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(Anleitung. Die Arbeit des Cosmas von Prag hat nach seinem Tode ein anderer Geschichtschreiber fortgesetzt, und zwar, wie Palacky >) nachweist, ein Kanonikus des Chorherrenstiftes auf dem Wysse- hrad, welchen man unter dem Namen des ersten Fortsetzers des Cosmas kennt, und der uns die Jahre 1125 bis 1142, in welche die fünfzehnjährige Regierungszeit des Herzogs Sobes- laus 1. fällt, vorführt. Näheres über feine Person ist uns nicht bekannt, indem wir weder in seinem eigenen Werke, noch bei andern Geschichtschreibern eine Andeutung hierüber finden. Daß er übrigens von Geburt ein Böhme war, dürfte schon aus seiner Parteinahme für die Böhmen gegen die Deutschen 2), wie gegen die Polen») (bei der Erzählung von dem Hoftage zu Merse burg — 1135 — läßt er sich sogar Hinreißen, zu Ungunsten des Polenherzogs zu färben) geschlossen werden, wenn er es nicht selbst wiederholt aussprechen würde, indem er, von den Böhmen sprechend, die Worte gebraucht: „weder unsere Väter, noch unsere Groß- und Urgroßväter" — „weder wir, noch unsere Väter, noch auch unsere UrgroßväterEr hat die Ereignisse gleich zeitig und mit großer Sorgfalt niedergeschrieben und lassen sich ihm nur einzelne, unbedeutende Verstöße Nachweisen 5). Häufig I) Würdigung d. böhm. G-schichtsqu-ll-n, S. 37 ff. — 2) S. d. I. 1128.— 3) S. d. I. 11SS. — I) S. d. I. 112« u. IIS«. — S) S. d. -inz-ln-n An- merkurigen. —