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Donnerstag, 81. März 1SS8 Sächsische Volkszeitung Nummer 77, Seite 7 Dre Z^zz i-om ZZerc/^M^o/ Koman von Klassik 8Ltt^1!VI8VkK6 2t. Fortsetzung. »Ein Auf» ist viel in kostspielig für uns", schloß fie. „Deshalb hätte ich gern den Handel wieder rückgängig ge macht. Nun dachte ich, daß Ihr mir vielleicht den Namen des Händlers nennen könnt, weil Ihr doch mit Hanns zu sammen wäret." Wellermanns Gesicht hatte sich bei ihren Worten ver« sinstert. „Er und Langeweg haben sich schon bald von mir ge trennt", sagte er und warf einen Blick auf seine Tochter. Margret sah erst jetzt, daß Lisbeth blaß war und verweinte Augen hatte. Was bedeutete das? „Und Ihr habt sie nachher nicht wieder getroffen?" fragte fie. - Wellermann zögerte rin wenig und warf wieder einen Blick auf Lisbeth. „Doch!" sagte er dann. „Ich suchte fie nachher und traf st« in einer Wirtschaft, aber in einem solchen Zustande, der mich auf ihre Begleitung verzichten lieh. Ich bin dann mit einem Nachbarn nach Hause gefahren? Gr zündete sich umständlich eine Pfeife an, als Margret nicht gleich eine Antwort fand. „Offenkett gegen Offenheitl" sagte er dann plötzlich. «Ich bin nie dafür gewesen, daß Lisbeth den Langeweg heiratete, aber leit gestern abend —. Nun heule bloß nicht gleich wieder", fuhr er die Tochter an, al» diese ein Taschen tuch vor die Augen drückte, ,,— seit gestern abend weitz ich, daß es am besten ist, wenn sie den Kerl laufen läßt." Margret sah auf das weinende Mädchen, und heiß quoll es plötzlich in ihr empor. „Ja", sagte sie ernst, „es ist wirklich am besten. Dein Bater hat recht, Lisbeth. Weil ich dich gern habe und weil ich dich nicht unglücklich sehen möchte, darum sage ich dir dies. Du bist bist viel zu gut für Langeweg, denn ab gesehen von allem anderen betrügt er dich auch — Margret sah fie groh und ruhig an. „Das ist nicht wahr!" fuhr das Mädchen auf. „Das nicht!" „Ich gebe zu, ich hasse Langeweg, weil er meinen Mann auf schlechte Wege gebracht hat. Aber durch diesen Hah würde ich mich doch niemals verleiten lasten, etwas Un wahres zu sagen. Der Händler Franz Bremer hat mir erzählt, daß Langeweg ein Verhältnis mit dem Dienstmäd chen bet Schlüter hat. und er wird jederzeit bereit sein, für seine Worte einzustehen." Mit einem Stöhnen sank der Kopf des Mädchens auf die Tischplatte. „Weiht du nun genug?" rief Wellermann erregt. „So «in Lump! Gib den Ring her; ich schicke ihn sofort zurück!" Margret trat zu dem Mädchen und legte ihm mit einem eigenen Ausdruck von Güte und Mitleid die Hand auf die Schulter. Es tut erst weh, ich weih es. Aber bester ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende." Sie brach rasch ab, aber die beiden Alten verstanden doch, was unausgesprochen blieb. Sie wurden beide ein wenig verlegen. Dann bedauerte Wellermann, ihr nicht dienen zu können. Er versicherte sie warm seiner Dank barkeit. Als Margret wieder draußen stand, atmete fie tief auf. Sie hatte nicht» erreicht, hatte sich vergebens gedemütigt. Und dennoch hatte Ke das Empfinden, dak dieser Wea nicht Usd«d,r-e«rS«»»ik<>"> 0e,I 0i>«IIen.V«eI»s, KSslg-d.