Volltext Seite (XML)
Nummer 76, Sette 2 Sächsische volkezeitung Mitt, 1 ba iss/ t - . i' > ' ' dei en r r m d!l Ki au br Dc sick Oesterreich! Deutschland! den datz und tn H bchij in d Säs, Herz maa gest< alle mit Ork ltch Fü> Ka her Hof koir geh Sto Rei den He< we W sei dei si' B /L r b g d M h-.' A':- D, W ich wl A N L d a l< g D 8. Gebot. Unser« Vereinigung beider Völker soll die Regierung ver« «Insachen und nicht erschweren, soll unser Land verwohlseilen und nicht verteuern, wird unseren Vlldungsstnnd heben und nicht erniedrigen, wird unsere Kraft stärken und nicht schwächen. S. Gebot. Die Regierung des vereinigten deutschen Volkes ist be rufen, das Neu« zu schaffen! Sie wird nicht aufbauen auf Grundlagen, die verwittert, verworfen, verkommen sind. Die Regierung wird mit neuen Ideen regieren! Nicht mit alten Methoden verwalten! die mit rapider Schnelligkeit einem blutigen Bürgerkrieg ent gegentrieb, ist klar. Die damaligen Machthaber Oesterreichs wollten das nicht verstehen. Das ist immer so bei Revolutionen, bah die Träger des sinkenden Systems die kommende Revolu tion nicht sehen. Das war so im Jahre 1789, als die Pariser Bastille gestürmt wurde. Das war so im Jahre 1848, das war auch so im November 1918. Immer kam, was kommen mutzte. Herr Schuschnigg glaubte, durch ein infames Waklmanöver die weitere Entwicklung aufhalten zu können. Wir gaben mit Ingrimm seine damaligen rednerischen Ergüsse zu Gehör ge nommen. Wenn man jahrelang gegen das Volk regiert hat, dann gewinnt man das Volk nicht zurück, indem man sich vor das Volk hinstellt und sagt: „Grütz Gott. Landsleute!" (Brau sendes Gelächter.) Oder „Mander 's ist Zeit!" (Der Jubel steigert sich zum Orkan.) Ja, es war Zeit! Aber in einem anderen Sinne, als Herr Schuschnigg sich das gedacht hatte. Der Führer hat in seiner Rede am 20. Februar vor dem Deutschen Reichstag ganz ein deutig erklärt, dah er es nicht weiter dulden werde, dah 19 Millionen Deutsche an den Grenzen dieses zu einer Grotzmacht wieder emporgestiegenen Reiches länger gequält und mitzhandelt würden. Er werde im Bedarfsfälle rinschreiten, um deutsches Volkstum zu beschützen. (Ungeheure Begeisterung.) Dann kam der 11., kam der 12., kam der 18. März. (Die 29 009 springen auf, und Sprechchöre hindern lange Zeit den Minister am Weitersprechen: „Wir danken unserem Führer!") K Wir lassen alle wählen. Ist es nicht eine furchtbare Ironie des Schicksals, dah an der Spitze der 14 Punkte Wilsons, die Voraussetzung des Versailler Diktas waren, das Selbstbestim mungsrecht der Völker stand, das man uns 20 Jahre lang vor enthalten hat und auf das sich ausgerechnet die Urheber der Friedensverträge nun nicht mehr besinnen wollen. Wir brauchen dos Selbstbestimmungsrecht des Volkes nicht zu scheuen. Wenn man je von einem Gottesgericht sprechen kann, dann wird das deutsche Volk dieses Gottesgericht am 10. April vollziehen. (Brausende Zustimmung.) Es wird sein Angesicht zu seinem eigenen Schicksal und zur Welt wenden und wird damit die Vollziehung seines nationalen Traumes und seiner nationalen Sehnsucht durch den Führer für alle Ewigkeit gutheitzen und ihr sein Ja-Wort geben. Trotz aller Lüge und Verleumdung, wird sich damit das deutschösterreichische Volk zum Reich und auch zu dem in 5 Jahren im Reich voll zogenen Aufbauwerk des Führers bekennen." Im folgenden kam dann der Minister auf das nationalsozialistisch« Aufbauwerk zu sprechen und zeigte, wie Adolf Hitler und seine Bewegung sich nicht mit Worten und Programmen zusriedengegeben, sondern