XIV Einleitung. die Ungarn — 1260 — die Vermählung seiner Nichte Cune- gunde von Brandenburg mit des Ungarkönigs Bela gleichnamigen Sohne und die dabei stattgehabten Festlichkeiten — 1264 — sein Ausschlagen der deutscher Königskrone — 1272 — und endlich seine Kämpfe mit Rudolf von Habsburg — 1276 bis 1278 — in lebendiger und anschaulicher Weise geschildert und ist dieser Abschnitt daher mit Recht Jahrbücher Otakars genannt. Zum Jahre 1271 ist diesen, sich sonst ausschließend mit Otakär beschäftigenden Jahrbüchern eine nicht minder ausführliche und lobende Darstellung des Lebens und Wirkens des Prager Dekans Vitus eingeschaltet, welche Zeugniß dafür giebt, daß auch dieser Abschnitt der Fortsetzungen einen Prager Domherren zum Ver fasser hat, da ein anderer als ein solcher in so eingehender Weise über Vitus nicht hätte berichten können. Bei einem so wohl unterrichteten Zeitgenossen ist es um so mehr zu bedauern, daß auch er sich durch Bedenklichkeiten — um sich nicht „Feindschaft zuzuzieheu", „weil hochgestellte Personen dabei betheiligt sind" — bestimmen ließ, Manches, was er wußte, insbesondere über die Friedensverhandlungen vor Wien iin Jahre 1276 und über die neue Trübung des Verhältnisses, zwischen dem deutschen und dem böhmischen König — 1277 — zu verschweigen. Die Jahrbücher von Prag II von 1278 bis 1281 haben vorzüglich die Wahl, Bestätigung und Weihe des Prager Bischofs Thobias, sowie dessen erste Schritte als solcher zum Gegenstände. Der traurigen Verfassung, in welcher sich Böhmen zu dieser Zeit befand, wird nur nebenher, soweit nämlich der Bischof dadurch berührt ist, gedacht. Schließlich wird zu den Jahren 1280 und 1281 kurz über die damalige Hungersnoth und eingehender über zweimaliges Hochwasser und einen verheerenden Orkan be richtet. Köpke inacht auf die von der früheren abweichende Schreib weise aufmerksam >) und nimmt daher folgerichtig auch für diesen