««» I. umsonst gewesen fei. Sie hatte ein braves, jung S- chen vor einem schweren Schicksal bewahrt, einem Sch asal. das vielleicht noch härter als ihr eigenes geworden wäre! Und dieses Bewußtsein gab ihr — trotz allem — ein Gefühl innerer Befriedigung. «r Alles blieb wie es war während der folgenden Tage. Hanns war viel unterwegs. Er nahm an einem Kursus teil, um das Fahren zu lernen, und machte nun lange Fahr ten im Auto. Margret mußte es geschehen lasten. Sie konnte vor läufig nichts dagegen tun. Bisweilen fühlte sie sich so elend, so sterbensmüde. Das Unglück ihrer Ehe, der immer währende Kampf rieb sie innerlich auf. Sie drohte ost unter der Last der Arbeit, unter den vielen Anforderungen, die an sie gestellt wurden, zusammenzubrechen. Und dennoch kämpfte fie weiter. Um den Mann! Um den Hof! Sie war wie ein Soldat, der auf verlorenem Posten steht und dennoch aushält. Margret zeigte sich fast gar nicht außerhalb des Hauses; sie ging auch nicht zu ihren Eltern. Sie fürchtete die Hellen, klaren Augen des Vaters. Sicher war ihm schon längst manches zu Ohren gekommen. Der tragische Tod seiner jüngsten Tochter allein hatte wohl nicht sein Haar so ge bleicht und seinen Rücken so gebeugt. Am vierten Tage nach jener tollen Nacht — es war am Sonnabend vor Pfingsten — wollte Hanns Heidbrink am Vormittag auch wieder mit dem Auto fortfahren. Er hatte in der Küche noch rasch gefrühstückt und war im Be griff, hinauszugehen, als nach kurzem Klopfen hastig die Tür aufgeristen wurde. Franz Bremer trat in sichtlicher Aufregung über die Schwelle und nahm sich kaum Zeit zu einem hastigen Gruß. „Habt ihr es schon gehört?" sprudelte er hervor. „Langeweg ist ausgerückt!" Hanns Heidbrinks Gesicht wurde fahl. Er starrte den Sprecher an. „Bist du verrückt?" sagte er dann mit heiserer Stimme. „Das ist ja Unsinn." „Nein, das ist kein Unsinn", berichtete Bremer, immer noch ein wenig atemlos. „Ich traf soeben Wellermann und den Landjäger, die kamen von seinem Hause. Der Vogel war aber schon ausgeslogen. Weißt du, was der Kerl ge macht hat? Wechsel hat er gefälscht aus den Namen seines Schwiegervaters. Gestern wurden diesem die Wechsel vor gelegt ..." „Willst du nicht mit hereinkommen?" unterbrach Hanns hastig. Er warf einen unsicheren Blick auf seine Frau, die auch in der Küche war und regungslos den Worten Bre mers gelauscht hatte. Nun atmete sie tief aus. „Wie gut", sagte sie, „daß die Lisbeth schon vorher die Verlobung gelöst hatte. . ." „Hatte sie das getan?" forschte Bremer erregt. „Za, das hat sie." „So komm doch", drängte Hanns. „Darüber könnt ihr euch nachher ja noch unterhalten." Bremer folgte thm in sein Arbeitszimmer. Als Margret wenig später in die Wohnstube trat, hörte sie die beiden Männer in gedämpftem Tone ziemlich erregt sprechen. „Ich habe dich ost genug vor ihm gewarnt, Heidbrink", hörte sie Bremer sagen, „aber du wolltest ja nicht hören. Hoffentlich kommst du nun noch mit einem blauen Auge davon." Dann Hanns' Stimme in dumpfem Tone. Sie lauschte angestrengt. „Ich habe auch für ihn gutgesagt . . ." „Gebürgt hast du für ihn?'^ Bremers Stimme wurde in der Erregung lauter. „Junge, Junge, was bist du leichtsinnig gewesen! Wieviel sind es denn?" Margret konnte die Summe nicht verstehen und zu nächst überhaupt nichts mehr, weil ihr Herz rasend klopfte. Vor ihren Ohren brauste es und sie hielt sich nur mühsam ausrecht, so sehr hatte das Gehörte sie erregt. Mit Auf bietung ihrer ganzen Willenskraft zwang sie sich zur Ruhe. Aber das Gespräch drinnen war noch leiser geworden, sie konnte nichts mehr erfahren. Trotzdem verharrte sie regungslos, und erst, als sie hörte, daß Bremer gehen wollte, schlich sie leise hinaus. Hanns begleitete ihn hinaus. Als er zurückkam, er wartete Margret ibn im Wohnzimmer. Sie bemerkte eine starke Unruhe in seinem Wesen. Eilig wollte er an ihr vorüber in jein Arbeitszimmer, aber sie trat ihm in den Weg. „Willst