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G»mck», S. Au« t»»z kll »»jugsgebühr «ei UgllA iwrlmallaer Zufln- lmig monalllch »I«. ».»o telnl<t>li«bl. 70 Ps,. TrS<ikrlohn>, durch Polibczua diM. z.ro elnlchl. »6 Pfg. Postgebühr lohne Postr»stellunglgebühr> bei liebenmol wbchenllichem «erland. Sinzrl- nummer lb Ptg., auherhalb Eachlkn« io Plg. «ntelgenprelle! »0 mn> brelle lirundtelle o» Plg., autwüil« «o Plg. llrilenablchlag u. üiabolle noch laril. Namllirnan,eigen und eirllengr>u>l>e rr- milliigie Prelle. Lll..o»ebül,r iN Pln — Rorlchiuck nur mil Quellenangabe Tresdner Pachrichlen. Unveilanale Tchrillstürke werden nichl aulbeioahrl Gegrünöet 18S6 Druck u. Verlag! Lirpsch L Reichard», Dr«»den<2l. l, Marlen straße ZS/^2. Fernruf 2Z24I. Postscheckkonto tgöS Dresden Die» Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schtedsamte» beim «Vberverstcherungsamt Dresden Der neue Oberbürgermeister von Dresden RMStmsMrMdklll Wntt'BrmMwiig Dresden, 1. Juli. Der Vorstand des Dresdner Sladlverordnelenkollegtums Hal beschlossen, als Nachfolger des beurlaubten Oberbürgermeisters Dr. Sülz den Vize- Präsidenten des Deutschen Reichstages, Kaufmann Ernst Zörner (Braunschweig), in Vor schlag zu bringen. Die Wahl des neuen Oberbürgermeisters wird in der am nächsten Montag abend stattslndenden Sitzung de» Sladlverordnelenkollegiums erfolgt, nachdem sich Vize präsident Zörner dem Kollegium vorgestellt haben wird. Zörner ist 3S Jahre alt, hat sich große Verdienste um die nationalsozialistische Bewegung erworben und durch seine langjährige Tätigkeit als Stadtverordneter in Braunschweig reiche Kenntnisse auf dem Gebiete der Gemeindeverwaltung gesammelt. Reichsstalthalter Mutsch mann und Ministerpräsident v. killinger haben die Wahl Zörner» zum Oberbürgermeister von Dresden wärmstens empfohlen. Am gleichen Tage findet die Wiederwahl des 2. Bürgermeisters Dr. Bührer statt. Stk rtbenigsng drb vbnbürgtmMrrS Ernst Zörner ist von Berns Kaufmann. Er vertritt im Reichstage »en Wahlkreis l« iSüdbannover-Braun- schwetgj. Geboren ist er am 27. Juni IMS in Nord bansen. Nach dem Besuche der Bttrgerschule und des Realgymnasiums bis znr Obersekundaretfe absolvierte er eine dreijährige praktische Lehrzeit als Kaufmann, der dann drei Semester höhere Handels schule in Hannover folgten. Eine weitere berufliche Ausbil dung, namentlich im I >n p o r t h a n d e l erhielt er in seinen Stellungen in Dres den, Braunschweig nnd Hamburg. Im Jahre 1024 machte sich Zörner als Kaufmann selbstän dig. Bei Beginn des Weltkrieges trat Zörner als Kriegs freiwilliger in das Heer ein. Im No vember Illis wurde er zum Leutnant d.R. bcsördert und war als solcher erst Adjutant nnd später Komvaniesiihrer. Zörner wnrbe an der Front zweimal verwundet. Nach dem Kriege gehörte er bis zum Oktober Illlv dem Grenzschutz Olt in Danzig an. Seit Ende des Jahres 1ll22 ist Zörner aktiver National sozialist und in Braunschweig an führender Stelle politisch tätig. Im Februar des Jahres 1V2» trat er i» das Stadt- verordnetenkoklegium in Braunschweig ein, wurde später Frakttonöflihrer der nationalsozialistischen Fraktion und ivirkte in den wichtigsten Ausschüssen und Aeintcrn der Landeshauptstadt Braunschweig. Im September Illi" erfolgte seine Wahl