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1127—1129. 7 In diesem Jahre trat Sobezlaus zur Unterstützung seines Gevatters, des Königs Luther >) eine Heerfahrt gegen den König Conrad an, kehrte aber des anderen Tages wohlverdankt wieder nach Hause zurück. Nicht lange darauf nahm er Conrad, den Sohn Liutolds 2), gefangen und sperrte ihn in das Kloster auf dem Wissegrad. Ein trockener Sommer. Im selben Jahre wurden viele Fürsten der Böhmen von Herzog Sobezlaus festgenommen und mit Ketten beladen ins Gefängniß geworfen. Bracizlaus wurde auf die Burg Darin 3) und Conrad zu Heinrich, dem Sohne Wigberts, gebracht. Am 9. November wurde der Mond blutroth; beifügen will ich noch, daß Einige auch bemerkten, wie der noch frei geblieben Theil hin und her fuhr, bis er verschwand; viele Sterne umgaben ihn, deren einer den Mond umkreiste, ein anderer aber sich gegen Norden stürzte. Zehn Tage darauf wurden bei Nacht blutrothe Zeichen am nördlichen Himmel gesehen. Im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1129 wurde Wratis- laus, der Sohn Oudalrichs, von Sobezlaus gefangen genommen und in die Verbannung geschickt. Die Burg Kladsko wurde von Sobezlaus wieder hergestellt und befestigt. In diesem Jahre stellte auch Herzog Sobezlaus das Kloster auf dem Wissegrad wieder her, welches sein Vater, König Wratis- laus seligen Angedenkens, für sein und seiner Gemahlin nnd Kinder Seelenheil mit Beistimmung und Ermächtigung des ruhm reichen Papstes Alexander ">) und zweiundsiebzig ehrwürdiger Väter erbaut hatte. Der genannte Papst der heiligen römischen Kirche I) Bei der erstmaligen Belagerung van Speyer. Die Böhmen erhielten nach Pala-ky (G-schichie von Böhmen I, 40 l) auf dem Marsche Gegenbefehl. — Anders er klärt es W. Bernhardt, Lothar von Supplinbnrg, S. IS 4, indem er sequenl! Kieme zu lesen vorschlägt. Man könnte auch an den Tag nach Beendigung des Feldzuges denken. W. — 2) Bo» Mähren-Znaim. — S) T-tsch-n, Kr. L-itm-ritz. — 4) Glatz. — L) Da di- Gründung des Klosters auf dem Mss-grad erst 1088 erfolgt-, so kann die Ermächtigung dazu nicht wohl von Alexander II. -rth-ilt sein. Sieh hierüber Eosmas von Prag, S. 120, A. 1. — 1128 II2S