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Leben König Sigmunds. Kap. 205—207. 155 206. Wie die Türken den Woywoden Dan auS der Wallachei Vertrieben, was den: Könige sehr leid war. Zu derselben Zeit kam die Nachricht, daß die Türken den Woywoden Dan aus der großen Wallachei vertrieben hätten: dies ist ein Vicedomiui in der Wallachei vom Wurzellande bis an das Schneegebirge. Hierüber war der König sehr betrübt?) Zn gleicher Zeit kam Botschaft, daß die Prager in Böhmen den Hauptmann der Hussiten Ziska belagert hätten und daß er nicht von dannen könne. Da sagten einige Landherren, insbesondere der von Rosenberg: „Herr, der Ziska ist belagert, so daß er nicht entkommen kann." Der König entgegnete: „Er entkommt doch," und beide blieben bei ihrer Behauptung. Der König that dies den Landherren zum Aerger dafür, daß sie diesen Dingen gegenüber nicht so thütig gewesen waren, als sie sollten, und daß !ie in Böhmen euren solchen schnöden Mann von Bubenart regieren ließen, wiewohl sie es leicht Hütten ändern können. Da sprachen die böhmischen Herren wieder: „Gnädiger Herr! Wollt Ihr um einen Zelter wetten? Ziska kommt nicht davon." Der König entgegnete: „Ja! heißet mich wetten, damit ich verliere." Das that er Alles den Herren zum Gespött, weil er wohl wußte, daß sie es nicht ehrlich meinten, während er dagegen ihnen alles Gute erwies. — Kurz darauf kam die Nachricht, daß Ziska davon gekommen sei. Als Ziska das Schloß, ans dem er belagert war, verlassen hatte, griff er die Prager und deren Bundesgenossen an, erschlug ihrer 1200 und that den ehrbaren Christen verderb lichen Schaden. Dann zog er vor Kuttenberg, eroberte es und verbrannte eS größtentheils. Auch hier that er großen Schaden, denn er ließ Männer und Weiber, Alt und Jung tödten und verwüstete Kuttenberg, so daß es Gott und die Jungfrau Maria erbarmen mußte. 207. Wie der Kaiser von Griechenland, der König Sigmund 1) Hdschr. tanneräen, tanvveiclen. — 2) D. N. A VHI, 489: kropter ^uem cu8um Niulwm pavore conLternati fuimus schrieb Sigmund an den Kardinal von England.