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Sächsische Volkszeitung : 30.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193803301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380330
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380330
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-03
- Tag 1938-03-30
-
Monat
1938-03
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.03.1938
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KdI.-Gchifs „Robert Ley" Der Führer beim Stapellauf — Der Führer und Reichskanzler traf Dienstag nach 14 Uhr tn HambLrg ei«, um am Stapellaus des zweite« KdF-Urlauber- Schisses teilzunehmrn und am Abend in einer Großkundgebung in der Hanjeatenhalle das Wort zu ergreifen. Die Stadt der Häsen und Schisse bereitet« dem Führer einen au» tlesstem Herzen kommenden begeisterten Empfang, der sich zu einer machtvollen Kundgebung d«r Treue, Lieb« und Dankbarkeit gestaltete. Schon lange vor dem Eintreffen des Führerzuges, waren alle Straßen und Plätze um den Dammtorbahnhof dicht gefüllt mit einer erwartungssreudigen und festlich gestimmten Menge. Orkanartig schwillt der Jubelsturm an, als der Zug in die fest lich geschmückte Halle des Dammtor-Bahnhofes einsährt und der Führer seinen Wagen verläßt. Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann hieß den Führer in Hamburgs Mauern aus das herzlichste willkommen. Als der Führer das Portal des Bahn hofsgebäudes verlätzt, brechen die Massen in jubelnde Will kommenskundgebungen aus, die sich mit dem feierlichen Glocken geläut vermischen, das von allen Kirchtürmen weit über die Stadt und den Hafen schwingt. Der Führer schreitet mit Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann und dem Kommandieren ¬ den General Knochenhauer di« Front der Ehrenkompanien des Heeres und der Luftwaffe und der Ehrenformationen der Be wegung ab. Dann tritt der Führer di« Fahrt durch die Straßen der Stadt zu den St.-Pault-Landungsbrücken an. Es ist eine einzigartige Fahrt des Jubels und der Begeisterung. An den St.-Pault-Landungsbrücken verläßt der Führer den Wagen, um sich mit den führenden Männern Hamburgs und seiner Begleitung in Staatsbarkassen durch den Hafen zur Werst der Howaldts-Werke zu begeben. Mitten im Fahrwasser der Elbe stoppt plötzlich die Staats barkasse mit dem Führer; die deutsch« Krt«g»marine «hrt ihre« Obersten Besehlshaber: die gesamte Besatzung des an der Ueberseebrllcke liegenden Kreuzers „Nürnberg" ist aus Deck angetreten und jetzt blitzt es auf: 21 Salutschüsse donnern über den Hamburger Hafen. Laut bricht sich der Widerhall an Schisfswänden, Helgen und Docks. Dann nimmt die Staatsbarkasse wieder Fahrt auf und nähert sich schnell der Howaldt-Werst. Beim Betreten des Werstgeländes wird der Führer von dem Betriebssichrer Direktor Pasch und dem Betriebsobnran» der Werst herzlich begrüßt. Abebbend und immer wieder an schwellend branden dem Führer die Heilrufe entgegen, hallen weit über dem Platz und brechen sich donnernd an den hohen Wänden der auf den Helgen liegenden Schisse. Durch das von Werftarbeitern gebildete Ehrenspalter begibt sich der Führer mit seiner Begleitung unter den Klängen des Badenweiler Marsches zur Ehrentribüne. Reichsamtsleiter Dr, Lafferentz erstattete dem Führer die Meldung: „Mein Führer! Ich melde: 40 vag Volksgenossen, Männer und Frauen, darunter 10 000 Volksgenossen unserer deutschen Südostmark, zum Stapellauf des zweiten KdF.-Schifse« aus der Howaldtswerft versammelt." Reichsstatthalter Gau- lelter Kaufmann begrüßt jetzt den Führer und dankt ihm an gesichts der großen Friedenstat dieses Stapellaufes für all das, was er für Hamburg und seinen Wiederaufstieg getan habe. Dann erinnert Betriebssichrer Paech daran, daß auf dem Nebenhelgen im Jahre 1912 Deutschlands größtes Schiff der Vorkriegszeit, der „Imperator", vom Stapel gelaufen sei und betonte die Freude und den Stolz der Betrtebsführung und der gesamten Gefolgschaft der Werft, daß nun dieses große Schiff des Friedens und der Freud« hier entstehe. „Mein Führer!", so schloß der Betriebssichrer, „ich melde Ihnen: Das KdF.