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Eberhard Windecke. t20 bürg, obgleich der Tag dorthin berufen war, König Sigmund dagegen wollte nicht nach Nürnberg. Er schickte also Johann Gara, den Bruder des Großgrafen, und den Grafen von Hohen lohes) einen braven Herren, zu den Fürsten und begehrte, daß man nach Regensburg käme, da ja der Tag dorthin berufen fei; doch konnte es nicht dazu kommen. Doch hatten sie Sorge, daß der König, wenn sie seinen Willen nicht thäten, auf der Donau hinweg führe. Sie wagten aber nicht dies auszusprechen. Daß sie nicht gen RegenSburg kommen wollten, erregte im Könige großen Zorn, doch rief er um des gemeinsamen Wohles der Christenheit willen, Böhmen, Ungarn, Deutsche zu sich und fragte öffentlich in seiner Wohnung was sie riethen: Ob er zu den Fürsten reiten solle, oder ob sie nicht billiger ihm folgen sollten. Sie alle sagten, eS wäre billiger, daß die Fürsten ihm nachfolgten, wohin er wolle, doch damit mar: ihm nicht Schuld geben könne, als wolle er damit?) die Hussiten fördern, so möge er zu jenen ziehen. So begab sich denn der König zu ihnen nach Nürnberg. Hier waren sie wohl fünf Wochen und es wurden viele Verhandlungen gepflogen, bis man den Herzog von Heidelberg und darauf den Markgrafen von Brandenburg mit dem Könige aussöhntc. Denn der König redete dem Markgrafen gar Nebeles nach.?) So ward die Ver söhnung zwischen allen Fürsten zu Stande gebracht. Da wach auch ausgemacht, daß man gegen die Hussiten ziehen solle. Daher beschlossen die Fürsten, daß man den hundertsten Pfennig nehmen und davon den Sold zahlen solle. Das wollten die Städte nicht, denn wenn das geschehen wäre, so hätten die Fürsten die Macht der Städte kennen gelernt, und daS sahen diese wohl ein. Daher wurde für jede Reichsstadt und für manche ^) Fürsten eine Ma- 1) Aschb. IN, 149 und von Bezold I, 87 nennen ihn Ulrich von H., ohne diese Am gäbe zu begründen. An sich liegt es näher an Albrecht I. v H. den Rath Sigmunds zu denken. — 2, Durch sein Nichterscheinen in Nürnberg — 3) Aschb III, 150, 11; vergl- 145 6n. — 4j Manche Fürsten, denn die schon im Kriege befindlichen wurden nicht in die ! Matrikel ausgenommen, andere zahlten freiwillig den 100. Pfennig. Aschb. 11!, 154 6n./ von Bezold 1, 91.