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Leben König Sigmunds. Kap. 142—144. uz der Bischof von Trier, ein Herr von FalkensteinF) mit dem das Geschlecht, das sein Wappen führte, ganz ansstarb, auch starben der von Würtemberg nnd der König von Böhmen. Der Herzog dvn Burgund ward erschlagen in einem guten Geleite vor dem Dauphin, dem Sohne des Königs von Frankreich, der sich für ihn verbürgt hatte. Dieser Herzog hatte auch viel Wunderbares gethan nnd mußte schändlich sterben. Darum meine ich, daß Jedermann Recht thäte, denn niemand weiß, wie er seinen Tod leiden soll, ich fürchte nämlich: nach seinem Verdienste. Die genannten Herren waren alle gegen den genannten römischen König Sigmund. Unser Herr nahm sie alle hinweg. Denn Gott ließ merken, daß dieser ein friedlicher, seiner, weiser und ehrbarer König war. 144. Wie Herzog Wilhelm von Holland starb. Während des Konzils zu Konstanz 2) starb Herzog Wilhelm von Holland, der ein bairischer Herzog und Enkel des Kaisers Ludwig von Baiern war. Da sandte dessen Wittwe zum Papste MartinuS V. nach Konstanz und bat um die Erlaubniß, daß sie ihre Tochter^) dem Sohne ihres Bruders von Brabant zur Frau geben dürfe. Der Papst erlaubte dies, da sie Vorgaben, das Land hätte keine Erben. Doch das war nicht wahr, denn der Herzog Hans von Holland und Baiern, der rechter und er wählter^) Bischof von Lüttich war, lebte noch, und wollte sein väterlich Erbe und das Herzogthum zu Holland haben. Dies wurde dem Papste nicht mitgetheilt, daher gestattete er, Schwester- und BrnderS-Kinder zusammen zu geben; doch ließ er sich 2000^) Kronen dafür bezahlen. — Als der römische König das hörte, ward er sehr zornig, ritt zum Papst Martin in Konstanz und sprach: „O heiliger Vater, weshalb ist daö heilige Konzil 1> Erzbischos Werner non Falkcnstein <odcr vielmehr Königstein, vergl. Potthast II. 428 starb 4. Oktober 1418. - Li Vergl. Aschb. II. 858 und III, L80. Kap. 61 und 215 - ^Jaeobäa, Tochter Wilhelms und der Margarethe, der Schwester des Herzogs Johann bon Burgund, dein Johann. Sohne des Herzogs Johann von Burgund. — 4> Die Weihen hatte er noch nicht, Aschb. II, 35S. - 5) Bei Aschb. II, 860, 5000VÜ Kronen. Geschichtschreiber, Lsrg. 7S. Eberhard Windelte. s, 8