-Schiff, unser Neubau 7S4, ist klar zum Ablauf!" Jetzt tritt der Führer vor das Mikrophon, um selbst dem stolzen Schiss die Weiherede zu halten. Während der letzten Worte de, Führers werden am Bug des Schiffes die bisher ver deckten Namensschilder sichtbar, und der Name „RobertLe y", des Schöpfer, des großen „Kraft durch Fr«ude"-Werkes und alten getreuen Mitstreiters des Führers leuchtet in großen goldenen Lettern aus. Die Weiherede des Führers Deutsche! Deutsche Volksgenossen und -Volksgenossinnen! In diesen Tagen, da wir soeben die Gründung eines größe ren Reiches erlebten, mutz uns allen besonders bewutzt werden, daß dieses gröhere Deutschland nur dann einen höheren Sinn und Zweck hat, wenn es erfüllt und getragen wird von einer unlösbaren, wahrhaften deutschen Volksgemeinschaft. Diese Ge meinschaft kann kein Wunschtraum lein, sie ist ein Problem der Erziehung unseres Volkes, und damit eine Aufgabe, von deren Größe und Schwere wir alle durchdrungen sind. Im Dienste dieser Aufgabe stellt auch der Kampf gegen alle jene Elemente, die früher als asozial und klassenspaltcnd angesehen werden konnten. Der nationalsozialistische Staat, die nationalsozialistische Volksgemeinschaft bemühen sich daher, unseren Volksgenossen alles das zugängig zu machen, was früher Vorrecht einer be grenzten Lebens- und Volksschicht war. Wir wollen dem gan zen deutschen Volke die Schönheit des deutschen Lebens, der deutschen Lande, der deutschen Kultur erschlietzen. Aus diesen Gedankengängen heraus ist einst auch das Werk „Kraft durch Freude" gegründet worden. Es soll mithelsen, Millionen vom Glück nicht so begünstigten Menschen dennoch das Glück der deutschen Heimat und iyre Schönheiten zu zeigen. Es soll vor allem aber mithelsen, unserem Volk wieder Möglichkeiten zu erschlietzen, die früher nur einer kleinen Auslese von Menschen zugänglg waren. Das ist eine Zielsetzung, die einst vielen im ersten Augen blick als phantastisch erschien. Es gab damals nicht wenige, die glaubten: „Dieses Programm erinnert so sehr an frühere marxistische Versprechungen, datz es gar nicht verwirklicht wer den kann". Nun meine Volksgenossen, die Verwirklichung ist in vollem Zuge begriffen l Sie kann allerdings nur gelingen, in der Erkenntnis, datz dieses Leben im Gesamten nur schöner werden kann durch die gemeinsame Arbeitsleistung aller. Und so ist auch dieses Werk vor uns. das bestimmt ist, Hunderttausenden und Millio nen von deutschen Volksgenossen das Leben zu verschönern und ihnen glückliche Stunden und Tage der Erholung zu schenken, das Ergebnis einer gemeinschaftlichen Arbeit und Leistung. Der nationalsozialistische Staat und die natlonalsoziali- stlsche Volksgemeinschaft haben sich damit ein sehr großes Ziel gesetzt. Sie misten, datz dieses Ziel nur erreicht werden kann durch den stärksten Einsatz aller und mit überaus großem Idealismus. So habe ich damals denn zum Leiter dieser großen Begeisterter Empfang in Hamburg Gemeinschaft den Mann berufen, der mir Im Laufe meines Kampfes als einer meiner größten Idealisten begegnet war. Er hat es verstanden, ein fast unlösbar scheinendes Problem anzupacken und eine gewaltige Aufgabe mit einem grenzenlosen Idealismus zu verwirklichen, erfüllt dabei von einem wahrhaft idealistischen Glauben an den deutschen Menschen und vor allem an den deutschen Arbeiter. Das erste dieser beiden KdF-Schisfe erhielt den Namen eines Märtyrers unserer Bewegung. Es liegt heute bereits fertig vor uns und hat seine ersten Fahrten hinter sich. Es ist, meine Volksgenossen, die „Europa" des deutschen Arbeiters. Jetzt sind wir im Begriff, die „Bremen" des deutschen Arbeiters vom Stapel zu lasten, und ich will diesem Schiss den Namen meines größten Idealisten tn der deutschen Arbeiterschaft geben, den