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Freitag. IS. Juki 1SS7 Sächsische Volkszeitung Nummer 164. Seite 8 ^lotirsn W D. und Na- den auf Professor Aanlov aul der Oxforder Kirchenkonferenz London, 16. Juli. Auf der zur Zeit ln Oxford tauenden Weltkirchcnkonferenz sprach als Vertreter der orthodoxen Kirche Prof. Zankov-Softa iiber die Haltung der Kirche gegenüber der Welt. Prof. Zankov bezeichnete als Ausgabe der Kirche, die Welt durch die Knabe Kaltes zu überwinden, eine Ausgabe, die eine aktive Bejahung der Welt in sich schließe. Während die ortho doxe Kirche nicht verantwortlich sei für die äußeren Angelegen heiten der Welt und ihres sozialen Lebens, hätte sie die Aufgabe und Pflicht, die Beziehungen der menschlichen Gesellschaft aus ihre Zweckbestimmung göttlich-menschlicher Harmonie zurückzu führen. Ihre Ausgabe läge in gleicher Weise in der Familie, in der Nation, innerhalb des Staates und innerhalb der kul turellen und wirtschaftlichen Beziehungen. In der orthodoxen Kirche gebe es keine direkte Aktion innerhalb der sozialen und politischen Sphäre. Dies heiße aber nicht, daß die Kirche aus ein Urteil über die herrschenden sozialen, nolitischen und wirtschaft lichen Ideen und Einrichtungen vam Standpunkte des ethischen evangelischen Prinzips verzichte. Die Kirche müsse in einer Sprache, die von Menschen jeden Alters verstanden würde, die rechte Anschauung gegenüber allem anderen prnklamieren. Sie dürfe aber nicht versuchen, diese Aufgabe durch weltliche aber politische Mittel zu erreichen. Das Christentum befinde sich heute wieder einmal mehr in der Lage der Frühkircke Es habe sich zu Christus vor der Welt in Märlnrerschaft zu bekennen. die Gauleiter Weichtier ieierlich eingeweiht. Baudirektar Waldman» führte in einer kurzen Ansprache n. a. aus, daß mit der neu eröffneten Strecke d>e Lücke nach Bayreuth geschlossen werde. Zur besonderen Freude gereiche cs, daß cs gelungen sei. sie noch vor den Bayreuther Festspielen fcrligzustcNen. Senator Sorondo »et Lörlng Berlin, 18. Juli. Reichsminister Generaloberst Göring hat heute den argentinischen Senator Dr. Sancl)«z Sorvndo zu «Mer längeren Unterredung empfangen. Ser Verlcht der „SIndenburg^MersuchlltiaS« kommisslon fertlgaefiellt Newqork, 16. Juli. Nach zweimonatiger Arbeit hat jetzt der Untersuchungsausschuß des Wirtschaftsministeriums den Bericht über die Ursache der Katastrophe des Luftschiffes „Hindenburg" nahezu sertiggestellt. Der umfangreiche Bericht, der in der nächsten Woche Wirtschaslsminifte* Noper unter breitet wird, läßt, wie verlautet, die eigentliche Ursache des Unglücks ungeklärt und beschränkt sich aus eine Auszählung verschiedener Theor.ien als Ergebnis der Aussagen der Sachverständigen und der Ucberlebcnden. Vom Gufiav-Adolf'Werk der deutschen evangelischen Kirche Berlin, 16. Juli. In den Großen Rat des Evangelischen Vereins der Gustav-Adolf-Stiftung. der die Verbindung der 16 Hauptvcreine im Reich lUnterglicderungen des Gesamtvereins) mit der evangelisch« Kirche der Diaspora, !>esonders in den Volksdeutschen Gebieten, zum Ausdruck bringen und aus ihr hraus den Verivendungsplan für die Unterstützungen smehr als eine Million Reichsmark jährlich) festlegen soll, wurden nach erfolgter Genehmigung der neuen Satzung folgende ausland- dcutsche Kirch» sichrer vom Präsidenlen berufen: Der General superintendent der Uniierlen Eoangelischn Kirch in Polen D. Blau (Posen), der Synodalpräscs der Riograndenscr Synode (Brasilien) D. Dohms (Sao Leopolds), der Bischos der Evange lischen Landeskirche A. B. in Rumänien D. Dr. Klondys (Her- mannsladt). der friihrc Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Rußland D. Malmgreen. der Bischos der dcuttchen ev.