du mir nun endlich reinen Wein einschenken darüver, was zwischen dir und Langeweg war?" fragte st« ernst. Sie hatte eine schroff ablehnende Antwort errvartet, aber Hanns hatte eingesehen, daß sie nun doch alles er fahren mußte. So sagte er denn ungewöhnlich sanft: „Jetzt noch nicht, aber heute nachmittag will ich dir alles sagen. Ich muß jetzt noch einmal fort, aber bis Mit tag bin ich zurück." Margret war von seiner plötzlichen Bereitwilligkeit durchaus nicht beruhigt, weil sie ahnte, daß dieselbe einer bitteren Notwendigkeit entsprang. Sie fühlte ein Bangen vor dieser Aussprache und suchte sich durch eifrige Arbeit zu zerstreuen. An diesem Tage schienen sich die Ereignisse überstürzen zu wollen. Hanns kam wirklich zum Miltagesten zurück. Die alte Lene hatte dem Kleinen seinen Brei gegeben, und man wollte sich gerade zu Tische setzen, als die Flurklingel tönte. Margret ging hinaus, um nachzusehen. Etwas ver wundert sah sie auf den hochgewachsenen Fremden, der im Flur stand. Aus einem schmalen, gebräunten Gesicht sahen sie ein paar klare, zielbewußte, graue Augen an. Die hohe Stirn war von surfen Ouerfalten durchzogen und auch um den schmalen Mund zeigten sich scharfe Linien. „Frau Heidbrink?" fragte der Fremde höflich. „Die bin ich." „Ist Ihr Mann auch wohl zu Hause?" „Allerdings. Bitte, treten Sie näher." Margret spürte eine seltsame Beklommenheit in der Brust, als sie den Mann eintreten ließ. Es siel ihr auf, daß sein erster Blick den Bildern über dem Sofa galt. Dann glitten seine Augen wie abwesend durch den Raum und bliebe» auf der alten Lene hasten. Er trat einen Schritt auf sie zu und streckte ihr die Hand hin. „Guten Tag, Lene", sagte er. „Kennst du mich wohl noch?" Die alte Frau starrte ihn minutenlang wortlos an. Ein Zittern lies durch ihre Gestalt. Und dann schrie st« plötzlich auf: „Wilhelm!" Beide Hände streckte sie dem Fremden entgegen. Ueber dessen ernstes Gesicht lief ein Heller Schein. Er nahm die welken Hände der Alten und drückte sie an seine Wangen. „Ja, ich bin es", sagte er mit bewegter Stimme. „Und daß du Gute, Liebe mich nach mehr als zwanzig Jahren noch wiedererkennst, ist mir eine große Freude." Er ließ Lenes gebrechliche Gestalt sanft in einen Stuhl gleiten und rvandte sich an Hanns und Margret, die wie erstarrt diesem Vorgang gesolgt waren. lFortsetzung iolat.t Die Betriebswärme des Organismus Kalte Nahrungsmittel entziehen dem Körper ein Erhebliches an Wärme — Lin schlechtversorgter Mrganismns führt zu geistiger Minderleistung Der „Bund der Diebe" behördlich genehmigt Ein Scholle Ist nun einmal ein origineller Mensch. Jeden falls ist der neuerstandene Bund in Glasgow, der größten Stadt EäMlands, wieder einmal höchst originell. Es ist der „Bund der Diebe", nicht bloß der Diebe, die einmal gelegentlich ge stohlen haben, und dann vielleicht noch dein Arm des Ge setzes entgangen sind, sondern nur vom Gerichtshof verurteilte, die ihre Strafen auch abgebüht haben, werden ausgenommen; je höher die Straf« Ivar, desto besser. Dieser Bund hat dazu noch die behördliche Genehmigung erhalten; denn er hat — und damit kommt die Hauptsache — einen moralischen Sinn: Er will, daß diese aus dem Gefängnis entlassenen Leute, für die es oft im Leben sehr schiver ist, wieder voranzukommen, sich gegenseitig unterstützen, und zivar darin, wie man wieder ein ehrlicher, tätiger und nützlicher Mensch werden kann. Der Bund will also nichts anderes als das, was wir schon lange mit unserer öffentlichen Fürsorge für entlassene Strafgefangene tun, was