Namen meines allen Mitkämpfers und Parteigenossen Dr. Ley. Die Zchntausende um die Helling versammelten Arbeiter, die fast jeden der Sätze des Führers mit jubelnder Zustimmung aufnahmen, bereiteten am Schluß dieser Ansprache dem Führer minutenlange begeisterte Kundgebungen. Der Startschuß donnert über Helgen und Hafen. Er gibt das Zeichen „Bahn frei zum Stapellauf!", denn in wenigen Minuten wird der Schisfskoloß sich aus seiner Ruhelage lösen. Die Taufpatin tritt vor und spricht die Worte: „Ich taufe Dich aus den Namen „Robert L«q" und wünsche Dir allzeit glückhafte Fahrt!" Das Klirren der am Bug des stolzen Schiffes zersplitternden Flasche vereint sich mit den Jubelrufen der Zehntausende. Die Haltevorrtchtungen lösen sich und erst langsam, dann schneller und schneller gleitet der mächtige Schisssrumps unter den Klängen der Lieder der Nation in die Master der Elbe. Von der Tauskanzel grüßt der Führer mit erhobener Rechten das zweite eigene Schiss der NS.-Gemeinschast „Kraft durch Freude". Eingehende Besichtigung des KdF.-Schiffes „Wilhelm Gustloff" Der Führer läßt bei der Besichtigung des KdF.-Schisscs „Wilhelm Gustloff" kaum eine bemerkenswerte Einzelheit des wundervollen Schiffes aus. Als der Führer auf dem 150 Meter langen glasgcschühten Promenadendeck entlanggeht, ertönt Heller Jubel aus der nebcnanliegenden schwimmenden Jugendherberge „Hein Goden wind". BdM.-Mädel und Iungvolkpimpfe sind in dichten Scha ren versammelt, und sie jubeln ununterbrochen dem Führer zu. Das „Schiff der Jugend" grüßt das „Schiff der Freude". Der Führer tritt an das Fenster des Promenadendecks und dankt den Jungen und Dlädeln mit erhobener Rechten, und noch lau ter klingt ihm die Begeisterung der Jugend Hamburgs ent gegen Auf der anderen Seite des Promenadendecks ist die Besatzung des „Wilhelm Gustloff" angetretcn. Der Führer schreitet grüßend ihre Reihen entlang. Mit leuchtenden Augen blicken die Matrosen und Funker, die Maschinisten und Ange stellten der Küchenbetriebe auf den Führer. Man steht diesen Der große Tag des Führerbesuchs in Hamburg klang aus in der Massenkundgebung in der Hanseatenhalle an» Abend. Nach einer kurzen Begrützung durch den stellvertretenden Gauleiter, Staatsrat Henningen, nimmt Reichsstatthalter Gau leiter Kaufmann, von stürmischem Beifall begrüßt, das Wort zu einer kurzen Ansprache. Ungeheurer Jubel braust auf, als sich der Führer zum Rednerpult begibt. Der Sturm legt sich, und in erwartungs voller Stille lauschen die Tausende den Worten des Schöpfers Großdeutschlands. Er unterstreicht einleitend die hohe Bedeu tung Hamburgs als „Tor zur Welt für dl« gesamte deutsche Wirtschaft" und damit für das ganze deutsche Volk Hinter dieser Stadt, lo ruft er unter den stürmischen Zustimmungskundgebungen der Hamburger aus, steht das große Deutsche Reich! Der Füh rer zeigt tn diesem Zusammenhang die grundsätzlichen Züge der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik aus. Kaum eine Stadt im Reich könne klarer als gerade Hamburg die Bedeutung der Grötze und Einigkeit unseres Reiches erkennen. Stürmischer Beifall begleitet die Feststellung des Führers, als er von dem fast unvorstellbaren Wandel der Dinge sprach, der seit den fünf Jahren nationalsozialistischer Politik das Le ben der größten Hafenstadt Deutschlands von Grund auf um gestaltet hat. Der Führer umreißt dann In prägnanten, durch die Massen immer wieder mit langanhaltenden Beifallsstürmen unterstriche nen Formulierungen die Wirtschaftsidee des Nationalsozialis mus. Wo hätten seine Worte auf einen aufnahmefähigeren Bo den fallen können als in Hamburg, dem größten Autzenhandels- und Warenumschlagsplah des Dritten Reiches, der so unsagbar schwer unter den Folgen der verderblichen Wirtschaftspolitik der Systemzett zu leiden hatte! Heute ist es anders: An den Kais, in den Lagerschuppen des riesigen Welthafens stauen sich die Güter aus ganz Deutsch land und aus aller Welt bis unter die