-luth. Gemeinden Lettlands D. Poelchau (Riga), der Bischst der deutschen Evckig.-christl. Kirche A. B. im Königreich Iugs- slavicn D. Dr. Pspp (Agram), der Superintendent der deut schen evangelischen Kirche N. u. H. B. in Kleinpolcn (Galizien) Zöckler (Stanislaus. geeilten Dampfern regen Anteil an der Rettung des Verun glückten. Auch für ihn fordert die Pariser Presse eine Beloh nung, die sicherlich nicht lange auf sich warten lassen wird. I schen Abkommens vom Jahre 1934 geregelt werden könn ten, zumal die beiden Staaten ausdrücklich einander ver sichert haben, sich in den ihre gegenseitigen Beziehungen betreffenden Fragen, welcher Art sie auch fein mögen, un mittelbar zu verständigen. Ebenfalls ist es mit dem Sinn des Abkommens zwischen dem Führer und Reichskanzler und dem Marschall Pilsudskt nicht zu vereinbaren, wenn die polnische Negierung heute erklärt, daß sie die Bestim mungen der Minderhettenkontrolle für die Zukunft nicht aufrechterhalten könne. Es ist eine durchaus irrige Auf fassung, wenn von polnischer Seite behauptet wird, dass mit dem heutigen Tage das gesamte Genfer Abkommen vom Jahre 1922 ausgebört habe zu bestehen. In Wirklich keit ist die Rechtslage so, das) nur gewisse Fristen und Be- stimmungen abgelaufen sind. Aus unserem gestrigen Gebäude der Reichskanzlei in Berchtesgaden bezogen Staatssekretär Dr. Lammers nahm den Dlenstbetrleb auf. Berlin, 16. Juli. Da während des Aufenthalts des Führers und Reichs kanzlers auf dem Obersalzberg die Ausgaben der Reichskanzlei zum Teil sogleich in Berchtesgaden erledigt werden müssen, wurde aus Weisung des Führers in Berchtesgaden ein neues Dienstgebäude für die Reichskanzlei errichtet. Der Bau ist nun vollendet, die Inneneinrichtung Ist so weit sertiggestellt, daß der Staatssekretär und Chef der Reichs kanzlei. Dr. Lammers, mit den erforderlichen Mitarbeitern in diesen Tagen in bas neue Gebäude clnziehen konnte und dort den Dienstbetrieb für die Zett des Aufenthaltes des Führers in Berchtesgaden ausgenommen hat. Leitartikel ging nur zu deutlich hervor, daß trotz aller Schutzbestimmungen der Genfer Konvention die deutsche Minderheit in Polen einen wahren Leidensweg hat gehen müssen, und sich einem Instematischen Aushöhlungsprozesz durch die polnischen Stellen gegenilbergestellt sah. Man mühte Schlimmeres für die Zukunft befürchten, wenn Polen wirklich der Meinung sein dürste, dah nunmehr alle Ver« pflichtungen aufgehört hätten zu existieren und gewisse Rücksichten, die man sich wegen der Genfer gemischten Kom mission auslegen muhte, künftig sortsallen können. Dem gegenüber können wir nur mit aller Deutlichkeit die deut sche Auffassung betonen, dah Polen nach wie vor an seine Minderheitenverpslichtungen gebunden ist. Im Interesse des vertrauensvollen Verhältnisses der berorn Staaten darf in dieser Hinsicht kein Vakuum entstehen. Gottesdienst auf plattdeutsch Halle, 16. Juli. Die Anregung in den niederdeutschen Gebieten, so auch in der Altmark, plattdeutsche evangelische Gottesdienste abzu halten, hat seinerzeit viel Anklang gcf