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203 Leben König Sigmunds. Kap. 241—243. keine Macht, weder im Lande des Herzogs von Burgund, noch sin dem) des Regenten. Denn sie hat gesagt: Unser Herr Gott habe mehr Macht als jene; der werde ihr noch helfen. Und je mehr Leute der Herzog von Burgund und der Regent gegen sie führen, desto mehr werden erschlagen und desto niehr Kriegs bedürfnisse gewinnt sie. Auch gestattet sie, sofern sie es hindern kann, nicht, daß irgend jemandem etwas genommen oder daß den armen Leuten Gewalt angethan werde. Sie haben Mund- vorrath genug, und seitdem sie bei dem Heere ist, sind die Lebens mittel im Lande nicht theurer geworden?) Im Jahre 1429 kam sichere Knnde von Frankreich, daß eine Jungfrau aus Lothringen zum Dauphin gekommen sei und mit ihm geredet hätte, als die Engländer mit großer Macht sin Frankreich) lagen. Diese vertrieb die Jungfrau mit Hilfe Gottes und der Jungfrau Marin, wie denn auch oben erzählt ist, wie voraussehend sie ist, und was sie mit Gottes Hilfe gethau hat. 243. Wie der Bischof von Mainz zum König Sigmund nach Preßbnrg, zehn Meilen unterhalb Wien, kam und viele Herren in seiner Gesellschaft waren. Im Jahre 1429 vor Michaelis und auch schon früher schrieb König Sigmund dem Bischof Konrad von Mainz und andern Fürsten freundlich und dringend zu ihm zu kommen nach Wien. Seine Ermahnungen waren so häufig und dringend auch gegen über den Reichsstädten, daß sich Bischof Konrad 2) aufmachte und zum Könige nach Wien reiste. Dieser aber litt an einer schnüren Krankheit. Als nun der Bischof nach Wien kam, verweilte er acht Tage daselbst, und da der König krank war, begehrte er, daß der Bischof zu ihm nach Preßbnrg zehn Meilen unterhalb Wiens kommen solle. Dieser that es, und es waren wohl vier Wochen lang viele Fürsten bei ihnen und es wurden noch viele I) Das Folgende ist ein ungeschickter Zusatz Windecke's. — 2) Es hatten sich »och andere ReichSfürstcn ausgemacht, stehe Aschb. Ui, 308 und Kap. 246.