Dächer, können Kräne und Verladeanlagen kaum die Warenmassen bewältigen. Dies alles ist das Werk des Führers und seiner Wirt schaftspolitik, und dies danken «hm die Zehntausende Hambur ger heute durch Jubel und Verehrung ohnegleichen, und sie wer den es ihm danken durch die Tat am 10. April. Das konnte man fühlen, wenn man dies« von tiefer innerer Begeisterung erfüllte Reng« vor sich sah. Wenn er heute nach Hamburg gekommen sei, so erklärte der Führer unter immer erneutem Beifall, um dem Stapellauf des großen KdF-Schisfes beizuwohnen, so sei dies der klarste Ausdruck nationalsozialistischer Wirtschaftspolitik und Volks führung, die Errungenschaften deutscher Arbeit und deutschen Fleihes in erster Linie dem deutschen Volke selbst zugute kom men zu lassen. Als der Führer hervorhob, datz schon heute dieses Streben seinem Ziel beträchtlich näher gerückt sei, datz man schon heute im Auslande es vielfach nicht glauben wolle, daß die Massen deutscher „Kraft-durch-Freude"-Urlauber ein fache Arbettsmenschen der Stirn und der Faust und nicht ver kappte Kapitalisten seien, da dankte ihm erneut der Jubel der Masten. D«r Führer gibt dann, immer wieder von begeisterten Zusttmmungsrus«« unterbrach«», «in Bild der gewaltigen Er folge d«s Nationalsozialismus auf allen Gebieten und hebt unter tosende« Beifallsstürmen hervor, daß nur di« Einheit und Ge- Männern die Freude und den Stolz darüber an, datz sie die Besatzung des ersten KdF.-Schisses sein dürfen. Der Führer verweilt sodann noch einige Zeit mit seiner Begleitung in den Gesellschaftsräumen und verläßt sodann kurz vor 17 Uhr das Schiff, um begleitet von den ununterbrochenen Begeisterungs-Kundgebungen der Hamburger Bevölkerung die Fahrt zum Rathaus anzutreten. Zubelumioste Rückfahrt vom Hasen Hundertausend auf dem Adols-Hitler-Plah. Während der Führer auf dem „Wilhelm Gustloff" weilt -und die einzigartigen Einrichtungen dieses wahrhaften Schiffes der Freude eingehend besichtigt, haben sich auf dem Adols-Hit- ler-Platz vor dem Rathause ungeheure Menschenmassen wohl hunderttausend an der Zahl — versammelt. Als der Führer nach einer Iubelfahrt ohnegleichen auf dem Adolf-Hitler-Platz eintrisst, schlägt ihm die Begeisterung der Hundert lausend wie ein einziger Glücksschrei entgegen. Vor dem Portal des Rathauses wird der Führer vom regieren den Bürgermeister Krogmann und Senator Ahrens willkom men geheißen. Der Führer grüßt die jubelnden Menschenmassen und begibt sich dann in das Rathaus der Hansestadt. Im Turm saal trägt sich der Führer in das goldene Buch Hamburgs ein, um daraus im Biirgersaal Modelle und Zeichnungen -er großen Elbehochbriickc, deren erster Spatenstich in wenigen Monaten erfolgen wird, zu besichtigen. Geueralinspektor Dr. Todt er läutert dabei die bedeutsamen Baupläne der Elbehochbrücke und der großen Elbuserstratze in ihren technischen Einzelheiten. Die Hansestadt Hamburg ehrt den Führer Dann betritt der Führer den grotzen Festsaal des Rathau ses. Von den hohen Wänden leuchten die grotzen Wandgemälde Prof. Vogels, die tausendjährige Geschichte Hamburgs kündend, das jetzt durch die Tat des Führers in eine neue große Epoche; eingetreten ist. Reichsstatthalter Kaufmann stellt dem Führer die Senato ren und die übrigen Beigeordneten, die führenden Männer der Partei, die Ratsherrcn, die leitenden Männer der hamburgi schen Staats- und Gemeindeverwaltung, die Leiter der Reichs behörden, die Generalität und die Presse vor. Der Gauleiter richtet dann an den Führer l>erzliche Worte der Begrüßung und dankt ihm nochmals im Namen der von ihm zu neuem Leben erweckten Hansestadt für all das, was der Führer für Hamburg getan hat. Er überreicht dem Führer als Ehrengeschenk der Hansestadt ein großes Oelgemäldc von Pro fessor Hans Bohrdt, das ein siegreiches Gefecht der Hamburger Kriegskogge „Kaiser Leopold" unter Führung von Admiral Karpfanger mit fünf französisckxen Kaperschiffen vor der Elb- miindung im Jahre 