wden. Auch das evang. Landeskirchenamt in Hannover stimmte ihr zu. Aber in der Praxis zeigt sich nun doch..daß dieser Neueinrichtung Bedenken entgegenstehen. Die plattdeutschen Bibclausgabcn lasten sich in viele» Gegenden nur schwer verwerten, da i» den einzelnen Bezirken das Plattdeutsch stark abweichende Formen bildet. Zahlreiche Gemeinden haben auch von sich aus grundsätzliche Einwendungen gegen plattdeutsche Predigten gemacht. Sic er klärten. daß sie lieber hochdeutsche Predigten hören. Die Mo natsschrift „Die Dorskirche" weist ausdrücklich auf diese Tal sache hin. Gegen gelegentliche Verwendung van plattdeutschen Sprichwörtern In der Predigt sei zwar nichts einzuwcndcn, ebensowenig gegen den Gebrauch der plattdeutschen Volkssprache im persönlichen Gebrauch und in der Seelsorge. Aber säst« auch mitunter plattdeutsche Gottesdienste durchaus einen guten Sinn haben könnten, könnten sie doch kaum zur allgemeinen Regel werden. Uebrlgens sei die Zahl der Pastoren, die dl« plattdeutsche Volkssprache so aut beherrschten, daß ste in Ihr predigen könnten, im Verhältnis doch recht klein. Vas Tagesgespräch von Parts Der Fllegerunterofslzler, der in der Seine landtte, erhält einen Orden. Part», 18. Juli. Die selbstlose und geistesgegenwärtige Haltung des französischen Unterofsizters, der gelegentlich der Luftparade am Nationalfeiertag mit seinem Apparat in die Seine stürzte, wird von der ganzen Pariser Presse lobend hcr- oorgehoben. Man erklärt mit Recht, daß der Führer des Flug zeuges. wenn er nur an sein eigenes Leben gedacht hätte, sehr wohl auf dem Loncordien-Plaß hätte landen können. Nur um ein Unglück zu vermeiden, das unübersehbare Folgen gehabt hätte, da die Menschenmenge gerade am Concordlen-Platz sehr dicht war, flog er in einer scharfen Kurve zurück zur Seine, um unter Einsatz seines eigenen Leben» auf dem Wasser nicdcr- zngehen. Augenzeugen berichten, wie die Menge einen einzigen Angstschrei ausstieß, weil man befürchtete, daß der Apparat gegen das Geländer der Concordien-Brücke stoßen würde. Noch Im letzten Augenblick gelang es dem Führer aber, sein Flugzeug noch einmal hochzurcißen, um mit nur wenigen Zentimetern Abstand das Brückengeländer zu überfliegen und dann in die Seine zu stürzen, wo der Apparat sofort unterging. Er konnte erst ln den Abendstunden geborgen werden. Der Flieger selbst, der nur leichte Verletzungen davontrng, befindet sich noch im Mililäriazarelt. Der Chef des Generalstabcs des Lusthccrcs, General Föguant, stattete ihm persönlich einen Besuch ab und überreichte ihm in Anerkennung seiner selbstlosen Haltung die Militärmedaiste. Ader noch eine zweite mutige Tat wurde gelegentlich dieses Unglücksfalles vollbracht. Ein Arbeitsloser, der den Zwischen fall von Beginn an vom Seine-User au» verfolgt hatte, und iah, wie der Flugzeugführer vergeblich versuchte, da» rettende User zu erreichen, nachdem es ihm mit Mühe und Not gelungen war. sich aus dem Apparat zu befreien, stürzte sich kurz entschlossen in» Master und nahm im Verein mit den inzwischen herbei» Vepzvlckelte Vorsckliige Die Aufnahme de« englischen Kompromlßvorfchlages in der ausländischen Presse Pt im ganzen genommen ver hältnismäßig lau und zurückhaltend. Das ist kein Wun der bet einem Plan, der au» der Natur der Sache heraus die verschiedenen Auffassungen aufeinander abstimmen mußte und von dem die englische Negierung selber in der