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228 Eberhard Windecke. und die doch so hart an einander gerathen waren. Die Ent scheidung wurde so getroffen, daß Herzog Heinrich, weil er den Herzog Ludwig zu Konstanz im Geleite des römischen Königs und des großen Conciliums verwundet habe, eine Pilgerfahrt unternehmen lassen soll durch einen Freien oder einen Grafen mit noch zwei andern, und zwar nach Rom, zu St. Jakob, gen Einsiedeln, zu Unserer lieben Frauen nach Aachen und zum heiligen Blute nach Welzenau;H ferner soll Herzog Heinrich auf seine Kosten und zu seinem Schaden den Herzog Ludwig hundert 2) Spieße drei Monate lang und nicht länger gegen die Hussiten und böhmischen Ketzer im Felde stehen lassen. Was ferner Herzog Ludwig zu Konstanz verzehrt hat von der Zeit an, wo er verwundet wurde, bis zu seiner Genesung von den Verletzungen, das soll Herzog Heinrich bezahlen, sollte es aber dem Herzog Heinrich dünken, daß für Herzog Ludwig die Zehrung in dein angegebenen Zeiträume zu groß wäre, so soll der letztere die Kosten mit einem Eide bekräftigen; endlich soll Herzog Heinrich den Herzog Ludwig bitten, daß er ihm um Gottes und Unserer lieben Frauen Willen vergeben möge, was er wider ihn gethan habe, und Herzog Ludwig soll dem Herzog Heinrich vergeben und sie sollen damit versöhnt und gute Freunde sein. 259. Wie dem Könige Botschaft kam, daß der Danweydan,^) der Herr der Walachei jenseits der ungarischen Gebirge war, gestorben sei, und wie er Merzweydan/) den Sohn des Pan kratius, zum Herrn machte und ihm das St. LadiSlaus-Banner mit zwei Kreuzen und des Königs Drachenorden mit dein Kreuze gab und vor ihm bis in die Herberge Posaunen blasen ließ. Als der König im Jahre 1430 in Nürnberg war, wie Du oben gelesen hast, wurde abermals ein Anschlag ans die Hussiten und böhmischen Ketzer gemacht und auch ausgeführt, aber man richtete nichts ans und zog mit Schanden wieder aus Böhmen 1) Vielleicht Wilsnack. — 2) Lo 0 6 : 200. — 3) Das ist Woywode Daniel. 4) Das ist Woywode Myrxa.