tu das Braunschweiger Landes parlament, dellen Präsident er wurde. An der Ne- gicrungspolitik des Braunschweiger Landes ist er seitdem maßgeblich beteiligt. Seit Juli 1W2 ist Zörner Mitglied des Reichstages und seit dem 21. März lst-lli dessen 3. Vize- präsident. Sachsen« Namm grüßen Sarrt nnd Millens Dresden, 1. Juli. Ter Sächsische Landbund bat folgende Ergebenheits-Telegramme abgcsandt: Rcichsernährungs- ministcr Darrs, Reicksernährungsministcriiim, Berlin. Sächsische Bauern begrüßen freudig nnd vertrauensvoll Ihre Berufung als Rcichsernäbrungsministcr. In treuester Gefolgschaft werden Sie Ihre zielbewusste und entichlollene Arbeit znr Rettung des deutschen Bauern unterstützen, da mit Blut und Boden tür immer zum sicheren Fundament des Staates werden. Sächsischer Landbund. — An Staats sekretär W i l l i k c n s, Landwirtscha'tsministerium, Berlin. Unsere herzlichen Wünsche und Vertrauen begleiten Sie in Ihr hohes Amt. Wir willen bei Ihnen, dem niedersächsischen Bauern, liegt das Schicksal des deutschen Bauerntums in bewährten und sestrn Händen. Glück aus Ihrer Arbeit! Sächsischer Landbund. ES gelst austoürtS mit »er MMaft Stimme rum ArbeltSbefchasfungSvimi Berlin, 1. Juli. Ter Vorsitzende des Verbandes der Württem bergischen Industriellen äußerte sich in seiner Eigcnschast als Vorsitzender des Sürttem- bergischcn Gerbcrvcreins zum «rbcitsbeschassungsplan folgendermaßen: „Wie haben bi» Maßnahmen der Regierung aus die Lederindustrie gewirkt? Gut! Es ist eine starke Be lebung auf den meisten Gebieten eingetrcten. Stagnation und die Vertrauenskrise find iiberronnden. Die Lieferungen an Autoleder haben um 50 Prozent end mehr zugcnommen. Der Inder sür Häute und Leder war vor einem Jahr 54. Heute ist er zwischen tz5 und 70 ltlll3 gleich ltlOj. Die Schuhfabriken sind gut be schäftigt, «cbmen Ober- und Unterleder in größere» Mengen ab. Besonders groß ist der Bedarf sür Arbeits- unb M a r s ch st t e f e l, also sür derbes Ober- und Unter leder. Der Bedarf an Leder sür Koppel- und Schulter riemen für Wehrverbände und Arbeitsdienstwillige konnte ost kaum gedeckt werden. Tie Beteiligung der Auto- mobilsteucr bat der Autoindustrie einen leit Jahren nickt gekannten Aufschwung gebracht. Tie Lieferungs betriebe für die Antomobilsabrtken sind stark belchättigt. Zu ihnen gehören auch Ledersabriken, die Autopolfterledrr in höchster Qualität Herstellen. Tie Möglichkeit, Ersatz beschaffungen an Maschinen, Geräten ulw. vom Gewinn und dadurch von der Einkommensteuer aus einmal abzu ziehen, hat die Lederindustrie mit Freude ousgeariffen. Sir ergänzt ihren Maschinenpark, stellt neu« Gerbgrsäßr out, plan« bi« Errichtung neuer Tampskellel und Krastzrntralen zur besseren Verwertung ihrer Abfallprodukte, der ausge- laugten Gerberlohe, — kurzum, sie hat wieder Ver traue» und stellt »reue Leute ei». Sie bösst, daß das Rrichssinanzministerium looal und großzügig in der Auslegung der Borichriilen und Nach- prütung der vorgenommenen Ncuonichastungen und Um änderungen, zu denen auch bauliche Umänderungen ge hören, verfahren wird. Es wird sich die alte Erfahrung bestätigen: Man muß Mut haben, Steuern zu erleichtern oder obzubourn, um sie wieder stärker zum Fließen zu bringen und dir W'rlschglt zu beleben. Der