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Leben König Sigmunds. Kap. 22—27. 23 selben weggegeben und entführt hätte in fremde Hände ohne Rath und Geheiß der Kurfürsten und zum Eigenthume gemacht ohne Aufforderung an das Reich, was er ohne die Kurfürsten nicht zu thun hat. Der vierte Artikel ist, daß er Weltliche und Geist liche, Erwählte und andere fromme Leute ohne Schuld und Recht martern ließ. Der fünfte Artikel ist, daß er im römischen Reiche Raub, Mord, Brand und viele andere Uebelthaten geduldet hat, was er wohl hätte hindern können, aber nicht that. Der sechste Artikel ist, daß er Membrane oder ungeschriebene Briefe unter dem Siegel der Majestät des römischen Reiches ausgeben ließ. Der siebente Artikel ist, daß er durchweg hinsichtlich des Friedens des heiligen Reiches und der Einigung der heiligen Kirche säumig gewesen ist, obwohl er zu den Heiligen geschworen hatte, dafür zu wirken. Der achte Artikel ist, daß er sich mit dem Könige von Polen, der mit Hilfe der Heiden und Tartaren wider die Preußen-Herren war, geeinigt hatte. Der neunte Artikel ist, daß er mit seinen Briefen viel Leute vor das römische Reich und Gericht geladen hat, nicht um Rechtes willen, sondern um Geld von ihnen zu erlangen. 27. Wie König Sigmund mit gar viel Volks vor einer Stadt Namens Motta lag, die den Venetianern gehörte, und erobert wurde, und wie l 80 Mannen die rechte Hand abgehauen wurde, was der Anführer der Leute thun mußte. Im Jahre 1412 zog König Sigmund von Ungarn nach Friaul und Pipo Span war, wie oben erzählt ist,') auf Befehl des Königs eher dort und hatte daselbst mit Hilfe des Grafen von Ortenburg viele Schlösser eingenommen. Folgende sind die Namen der Schlösser:?) Sibitat Clemon (Oemona); Buseldorf; Schönseldt (Nvlme^o); St. Vite (Viw); Branberg (Lrampergo); Perß (kers); Moßnitz (iAoggio) eine Abtei; die Klause im Flinze (8clli8a); Delmin; Bremenberg (kremariaeo); Ragatz (Uosarno); die Abtei Widen (Eäine), wo der Patriarch entrann und Pipo I) Kap. 1?. — 2> Vergl. das lat. Verzeichnis bei Aschb. I. 448. 19.