Präambel sagt, daß seine Ausarbeitung keine leichte Auf gabe gewesen lei. Den Eindruck der englischen Presse, daß der Vorschlag in gewissen Punkten der deutsch-italienischen Auffassung, in anderen der französischen entgegenkomme, wird man unterstreichen können. Die Kompliziertheit des Dokumentes, seine Verschachtelung und insbesondere die Verzahnung der einzelnen Punkte untereinander, nament lich hinsichtlich der Freiwilligenfrage, bedingen natürlich ein« sehr sorgfältige Prüfung, die nicht über» Knie ge brochen werden kann. Als Ganze» genommen, bietet der englische Vorschlag aber zweifellos «in« Verhandlungs grundlage. Den Appell der britischen Negierung an den Geist der Kompromiß ber, itschaft, der in dem ernsten Satz gipfelt, daß sich die Völker einer neuen und unver gleichlich gefährlicheren Lage gegenüber sehen würden, wenn der neue Plan fehlschlage, braucht Deutschland nicht auf sich zu beziehen. Die Behandlung des „Deutschland", und des „Leipzig" « Zwischenfalles durch die Berliner amtlichen Stetten ist ein Beispiel maßvoller Politik gewesen und hat den britischen Premier minister selbst bekanntlich genötigt, von der Negierungsbank aus nachdrücklich die deutsche Haltung anzuerkennen. Sicher lich wäre die Nichteinmischungspolirik nicht ln die augen blickliche Krise hineingeraten, wenn aus englischer und namentlich auf französischer Seite von Anfang an ein größeres Maß von Kompromißbereitschaft vorhanden ge wesen wäre. Die tzauptschwierigkeiten bei der Weiter behandlung der englischen Vorschläge werden von der aus ländischen Presse in der Freiwilligenfrage erblickt, und zwar weil die Gewährung der Kriegsführungsrechte an die beiden spanischen Parteien von der Zurückziehung der Frei willigen abhängig gemacht wird. Es sind insbesondere fran zösische Blätter, die diesen Punkt als heikel für Paris be- zeichnen. Das überrascht keineswegs für ein Land, dessen Außenpolitik gerade in den letzten Tagen stark unter dem Druck des sozialistischen Parteikongrestes stand, der sich be kanntlich in Marseille für eine aktive Parteinahme Frank reichs zugunsten der spanischen Bolschewisten ausgesprochen hat. Allerdings darf man in diesem Zusammenhang auch nicht die Meinung eines Oppositionsblattes, des „Jour", übersehen, der aus der richtigen Voraussetzung, daß Frankreich die englisch-französische Solidarität keiner Be lastungsprobe aussetzen will, den Schluß zieht, daß Paris trotz des Druckes aus Moskau keine unfreundliche Haltung gegenüber dem Plan in seiner Gesamtheit einnehmen werde. Immerhin beweisen die Rückfragen, die der franzö sische Außenminister Delbos bereits in London «»gestellt hat, wie auch der hier zugegcbene Druck Moskauer Stellen, -aß noch Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen sind. Bayern gibt eine Schulform aus Volk»sortbttdung»jchule wird ländlich« Berusslchulr. Im Lause des Schuljahres 1937R8 soll die bayerisch Volks, sorlbildungsschule nach einem Erlaß des Slaatsminilters für Unterricht und Kultus ln die ländlich Vernislchule nach Sen „Richtlinien für die Einrichtung von ländlichen Verulsschulen und ländlich» Hauoivirtschaslsschulen" des Reichserziehungs-- Ministers umgewandelt werden. Die bayerische Volkvsortbil- dnngsschule die ein überwiegend allgemeinbildendes, im welent» lichen den Bolksschuluntcrricht sortsetzendes blepräg« auiiveist. würde durch diese Umwandlung zur L^erufsschule