man in England aber nicht kennt. Der Gründer ist ein junger, vor kurzem aus dem Glasgower Barlinnie-Gesäng« nis Entlassener, dem sich schon ein« ganze Reihe ehemaliger Diebe angeschlossen hat. Alle 39 Minuten ein Mord in U^A Die Zahl der in den Vereinigten Staaten im Jahre 1037 verübten Schwerverbrechen, wie Mord, Totschlag, Raubiiberfall, Vergewaltigung, hat sich nach den Angaben des Chejs der Vundeskriminalabtetlung I. Edgar Hoover gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent auf 1 415 816 erhöht. Das bedeutet nach den Angaben Hoovers, der sich be sonders bei der Ausrottung der Banden durch seine G-Männer große Verdienste erworben hat, daß in jeder Stunde tagein, tagaus, Monat für Monat nicht weniger als 120 Schwervor- brcchcn verübt worden sind. Hierbei sind leichtere Straftaten wie Betrug, Hehlerei. Falschmünzerei oder Rauschgiftschmuggel gar nicht mitgezählt. Alle 30 Minuten wurde, wie Hoover yervorhcbt, in den USA ein Mensch ermordet. Alle etndret- viertel Minuten wurde ein Einbruchsdiebstahl verübt, alle 6 Minuten ein Raubüberfall und alle 40 Sekunden ein Dieb stahl. Alle fünf Minuten wurde im Jahre 1037 in den USA ein Automobil gestohlen. Masern im Hühnerei Der Kampf gegen die Krankheitserreger ist vor allem auch deshalb schwierig, weil diese gefährlichen Lebewesen so winzig sind, daß man sie zum Teil nicht einmal mit Hilfe des Mi kroskops zu Gesicht bekommen kann. Es sind daher besonders klug eingefädelte Verfahren erforderlich, um diese Schädlinge zu entlarven und zu vernichten. Uno da ist kürzlich dem Marburger Institut für experimentelle Serotherapeutik ein großer Erfolg beschieden gewesen. Man konnte dort den Er reger der Masern und der Grippe im Embryo des befruchteten Hühnereis züchten. Di« Forscher erhielten auf diesem unge wöhnlichen Wege Reinkulturen der Bakterien. Was sind das für hilfsbereite Vögell Sie dienen uns schon vor ihrer Ge burt... Für die Gesunderhaltung des Menschen während der un freundlichen Jahreszeit bleibt eine genügende „Heizung" des Organismus eine wichtige Voraussetzung. Mangelnde Betriebs wärm« wirkt sich auf den gesamten Stosswechsel aus und be günstigt das Auftreten von Erkältungskrankheiten. Zn hohem Grade läßt sich die Betriebswärme des Organismus durch «ine vernünftige Auswahl der Nahrungsmittel fördern. Ein einfaches Beispiel von deutlicher Beweiskraft: ein Liter Milch, die eine Wärme von etwa 50 Grad Celsius hat, ermöglicht «ine wesent liche Steigerung der Körpertemperatur, und zwar hält die Wir kung volle drei Stunden an. Hingegen entziehen kalte Nahrungs mittel dem Körper einen nicht erheblichen Prozentsatz der Wärme, weshalb während der kälteren Jahreszeit die Einnahme nichtgekochter Nahrung tunlichst eingeschränkt werden soll. Ausschlaggebenden Einfluß aus das Wohlbefinden des Organismus hat die erste „Heizung" am frühen Vormittag. Nichts schlägt mehr zum Nachteil aus, als das erste Frühstück in aller Hast einzunehmen. Wenn schon beim Erwachsenen das Wohlbefinden während eines ganzen Tages durch das erste Frühstück in hohem Maße bestimmt wird, um wieviel mehr müssen Vernachlässigungen in dieser Beziehung sich mit der Zeit zum Schaden des jugendlichen Körpers auswirken. Unbedingt ist also darauf zu sehen, daß das Kind zur rechten Zeit das Bett verläßt, so daß noch genügend Zeit bleibt, um die «rste Mahl zeit des Tages in Ruh« einzunehmen. Anders wird nicht nur di« gesundheitlich« Entwicklung des Kindes in Mitleidenschaft gezogen, auch die geistigen Leistungen In der Schule müßten