gehandelt hatten. Dr. Goebbels schilderte in bewegten Worten die Zeiten der Not und des Elends im Reich, die allein durch Adolf Hitler, den unbekannten Frontsoldaten, zu Jahren neuer Blüte gewandelt worden sind. „Es ist aber gar nicht notwendig", so führte Dr. Goebbels aus, „über dle grotzen Leistungen der letzten 8 Jahre noch mit Zahlen, Ziffern und Daten aufzuwarten." Die Menschen, di« in den vergangenen Tagen und Wochen dem Führer zujubelten, haben zuerst gar nicht an dle Wirtschaft gedacht, sondern an das Reich. Auch wenn das Reich bettelarm gewesen wäre, hätten sie zum Reich zurückkommen wollen. (Langanhaltender Beifall, machtvolle Rufe: Sin Volk, ein Reich, «in Führer!) Das, was wir wollen, und das, was der Führer praktisch durchgefiihrt hat. das haben die guten Patrioten diesseits und jenseits der ehemaligen Grenzen immer gewollt. Das haben nur immer gerissene Machtklüngel zu verhindern gemutzt. Ein mal bestanden sie aus Fürsten und arbeitslosen Nichtstuern (Gelächter), ein anderes Mal aus sozialdemokratischen Bonzen ohne Volk und zuletzt aus Christlich-sozialen Biedermännern. Das Volk aber ist sich immer gleichgeblieben. Wir haben im Reichsarchiv das Original eines Aufrufes gefunden, der aus dem Jahre 1848 stammt. Dieser Ausruf ist verfaßt von Wiener Bürgern, und zwar mit den Namen Jo hannes Höflich, Klopf und Eurich in Wien. In diesem Aufruf wird in 10 Geboten das Programm des grotzdeutschen Reiches entwickelt. Ich glaube, dem deutschen Volke in Oesterreich die ses Programm, das nun 90 Jahre alt ist, nicht vorenthalten zu dürfen. Es ist so, als wäre das Programm heute von uns ge schrieben worden. Es lautet: unserer jungen Revolution voran? (Frenetischer Beifall.) Ist es nicht so, daß der Traum, den damals unser« Väter umsonst träumten, nun vom Führer herrlich verwirklicht worden ist, datz das, was wir als gute Deutsche wollten, was sie ersehnten, wosür ihr Herz schlug, wofür sie kämpften, litten und opferten, wofür Hekatomben von Toten aufgehäuft wurden, wofür jahre lang und bis In unsere Tage hinein dle besten Deutschen in die Gefängnisse und Kerker hineingingen, Ist es nicht, als sei das nun wie durch ein Wunder Wirklichkeit geworden? Eines haben wir aus den Wirren der vergangenen Jahr hunderte gelernt: Datz über der Vielfalt der Länder und Städte die politische Einheit stehen mutz, wenn Deutschland nicht zugrunde gehen soll. Und diese politische Einheit ist heute geschossen. Berlin ist Berlin, München ist München, Hamburg ist Hamburg, und Wien mutz Wien bleiben. Aber darüber hinaus sind wir alle zuerst Deutsche. Einer aber soll im Nanien all dieser 78 Millionen gegenüber der Welt das Wort sichren. Es war ein gefahrenreicher Weg, den der Führer in diesen Jahren ge gangen ist, aber Schritt für Schritt, Zug um Hug, Etappe um Etappe hat er die deutsche Schicksalsfrage gelöst. Dieses Aufbauwerk Im Reiche wird nun selbst verständlich mit derselben Tatkraft auch in Oesterreich in die Tat umgesetzt werden. Das wird ebenso auf poli tischem und militärischem wie aus wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Gebiete geschehen. Die Tugenden, mit denen wir unsere Problem« meisterten, werden nun hier mit der Kraft des Wortes und mit der Kraft des Beispiels auch im deutschen Volk in Oesterreich wachgerufen. Wir haben dabei nicht den Ehrgeiz, Oesterreich zu schulmeistern. Nur eines wollen wir: Die Blicke dieses Volkes wollen wir auf das Reich lenken. Wenn das Werk beginnen soll, mutz es anaefatzt werden mit Mut, mit Initiative, mit