werden Die Bolkssortbiidunasschule soll vorerst noch ihre äußere organisatorische Form hihhalten. Mit ihrer grundsätzlichn Umstellung soll aber nicht länger gewartet werden Di« Lehr» kräit« sollen deshalb alle Gelegenheiten privater und gemein samer Weiterbildung ausnutzen. Brand auf dem Klosterqut Musruh Stettin, 15 Juli. Wie aus Stralsund gemeldet wird, brannte aus dem zur Klastervenvaltung Stralsund gehörenden Gute Iuliusruh-Dre- noidle ein Zivelfamillenhous nieder. Auch ein angrenzendes Stallgebäude wurde eingcälchert. Die in dem Hause wohnenden beiden Arbeiterfamilien hab:» last ihr gesamtes Mobiliar ein- gebüßt. Auch Fultervorräte sind mit verbrannt. Tie Ent» stehungsursach ist noch nicht bekannt. Wieder eine Autobalmssrette fertig Einweihung des Abschnittes Lanzendors — Bayreuth. Bayreuth, 16. Juli Am Donnerslagnachmiltag wurde Strecke Lanzendors — Bayreuth der Neichsautobahn durch Baudirektar Waldmann führte in mner knrzen Ansprache Bayreuth geschlossen werde. Zur besonderen Freude gereiche cs, Vie vpkenten-frage Bei der Materie, die den deutsch-polnischen Bespre chungen zugrunde lag, handelte es sich um außerordentlich verwickelte Probleme. Eino volle Klärung aller Fragen ist denn auch, wie aus der veröffentlichtenBerlautbarung Her vorgeht, trotz größter Bemühungen deutscherseits nicht er» zielt worden. Die Schuld liegt ausschließlich aus polnischer Seite, wo die starre Hervorkehrung eines einseitigen Inter- efsenstandpunktes es nicht zu der gefühlsmäßigen Ein- stellung hat kommen lassen, die für eine wirkliche Verstän digung unerläßlich ist. Die wichtigste Frage, deren Lösung «inem weiteren Meinungsaustausch vorbehalten bleiben mnß, ist die Frage der Optanten. Bisher ist es nicht ge lungen, die polntsche Regierung zn bewegen, sich mit dem Verbleib der deutschen Optanten in Ostoberschlesicn einver standen zu erklären, also der Personen, die nach der Ge bietsabtrennung im Jahre 1922 die deutsche Staatsange hörigkeit gewählt haben, ohne ihren Wohnsitz in das Land zu verlegen, für das sie optiert hatten. Wenn Polen feine Meinung über diesen Punkt nicht ändert, ist damit zu rechnen, daß etwa 1509 Deutschen die weitere Aufenthalts genehmigung in Ostoberfchlesien genommen würde. Diesen 1500 Deutschen stehen in Deutsch-Oberschlesien etwa 700 pol nische Optanten gegenüber, für die dann derselbe Fall ge- geben wär«. Die polnische Oeffentlichkeit wird begreifen müssen, daß der starre Nechtvformalismus, den Polen in dieser Frage bisher gezeigt hat, in Deutschland auf stärk stes Befremden stößt. Ganz abgesehen davon, daß ein Zwang auf Wohnsitzverlegung 20 Jahre nach Beendigung des Weltkrieges als rücksichtslos und unverständlich emp funden werden muß, durfte di« deutsche Oeffentlichkeit wohl «»warten, daß solche Fragen im Geiste des deutsch-polni» Amnestierte Devisenverfehlima Berlin, 16 Juli. Ein seit mehreren Tonen vor der Berliner Temsenstraskam- mer verhandelter, dnrck Beweiserhebung in München ergänzter Devisenprozeß «egen 12 weibliche Angehörige der St. Petrns- Claver-Missians-Sodalilitt endete mit der Einstcllnna des Ver fahrens gegen sämtlich Angeklagten aus Kosten der Ticlotskasse in Anwendung des Slrassreihettsgejetzes vom Dezember 1926. Die Kammer sah als erwiesen an, daß die Angekiogtcn gegen die Devisengcsetze verstoßen Koben, indem sie in den Jahren 1932 bis 19.25 leils Reicksmorkbeträge