmen, ihre Autorität zu einer srsprietzlichen Lösung de» verfahrene» tschechoslowakischen