Großzügigkeit, mit Intelligenz. Der Aufbau mutz sofort anfangen, und Oesterreich mutz an diesem Aufbauwerk selbst mithelfen. Wenn es jetzt in den Vierjahresplan «ingegliedert wird und das Reich dafür die Mittel und die zentrale Führung zur Verfügung stellt, dann mutz Oesterreich nun selbst Hand anlegen. Daher heißt dl« Parole für dl« nächst«« Noch««, Monat« und Jahr«: Arb«lt«nl Anfassen! Nicht reden! Handeln! Keine throrettschen Probleme ausstellen, sondern ans Wer» gehen! Zufassen! Ich bin überzeugt, es wird gelingen. Ich komme jetzt auf das Iudenproblem. (Stürmischer Beifall.) Wenn man heute die Auslandspresse liest, so kommt man zu dem Eindruck, als ob sich in Wien täglich ein paar tausend Juden erhängen, «rschietzen oder vergiften. Es ist gar nicht an dem. Es sind in Wien augenblicklich nicht mehr Selbst morde zu verzeichnen als früher, nur mit dem Unterschied: Früher haben sich nur Deutsche erschossen und jetzt sind auch Juden darunter. Datz wir die Juden aus der Presse und dem Theater entfernen, das versteht sich am Raiche. Die Welt hat sich nicht aufgeregt, als im Jahr« 19S4 ein paar tausend Natio nalsozialisten erschossen wurden. Das lag durchaus im Sinne des Weltgewissens. (Empörte stürmische Pfuirufe.) Wir lösen die Judcnfrage als eine Frage der Rasse, de» Blutes und des Volkstums, als eine Frage, die gelöst werden mutz. (Stürmischer Beifalls Die Juden sind immer auch die Vorkämpfer eines dritten Problems, der Frage der sogenannten Meinungsfreiheit. Unter Meinungsfreiheit verstehen die Juden niemals die Freiheit, eine männliche Meinung zu sagen, sondern di« Freiheit, heimtückisch zu verleumden, zu kritisieren, anderen Leuten das Leben sauer zu machen und herumzunörgeln, keine Verantwortung zu tragen, sondern dauernd im Wege zu stehen. Wenn die Juden so schlau wären, wie sie sich ausgeben, dann wären sie in Deutschland nicht um die Macht gekommen. (Stürmischer Beifall.) Da gibt es welche, die fragen: Warum existiert noch die Partei? Unsere Organisationen wirken durch Ihren Kampf und durch Ihren Einsatz, ja schon durch ihr Klotzes Vorhandensein. Darüber hinaus aber hat die Bewegung «ine positive Aufgabe. Sie ist die Führungsschule unsere» Volkes. Neben der Partei steht die Organisation der mili tärischen Kraft, die Wehrmacht, als die große deutsch« Schule der Männlichkeit. Eine Politik von Format ist nicht möglich ohne Macht, und di« Macht ruht nun «Inmal in den Armeen. Es ist für uns alle beute ein beglückendes Gefühl, über uns die Geschwader der deutschen Luft-Armada brausen zu sehen und zu hören, zu missen, datz deutsche Krieasschisse durch die Wogen des Weltmeeres schneiden, deutsche Tanks über die Landstraßen fahren zu sehen und den Paradeschritt deut» scher Infanterieregimenter wieder über dem Pflaster unserer Straßen erklingen zu hören. Das alles ist sür uns das Sinn» bild einer nationalen Kraftentsaltung. (Stürmischer, sich immer erneuernder Beifall und Händeklatschen.) Dies« W«hrmacht Ist für uns der Garant «Ine» ehrlichen Frieden». (Erneuter begeisterter Beifall und anhaltendes Händeklatschen.) Und wenn wir uns nun vergegenwärtigen, daß das ganze Reich in der Hand eines einzigen Mannes ruht, wenn wir uns vorstellen, daß dieser eine einzige Mann fünf Jahre lang unsere Sorgen getragen hat und niemals zurückschreckte vor der Ver antwortung, dann können wir mit Stolz sagen: Wir haben einen Mann, wir haben einen Führer, wir baden einen Banner- träger, der uns voranschreitet, der das deutsch« Lebensrecht der Welt gegenüber