eine Beeinträchtigung erfahren. Die Gefahr, daß aus solchen ver meintlichen Kleinigkeiten körperliche und geistige Minderleistun gen erwachsen, ist um so größer, weil diese schädlichen Klcinig- leiten infolge der täglichen Wiederholung der Mahlzeiten zu einer Art Gesetzmäßigkeit werden. Eine vernunftmiißig« Ernährung ist durch regelmäßig« Muskelarbeit und ausgiebige Bewegung zu ergänzen. Wandern, Bergsteigen, Holzhacken, Feldarbeit, Radeln, Gymnastik, Schneesport usw. geben der Betriebswärme des Organismus vortreffliche Anregung. Als besonders wertvoll ist das regel mäßig« warme Bad zu empfehlen, namentlich auch deshalb, weil hierdurch den nachteiligen Stosfwechselprodukten des Kör- per» und den schädlichen Gasen, die im Winter erst recht zum Nachteile des Organlsmu» ausschlagen können, ihre schädigenden Einflüsse entzogen werden. Das warme Bad ist mindestens zwei mal wöchentlich anzuwenden. So wird man verhüten, daß die gefährlichen Stoffwechselprodukte und Gase, di« von d«r Haut nicht genüLknd MSgeschiedLN wer-Lü. dem Körper Schaden bringen. Eine erhöhte Wirkung erreicht man dadurch daß man alle paar Minuten heißes Master neu hinzugießt. Auf alle Fäll« jedoch vermeide man llebertreibungen. Als erfolgreiches Training für die Blutgefäße und Haut nerven dars noch folgendes überliefertes Hausmittel angcruten werden: die Körperhaut wird mit «iner ziemlich harten Bürst« eine Zeitlang recht gründlich behandelt. Kann mau es ein richten, wende man das Verfahren schon gleich nach dem Auf stehen an, denn dann ist seine Wirkung am größten. Abends kurz vor dem Schlafengehen soll dieses bewährte Hausmittel, das weit wirksamer als manche umständliche Behandlungsmethode ist, wiederholt werden. Häufig schon nach kurzer Zeit wird ein« wesentliche Abhärtung gegen die Erkältungsgesahren erreicht. Wie die Verfahren zeigen, kommt das Verfahren namentlich auch empfindlichen und schwächlichen Personen sehr zustatten. Auf ein« bisher noch wenig beachtete Ursache bei der Ent. stehung von Autounfcill«» wird neuerdings von amerika. Nischen Medizin«!» aufmerksam gemacht. Es kann kaum »och ein Zweifel sein, daß auch hier der Vitaminmangel eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Zur Bildung des Schpurpurs und zur Ausschaltung der Nachtblindheit bedarf es vor allem des Vita mins K, das in Leber, Karotten, Milch, Butter und Spinat ver- treten ist. Fehlt der Sehpurpur, dann ist das Unterscheidungs vermögen zwischen hell und dunkel bei der Stäbchenschicht der Netzhaut gestört. Aber auch ohne daß eine Nachtblindheit im eigentlichen Sinne vorlirgt, kann es zu einer Verminderung der Sehleistung kommen, auch außerhalb der eigentlichen Form der Nachtblindheit kann «s geschehen, daß sich das Auge nur langsam der Dunkelheit anpaßt. Ist das Auge durch das Scheinwerfer- licht geblendet, dann liegt diese Gefahr einer nur verlangsamten Anpassung gleichfalls sehr nahe. Hier aber leistet di« Ernährung, die reich an Vitamin K ist, wertvolle Dienste. Sie trägt, wie die amerikanischen Versuche zeigen, nicht unerheblich dazu bei, daß die Vcrzögcrungssolgcn beim Uebergang von Hell in Dunkel weitgehend behob«» werden. - * Bemerkenswerte Erfolge waren dem Mediziner M. Dide bet der Behandlung von Jugendirrsinn vergönnt. Dide wandte Fieb«rzustände an, die radio-elektrisch hervorgcrusen wurden. In sechs von dreizehn Fällen kam «s zur Heilung, in drei weiteren Fällen stellte sich eine deutliche Besserung des Zu standes ein, di« restlichen vier Fälle jedoch widersetzten sich de« Behandlung.