Vizepräsident der Industrie- und Handels- kammer Stettin. Balbermann, äußert sich in seine» Eigenschaft als Mitglied der Z e m e n t t n d u st r i e zum Arbeiisbeschasiungsprogramm folgendermaßen „Da die Erportmöglichkeiten, die irüdrr in erheblichem Maße von der deutschen Zemrutindustrir ausoenutzi wer den konnten, in den letzten Iabren immer mein schwanden und sei« einem Jahre last ganz auigrhört baden ist diele Industrie vielleicht lür viele Iabre nur au« den Binnen markt anarwicscn. Sie begrüßt daher ganz besonders das Arbeitsbeichassungsprogramm der Regierung. Wahrend im vorigen Iabre die Kapazität der Werke nur mit b bis 2> Prozent ausgcnutzt werden konnte, wird sie tu diese« Jahre durch dus Arbeit sbe«choksu»«s- progra«» erheblich «ehr »us«esch»pst" Die Zuschüße, welckr dem Hausbesitzer bei Instondlrtzun.s- und Ergänzungsorbeiten usw. gewährt werden, habe» kick bisber als r^.r der besten Ankurbeiunasmoß- nohmeu rrw -le« und werden auch j» die'rm Iobr in er weitertem Aus naß im neuen Srbriisbrschosiungsplon vvr- prleben. was sür dir gesirmte Bauwirrickost eine wesentliche Hilfe bedeutet. Ganz bekondrrs begrüßt dir Zementindustrir dir Verkündung des großzügigen Stroßrnbouprr- grommsdes Reiches, do sie hosit daß nun wesentlich mehr .«irmenl zuw Straßenbau verwendet wird, alt es bisher der Fall war. An- jetzt -as Senteum Ucbcr die geschichtsbildenden Ereignisse der vergangenen Woche, den Rücktritt HugenbergS, die Selbstauslösung der Teutschnalionalen Front, die Vernichtung des allen Par- teiensnslcmö bis aus die wankende Zentrumsläule und die Verwirklichung des nationalsozialistischen Totalttätsprln- zips, ist Zug um Zug berichtet und gesprochen worden. W i e darüber gclprochen wurde das ist ein Kapitel für sich, und über die recht interessante« Studien, die man dabei aus dem Gebiete des neuen deutscher Pressewesens machen konnte, sind noch einige Bemerkungen nölig. Der aufmerksame Beobachter wird sich ja schon längst seine Gedanken gemacht haben, wenn er bei einem Blick in die frühere Syftrmprelle demokratischer, liberaler und zcntrlimltchrr Prägung fest stellen mußte, daß sie vor der neuen Staatsgewalt kriecht und ihre nationale Zuverlälligkett um so dicker autlrägt, je heiliger Ne bis in die Anfänge der Hitlerregirrung hinein den Natio nalsozialismus bekämpft, geschmäht und verleumdet hat. Tas könnte in der Lelsentlichkei« und tm Ausland den Ein druck Hervorrufen, als ob solche Liebesdirnerei vom neuen Staat mit Gewalt erzwungen würde. Aber dos ist keines wegs der Fall. Wad von oben insbesondere von der ehe maligen Linkspresse verlangt wird, das ist lediglich der Ver zicht ani den von ihr eingetührlen Mißbrauch »er Prefietret- hett zur Schädigung der nationalen Interesse». Weuu bte einstigen Stützen der lchwarzrotrn Partrienherrichosi ber darüber hinaus -as Bedürfnis fühlen, dem Herrn, der ihre Welt zerschlagen hat, dir Hand zu tlillen, so hoben gerade die nationalsozialistischen Führer für ein solches Gebaren nur die Verachtung übrig, dir der Propaganda- und Prelle minister Dr. Goebbels bei jeder Gelegenheit mit ber ihm eigenen Deutlichkeit zum Ausdruck bringt. Wie die Gesinnung in Wahrheit oussirht, die sich hinter solchen Tönen versteckt, dos Hai die Begleitmusik dieser