vertritt, und dem wir auch unser Lebens recht vertrauensvoll in die Hand legen. (Tosender Beisall.) Das, was ich hier darstellen konnte, ist sein Werk, sein ureigenstes Werk. Er trägt die Verantwortung vor dem Volk, seinem eigenen Gewissen, der Nachwelt und der Geschichte! Und nun frage ich Sie: Was bedeutet es demgegenüber, wenn die Nation alle drei oder vier Jahre einmal an die Wahlurne gerufen wird? Ist es nicht eigentlich beschämend davon über- Haupt zu sprechen? Müßte das nicht sür uns alle selbstverstand- lich sein? Müßte es nicht so sein, daß, wenn der Führer ruft, - ohne Appell, ohne Versammlungen und ohne Reden die ganze Nation aussteht und „Ja" sagt? (Der Jubel der 20 000 kennt bei diesen Worten keine Grenzen mehr.) So müßte es sein, und ich glaube, so wird es auch seinl (Die Iubelrufe setzen sich fort." So ruf« Ich d«nn zum 10. April: „Run «rh«b« dich, du deutsch«» Volk! Steh« aus und gib d«In Votum ab! ««kenne Dich zu einem Mann und bekenn» dich zu seinem Werk!" Dies« Wahl soll für dich, deutsch« Nation, »«in« Abstim mung fein, sondern «tngrotzerdeutschervolkaappell angefichiader ganzen Welt! Es ist nicht di« erst« im Reich, ab«r e» ist di« erst« sür «uch im deutschen Oesterreich, Ich glaub«, ich hoffe und erwart«: Ur Deutschen in Oesterreich werdet mutig und entschlossen in di« Futztapfen des alten Reich«» treten. (Begeistertes „Ja" der Massen antwortet dem Minister.) Ich bin der Ueberzeuguna: Am 10. April wird auch über di« 8'/, Millionen in Oesterreich der Ruf fliegen, der in den vergangenen Jahr«« so »ft über Deutschland flog, wenn di» Entscheidung naht«. Sin Ruf, de« wir au» der alten Kampfzeit in di« Zeit der Erhebung und de« Aufbau«» mit Hineingenom« men haben, der Ruf de» vertrauen», de» Glauben» und ein« grotzen Hoffnung unsere» Volke», der Ruf, den wir am 10. April verwirkiichen wollen: Führer befiehl! wir folgen! (Stürmischer, langanhaltender Beifall, nicht enden wollend« Sieg-Hell-Rufe Die Massen wiederholen den Ruf: Wir folgent Hell dem Führer! Ein Volk, ein Reich, ein Führer!") „Oie 10 Gebote -er Zeit 1. Gebot. Deutsch« überall! Nur unter den einigen mächtigen San- d«»sittich«n erstark« die Freiheit, walt« di« Ordnung, di« aus der Achtung vor dem sreiheitsdurchhauchten Gesetz entspringt. Jungfräuliche» Oesterreich! Nur im eigenen Reich lebest du die unerschütteriich« Dauer, der Dein Volk in Ewigkeit be- stimmt ist. 2. Gebot. Freudige Pflichterfüllung sei unser leidenschaftlichster Ge danke. Selbstaufopferung mutz Staatsgrundsatz sein sür jeden Einzelnen, denn ohne sie lebt kein Gemeinwesen. 8. Gebot. Durch di« Vereinigung aller Staaten, di« deutsch sind von Anbeginn, durch ihre Zusammenfassung wird gleiches Recht für alle gegründet, und die durch soviel Unrecht zerrvtteten Staaten werdrn schöner und freier unter einem einzigen Dache sich wie der aufbauen. 4. Gebot. Der heut« Besitzlos«, «r w«rd« nicht zum Hatz geg«n B«sitz«nden aufgerrizt. D«r di«st« tut, d«r wirk«t dahin, die Arbeit stockt, die Rahrungsquellen de» Volke» versiegen er versündigt sich am Srbe feiner Väter. Fleitz und Sparsam keit werden künftig di« einzigen Bedingungen de» Glück» und der Achtung sein. Faul« und Verschwender haben »einen Raum mehr im grotzen Deutschland. 