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25,2 Eberhard Windecke. mußte man unvertilgt lassen. In der Zeit war Kaiser Sigmund fortwährend zu Basel im Konzil und wartete auf Botschaft vom Papst Eugenius und vom Herrn von Mailand und von andern Fürsten und Herren bis auf den Sonnabend vor Lichtmeß 1434 H5. Februars. Da kam Botschaft von: Papst Eugen, welcher dem Kaiser Sigmund Vollmacht und Gewalt des Papstes und der heiligen Kirche überbrachte, auch die Gesandten der Venetianer kamen mit ähnlicher Vollmacht, so daß, seitdem die Christenheit bestand, die Venetianer nie so bevollmächtigt nach Deutschland kamen. Wie die Sachen weiter gingen, das findest Du unten. Auch die Kurfürsten waren vorher versammelt gewesen in Frankfurt wegen eines abermaligen Hussitenzuges und wegen der Hilfssendung an den Kaiser nach Italien nach dessen Schreiben, aber es war nichts daraus geworden. Das geschah aus Geheiß des Kaisers am Sonntage nach Michaelis 1433, als der Kaiser in Siena war, der Papst Eugen, die Venetianer und Florentiner ihm feindlich waren und der Papst das Konzil nicht bestätigen wollte, welches zu Basel versammelt war auf Veranstaltung des Papstes Martin und des Königs Sigmund und anderer Könige. Papst Engen aber war, wie Du oben^) gelesen hast, zun: Papste gewühlt worden, trohdem die meisten Kardinale zu Basel waren und es mit dem Konzile hielten. Alle Königreiche, Frankreich, England, Schottland, Irland, Spanien, Portugal, Arragonien, Cypern, Polen, Italien, Navarra, Dänemark, Schweden, Nor wegen, ?) Böhmen und Ungarn hatten ihre Gesandschaften zu Basel, außer den Deutschen, welche den kleinsten Theil svon Geistlichen dortj hatten. — Als der Kaiser kaum nach Basel gekommen war, wollte der junge dreizehnjährige Sohn des Königs von Polen nach Böhmen ziehen, um daselbst König zu werden. Als man aber hörte, daß der Kaiser nach Basel ge kommen war, zog der Königssohn wieder nach Polen zurück.