Art von Prelle zu HugenbergS Rücktritt und zur Selbstauslösung ber Deiitichnotionalen Front verraten. Während dir natio nalsozialistische und die leit jeher nationale Prelle do» Ereignis in würdiger Form behandelte, entsprechend dem Geist des Frrund'choltsabkommrns. doS zwischen Hitler und den Dcutichnationalrn abgeschlossen wurde, benützte die ehe malige Svstcmprrlle die ungelährlich scheinende Gelegenheit, um ihrem Publikum zu zeigen, daß sic auch noch anders kann und genug Giftpfeile im Kocher übrig hat, um ein fröhliches Scheibenschießen aus einen Vorkämpfer der nationalen Er hebung zu veranstalten, wenn ihn die Umstände verhindern, zurückzuickießen Wie drängte sich da die tapfere Schar, um dem ungefährlich gewordenen Löwen ihren Eselstritt zu ver setzen! Kein gutes Haar blieb noch ihrer vernichtenden Kritik mehr am dcuischnationaleu Führer und seiner Partei. Den verfloßenen Linlsblättern kann man immerhin noch zugute holten, daß sie in Hugcnbrrg mit Reckt den Gegner sehen, der in der Kampfzeit durch dir Standhoitiglrit seiner Opposition von ollen national-bürgerlichen Politikern am meisten zur Vernichtung des Weimarer Systems brigetrageu hat. Und daß sie. eingedenk ihrer eigenen Sünbrnichuld, daraus verzichten würden, noch nachträglich papierene R-ache zu nehmen, das konnte man nach ihrer ans ber Vergangen heit genügend bekannten Ebaraktrrveranlagung nickt erqzar- trn Am meisten mußte es aber verwundern, baß in »er Re:bc der aus hohem Roß daberreitrnden Kritiker auck dir Zentrumspariri und ihr Zentrolorgon nicht fehlte, obwohl doch diese letzte Säule des Partrirnkaatrs innerlich ickon gebrochen ist und dir Tage ihrer eigenen Eristen» an den Fingern einer Hand abzählen kann Auch hier sieht es so aus. als ob die „Germania" schnell noch dir letzte» Tropfen ans der schwarzen Giftdrüse verspritzen wollte, be- vor der Vizekanzler v. Popen dir Hand vui sie legt und ari» der lonpjährioen frommen Brttgenvllin des gottlosen Marrismus ein anständiges Organ des konservativen Kaihslizismut macht. Dir „Germania" höhnt, baß Hugen» berg mit seiner ganzen Partei nur noch eine historische Reminiszenz bleibe. Nun. wenn rS io wäre, dann bliebe leine Lristvna immerhin eine erfreu licke Erinnerung aus dem Wear der nationalen Erhebung, während doS Ka pitel Zentrum, wenn es in dielen Tagen abpeicklolleu u»ird, als eine durckovs unerfreuliche Erscheinung in die deutsche Geschickte einpebt Und wenn dereinst abschließend über dir bentichr Revolution von lstliü geurteilt wird, dann ist Hnaen- brrg ein Ehrenplatz sicher gerade wegen seine» unvct'iöhn- lickrn und siegreichen KampieS gegen das Zentrum und dir Zentrumspolitik Es sind ja nur Zufälligkeiten, wir Hitler» Reise nach Nendrck. die dir endgültige Auslösung der Partei de» poli tischen Katholizismus verzögert haben. So u»ir die Dinge liegen, ist es nickt verfrüht, beute schon dieser letzten noch übrigpcblirdenen britischen Partei dir Grabrede zu -ulte«. Ihr rheinisches Hauptvrgan, dir „Kblnischr Volkszeitung", tut es leibst schon, allerdings in ganz unangebrachte» llOtt- schrn Tönen, wenn sie schreibt: „Der Abgang der Deutschen Zentrum »Partei vom Schauplatz der politischen Geschichte erfolgt, wie ihre Geburt sich vollzogen hat, «»ter de« Wtzk-