8. Gebot. Unser Deutschland wird schöner sein al» alle anderen Län der, besser in seiner Gründung und größer in seinem Srfolge. Es fordern di« Bürger Beständigkeit ihrer Bräuche und Sitten. -Ein einiges Deutschland wird sie ihnen bewahren, besser al» «in uneinige», in zweierlei Staaten zerfallen«« Volk. 0. Gebot. Unser Reich des vereinigten Volk» und all seiner Stämme wird deutsch« Redlichkeit in jeden pflanzen. Di« Gleichheit der Rechte wird jedem Vertrauen, Ruh«, Ordnung gewähren. Gleichheit der Rechte und — vergebt da» nicht — Gleichheit der Pflichten. Sie sollen jedem Eintracht und Sicherheit und auch das Selbstbewutztsein gewähren, da» jedem Deutschen notwen dig ist. 7. Gebot. Die Eintracht de» Reich«» soll wurzeln in fedem Bürger de» Volke», nicht durch auswendigzulernend« Formeln eine» politischen Katechiomu», sondern durch die fegensreichen wir- »ungen der Eintracht selber! «» gibt nur «in einzige» Volk, nur «inen einzigen Stand, ob Landwirte, Handei»leut«, Beamte, Geistlich«, Lehrer, Ge lehrt«, Künstler, Soldaten. Und je ärmer «in jeder unter ihnen, um so sicherer sei er de» fürsorgenden Schutzes. Mittwoch, »0. März 1SS8 immer stärker als Träger des deutschen Gedankens erwies. Wie oft haben wir erlebt, daß Hunderte von Menschen aus diesem herrlichen Oesterreich im Sommer aus dem Obersalzberg am Führer vorbeimarschierten. Männer und Frauen mit Kin dern, niemand davon sich seiner Tränen schämte und immer wieder aus sehnsuchtshungrigen Kehlen der Ruf erscholl: „Wann holen Sie uns?" „Wann kommt unsere Stunde?" Ein Irr wahn zu glauben, daß man das mit parlamentarischen Kunst stücken und Redensarten unterdrücken kann. Die Stimme des Blutes ist stärker als die Stimme der Paragraphen. (Jubelnde Zustimmung.) Mit dein Aufstieg des Reiches ging ein rapider Abstieg des deutschen Oesterreichs auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens Hand in Hand. Aber das diente dann der Gegenseite, wie sich bald herausslellte, nur dazu, das österrelchlsch-deutsche Volk unter der Maske reichsdeutscher Zustimmung noch bruta ler zu unterdrücken und zu verfolgen. Der Führer hat es dann ein zweites Mal In der heute schon historisch gewordenen Berchtesgadener Unterredung ver sucht, die internationale Weltpresse ist nicht müde geworden, die Welt glauben zu machen, datz es sich dabet um ein rohes, gewalttätiges Diktat gehandelt habe. Das ist nicht wahr! Aber es ist selbstverständlich, datz der Führer auf dem Obersalzberg mit Herrn Schuschnigp auf gut deutsch gesprochen hat. (Stür mische Zustimmung.) Datz er mit seiner Meinung nicht hinter dem Berge zurückhalten konnte, angesichts einer Entwicklung, W Dann marschierten die deutschen Truppen!!! Dann zog der Führer in wahrem Triumphzuge in seine Heimat einlll (Der Jubel kennt hier keine Grenzen mehr» die Massen sind zutiefst aufgewühlt.) Und genau an dem Tag. an dem Schuschnigg wählen wollte, wurde der Anschluß Oesterreichs an das Reich vollzogen. (Der Jubel wird durch Sieg-Hell-Rufe abgelöst. Der zum Orkan gesteigerte Beifall läßt Dr. Goebbels kaum noch zu Worte kommen.) Auf dle Stunde, genau 90 Jahre später, als Metternich gestürzt wurde, zeigte sich nun das Volk In seiner wahren Gestalt. Es wurde zwar nicht mit „Grütz Gott. Landsleute" angeredet (dle nächsten Worte gehen im Lachsturm unter), aber es kam und es entlud seine nationale Inbrunst in einem Sturm von Begeisterung, wie ihn dieses Land wahrscheinlich noch nie mals gesehen hatte. Wenn es eine Volksstimme gibt, und wenn sich in Volks stimme Gottes Stimme kundtut, dann sprach in diesen Tagen Gott zum deutschen Volk in einer Sprache, die eigentlich für dle ganze Welt unmißverständlich hätte sein müssen. In diesen Stunden hat das Volk sich entschieden, ohne Stimmzettel, ohne Wahllisten', ohne Wahlvorstand, ohne