zugunsten ihres Keneral- rales in Rom über die Grenze schossten, teils im Inlande Zah lungen cki devisenrecktliche Ausländer (Ordensahre) leisteten. So hoben die Filiale München insgesamt -15 906 M. die Filialen Ravensburg und Augsburg 20 000 M. die Filiale Breslau 73 000 bis 75 009 M.. die Filiale Berlin 20 900 Mark ins Ausland ver bracht. Indessen kann noch der tteberzenguna der Kammer eine Bestrafung der Angeklagten nickt erfolgen, da alle Barausset- znngen für die Anwendung des Amnestiegesetzes vom Dezember 1936 erfüllt sind Es ist sowohl die Frist bei Erstattung der An bietungserklärung gewahrt worden als auch ist der Reicksbank eine Forderung an den Generalrat zwecks Rückerstattung der gegen dns Gesetz geleisteten Zahlungen gbgetretcn wurden. Die Angeklagten haben auch tätige Rene bewiesen, indem sie nn der Rückübertragnng der Uehrweisunaen tätig milwirkten. In Verfolg des Urteils wurden die noch in Halt hsindlichn vier Angeklagten aus ireien Fuß gesetzt. Aiiükehr des^ Fluchttapttals? Wallstre«t zum Stillstand der Goldzusuhren nach USA. Newyorker Finanzkrcise schen ln dem neuerlichen Still stand der Goldzusuhren aus Europa einen desiniliveu Umbruch des Kopilalstromes und verzeichnen eine starke Rückwanderung französischen Kapitals nach Landan und Amsterdam. Blau rech net damit, daß diese Bewegung zunächst anbatten wird, da die Besitzer der Fliichlkapilalicn die Angabe der Höhe der 'nach USA gewanderten französischen Kapitalien an die kranzöslsch Regie rung besürchten. Außerdem schreckt die Aussicht auf eine be- trächtlich Besteuerung der Auslandsguthaben in USA. var wei teren Kapitalzuslüsscn ab Die psychologischen Mamcnte dieser Art gelten aber nur als Beglei!erscl)esnuugcn einer endgültigen Rückkehr des europäischn Fluchtkapttals in crtragsrcichere europäisch Anlagen. Gefallenendenkmal beraubt - wegen der hohen Mtallpreise Prag, 18. Juli Die hohen Metallpreise hatten Diebe seit einiger Zeit veranlaßt, in der Gegend von Mährisch-Ostrau zahl reiche eiserne Melallkrcuze zn stehlen. Jetzt ist ein Uebcltätcr sogar darauf verfallen. Gefallenendenkmäler zn berauben. Bei einem Warnsdorfcr Altwarenhändler erschien ein Mann bot ihm eine 35 mal 30 Zenttmeler große Vronzeplalte mit men gefallener Krieger an. Ter Dieb halte den Teil, der Namen des Ortes trug, abgeschlagen. Der Mann wurde Veranlassung des Altwarenhändlers fcstgcnommcn. Awel Schüler durch Blitz getötet Moer», 18. Juli. Donnersiag nachmittag gegen 18 Uhr schlug ln «inem Duschgeland« bei Mocra der Blitz ln ein« Grcwp« von sech» fungen Leuten. Während zwei von Ihne« zu Boden geschleudert wurden und mit dem Schrecken davon» kamen, erlitt ein dritter Brandwunden am Kopf und «in vierter ein« schwere Gehirnerschütterung, die seine Ueberstih- rung ins Krankenhaus erforderlich machten. Die Schüler Heinz Dlergardt und Heinz Speyer, die auf» schwerste verletzt wurden, find ihren V«rl»tzung«n bei der Uebersührung ins Krankem Haus eri«g«n. Newqork, 18. Juli. Die Explosion In einer Kohlengrube bei Sullivan (Indiana) forderte nach »en letzten Meldungen 20 Todesopfer und nwhvere Schwerverletzt«. Mi« ein Bergham» t«r erklärt«, waren zur Zelt der Exviosion SO3 Bergarbeiter ln der Kohlengrube, wovon sich etwa Sb im Explosion»berelch be fanden, der zwei Meilen vom Schachteingang entfern» war Di« Mehrzahl der Opfer wurde «egen di« Vrudemvänd« geschleu dert und zermalmt.