1678 darstellt. Der Führer dankt mit herzlichen Worten, in denen er kurz auf die geschichtliche Bedeutung der bevorstehenden Ab, stimmung hinweißt. Der Führer spricht vom Balkon des Rathauses Vom Adolf-Hitler-Platz schallen währenddessen ununter brochen Heilrufe der hunderttausend heraus, und als nun der Führer auf dem Hauptbalkon des Rathauses erscheint, grüßt ihn ein fast unvorstellbarer Iubelsturm, der kein Ende nimmt. Der Führer grüßt seine dankbaren Hanseaten und nimmt so- dann, von tosenden Beifallsstürmen immer wieder unterbrochen, das Wort. schlossenheit des Volkes dies ermöglicht habe. Händeklatschen und langanhaltende Hellruse begleiten die Feststellung des Füh rers, datz dieser deutsche Aufstieg nur erreicht werden konnte, weil heute nicht 85 Parteien, sondern nur ein Man'n im Namen des ganzen Volkes spreche. Diesem Mann, der die Sehnsucht der Tausende von Namenlosen in der Hanse atenhalle wie im ganzen grotzen Deutschen Reich erfüllt ha», braust bei dieser Erklärung ein Orkan der Begeisterung und der Liebe entgegen. Auf die riesige Halle, die eben noch von den Begeisterungs stürmen der dem Führer zujubeludeu Hamburger erfüllt war, senkt sich jetzt eine atemlose, bis aufs Aeußerste gespannte Stille, als Adolf Hitler die gewaltigen Ereignisse der letzten Wochen schildert: Den beispiellosen schweren Kamps der deutschen Volksbriider in Oesterreich gegen ein verruchtes System, das un anständige Verhalten jener Demokratien, die von SelbstbesUm- mungsrccht der Völker redeten, aber bei blutigster Unter drückung und mörderischer Brutalität gegenüber oosks- und blutsbewußten deutschen Menschen sich in Schwelgen hüllten. Kein Wort habe man verloren über die Massenmorde des Unter drückungsregimes in Oesterreich, Für uns ist eine solch« Demokratie, so rief der Führer unter orkanartigem Beisallstosen aus, der Inbegriff der Lüge, der Unwahrheit, der Unanständigkeit! Sie ist der Gipfelpunkt menschlicher Heuchelei! Der Führer erinnert dann an die blutigen Vorgänge in Spanien, bei denen mehr als 500 000 unglückliche Manschen in der gemeinsten Weise buchstäblich abgeschlachtet wurden, ohne daß das sogenannte „Weltgewissen" hieran Anstoß nahm. Di« Massen begleiten diese messerscharfe Abrechnung des Führer» mit tosenden Zustimmungskundgebungen und begeisterten Bei fallsstürmen. Ingrimm atmen die Worte des Führers, als er rück schauend das schmutzige Verhalten Schuschniggs schildert, der erst feierlich ein Abkommen traf, um cs dann hinterrücks zu bre chen. „Er hielt meine Anständigkeit und meinen Willen, Blut vergießen zu vermeiden, für Schwäche", so ruft der Führer au», „ich war aber entschlossen, dem Ruf der deutschen Brüder in Oesterreich zu folgen und die Befreiung zu vollenden." Freude glänzt aus den Auge» des Führers und überträgt sich auf jeden Einzelnen der vielen Tausende, als er die gran diosen Etappen der Befreiung eines Volkes rückblickend schil dert. Und die Menge, die eben noch voll heiligen Zornes den Bericht über den Verrat Schuschniggs ausgenommen hat, folgt nun wie erlöst von einem scheußlichen Albdruck froh begeistert den Worten des Führers über das befreite und mit dem Reich vereinigte Oesterreich. Fast unvorstellbarer, all« Herzen fprengender Jubel beglei tet jeden Satz de» Führer», al» er zum Schluß verkündet, daß am 10. April di« deutsche Nation vor der ganzen Geschichte ihr Votum ablegen werde. „Ich habe ein Recht zu verlangen, daß jeder zur Wahlurne geht! Wie ln der Kampfzeit rufe ich Deutschland aus! Am 10. April werden 50 Millionen deutsch« Männer und Frauen sich in Marsch setzen, um sich «inzuzeichnen ln das Buch der deutschen Geschichte! Sie wollten einst Deutsch land verneinen mit dem Paragraphen eine» Schandwerks! Wir schassen jetzt «in neue» Werk: 50 Millionen Stimme« werd«« am 10. April b«k«nn«n: D«utschland — Jai" Eine Kundgebung, wie sie Hamburg noch nicht erlebte
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