Vertrauensmänner, ohne Propaganda und Reden, ganz spontan ans dem Herzen heraus. (Wieder brausen im Takte aus 20 000 Kehlen die Rufe: „Ja, Ja" und „Sieg-Heil!") Man wird sich vielleicht fragen, warum dann überhaupt noch wählen, das Volk habe doch gesprochen. Gewiß, das Volk hat gesprochen, für uns ganz unmißverständlich Ueber den Ausgang der Wahl gibt es für uns gar keinen Zweifel. Bei uns nickt! In der übrigen Welt auch nicht mehr! Man tut nur so. als wenn man nock Zweifel hätte. (Erneute Heiterkeit.) Man legt die Stirn in besorgte Kummerfalten und rechnet das vermutliche Ergebnis aus. Wenn wir nicht wählen ließen, dann würden diese Wahrheitsforscher uns jahrzehntelang vor werfen, datz wir Oesterreich zu Unrecht unter die Gewalt des Relckes gebracht hätten. Sie lassen sich mit Argumenten nickt überzeugen. Zu Gegenargumenten reicht ihre Objektivität und vielfach auch ihre Intelligenz nicht aus. Sie fragen uns: Mit welchem Recht wollen Sie Oesterreich? Wir können ihnen zur Antwort aeben: Mit dem Reckt unseres Blutes! Wir nehmen Oesterreich mit dem Reckt des Volkstums zum Reick zurück. Und die Zahlen werden auch «m 10. April unser Recht dazu beweisen! (Stürmische Sieg- Heil-Ruse.) Deshalb konnte auch niemand faaen: An! mich kommt es nicht an! Es kommt auf jeden an! Wir müssen der Welt ein derartiges erdrückendes Zahlenbeweisstück erbringen, daß Ihr Hören und Sehen vergeht. Und fragt man mich vielleicht: Ja. warum wollt Ihr denn im Reich mit abstimmen?, dann antworte Ich: Wenn wir im Reick nickt mitwählten, würde die Welt sa gen: Ja. Oesterreich will zu Deutschland, aber Deutschland will Oesterreich nicht! W ! W 10. Gebot. Oesterreich! Deutschland! Gedenkt der Stunde! Fest und einig sollt Ihr Euch in den Momenten der höchsten Gefahr besinnen. Fest und einig sollt Ihr Hilfe, die Ihr zu keiner Zeit mehr al» jetzt bedurftet. Such schaffen, indeäi Ihr Euch «ins ans ander« anschlietzetl Damit unser Land nicht «in hohle» Dach baue von eitlen Besserwissern, Abgeordnetenhäusern, veamtenkammern, die bald dem «inen bald dem anderen Eigennutz teil werden, so mutz ein Grundstein gelegt werden, auf welchem jederzeit Kraft und Ge deihen de» Staate» fest und sicher ruhen. Nicht «in Grundstein schamlosester und empörendster Auseinanderhetzung, die schließ Uch auch Regierung und Volk in «inen Widerspruch geraten lätzt, sondern «in Grundstein, aus dem da» Hau» sich erhebt, in dem da» wirklich« Leben der Ration al» Träger «ine» einigen Volkes sich entfalten kann. Den perfiden Konservatismus, diesen bewährten Staats- verdonnerer, wollen wir aus ewig au» diesem gemeinsamen )au» verbannen, ansonsten da» groß« Sinigungswerk der deut« chen Nation an dem fanatischen Ehrgeiz einiger weniger Leut« cheitern müßt« — und die» in einem Augenblick, wo wir filmt« ich von unserem Feind«, von Rußland» Horden, bedroht wer den. Darum Oesterreich! Darum Deutschland! Gedenket der Stund«! (Ergriffenes Schweigen herrschte, während Dr. Goebbels dieses geschichtliche Dokument verlas, in der riesigen Halle. Es gab wohl niemanden unser den vielen Tausenden, der sich der Weihe dieser Stunde entziehen konnte, in der jene prophetische Vision, vor nunmehr 90 Jahren geschaut, Wirklichkeit gewor- den ist.) , „Das schrieben", so sährt der Minister fort, „Wiener Bür ger 1848, und nun frage ich Sie, deutsche Männer und Frauen, in Oesterreich und Im Reich: „Ist das, was wir wollen, etwas anderes? Ist es nicht, als hätten sich unsere Väter aus den Gräbern erhoben und schritten mit ihren großdeutschen Fahnen