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226 Eberhard Wmdecke. und Mundvorräthen verloren und viele arme, brave Leute, wie z. B. Wagenführer, fanden ihren Tod, die andern aber kamen mit Schimpf und Schanden heim. Als die Herren auseinander gegangen waren, ritt der römische König über Augsburg in Schwaben nach Feldkirch, und der Kardinal begab sich nach Basel zum Konzil. Der römische König aber schrieb allen Fürsten, Herren und Städten auf St. Gallustag des genannten Jahres nach Frankfurt zu einem Tage zu kommen. Darauf begaben sich der Herr von Weinsberg nnd Peter Wacker nach Brabant um nächtiger An gelegenheiten nullen. Wie sich das gestaltete, das findest Du unten. Das alles brachten der Christenheit die bösen Vorsätze und Ungerechtigkeiten von Laien und Pfaffen, daß man unter fünfzig Menschen nicht einen gerechten fand, noch christliche Ordnung. Zu der Zeit stand es besonders schlimm in der Welt?) 2L8. Wie der Herzog Witold, der Großfürst aus Litauen, starb und viele Herren bei dem Leicheubegängniß war^N. Im Jahre 1430 nach Christi Geburt starb der Großfürst Witold von Litauen, den der König Sigmund, wie denn ein römischer König die Macht dazu hat, zum Könige hatte machen und ihin dazu noch reiche Kleinodien hatte schenken wollen. Dies geschah um den St. Katharinentag s2ö. Novembers des genannten Jahres 2) und um dieselbe Zeit war König Sigmund zu Nürn berg und hatte mit den römischen Kurfürsten einen großen Tag zu Nürnberg — alles wegen der Hussiten und böhmischen Ketzer. In derselben Zeit starb Papst Martinus V., der im Concilium zu Konstanz zum Papst gemacht und erwählt worden war, wie Du wohl oben 2) gehört hast. Die Nachricht kam durch einen 1) Im folgenden Kapitel gicbt Windecke ein Schreiben Sigmunds an den Pfalzgrafen Ludwig. Nürnberg, 24. August 1431, in welchem mitgetheilt wird, daß zur Unterdrückung der Hussiten am nächsten Gallustage (16 Oktober, in Nürnberg ein Reichstag abgehaltcn werden solle und der Pfalzgraf aufgefordcrt wird zum Schutze der an den Böhmerwald grenzenden Gebiete lräftig mitzuwirken. — 2) Nach andern Nachrichten am 27 Oktober. Aschbach 11l, 327, 32 — 3, Kap. 70..